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Dresdner Nachrichten : 10.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189305100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930510
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-05
- Tag 1893-05-10
-
Monat
1893-05
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.05.1893
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wenn umn on Thrnue und Donau sich virlmetzr dir Frage vor- leg'» wollte, ob »S nickt an der Zeit sei. im eigenen Kaule eine stärkere Wehr zu errichln,. Wir baden aus die unzureichenden millkürilche,, Bestrebungen Oesterreichs mein alS einmal htnge- Wirlr». Noch jüngst hat sicd die Regierung ihre Forderungen von 18 aut^ Milllonni brradieden lasse» und — nicht aufgelöst! Und von energische» Anstrengungen Englands zur Steigerung seiner Wehrkraft kann vollends nickt die 'Rede sein. Sogar die engli'che Flotte lieht nicht medr aus der alten Kobe und reicht jedenfalls nickt bin. den vollen Umfang der englischen Interessen zu decken. Hie Itkocla.-,. die dultn! ruicn wir Beiden zu. Für un« aber werden wir leibst zu sorgen wissen. Bon de» ausländischen Stimmen über dieilieichStagSauflösuna verdient die Kundgebung deS enaliscken.Standard' brrvoraeboben zu werden. Das konservative Blatt schreibt: „Brrwirii der ReichS- tag die Lioriage. so wird ohne Zweisrl TeuIichlnndS Ansebe» in der Welt sinke» und gewisse dem Dasein des Dentichen Reiche» feindliche Hoffnungen und Bestrebungen werden rrmnthigt kerben. Versöhnt sich aber das deiii!chr Volk niil diesem Zustande der Dinge, io babc» wir nur zu bemerken, daß es schade ist. das; eS sich so viel Mühe gegeben und solche enorme Mafien getragen hat. um nur vorübergehciiv zwanzig Jahre lang groß, stark und geach tet zu sein. Der Zeitraum ist entweder z» lang oder nicht lang genug. Die gerühmte Zähigkeit des dcutichc» Charakters wurde den Todesttvs; erhalten, wenn die Berlicter desselben sich mit der Erklärung zusrieden gäben, bah der Bestand der nationalen Würde «ährend einer Generation genüge Rationen wie einzelne Menschen können nur grob sein, wenn sic den Preis der Große zahle». Deutschland besitzt aus beide» Flanken Rassen, von denen die eine 'ange und herrliche Traditionen des Ruhmes besitz», während der ,»deren der noch nicht befriedigte Instinkt »achEbrc nndRuhm inurzn- «ohnen scheint. Die Lage ist. wie man zugettehen muß. eine ernste ötber sie ist nicht zu ernst und zu schwierig sur ein Land, dem es virklich daran liegt, seine ReichSpratensione» zu vindiftrcu. Es -gereicht der dcntschen Regierung zur hohen Elve, daß sie durch den Mund des Reichskanzlers osten cingenanden hat, wie wenig Neuwahlen im gegenwärtigen Augenblick wnnlchenswkrlh sind. EBaß-Lolhringer vch mit einer gewisse» O»> »talion zur'Abstinnn In der Dhat hat die deuliche Regierung von Anfang bis zu Ende nng »der die Mililärvorlage eingcsiinde» haiten. und viele, außer ihre Karten osten aufgelegt, nichts verbergend, »ich!; übertreibend. ordentlich harte Urlheile sind über sie gefall! worden Wir wollen. Wie General Eaprivi mehrmals erstatt hat, geht die Absicht verschreibt die .Köln Zig", nicht näher unikmichcii. weiche Gründe Vorlage nicht aut Krieg, sondern aus Frieden Einzig und allein , für mehrere von ihnen dabei »icißgeRnd gewem» sind und ob die »oll Ruhe, Gewerbrsteiß und internationales Vertrauen gesichert sü»s, die gegen die Vorlage stimmten. dies wirklich nur deshalb werden. Die Vorlage gereicht der deutschen Negierung zur Eh,c getlnn haben, nnr sich den Beifall der Panier chauvinislochen und eS wird dem deulichen Volke zur