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»»leiMi«, «eMtAnilest. «lWttW. HrmNiliK. ^ Mmaim-tzelegenSettriauf. ML. KulE, Avst», -kl»iM W. ker<l. KerlLkd ^ekkoIZer KeillsMmq «il MittMi SlorllLstrsss« LS, k'srusxrveli«teils 321 «upüslilt ssia« Lrsc bionsn bei S. L LoMä L LoLu. MüllW A. tlMMtmIioibNli ilir tW. kraetiseiis D»nvl»ei»./ß««a^», 8ol»r»tI»It«I«»Lvr unck Scii«»«I»v-IV»t4»I»iieI» kreis I ülnrk. 8«ss«»r8«tzr8«r «w ä»L Ivwstvv IvArsäivaLvQ selbst bereitete Lurxunösr-, ^rao- unä Rum-kunsobessenii ü. klasebe 2,76. 3anlai6a-Luw rurä ^reo Lu Lllc. 2,00, 2,50, 3,00, 4,00 mul 4,50 pro klasolie. Nr. SSL. 5».»»«««. »,««»: 11,500 «qi-1 jDreiden. 1885. Donnerstag,31 Deetr. iMett-r «dc Gslttlsche- vr. a«tl «irre»«» Dresden ES wird nicht allzuviel Menschen in Deutschland geben, welche die Frag« der Spiritusbesteuerung völlig zu übersehen vermöchten. Gerade sie bietet so viüe technische und außertechnische Schwierig ketten, «» kreuzen sich i» ihr so mannigfache Gesichtspunkte, die In teressen der Moralität, der Landwirtschaft und des Fi-kuS wider sprecht« sich hier eben so schroff, wie die der verschiedenen Gegenden Deutschlands und di« her kleiniemn Brennereien gegen die größere», daß «» nur Wenige» gegeben ist, über die richtigste und zuträglichste Art der TpirituSbesteuerung zu einem abschließenden Urtheile vor- zudriuge». Seitdem nim der Plan eine» Branntweinmonopols aus gestellt ist mch zwar mit dem Erfolge, daß er in den nächsten Mo naten die gesammte innere Politik Deutschlands beherrschen wird, kann sich keine Zeitung, trotz des Gefühls der Unzulänglichkeit, der Aufgabe entziehen, sich imiiier und immer wieder mit der Brannt Weinbesteuerung zu befassen. Wir beschränken uns zunächst darauf, den Lesem . die verschiedenen Seiten des Monopols vor- zusiihren. Dös Beste, was über die Branntwcinbesteuerung gesagt werden kann, hat vor bereits 40 Jahren einer der erleuchtetsten Könige Preußens ausgesprochen. 1840 äußerte der unvergeßliche König Friedrich Wilhelm IV., als man ihm von der Abnahme der Branntweinsteuer infolge der Mäßigkeitsbestrebungen in Obcr- schlesien berichtete, sich dahin: „Ich würde es für den größten Segen meiner Regierung ansehen, wenn während derselben die Branntweinsteuer auf Null herabsänke." 1880 verspricht man sich von dem Branntwein-Monopol einen Reinertrag von 200 Millio nen 1 So ändern sich die Zeiten! Für das Monopol wird jetzt die Reklametrommel gerührt, überall, anhaltend, flink, ja betäubend. Don Publikum wird es von seiner verlockendsten Seite vorgeführt. Vor wenige» Wochen noch als ein „unbegründetes Gerücht", „be wußte Erfindung". „agitatorischer Unfug" von den Zwangsichrcibern frech abgeleugnet. erscheint es jetzt als ein Weg zur Bekämpfung der Branntweinpest, als ein Mittel der Sittlichkeit. Nur stückweise erfährt das Publikuni. in welcher Gestalt das Monopol eingetührt werden soll: auch jetzt, da seine Umrisse im großen Ganzen erkenn bar sind, hüllen sich wichtige Einzelheiten noch ins Dunkle. Jedes Monopol bietet Vorthcile und Nachtheile gegen das Bestehende Sie gegenseitig abzuwägen, ist mit unendlichen Schwierigkeiten ver bunden. Je mehr wirthschaftliche Existenzen um eines einzusiihren- den Monopols willen zerstört werden, desto größere Bedenken hat es gegen sich. Das Tabakmonopol scheiterte wesentlich daran, daß ihm in der Industrie, im Kleingewerbe, im Grob- und Kleinhandel eine enorme Anzahl wirthschaftlicher Existenzen zum Opfer hätten fallen müsse». Bei dem Branntwein-Monopol ist dies in solrhem Umfange nicht der Fall. Tö stellt sich dar nicht als