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Dresdner Nachrichten : 26.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188503269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-03
- Tag 1885-03-26
-
Monat
1885-03
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.03.1885
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I» >»«» I»! «r». »«tköni »ach«. Dir II 1»«U>«n>l8,ß rtt' »8 < üül8aij»Lrf(i --ruLL ?«r.L ?« , «trd »ich» »ea«drn. Nutiär- 8ule«l»u»-«utlrö^ a-ö«n Pül« ,m«er»»d«»adl»n, durch -Nrfmorteu »drr *»ü»u>t,l,luu, 8 ««Ibrn Id P/ß. 2»>«r»»r für Riontag n»«r noch z«lü> l»ie« Drititrile »i Os». Inier-l« n»n«»n »»: Ln»»Nk,n«Burr»>ir von »aiiknkitn u. V-Hler, Ruö. Moffr, vaü'l ll. I«.. JuoalUxndanl, 4». ÄMIrr-GIIrll». R. »ird-Magdcdura, A. Varit-Halle. v. ilrudi-«k>1tnrv7, ii. Dr>i»e«-S-m8urg, PIoü»uT»»litz. RUilaade r»i«rl. Manulcigit« ' krtne verbiiiLUqlkU. -Vr Tageblatt für MMik, AnkeMlM, KcMkocMr, WMVmAl, Irkmienlille. ÜM4M U»n«>p4ck»«>talll»r» LatniKoovaaidir«», li»iu»-XI «öd," I»», vom»«. Lasch,»«. ?uüäitswvv. Ii«o, VLäeIl«rt»»oli«», vLmsnumdlloestirsetisu» U-l-eSn-rd-» »lo. F. Vchfßvu bsvdllo, Vrs8<lsu, Vllückrutsc-rütr. Sld. u. 8»t»Ii>vii,teL8,v 8 «u?o»tpi»rr. Ä VkUlIol» I21i»tr»NL van !4ts»d«lt«o» jxV»vI»i»»«okvo>s«r HSIIsutsrl«», ?! u-«rk-», lldrrl»»». kr»»r«, R-<I»III»»», tollirr», tr«8Inö»r. Nu > V >ir»Isro, ülarlordltlmoi«. "Iirpsrllr. I Ke»»«»»». R»«»«i>-»1»"ö»8pr»«l<: 8p«o>«tIUIitr 8vkm»o>ig»g/ea8dSnck« »a» «vlitom sott. »„»MN.»,0>» tUuNkrlrd» ?r»t»u»>«> »onloo er ch» »dx»x»8»o üüö a»utt »o»»Hrt» j kronov v»r»»»4t. I. biOtin«. vr«8«I«u, qj Vll8Sr«ck«p8tr. LI d. a. 8opkl«ii,tr. 8 »w vootplTtr. )Vi« virä mau I^rsi« HL»ollL»Lboo1wUcsr, I DakbrobsotmLor? IM. Io ^sclvr tjuebtiLllkilllvA. kssekäfts- unä LontodUokef, I el»»»»» . t > Li»: Atmvldüeker, ^1r»LL»o, v»»8»kvoker, k»L4urL»dLed«e,! » ü^lküed^r, Ooplrktt^der uoä V»^k8«lLopirdüct»e»'. vvrvsnrlvo kür ^ Orntodüi'dvr <1r» k-sto«» ?Lt«tttvLpi»r« »ulä x»^mtirOv kür »oliä» LIvbLnL». i , ^a»kü^Ucd» MusiiLN« kroisUsrsn vvrü«n LdxvjsLdov ULÜ LLed LUL- vLNk kranke» vsr»»v6k. I. N»^r«»n 8^tdNO. Vresüvll, V>lsckru1k«r8tr. 21d. u. 8opdivn»tr. 8 »w kv»tpt»tr. > ^ «^se«es^Äk>'4 Södmisvdv vvNkoäoru NrTTS. 30. ra„r,aug. ^uslsge: 40.00t» Srpl. I Aussichten <-mp«°KIt io 8rö»»tsr Lu»^k> s°kr billix IILIukt, lixl. »vüitzs.. uvä 80k«n 6ns vpeei»!-4>v8ellüt1 von 8««»^.. v, p„t. ». 1. LI.. Linons -w äsr Musr. für den 26. Mär»: Mätziger Nordwind. Ziemlich trübe. Etwas Niederschläge. Etwas wärmer. Dresden. 1885. Donnerstag, 26. MLrz. Acumlwdrtltch« «edittrur »llr Politisches vr. »mtl vt«r«» «n Dretdrn Also doch I Die Börsenleritr im Berliner Centralcomitee setzen iliren Willen durch und kaufen dem Deichliauptmann Gärtner in ^chönbaulen das ehemalige Bisniarck'schc Stammgut wieder ab. Gegen 6 Stimmen bat der Centralcomitö beschlossen, die zu einem einheitlichen nationalen Zwecke angeiammeiten Gelder zu verzetteln. Zür dir BiSmarckivcnve sind gegen 2,175,000 M. eingegangen rcw. angcmeldet. Davon werden l,>50,000 M. abgezweigt, um das alte Zamiliengut der BiSmarck in Schönbausen anzukauten, eine tznpo- tbek von 350,000 M. bleibt aubcrorm noch daraus stehen. Herr Gärtner läßt sich also für das Gut blank 