Ehre gereichen, der Regier-! Presse zu verdienen 'Lieft iäni 'Abgeordnelen waren Gucrver. Ahlwardl letzt irtne Lbätigkeit in den Berliner Berianimlungen munler sort. In einer kürrilch adgehaitenen Brrsanimlung de- bauvtete er. einen Dag nach seiner im 'öleichstage erfolgten Ver- urtheilung von «inci» Hoden rumänische» Regierungsbeanile» dir Allen erhalten zu haben, die seine Behauptungen in vollstem Mähe erwiesen. Er erklärte weiter: „Aus die zerrütteten Finanzen des Reiches wagte Niemand hinzmvcisen Ta bin ich. weil ich es nicht niedr ansehiii konnte, in den Ciiinps gegangen. Natürlich mußte ich dabei schmutzig werde», allein ich bade mich in dem Bewußtsein, das Gifte gewollt zu haben,' Wenn er die Sache noch einmal von vorn ansangeii sollte, jo würde er eS ganz genau so machen wie da; rrsie Mal, Die R'richslagsauflvjuiig wird hoffentlich das Gute haben, bah ein Ablwardt nicht wieder ge wählt wird. Die vvlitiiche Leidenschaft nnierer tranSvogescichen Nachbarn gewinn' miinnter Dimensionen, welche von der einst vielgeruhmlen Politesse der Franzosen wenig übrig lassen. Kaiser Wilhelm hat aus Pari» am 7. Mai folgendes Telegramm erhalte»: Paris. 12 lihr 49 Mimile». Kaiser Wilhelm. Neues Palais. dlml lau lelieitatioim. Undankbar. Dieses Telegramm hat der Kaiser als ein Kuriosum dem Auswärtigen Amte übersandt. Nach einer Petersburger Dralgiuelbung deS „Bür. Dalziel". welches sich bisher nur durch Schwiudelnolsien ausgezeichnet hat, Hai nach 'Aeußeruiigni einer hochgeslcllieu Persönlichkeit am rni- sischen Hose gegenüber einem answärligen Tlploinaten die Per wersung der deutsche» Mstitärvorlige keine Uebcrraichnng in Petersburg vcrnriachi. Der Ezar Halle vorher die dcntiche itiegrer- ung verständigt, wenn die Lernirhrung deS Heeres vottrt weisen würde, so würde Rußland gcnolhigt sein, eine entsprechende Ver mehrung der seine westlichen Grenzen bewachenden Slreiikraste vvrziinehmen. Das Vorgehen des Ezaren Halle Eaprivi benimmt, Huene's AmendemenI aiizniiehme». Die Auslösung sei lediglich ein Manöver, um den Rückzug der denlsben Regierung bar Ruß land zu verbergen und Verwickelungen mit Rußland zu verinciden. In Berlin hatte eS ein großes, an Aergcrnig grenzendes Aus sehen erregt, daß die sonst den Reichstag >o joigsalng vermeidenden nng auf halbem Wege entgegenzuloiiiiiien und Opfc, gegen Opfer zu bringe». Die »Post" dementirt die Gerüchte von einer Demission des Reichskanzlers und bemerkt: ES vinfte hinlänglich bekannt sein, daß der Kaiser sich in der Mllilarvorlagc mit dem Grasen v Ea- pnvi vollständig identisizirt. Indessen ganz abgeftben davon, liegt es aus der Hand, daß man nicht die Lchwierigkeiteir des Wahl kampfes durch eine gleichzeitige Kanzle,lriüü erhöhen wurde, »nd daß man die Vcitreinng der Milttärvorlage vor dem neuen Haute nicht in andere Hände legen wird, nachdem Giat v. Eaprivi in der zweiten Lesung solche moralische Eciolge (?) dabei erzielt hat. Abg. Frlir. v Hnene ist nach Feststellung deS iiltramontanen WahlnnjrusS a,,S der Eentranispartci ausgeschiedr» Eugen Richter eclaßt eine Eiklärnng über die Trennung der deulsch-ireisinnigen Partei in zwei Gruppen: .Mir versöniich", sagt er. „wäre ohne die herbci'gefuhrtc Trcnnnng ,edc Fortsetzung einer parlamenlaiischen und politischen Tbäligkeit uniuöglich ge wesen. denn ohne testen und gesicherten Rückhalt in der eigenen, .. . - Partei muß auch der beste Wille und die zäheste Ansdaner er-' -7 was mR! lesl'lebt, — lahmen in dem ichwercn Kainpse, den wir fortgesetzt an! zwei sne vncn cttlatt haben, Fronten, gegenüber den rechtsstehenden Paricie» einerseits und der Soäaldcmokratic