ei» bloßes RohspirituS-, sondern als ein richtiges Branntwein-Monopol. Der Staat (das Reich) soll allein Eigenthümer des gesammten Spiritus und alleiniger Ver käufer des Brannüveins sein und außerdem als alleiniger Groß händler den überschüssigen Spiritus an das Ausland verkaufen. AlS Bortheile des Monopols rühmt man die Einschränkung des Branntweinkonsums infolge der Erhöhung des Verkaufspreises. Wie man aber bei dieser unbedingt eintretenden Folge gleichzeitig ans Hobe Erträge auS dem Monopol rechnet, ist einstweilen noch das Geheimniß der Monopolcnipfehler. Vor Allem preist man am Monopol die gesundheit- und sittlichfördernde Folge, daß der Staat nur vollständig reinen Trinkbranntwein in den Handel bringen würde. Der Staat würde dm Spiritus in seinen Raffiniranstalten künftig seiner giftigen, betäubenden Oele entsuseln und damit die Gesund heit, Geist und Willenskraft der Trinker zerstörenden Wirkungen des BranntweinaennsseS beseitigen. Prächtig! Aber ist diese Fürsorge des Reichs für die leibliche und geistige Gesundheit seiner Bürger nicht ebenso gut möglich auch bei der Fabrikat-, der Maischraum oder der Konsumsteuer am Branntwein? Es bedürfte nur einer durchgreifenden Anwendung des NahrungsmittelgesetzeS oder, wenn dieses keine wirksame Handhabe dazu böte, einer leicht erreichbaren Abänderung desselben, um zu verhindern, daß fuselölhaltiger Schnaps in dm Benebr kommt. Merken denn die amtli ' welche diese sutlichende Wirkung des Monopols stellen, nicht, Laß sie damit eine schwere Anklage gegen die den erheben, »veil dicke eS bisher versäumten, vaS Nöthige kehre», damit dos Volk nur reingehaltmen. nicht Schnaps trinkt? AlS Vorzug des Monopols nennt man eine Wahrung der landwirthschattlichm Interessen. Dä mon», dem diese» Ur- und Hautztgewerbe drS Staai Monopol machen? Dasselbe spitzt sich auf eine einseitige Begünstig ung der landwirthschaftlichm Kartoffelbrennercien zu. Die Gewin nung von Spiritus a»ls Rüben wurde gänzlich verboten sein, um bei» „Sandhasm" jede Konkurreirz vom Halse zu halten. Außerdem soll die Brennerei „kontingentirt iverde», d. h. das Reich schreibt jedem Brenner vor, wie viel er brennen darf, fönst nimmt es ihm dm Ueberschuß nicht ab. Jede Erweiterung der Brennerei ist von einer besonderen „Konzession" abhängig. In der Praxis kann das sehr leicht dabin stihren. daß das übrige Deutschland froh lein muß, wen» eS an Brennereien behält, was eS hat, — die östlichen Bren nereien aber ans Reicliskvsten ausgedehnt und entwickelt wer den. ES ist begreiflich, daß nur ein Thcil der Landwirthe von dem Monopolvlane erbaut ist. Diejenigen, die hoffen dürfen, daß ihnen die Reichssonne von Berlin aus ihre triebkräftigen Strahlen zu- wendet, können sich freuen: ihr «Spiritus wird vom Reiche zu festen Sätzen abgmommm. Andere hingegen, die nicht so gut in Berlin angeschricben sind, erwarten, da sie es künftig nur mit dem einen Abnehmer ihres Spiritus zu thun haben, der ihnen aber vorschreibt, wie viel sie brennen dürfen, sich vom Monopol keine Förderung. Aus eine ganze Reihe anderer Gesichtspunkte, die mit dem Monopol zusainnienhängen, wird in den nächsten Tagen zuriickzukoiiunen sein. Deutschland beeilt sich, seine Befriedigung über die Wiederwahl Grevy's als Präsidenten der französischen Republik nach Paris zu inelden. Es wird »ns dies wenig Dank seitens der Franzosen cin- traae». Jede unserer Anerkennungen, ja selbst effektive Dienst leistungen sind ihnen verdächtig. Als bei der Tonkin-Dcbattc eine Depesche »cs früheren Ministers Ferry verlesen wurde, worin der selbe eine Beeinflussung Chinas