1'/» Mill. M. bezahlen. Daß er nimmt, waS er bekommen kann, wer will's ihm verdenken? Etwas Anderes ober ist es, ob die Börscnmachcr im Berliner Eomits im Sinne der Spender bandeln. Ganz allgemein hatte man die Bismarckspcnde als eine Gabe der Nation ausgriabt, die als solche voll und ganz zusamnirnbleiben und noch von fernen Geschlechtern als ein scköneS Denkmal von der Verehrung des Volkes gegen den großen Staatsmann zeugen sollte. Dieser schöne und erbebende Gedanke kommt nun mindestens verstümmelt zum Aus druck. Wenn auch noch über 1 Mill. vorhanden ist. die dem Kanzler zur freien Verfügung übergeben werden soll, so ist doch ein Riß in eine nationale Angelegenheit gekommen. Die wurme, autS Ideale gerichtete patriotische Begeisterung der Nation ist durch jenes Berliner Ma növer auks Empfindlichste abgckühlt worden. Lese man nur» mit welcher Schadenfreude die fortschrittlichen und klerikalen Blätter sich die Hände reiben, daß der Unverstand der Börienmacher im Berliner CentralcomitL ihnen soviel Wasser auf die Mühle geleitet hat! DaS war dock vorauszusehcn, daß sich die Spender eine solche Verwendung ihrer Gaben, wie zur Vermehrung des Bismarck- schen Privatveimögens nickt gefallen lassen würden. Jürst Bismarck »riebt an diesem ^allc, wie sehr ihn die Zudringlichkeit von Leuien wie Tavidiolm und Menbeliohn in schiese Lage bringt. Wenn nun erzählt wird, daß der Kaiser diesen Verwendung-plan gedilliat habe, so beweist das nur, daß man verstanden hat, die Sache dem hohe» Herrn so darzustellen, daß dieser in Gotte» Namen Aa gesagt hat. So w«S läßt sich schon arrangiren. Das Reizendste wäre nun, wenn Fürst Bismarck an seinem Geburtstage sich für die ihm zugcdachte Erhöhung seines Vrivatvermögens bestens bedankte, dem Dcichhauptmann Gärtner ein anständiges Abslandöquantum auS- zahlen ließe und im llebrigen die Gelber zu einer «roßen nationalen Stillung ungeikeilt bestimmte. Dann wäre die Liebedienerei und daS autdringiichc Schmarotzertbum. das aus leinen Privatvortherl ausgeht, es aber unter ersterbender Beflissenheit zu verstecken weiß, an Bismarck'S Geburtstag gründlich in den Avril gelchickt! Aus den Arbeiten der Parlamente, dir jetzt ihre Osterferien angctreten haben, erfordert ein Beschluß noch einige Worte. Im preußischen Abgeordnetenhause hatte nämlich der Abg. v. Hucne, ein Centrumsmann, beantragt, daß der aus Preußen kommende Antheil von den neuen Getreide- und Viebzöllen nicht zu Staat-« -wecken verwendet, sondern den Gemeinden überwiesen werden solle. AIS man dem Abg. v. Huene einhielt, den Gemeinden sei mit Ein nahmen. die ihrer ganzen Natur nach schwanken müssen, nicht >o gedient, wie mit sestbestimmten Einnahmen, änderte er seinen An trag dahin ab. daß von dem preußischen Antheil an dem Ertrage der Getreide- und Viehzölle 14Vs Mill. den Gemeinden zuflceßen sollen. Diesem Verwendungsgesetze stimmte der preußische Finanz- minister freudig bei und jo wie es schon im BudgelauSichuß mit großer Mehrheit angenommen wurde, wird es auch im Abg -Hause eine überwiegende Mehrheit finden. Weshalb wir aus diese schein bar rein prenßischc Angelegenheit eingeken ? Werl in der Ausführung diese- Antrags v. Hnene die Aufforderung an die preußische Re gierung liegt, vom Reichstage immer neue und