nndercrscils, zn führen haben. Es wurde über meine Kräfte geben, einen parlamentarischen Feldzug wie in diesem Jahre unlcr den bisbcrigcn inneren Parleivcrhailnissen Küchln. Simonis, Winlerer, alle vier latvoliiche Geistliche, und der Fabrikbesitzer Lang. Ausgeblieben waren v. Dietrich. Tcües, Manges und der Abstimmung eittbnlie» hatte sich Rußland Es ergiebt sich hieraus, datz unter den 11 Verlreicr» Elsaß-Lothringens füns gegen die Vorlage summten, asio nnr ctwnS mehr als ein Drittel Tie drei Abwesenden können nicht wohl als Demon stranten betrachtet werden und eigentlich noch weniger der sich der Abstimmung enthaltendeRuliicmd, iodaß wir von diesen vier billig abiehc» dürfen. Den füns aber, die gegen die Vorlage stimmten, siehe» drei gegenüber: Zorn v, Bulach, Hostel »nd Petri — der nur durch zwingende Vechslichlnnge» ferngchalic» wurde — die sür dieselbe eiittralcn, wdaß sich das Ergebiiiß. was die Haltung des NeichslandeS im Ganze» nnd Großen anlangt. durchaus nicht so darslcllt, wie es die franzositchc Presse gern haben möchte, Hickcl, der gegen die Vorlage war. dari als Sozialdemokrat wohl außer Bewacht gelassen werde». Selbst wenn man annchmen wollte, daß die Inns Neinsager wirklich »in durch das Bestreben geleitet wurden, dem »alten Vaterland" eine Huldigung zu bereiten >o iländcn diesen drei andere gegenüber, daß sic eine Verstärkung des deutschen Heeres wollen, »nd wenn wir nnr die'e acht betrachten, so wäre dadurch bewiese», daß ein großer Theil des Neichsiandcs dem deutschen Reichsgedanlen gewonnen ist. Dir gegen den Verleger deS konservaiiven „Volk" Heinrich umgewandelt. Die Siraskammcr des Landgerichts zu Kiel vernrthcilte den praktischen Arzt Dr. Feldman», früher in Rendsburg, wegen iahr- iwch einmal durchznkäiiiplcn. Vorab gilt eS, Ieder in'einem Kreste Lbeuvinder wegen Beleidigung der Elevcr Justizbehörden crkaiiittc den nnS durch die Auslösung aiisgezwungenen Kamps Ihnllcästig nnd Geiängnißstrase hat der Kauer m eine Gechslraze von->90 Mk. energisch autzunehmen und feste Männer z„ wählen, Ivelchc stehen könne», wenn es gilt, sür die Sache des Volles eiaMrclcn." Ter Wahlausschuß der Reichs- nnd src>ko»servativcn Partei hat svcbe» einen Wahtnusrns erlassen, in dem cs heißt: Tie gedeih liche wirlhschattlichc Entwickeln»» Teuttchlands beniht aui dem von dem Fürsten Bismarck in unsere Wirlh'chnsispolitik eingcfübr- ten Grundgedanken gleichen Schutzes aller Zweige der nationalen Arbeit uitv gleichmäßiger Förderung der Interessen von Landwirth- schast, Industrie und Handiverk. Hieran ist scstzichalten, unter be sonderer Bciücksichtiguiig von Landwirihschnfr und Handwerk, welche schwer um dir Existenz ringen, 'Nur >0 wird es gelingen, Teutichland einen kräftigen Mittelstand in Stadt nnd Lano. einen kralligen Bauern- und Handwerker-Stand und damit die iveicin- lichslen Bedingungen sur die Gejundhrit und Stärke des Volkes zu erhalten. An der Tnrchstihrnng der erhabenen Ziele, welche die Botschaft nniercS nnvcrgeßiichcn großen.Kaisecs Wiihclm i. dem dcntschen Volke gestellt hat. haben wir regen Antueil genommen. Wir erkennen indessen an, daß bei der AnSsülming der ergangenen sozialen Gesetzgebung Mängel hervorgeireien sind, deren baldige Beseitigung nngestrcbt werben muß. Den Tiadiiionen unserer Partei ciistprcchend werden wir unablässig bemüht sein, das Wohl der Arbeiter nach jeder Richtung z» sördcrn. In diesem Sinuc lässiger Tödtung einer Wöchnerin zn drei Jahren Gesänaniß DaS Wachsilmin der sozialdemokratischen Partei zeigt sich in den Stimmciizahlen bei den NeichstagSivadlcn im Kreise Tortnmnd- Hördc. Es sielen Stimmen auf de» Kandidaten dieser Partei: 1871 ft. 187 t ,227. 