durch uns zu Gunsten des Friedens mit Frankreich als ..»vcrthvoll" bezeichnet?, mußte Ferch die Worte „Liebedienerei" und „Landesvcrrath" hören I Daß Deutschland die Republik Frankreich unterstützt, hätte bei solcher Bolksslinnnung eigentlich schon längst die Franzosen bewegen sollen, diese uns so angenehme Staatsform abzuschaffen. Sic werden also auch nnscre Glückwünsche zur Wiederwahl Grevy's äußerst kühl ousnchiiicn. Eine ante Seite besitzt in der That Grevv: er hat nicht nisthig, anSwäriigc Verwickelungen zu suche», um sich selbst an der Spitze des Landes zu erhalten. Sein zur Trägheit neigendes Tempera ment hält ibn ab, eine kriegerische Politik zu treiben. Grevy war überhaupt der einzige Kandidat, der in Frage kommen konnte. Jeder andere Politiker hat sich in Frankreich abgcwirthschajtct und derartig kompromittirt, daß er jetzt zum Präsidmtcnpostcn als ungeeignet erschien. Die Republik hat keinen einzigen wirklich bedeutenden Staatsmann hervorgebracht. Unter Grevy wird die Zersetzung der Republik ruhig weitergehen, bis endlich ihr Zusammenbruch ans innerer Fiinlnitz erfolgt. B ' recht sein. Bis dahin kmm uns „Papa Grevy" ganz Kenefterelezr«m«e »er..Dresdner R«ck»r." vom M.Dccbr. Berlin. Zn der Jubiläumsfeier des Kaisers werden erwartet der Großherzvg, die Großherzogin, der Erbgrvßhcrzog und die Erb- aroßherzogin von Baden, das oroßherzogliche und erbgroßhcrzvgliche Paar von Sachsen. die Großherzogin Mutier von Mecklenburg- Schwerni n»d der Fürst von Hohcnzollem. — Das Befinden des Prinzen Wilhelm hat sich derart gebessert, daß er Ende nächster Woche das Zimmer verlassen und sich inr Freien bewegen kann. — Das Ministerium beschloß, den preußischen Landtag z»m 11. Januar einzuberiifen. Berlin. Tie „Kren;;." bemerkt ii» Anschluß aiüdas Dementi von der Entsendung Wonchikows: Die Zeitverhältnisse und die Entwickelung der Dinge in Bulgarien haben die Entircmdinig zwischen dem Fürsten Alexander und dein Zaren verschuldet. Ter weiteren Gestaltung der Dinge dürste es anheim gegeben sein, die Annähe rung berbeizmührcn. Allein dem demomtrativen Vorgehen gegen den Fürste» Alexander einen ebenso demoiistrativcn, eklatanten Aus druck eines Umschwungs der Stimmung folgen zu lassen, scheint man an der Newa nicht zu beabsichtigen. Leipzig. Das Reichsgericht verurtheilte den Konditor Scuplin aus Nanislau wegen versuchter Vorbereitung eines hach- vcnäthrrifchcn Unternehmens zu 2 Jahren 1 Monat Zuchthaus »nd Zjäbrigem Ehrverlust. — Obcrrcichsanwalt Freiherr von Seckendorfs ist heute Vormittag 10 Uhr gestorben. Heidelberg. Der Literarhistoriker Prof. Dr. Johann Minckowitz, bis vor einigen Jahren in Leipzig, bekannt als Schrift steller und Dichter, ist 74 Jahre alt am 29. d. in Neuenhcim bei Ae idelberg gestorben. Konstanz. Das kriegsgerichtliche Urthcil Hellwig in der Affairc Hellwig-Sachs ist bereits Kaiser zur Bestätigung vorgelegt. Erst heute wird Grevy « » r« s . 50. Iccdr. Schl»», Okeuic 80,25. «ulcibe 10!».««. At«U«e, S8Mi. Staat-tahn 558,75. i!om»«rdrn 282,50. 8o. »ri-rititeu —. LpuiNer 51,18. Oeft. S-Idrentc —. Sgqptcr 321,»o. vtioiu-ncn 50l,0«. Teile. ioudoo, 50. Lcceuiber, Borm. 11 Uhr l» Min. ik-niol« OS'/,. 1873«r Russen 05",. Jt,llener 07'/,. Lombarde» U>.. Konv. Türke» II« ». 1»e»r. suuhirtc Amerikaner >26. Ipror. Uua»r. cüolbrrnlc 80/,. Oefterr. Gold- reutc 88'/,. Vrcutz. clousoll SVEouptcr 61- ,». Onomaubauk IO'/». <««z- AcNea 87 /«. ipla-dlscont —. — Stimm»»»: Arft. Wetter:.»rop. vre «la » . 