wieder neue Steu ern zu fordern. Der Ertrag der neuen Zölle soll e doch in erster Linie dazu dienen, die Matrikularbeiträge. die dir Einzelstaatcn an das Reich abzutühren haben, zu ermäßigen. Verwendet nun Preußen seinen Antheil an den neuen Korn- und Bichzöllen nicht dazu, seine Pflichten gegen das Reich zu erlüllen, sondern vertheilt es sie an die Gemeinden, so behält eS sein Deficit. Ist eS nun nicht ein Widersinn, eine Einnahme von l4'/r Mill. weiter zu geben, statt damit vorhandene Schulden zu decken r Nur der geheime Zweck, der mit diesem widerspruchsvollen Manöver verbunden ist, giebt einen Schlüssel: Das Deficit im Reiche und in Preußen soll verewigt werben, damit neue ReichSsteuern auch noch über den Zolltarif und die Börsenstcuer hinaus sich nothwendig Herausstellen. Für den Fürsten BiSmarck ist das Tabalsmonopol immer noch iricht ausge- geden. Der Reichstag ist vielleicht »her zur Bewilligung des Tabaks- inonopolS zu gebrauchen, wenn ihm gesagt wird: alle Zölle und Steuern, die Du bisher bewilligt, langen doch nicht so recht zu. Daß aber Preußen erst dazu geholfen, daß sie nicht langen, indem es seinen Antheil nicht zu Ltaatszweckcn sondern zu Geschenlen an die Gemeinden benutzt hat, daS siebt auf einer anderen Leite. Das Eentrum, das einen w gefährlichen Antrag wie den Huene'schen ge stellt bat. hascht damit nach Popularität. Den Gemeinden kann'S ja reckt sein, wenn sie vor» Staate auf einmal Geldmittel er halten ; dr« eine Gemeinde wird dann die Grundsteuern und Mictb- groichen ermäßigen, die andere nützliche Bauten aussühieu u. s. w. Aber wenn w. gen dieser Verzettelung der Reichsgelder schließlich der Reichstag immer wieder neue Steuern und »war sehr di lickende be willigen soll, so ist dieser Gemeindespaß doch zu theuer bezahlt. Wir hassen, daß unser sächsischer Finanzminister, wenn auf Sachsen auch ein Anibeil an den neuen ReichSsteuern kommen sollte, er dann die Gelber zu wirklich allgemeinen StaatSzweckcn zu verwen den vorschlägt. Rothschild hat den erwarteten Triumph in der Nordbahnsrage am Dienstag erlebt. Er erhält die Nordbahn zur fernerweiten Be glückung de- Volke- auSgeliesert. Es wird chm ein schöne- Stück Geld gekostet haben, um ein« Mehrheit im Wiener Abgeordneten haus zu erzielen. Der Ada. Fürst Liechtenstein machteein« dabin gehende deutliche Anspielung! In dem Rufe der Wiener: „Pereant die No>d- babn-Iuden!" steckt ein Stück Wahrheit. Leider haben auch zahl reiche deutsche Abtieordnrte sich nicht geschämt, Nothscdilben Vorspann »u leisten. AlS vp. Herbst den Antrag aut Verstaatlichung der Nordbabn gestellt hatte, drückten sich nicht weniger denn 22 Mit- lirdcr aus keiner Partei und stimmte,', für die Verlängerung des lothschild'ichen Nordbahn-PrivtlegS. Die Mehrzahl der deutschen Klerikalen segelte auch im Fahrwasser der Rothschild - Gruppe und nur 7 Deutschklerikale trennten sich von ihre» Genossen und stimm ten für die Staats- und VolkSwohlsaln t. also dafür, daß dem Welt- vamvnr Rothschild die Nordbabn aus den Zähnen gerissen wSirde. Es war Das aber vergeblich — die Polen und Ezcchen. die van der Gnade Rothschild's leben, drückten dessen Macktspruch durch. Nicht einmal eine Vertagung der Angelegenheit bis zum Herbste üurrde beschlossen: Rotbrchild