1877 8öÜS. 1878 2057, 1881 899. 18A Mi. 1881 1812 1887 2117, 1890 10,422. 1893 15,280, Ter Lehrer Bvlbner und seine Mutter in Tarmsladt haben sich in ihrer Wohnung durch Chankali vergiftet. Beide hatten ihre Sonntagskleider angelegt. Das Motiv zum Selbstmord ist unbekannt, Destcrrcich. Im böhmstchen Landtage beftirwortelen bei der Debatte über den Voranschlag deS LaiideSknltiirratlicS die czechische» Redner die Wiederherstellung des einheitlichen Kultur- r tthes, wahrend die dcnlichen Abgg, Hcinzcl und Prinz Loblowltz die Beibehaltung der bewährte» Zwcftheilnng cmvsahlcn. Schließ lich wurde unter Ablehnung aller AbändernnaSankräge der Por- anichlag des Landcskllftimathcs nngenommen. Frankreich. Tic Ablehnung der Milftärvorlagc durch den deutschen Reichstag hat, wie eiwälmi, in ganz Paris großes Ans- . sehen gemacht. Fast alle Blätter drücken incln oder weniger osten verlangen ivir auch wirksamen Schatz sür den friedlichen »nd ileiß- s i!nc Genngtlmung darüber ans, daß die Mehrheit des Reichstags igen Arbeiter gegen die Vergewaltigung durch gewissenlose Hetzer! die Vorlage abgelebni har nnd sprechen die Hoffnung anS, daß und deren Anhang, wie wir auch Schutz verlangen sür den Arbeit-! die bevorstchendni Neuwahlen den Beschluß des Reichstags Vesta gebci gegen frivole Ausslände. Wir wissen nnS sret von cngher- ! tlgcn werden, welcher der Türannel des Militarismus ein Ende ziacu Fcaltionsbestrebungcn. Unser Sinn ist gerichtei ans das j mache Alle Blätter betrachte» die Lage als ielir ernst. Der Wohl des Vaterlandes, nicht cmf die Föiderimg einer Partei, welche > „Figaro" sagt es würde vielleicht ein Gre»zzwiicheinall konstnrirl dock nnr den Zweck haben darf, dein öffentlichen Wähle zn dienen. Es lomiitt vor Allem daraus an, patriotische Männer zn wählen, deren Blick nicht getrübt ist durch Pnrteirnilsichlcn. sondern deren Herz warm schlagt sür das Wohl und Gedeihen, sür den Ruhm und die Ehre dcS BaterlandeS! DaS soeben in Ems cntvüllte Kmser-Wilbclm-Denkmal ist von dem jüngst in Berlin verstorbenen Bildhauer Panl Otto i» weißem carrarischem Marmor ansgesührt und zeigt Kai,ft r Wil helm I. in Eivilkleidern. wie er sie a.s Badegast getragen, in Ilcbcrlebensgröße. An dem Sockel, der aus grauem Granit ge arbeitet ist. sind zwei Rrliesbilder angebracht, von denen das eine den Kaiser Wilhelm mit dem Graten Lchndorff nnd dem Leibnrtt Di. v. Lauer am Brunnen, das andere die Begegnung des Kaisers Wilbelm mit dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm und dem Prin zen Wilhelm in Ems — 0. Juli 1885 — darslcllt. Die Rückseite trägt das Tlstlchvn von Ernst v. Wildcnbruch: »Hier, wo so oft er von Thaten geruht, »in zu Tbaten zu schreiten, hielt sein dank bares Ems liebend sür imnier ihn fest." Mit dem Fürsten Adoti zn Schaumburg-Lipbe ist der älteste regierende Fürst in Tentichlanv gestorben. Fürst Adois wurde am 1. August 1817 in Biickcbnrg geboren und folgte seinem Vater, dem 'Fürsten Georg, am 2l. November 18M in der Regierung. Er war seit dem 25. Otft'bcc 1814 niik Hern,ine, Prinzcisin zu Waldeck nnd Phrnwnt, vermählt. In der Preußischen Armee bekleidete Fürst Adols de» Rang eines Generals der Eavallerie und Elicss Wz, des 7. Jägcrbaiaillonö. Er war Ritter des Schwarzen Adler- ordcns. Erbprinz Georg. Preußischer Gcneraliiiawr a la -mite der 'Armee, wurde am 10. Oktober 1810 zu Buckebnrg geboren. Ter ans dem Jcsnttcnordcn aiisgetretenc Gras Panl v. HoenS- brocch wird in der nächsten Numnicr des .Teuftchr» Wochen blattes" einen Aussatz unter dem Titel »Der Patriotismus" ver