fürchtet mit Reckt, daß der künftige völkerung aus der Galerie iu lautcS Zischen aus. Der Abg. von Schoenerer fragte den Präsidenten, warum dieser seinen Antrag aus Verstaatlichung der Norobab» olme Entschädigung au Rothrckild unterdrücke? Das gab den Galerien Anlaß zu neuem Lärm. Die Zubörer applaudirten minutenlang, polterten, stammten, zischten und ioblten. „Hock Scbocnerer!" erscholl es und „Nieder mit denNord- balm-Jubcn!" Der Präsident ließ die Galerien räumen. Nach wieder ausgenommcner Sitzung brachte er auch den Scboenercr'schen Antrag zur Abstimmung. Derselbe wurde gegen 6 Stimmen abge- leknt. Die somit erfolgte Weilerausiiefernng der Nordbahn an die Rottsschildgrupoe wird und muß den Antisemitismus in Wie» er- lieblich fördern. DaS Volk läßt sich eben solche Dinge nicht mehr bieten. »««»«„. 2d. Mürz, «°rm. II m,r r« Min. goal-rs S7>,.. I87Zcr Slußr» »2--.. JtaUencr SL>.. Lomdardru ll',.. Türke» 17'/... «»'„ «na». «mcrU. ILt-.. Ungar, woldrenkc 80» ,. OcSrrr. «Noldrrute 88",. löreußilche S»»t»U l»Ü>/^ EaiUttrr 87».,. Luomanlianr 13»/,. Lurz-AcUr» 8t»/,. — Stimmung: Trüge. Schön. »r«»l«u, A. März. Nach«. <«e,ni»k>n«rkl., SöirUn» »r. I« «Urr IO» Sror. vr. NprU-Ma, 42.20, xr. JuiU-Iutt 43,LO, Vr. gnU Augukl 14,80. «Setzen »r. Mar» 182.00. Naggr» »r. Ar>rU-Mat 142,00, vr. Juni-J lt 147,00, »r. AnU-»n,us, 148.00. Rüdöl loc» ,r. Mörz 40,80. »r. «vrtt-M-1 88. »r. Seplvr.- Lclo'itr 82,88. Zink umsatzlos. — WrUcr: Trübe. Lon » on , 28. Marz. Bctrette rnhtg, Weizen fest, Urbrlgeö stetiger. - Wetter: Prachtvrll. Neueste Tclestramiur ver „Dresdner Nachr." vom 25 März Berlin. Contrcadmiral d. Wickede ist zum Viccadmiral er- uamrtworden. — An den Kandidaten für den erzbischöflichen Stuhl Posen-Gnescn macht „Goniec Wielkvpolski" außer der intellectuellen und moralischen Befähigung keine andere Anforderung, als daß er ein echter Nalivnal-Pvle und innerhalb des politischen Gebietes von 1772 geboren sei. Auch blickt das Blatt mit völliger Gleich- " ,keit aus zung des , Preußen es wieder in den Krieg gegen Frankreich ziehe. Es giebt daher seine» Lesern die Weisung, ruhig ab.zuwarten, bis der Kulturkampf aus den Schlachtfeldern sein Ende finde und-der „Kardiiralprinias" nach Krakau zur Krönung des neuen Königs von Polen zurückkehren weder, was in nicht zu ferner Zukunft bcvorstände. Berlin. Das Herrenhaus hält morgen seine lehtc Sitzung vor den Ferien ab. Wahrscheinlich wird auch das Abgeordneten haus morgen schließen. - Die Kommission des Abgeordnetenhauses zur Berathuna des Verwendunosgeietzes beendete heute die erste Leiung desselben und nahm die Vorlage a». Ern Tbcil des Ceu- trums machte seine definitive Zustimmung zu der Erhöhung der Getreidezöüe von dem Zustanoekvmincn des VmvenbungSgesctzcs abhängig. Brau „schweig. Seitens der staatsrechtlichen Kommission des Land ageS wurde in der Landtagssitzung folgende Erklärung verlesen: Dre Kommission glaube sich mit der Regierung im Ein verständnisse. daß Schritte bezügticb der Tlirvnsolg, krage seitens der Landcsvcisammlung bei der gegeuwärtwcn Sachlage weder er forderlich noch wüwchenswcrtk feien, die Kommission glaube auch mit der Regierung darin einversinnden zu lein, daß bezüglich der Tnichsübiong dcS Paragraphen des Regeotschasrsgeietzcö vor bereitende Schritte zu thun seien, daß aber auch die Befugnisse des Regeutsch.ftoratkes erst nach Durctuübrung dreier Maßnahmen er lösche» würden. Die Erklärung wurde ohne Debatte all acta ge nommen. Braunschweig. Im Landtage erwiedcrte der Staatsminister aus die Anfrage, wie es mit der Zahlung der ca. eine halbe Million betragende» Erbschaftssteuer seitens des Herzogs von Cumberland stehe, er sei nicht ur der Lage, die schwierige und delikate Frage zur Zeit zu beantworten, ß Wien. Im neuen Wiener Rathhause wurden die Hauptbücher des Steueramtes gestohlen. Bisher ist eine Spur von dem Thäter oder den uuersetzlicheu Büchern nicht ausgcfuuden. — I» einem in Wien cesidireiiden fürstlichen Hause wurde jüngst eine große De fraudation entdeckt Die Schadensumme soll 1 Mill. fl. betragen Der Defraudant, welcher 45 Jahre im Dienste des Hauses gestanden, starb vor zwei Wochen. Die veruntreuten Beträge verlor er inr Bönenspiel. Graz. Der deutsche Verein hat für den 30. März eine öffentliche Versammlung anberaunit. in welcher Dr. Hausegger einen Vortrag über den Fürsten Bismarck als Vertreter des deutschen Geistes halten wird. Kopenhagen. Der deutsche Kaiser schenkte, außer Ordens verleihungen, an die dänische Rettungsmcumschaft bei der Strandung der „Undine" 5000 Mk. Paris. Der Lvoner Stadtrath führt vom erste» April ab die amtliche Brodtaxe ein. Die Bäcker rüsten sich zum Streik. London. Das Ministerium macht die Genehmigung des egyptischen Finanzabkommens zur Kabinetsfrage. London. An der Börse cirkulirt ei» Gerücht. wonach die Antwort Rußlands aus die Präpositionen Granville's vom 16. d. unbefriedigend gewesen wäre, und demnächst die Milizen einberusen würden. Eine Bestätigung desselben ist bisher ausgevlieben. Die Berliner Börse laborirte an totaler Geichästslosigkeit. Die Londoner Meldung, daß alle Kriegsschiffe in den englischen sich zum Auslaufen bereit zu palte», . iheoliche Wirkung auf die Kurie a die ollerdiims schwächer waren, ohne indeß bedeutende Einbußen zu erleiden. So hielten sich die Rückgänge der spekulativen Banken in mäßigen Grenzen. Eisenbahnen waren nur zum Dheil schwächer, Mecklenburger wurden in Folge von Ueberichweinmungsgcrüchtcn lebhaft offerirt. Svekulative Bergwerke vernachlässigt und nach- gebend. Von fremden Renten waren Russen matt. Im Kässo- verkehre gaben Bahnen »ach, Banken waren leblos, Industrien ruhig, aber vorwiegend behauptet, deutsche Fonds nicht fest, öster reichische Prioritäten ebenfalls schwächer. Der Reportfatz erkuhr heute eine weitere Erhöhung aus 4 bis 4'/r Proz.. ohne daß die Nachfrage auf Proloiigationsgeld voll befriedigt worden wäre. Der Privatdiskont erhöhte sich auf 3' » Proz. n. 28. Mörz -r««n r!>4> ,. 281'/, «omöardtN —. «8n S»oie —. P-Iinr. KUiirrreni- —. t>»i»rrr-i»- »«ii-ie' , vellkrr. »»ldremr —. 4«/, Uns. Solörrntr 77cr Nullen —. »0« Rüsten —, », vitenianleUfe —. Neueste Uusta». Volöani —. ö. vrieuianietd« —. Un,»r. Vavirrt. —. Diskonto 201,2b. »,»i»iei «7>/- «ott8.»ist. -. Türken Matt. »net». 