öffentlichen. Das der Aahlkamvi bringen wird, schreibt die „Krcnzztg." am Schluß einer Betrachtung über die Neuwahlen, wer wollte das im Voraus sagen! Das aber wissen wir. die konservative Partei gebt ihm mit fester Entschlossenheit entgegen. Geeint mn ihr neues Programm, appellirl sie an die Nation und rechnet mit rntngcr Sicherheit darauf, daß sie gestärkt zu neuem parlamentarischen Kamps sür die höchsten Güter des Volkes, sür Ebristcnlhum, Mo narchie, Stärkung der militärischen Machtstellung Deutschlands, Förderung der wirlhschasllichcn Interesse» der Erwerbsstände, -Sicherung des sozialen Friedens, in den Reichstag wieder rin- kretcn wird. ^ Nach der „Magd. Ztg. hat sich Herr v. Bennigsen bcsti mmt bereit erklärt, ein Mandat zum Reichstag wieder anzimchiiirn. Auch bei anderen bisherigen Abgeordneten ans der national- liberalen Partei, von denen es i» Zeituimen hieß, sie seien par- lnmentsmübk. dnrs man annehmen, daß sic sich in dieler ernsten Stunde der Entscheidung entschließen werden, um ein Mandat auf's 'Neue sich zu bewerben. Tre damischen Landtagswahlcn werden, nachdem der Termin sür die Reichstagswahlcn ans den 15. Juni anbrranmt worden, verschoben werden müssen, und zwar, wie Münchner Blätter mel den, aus die erste Woche des Juli. Bisher war ein bestimmter Termin zur Vornahme der bayrischen Landtag-Wahlen amtlich noch nicht festgesetzt. werden, der ans die Wähler Eindruck machen toll. .Solei!" glunt» j an eine ähnliche auswärtige 'Ablenkung, wünscht. Fcankreich möge wachsam, aber kaltblütig bleiben. .Journal des Dübats" sagt, die Wahlen von 18w> erinnern an diejenigen von 1887. Fcankreich. von dem während der Wahlen viel gesprochen werde» dürfte, wücde j die Vorgänge wie im Oahrc 1887 mit Ruhe nnd Kaltblütigkeit verfolgen. .Swcle" empfiehlt vorsichtige Klugheit, da möglicher weise künstliche Verwickelungen geichaisen winden, wie sic Bismarck im Jahre 1870 mit Ecsolg benutzt habe. Viele andere Blätter spieche» sich in deniftlben Sinne ans. Einzelne derselben, wie der „Gaulois", meinen, daß der Kaiser vor der Wahl stehe, entweder das Parlament abznichasfen oder das parlamentarische System an- zunchmcn. .Jnstice". eie sich viel sreimülhiger ansdrückt als andere Organe, hält die Miütärvortage einigermaßen für gcrechlsertigt. indem sic sagt, es werde solange, als Elsaß-Lothringen nicht das Recht der Selbstbestimmung habe, weder für Frankreich noch für Dcuiichiand und Europa Ruhe geben .Liberta" sagt, der Beschluß des Reichstags bedeute einerseits den klcbcrdrnß vor dem Milita rismus, andererseits einen gewissen Ehauvinismns. indem man die deutsche Armee, trotz Jena, für unbesiegbar halte. Das Blatt glaubt, daß die'Neuwahlen für die Militärvorlage günstig anSsallcn weiden nnd das Gesetz schließlich durchgehen weide, da der Kaiser Wilhelm II. in dieicr Hinsicht ebenso entschieden austreten werde, wie iein Großvater, In der Kirche von ValeiiriciineS brach während der Firmung Feuer ans. Infolge der Panik wurden 1 'Firmlinge erdrückt und mehrere Personen schwer verletzt. England. Bei der fortgesetzten Spozialderathung über die Honwrulc-BiU im Unterhaus,: beantragte Darling, dem Paragraph I ein Amendement hinznzusügcn. wonach die Bestimmungen des Paragraphen 1 gelten tollen, „ohne die ftipremc Macht nnd die Autorität deS ReichSparlaments in allen Sache», sowohl in lokalen als in Sachen des Reiches, und über alle Personen in Groß britannien und Irland in irgend einer Weise zn beeinträchtigen, zn beschränken oder zu verändern." Der Premier Gladstone brlampite das Amendement, indem er erklärte, dasselbe winde die Suprematie