28. Mörz. Qchlu». Rente 81«. «»leche no.48. Zl-Ii-nei 07^0. Siaatsbahn 631.28. Lombarden S0i.k8. d«. DriorUöien —, Sstypter 342.08. Lek. «sldrtnu—. »vanier »I,IS. Ottomane» 887,80, schwach. Häsen Ordre erhalten hätten, sich Zllw Auslaufen bereit zu übte deshalb auch nicht eine erhebliche Wirkung ans die Kurse aus. l i n besuchte gestern Nachmittag Vaisenhausslraße 26. und machte Lokales und Sächsisches. — Gestern Mittag wohnte Ihre Majestät die Köniain den öffentlichen Prüfungen im Kgl. Lehrerlnneiiscminar bei und sprach sich über dieselben befriedigt aus. Fbre Majestät die Köni > die Theebandlung von I. Liivier. ! daselbst Einkäufe. — Wegen erfolgten Ablebens Ihrer Kal. Hoheit der Prinzessin Elisabeth von Hessen und bei Rhein geb. Prinzessin von Preußen wird an, hiesigen kgl. Hofe die Trauer auf eine Woche, vom 24. bis 30. d„ angelegt. — Domprediger Rudolph Eduard F ranz in Meißen erhielt das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechtsorden. — Der Oberst Vollborn vom Kal. Sachs. Generalstabe und der Major Lauterbach. Artist. - OM;, vom Platz in Dresden, sind zur Beiwohnung der in Berlin stattfiiidenden Versuche mir elektriicher Beleuchtung kommaudirt worden. — ES freut uns, mittbcilen zu können, daß Herr Oberbürger meister vr. Stübel in seiner Eigenschaft als Mitglied des Ber liner Centraleomites für die B i s m a rck s p e n v e leine Abstim mung dahin abgegeben bat, daß „in keiner Weise der eigenen Ent schließung des /oerin Reichskanzlers vorgeariffen werde". Herr Obcrbüigeimeisicr vr. Stübel, den die vielbesprochenen städtischen Amlogeschäste der letzten Tage verhinderten, »ach Berlin zu gehen, bat seme Abstimmung schriftlich dem Eeiitralcomils zukommen lassen. Da die sächsischen Sanimluiig^geider noch nicht abgeliesert sind, so verstehen mir das Verhalten des Herrn Oberbürgermeisters dahin, daß er diese Gelder dem -Herrn Reichskanzler lür einen ge meinnützigen Zweck zur persönlichen Verfügung stellt, so daß sie nicht zum Ankauf eines Rittergutes verwendet werden. — Mit gespannter Erwartung siebt man in allen Kreisen unserer städtischen Bevölkerung der Entscheidung entgegen, welche lieute Aden» das Zladtvcrordncten-Kollegium über vaS Schickst»^ des Diirchbruchsprofcktes fällen wird. Fallen muß ditz Entscheidung heute, denn eine Hliiausschiebung derselben wäre in diesem Falle gleichbedeutend mit dem Zusammensturz des ganzen Projektes, für dessen Verwirklichung nicht nur der Rath, sondern auch sämmtliche Vereine Ver Stadt, die sich mit den städtischen An gelegenheiten beichäitige», mit seltener Einmüthigkeit eingetreten sind. Doch nicht allein innerhalb der Bürgerschaft nimmt diese projektirte Neugestaltung der inneren Altstadt daS regste Interesse iür sich in Anspruch, auch an böchsier Stelle hat man der selben die größte Aufmerksamkeit geschenkt. Vor einigen Tagen batte ein leitendes Mitglied des Äoiisoitiunis, welches die Finanziirung d. S Unternehmens in die Hand genommen, die Ehre, in einer halb stündigen Audienz Sr. Matz dem König über den Stand des für die Residenz so hochbedeutiamen Unternehmens Voltrag zu erstat ten. Sc.Majestät ließ hierbei erkennen, daß er sich mit der Angelegenheit eingehend beschäftigt hat, und verlieh wiederholt der Hoffnung Ausdruck, daß daö Projekt in seiner jetzt fertig vorliegenden Ge staltung verwirklicht werden möge. Auch von Seiten der hierbei i» Frage kommenden Ministerien ist man dem Unternehmen bereits in jeder Weile ciitgegengekomme» und