des ReichSvarlamcnkS beschranken, während gerade die Snoccmatie des Reichsparlamenls unbeschränkt und auf das Gesauimticich anS- gedcdnt bleiben müsse. Nach vieretnlialbstnndiger Debatte wurde Darlings Amendement mit 285 gegen 2l>! Stimmen verworfen, nachdem die Regierung de» Schluß der Tebatle beantragt und denselben mit 210 gegen 195 Stimmen herbeiaeftihrt Halle. Hier auf beantragte Elinrchill die Vettagung der Debatte, mn gegen den Versuch der Regierung zu protcstircn, die voracbrachten Arg» mente durch Erzwingung des Schweigens »n beantworten. Rach lebhafter, höchst erregter Debatte wurde der Antrag Ehnrcknll'S mit M7 gegen 2<!5 Stimmen vmvorscn, woraus Balfour einen neuen VcrtngungSanirag stellte, der mit 301 gegen 257 Stimmen verworfen wurde. Hieraus wurde die Debatte vertagt. Norwegen. Wegen an inchrrren Abenden in Karl XII - Straße ln Cknlstianla vorgckommenrr Ausschreitungen des PvdclS wurde doS Einschreiten größerer geschlossener Poiizeiabtheilnnaen nölhig; nachdem mehrere Konstabler durch Steinwürfc verletzt worven waren, machte die Polizei Gebrauch von ihren Stäben nick zerstreute die Menge. Alle Restaurationen im Stadtthetl Vaterland müssen um 9 Uhr Abends geschlossen werden. Rußland. Bon den 120 in Reval wohnenden jüdischen Familien erhielten iftAusivei'nnzSbesetile WriiercAnswkiftingen stehe» bevm Amerika. Das fortgesetzte Steigen des Müsi'nppislusicr ru-l unter allen BaumivoUpjtanzern in Tennessee, welche sich von: dcn verheerenden Wirkungen der letztiährigen Ueberichwennnnng »och nickt erholt haben, große Bestürzung hervor Tie >ck»vcre» Regen güsse haben bereits die Pslan;migen längs des Arkansas-, S'. Franzis und R.sthen Flusses unter Wasser gesetzt, iodaß 'Nrnan j pstanznngen noibwendig gewmden sind. Tie Städte HopeneR und Macia in Arkamas sind libei'chwemmt Im Staate Indiana ist der Patota-Ereet anS seinen Usern getreten, das ganze Land zwilchen Icuper und Hnntingbiilg bilde! einen See von 20 Meilen Länge und 0 bis l>> Meilen Breite. Mittclauierilu. Aus .Hondnrgs wird gemeldet, daß Geiieia! Vasguez die Aufständischen geschlagen nnd die Leitung der provi sorischen Regierung übernommen habe, Kuust und Wissenschaft. 7 König!, Honchallspic!, .Bürgerlich und r 0 in a »- tiich" von E. v Banernseld. Für die Nolle der Katbarin v, Rose» in dem liebenswürdigen Baneinfeld'schen Lnst't'icl mm !ür das clmchlägige Fach iah man am Montag Fräulein M a v n a n vom Stadtthcater in Erefcld gastiren Fr!. Maimau. eine Kiinsi lerin, die gewiß an manchen, Stndithealer einen ansprechenden Eindruck mache» kann, würde sich bei allen ihren Vorzügen eine, gewinnenden Ericheinnng selbst Schaden zuftigcn, wenn si' öfters in einer tunstlerischen Umgebung^austreten inllßte, wie ne hier besteht Dir Enoidcrnisie zn einer Salondmne und Anstands daine sind ihr in dem Maße, wie sie an unserer Hosbühice verlang, werden, nicht verliehen Weder die Sprache ist plastisch genug anSgcbildrt. noch ist das Spie! von denenigcn Haftung beleb welche liier gcsordcn wird. Tic Kiimiterin vermag Spiet und Situation »ich« in Einklang zu bringen: sic versüg: nicht über dtcienige Freiheit, welche das gesprochene Wvr! schömcrnch aus der Situafto» entwickelt , sic sprich, mir das AnSw, ndiggclcrme. nV: ohne Uebrrhastiliig nnd mit migcnugeiider Phrasirnng Aber auch die äußere Elstheinnng prädcsliniri sür datz beiceiiente Fach „ich In eine, anderen künstlerischen Umgebung wird Fc!, Mft.hnan g->r i:, gluckiichcr sein — Tie Gelegenheit, einige von unseren Künstle,» in einer sein anivrcchendcn Weite spielen zn sehen, ist übiigens an Banernseld s Lustspiel in erfreulicher Weise gegeben Her, Gnu, eiin.te al-> Badctommissär Sililg sogar Beifall bei ossener S ene er gicbt in der Thai dirie» oriamellc» Knaben ,»i> liebc nsmmdigc! Eliarakienlnnna. Tic Braut dieses Badekowmissärs ist eine de, lebcnsvollstcii Tarstellmigen des Frlk. Diaeonv: >»e Hai den E!m- ,alter 'rhr z ni individualisirt und verftel,t das Lnstipielmaßige drollig und drastisch heiausziitceibeit. Herr Erdmann crsreii, sein als alter Badegast, und eine angenehme Leichtigkeit lieg, über de, Darstellung des Lakaien durch Herrn Swobodm Auch F,i. Gniiimft charallcrisirt sehr sprechend nnd lebensvoll: ma» sieh, dem launigen 'Spiele alle, Beihcili'gtei, in migestvrlcr Bchaglichketl zu, U tz v TieKöiiigl,.Hosaver bring, heme .Ai da' zurAufsuhriing, besetzt »ii! Frl, v Ebavanne, 'Frl. Bvsscnbcrger, Herren Gritzingei, curcheidenrnniel, 'N'cbri'chka und Tecarli, V In Berücksichtigung dcS aus morgen, Donnerstag, sollenden Feiertags hat die Königl. Gciicraldircllion die 'AnSstattungsvpcr .U ndin c" nnaesetzt. Im N ei i d enz 1 h ea ter z»m ersten Male: .Tie .Hetzjagd „a< nftt Gesang in drei Akten von Th, Flamm. Für morgen ist die 'Aussührnng einer anderen, hier nicht bekannten Geiangspossc: .Ein Tag in Wien" angeictzt. v Im Leipziger Liadtlheater sang am Sonntag die Rolle der Philine in Thomas'.Mignon" die hiesige Sängerin Frl. Otlcr- inann an Stelle der unpäßlich gewordenen Frau Bamnann. Wenn die Ausnahme der Künstlerin auch eine freundliche war und die Leipziger Kritik ihr dcn Vorrang in der Darstellung der Figur einrämnt, so vermochte sie doch stimmlich Frau Baumann nicht zu erreichen. „Ihr Organ", schreibt man ans Leipzig, „entbehrt leider gerade in der höchsten Lage des srischleuchtenden stimmlichen Glanzes, die obersten Töne der zweigestrichenen Octavr erwiesen sich als mehr oder weniger schadhaft, sprachen mühsam an und erschienen hier und da dcö ElmraklerS von wirklichen, das Ohr angenehm berührenden GesangSIöncn fast gänzlich entkleidet. Im klebrigen vcrcäth die Stimme der Dame treffliche Bildung und ist nicht ohne Wohlklang." Irl. Mark wird dagegen alS eine vorzügliche Mignon gerühmt. „Wir behaupten kühn," schreibt derselbe Berichterstatter, .daß es keine Künstlerin giebt, welche diese unsagbar poetische Mädchengcstalt entznckeiider, herrlicher, hin reißender zu verkörpern vermöchte. Kaum eine der vielen wunder vollen inngsräulichcii Gestalten, welche ihre unvergleichlich geniale Küiistlerschast ans unserer Bühne wie völlig neu hat erstehen lassen, verdient als in den, Grade tvpisch dezeichnet zu werden, erfüllt so vollkommen das herrlichste Ideolbild, welches die reichste Phantasie sich geschasscii, als gerade ihre Mianon! Wahrlich, Frl. Mark mach! cs Jedem, dem ein Fünkchen Begeisterung für echte Kunst in der Blust glüht, unendlich schwer, sich mit dem Gedanken an ihre Trennung von uns endgiltig vertrant zn machen!" Mehr kann man beim besten Willen nicht verlangen! v Das Königl. historische Museum sowie die Königl, Gewchrgalerie sind vom 11 d. M, ab „ach dem für die Sommermonalc giftigen Plane wiederum dem Publikum geöftnet. Infolge einiger für die 'Ausstellung miticlalteilichcr Waffen ini Entlce-Rainiie noch zn treffenden Einrichtungen befindet sich de, Eingang zn beiden Sammlnngen bis Ende nächster Woche im Thoc- wege nach der Angnstlisstraßc, -ß Der Dresdner Maler Hugo König erhielt von der In,v der Wiener Kiiiistcmsstellnng für sein dort ansgcstclltes Bild: „Belm Tinmncc von St, Peter" die silberne Medaille, e A „ r 011 N „bin >, ein, der in diesen Tagen aus Odessa PetciSbing eintrisst, beabsichtigt drei Monate in seiner Villa in