hat auck für die Zukunft die möglichste Unterstützung in Aussicht gestellt. Es liegt nun also nur noch bei den Sludtveroidncten, einem Unternehmen, das von allen Seiten aiS nothwendig und gut erkannt wird, und welches dokunieutiien soll, daß unser Dresden, wenn es sich um die Bethäligung seines Unternehmungsgeistes zu», Zwecke der Befriedigung eines noth- wendigen Verkemsbedürfnissts und der gleichzeitigen Verschönerung der Stadt handelt, nickt hinter anderen Städten zurücktzleibcn will, auch ihrerseits die Saiiktioiiiruug nicht zu versagen. Man darf umsomehr einem für daS Unternehmen günstigen Ent scheide der Stadtverordneten entgcgensehcn. als sich bereits jetzt — wie man sich m den Kreisen vieler Heilen erzählt — die Majorität für das P'vjcct ausgesprochen hat Daß die Angelegenheit in öffentlicher Sitzung erledigt wiid, ist wob! bei dem Futeiesse, das die gelammte Bürgerschaft dem Peoicete entgegenbringt, selbst verständlich. Wie es von scher bei solch wichtigen Fragen geübt wurde, wird man wohl auch diesmal auf eine namentliche Abstim mung zukommen. — Ob Prlnz Albert von Sachscn-A ltenburg (denn ui» diele» Prinzen, nicht um den Prinzen Moritz handelt es sich) die Alhrccktsbura in Losckwitz bereits käuflich erworben oder ob dieser Ankauf in Bälde bcvorstcht, entzieht sich noch der allge meinen Kemitniß Sicher ist. daß Prinz Albert nach seiner dem- nächsiigcn Vermählung mit der verwittweten Prinzeß Heinrich der Niederlande die Albrechtsburg beziehen und darin dauernden Auf enthalt nehmen wirb. Gewissermaßen bleibt das herrliche Schloß in kgl. vreußischcm Familienbesitz. Gras Hohenau, der jetzige Be sitzer, Sohn des Prinzen Albrccht, verkauft es an den Gatten sei ner Cousine; denn die künftige Prinzeß Albert von Altcnburg ist die Tochter des Prinzen Karl von Preußen, des Bruders des Er bauers der Albrechtsburg Dieselbe ist bekanntlich niit zablicichen ReminiScenzen an die Geschichte des Hobenzollernschc» Fürsten hauses geschmückt und dies wird dem Gatten einer geborene» preu ßischen Prinzessin nur höchst willkommen sein. — Im „Bezirks-Verein sürAltstadt-DreSdcn" sprach am Dienstag Herr Architekt Haltenbos vor einer zahlreich besuchten Ver- sammmlung in Meinbokd's Säle» über die TurchbruchSprojekte im Stadtinnrrn. An den Vortrag schloß sich eine animirte Debatte, nach welcher folgende Resolution fast einstimmig (gegen 2 Stim men) angenommen wurde: „Dir Versammlung erkennt die Aus führung deö DurchbruchSprojekteS Aitmarkt-Bndergasse-Pirnaischcr- vlatz al« nothwendig an und beschließt, das Stadtverordneten'Col legium zu ersuchen, diesem vom Rathe bereits genehmigte» Projekt« seme Zustimmung zu ertbeilen." — Frl. Auguste dcWilde hat auch dem hiesigen Verein zu Rath uiid Thar 15,000 Mark baar und 000 Mark in preuß. 4vroz. kousolidirter Anleihe letztwillig ausgesetzt; schon im Jahre I8'<0 er richtete die edle Verstorbene iu genanntem Verein eine Stiftung von lbO.OÖO Mark. — Dem nunmehr von Dresden geschiedenen Herrn Medizinal- rath Dr. Birch - Hirschseld zu Ehren gab außer den bereit- erwähnten Abschiedsdiners auch daS hiesige Sanitäts-Ofstzi.erkorps ein AbschiedScssen und überreichte dabei dem Scheidende» eine Pracht' volle Ul».
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