geben heute die Wiener Gäste ' „ach einen. Men,che»", Pope in Petcrho, zn verbringen und dann in s Ausland zurückziitehrcn 'Aller Wahrübeinlichlcit nach dürste Rnbinslein den nächsten Winter wieder in Dresden verbringen. Einem Odessacr Berichterstatter gegenüber machte c, einige Mittheilungen über die Oper „Jesus der Ehrist", an der er zur Zeit arbeitet. Das Libretto ist von einem hervorragenden deutschen Schriftsteller verfaßt »nd hat die irdische Laufbahn Christi znm Gegenstand. Das Geruch,, er schreibe eine Over „Tic Zigeuner", bezeichnet«: er bestimmt als ersnndcn. v Die Aiiffnnrnttg von Bcrdi'S ^Falstas s" mit dem Eniembl. der Mailänder Scala ist in der Wiener Hoiopcr sür die Psingsl' sciertcigc „„gesetzt. Die Preise der Plätze sind ganz aiißerordciftlich hoch. Eine Loge Parterre oder 1. Galerie kostet 75 Gulden Eiiibiindcrlundftinfzig Mart! Eine Loge im 2. Rang 50 Gulden (100 Markt, im 3. Rang 25 Gulden oder 59 Marl. Ei» Sitz in. Parket muß mit 15 vis 10 Gulden rin der letzten Reihe», ein solcher im Parterre erste Reihe noch mit 9 Gulden (18 Marl de zahlt werden. Man darf gespannt sein, ob die Wiener derartige Prciic auch zahle» werden v Tic Musik-Akademie sür Damcn und Elementar- Eiavierschiilc von B. Rollsuß hier beftndet sich von Ende Seplcinbcr d. I. ab am Felds,landplatz (Eingang Ferdiiiandsliaßc Oft Der zukünftige Inhaber dieler blühenden Spezialschule >u> höheres Elavikisprel. Herr Pianist Gustav Schumann, wird vom l. Ollober ah als vollziehender Direktor. Herr Professor B Rollsuß oG artistische, Leiter genannter Akademie und Ecciiientarichulc vm- stehen . das gesamnitc bisherige Lchrerpetioual verbleibt auch seiner zur Zierde dieser grschätzw» 'Anstatt. ft Das bereits zum 'Abschluß gekommene cinmalige Enscmble- Gastwiel der Mailänder Scala-Opernmitglieder, bei welchen, Vcrdi's „Falstaff" gegen Müle In», i» der hiesigen König!. Oper zur Aussührnng lommei, sollte, findet nicht statt. TaS Untcr nchmm ist daran noch gei.hciterl. daß de, hiesige Ovcrnchor sür diese einzige Anftühriing die Chöre des Wertes stndiren müßte. 'ß Im Kgl. Thcaierftr Ko penhagcn erregte am Sonnabel,d die Atisfiihrilna der dreiaktigen Pantomime .Die Statue" von Paul Endel und Evartste Mangin. Musik von Adolohe David, einen wahren Entrüsttlligsstlnm, der trotz der Anwesenheit des Königs nnd der Königin andaaertc und erst nach dcn vorgeschriebenen drei Schlägen aus dcn Gong sein Ende fand. ft- Die Buchhandlung von Emil Weise, JohanneS-Allce, vc, sendet ans Verlangen kostenfrei ein Verzcicyniß billige, Bücher, das die Anfmerkiamkcit der Littcratnrsreundc verdient Die in dem Pcizrickniß enthaltenen Ingcndichifttc» sind von der Preuß. Regierung zur Anichassimg besonders empfohlen. -! J„ t>rr b> k m s l I> r a I, « ft r I tu n a im 4, t e t 0 r 1 0 >1 a » I r bat I>lk Vilic!c».--tiailrr,te» rtmr Tondrrau-ftelluna »0» Wrrkri, er» M.ilira v. ». ö.'I. nm>», Sbartlaienbiira Ptal, gcmacht. «ma„»t-r nünftlcr aebärc brr II . v>->- ri»ig»»a t» PcrIP, cm. riteu a„tacn»mmr,i wurve tcrnrr: MaNba r!ot>aL-Bcc- N» ..Im »Zalvbiitc'. „rommrrtaa . Latar grra,kl Perlt» ..Jviitlk". ..«m Heior. Ik.L ', tzatri PloN-Miimbc» ,t-tn trdevaar". A. Sieoinaini.vrkiben.Pairran riiik» tüäittiaic» Uatt!»aasab,eorviiklkn-. SSrlkt-Preainil-rrktüc» ..Gcwtttki- lanb«a>aN-. „c»cr>a»via,aN-, dl. L»aa»ra-Drest>k„ .ftcven vrrtibir»r»k vmie- ichattcn». tzb. Z «rüilcr ygftkloori Rebe- .vtri»c-, G. Schacht,igrr Vlünchrn .Pcr«ttzmktnntcht-, dl. PrstlSk-Mimchm .»Itbeutlche tLdrivamc'. Dvesdnev Nachrichten. Nr. 1!«. Leite T. »» Mittdvoch, IO Mai
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