50. Deccmtce, Rach»,. «8etreidc,uark«>. Spirit»« Pr. 10» t!it«r INS Pror. Pr. Tercmber-Jauoar 57,50, vr. April-Mai 10,50. Pr. Mai-Juni 10M. Ro»»en vr. Lecrmber 127,00, »r. AprU-Mal 152,00. Pr. Mai-Juni 156,00. Rüdöl loco Pr. Der. 15,50, pr. In». 16. Zink GuUamarkc 11,50. — Wtttrr: «alt. Stettin, 50. Drcbr., Nachm. I »dr. iGetreidemari». Welze« behauptet, loco 156—iöl. Pr. Dreeuiber-Januar 151,50, »r. April-Mai 156,50. »io,neu - seft, loe» i 17—122, »r. Teccmbrr-Januar 121,00. Pr. April-Mai 150,00. ' iiiiibiil »»»rriinder«, loro Pr. Dcc.-Ja»uar 11.00, Pr. April-Mai 15,00. SpirltnS - matt, loco 58,50, Pr. Dcceinder-Ianiiar 58,50, »r. April-Mai 11,'iO, per Juni- Juli 12,10. Petroleum loco 12,00. Loa » « n, 50. Deecmper. Schluß. iSciroide ruhig, triige, sriuer Hafrr mitunter »hrurer. — Wetter: grost. gegen Leutnant gefällt und deni eiste sehr verlockende Seite. E8 hieße, sei Sinn bethätiaen, wenn man dm Groß Provinzen Preußens die Bortheib »neteibetrirbe ziehm, » ^ Lautliche < vmi einem Die ilnden em /die Kem und ist mta „ . e daß ckgrat des d« i« Md ihre ' i man^- llen. Der URv verm n der vim gne mta dieser. a> M 4M VQs' Paris. Erst heute wird Grevy darangeben, die Beendigung der Ministerkrise vorzubereiten. Alle von den Blättern bereits mit« ' ^ ' stirngespinste. Freycinet ist un- Zremierschast. Die Gambettistcn 8orsitzcnden der Kammer in der :'s Wikdem orzu heilten Ministerlisten sind also indert der erste Kandidat kür diel zum beginnen kür Brisson'S Wahl neuen Session wenn er nicht L ^ London. wwDmt'sc^a^ Regiemng stützt von 1875 von zeichnet Wuwe. der anderm sei, Spano Nische " suche. - ^ , u arbeiten. Floquet's Wiederwahl ist jedoch sicher, sinister wird. Die englische Ne hrung sandte eine Note an für England auf Karolinen dieselben Vorlheile, einschließlich einer Kvhlenstation, beansprucht. Die ^ordenina auf die Thatsache, daß die Note and uno England aemeinichastlich nnter- ^ er Ration gewählten Vortheile müssen auch standen werden, da England sonst außer Stande oheit auf dm Inseln anzuerkennen. Die sva- gegmwärtig wmig gmeigt, dem englischen Äe- zugeben. - airo. General Stephmson telegravhirt von Koseh, er habe den Feind angegriffen und geschlagen und besetzte Morgen 6 Uhr GinniS. Der Feind ist im vollen Riichuge und wird von der Ka- valerie fortgesmt verfolgt. Sein Verlust ist bedmtend, zwei Ka nnten md 20 Fohnm wurdm erbeutet. EnglischerscitS ist ein Lmtnmt gefallen, und ein Leutnant und 20 Mann verwundet. Die Berliner Börse «öffnete abwartend, befestigte sich aber bald auf ba- Gerücht hm. daß die preußische Regierung die 4prvz. Confols ms 8*/» prvz. convertirm wolle. Den, Gerüchte sonst kompetenter Seite widersprochen. Spekn- »IS gestern, belebt waren insbesondere Lokale« und SiichsischeS. — Se. Maj. der König, sowie Ce. Kvl. Hob- Prinz) Georg nebst den Kgl. Prinzen sind gestern Abend von der in H Jahnishausen stattgefnndenen Jagd um 8 Ulir 23 Mur. wieder > " zurückgekchrt. Der König hat sich sofort nach der Villa in Strehlen begeben. - ' - — Ihre Majestäten der König und die Königin werden^ beute Nachmittag 4 Uhr dem Tc de um, welches in der katholische» Hvskirche ans Anlaß des Jahresschlusses stattfmdcn soll, beiwohnen.. — Se. K iinigl. Hoheit der Prinz Georg ist infolge einer Er kältung an'S Bett gefesselt und bat demzusvlge auch nicht an den Jagden in Jahnishausen tlieilnehmen können. Ter Zustand des hohen Patienten ist nicht besorgnißerregend. — In den gestrigen Nachmittagsstnndcn von 1—3 Uhr nahm ^ Ihre Exccllcnz die Overhostncisterin Fhrsr. v. Globig im Aufträge Ihrer Majestät der Königin mehrere Hundert versönlrche Vor- T stelluiigcn von Domen und Herren ans den Kreisen der Aristokratie z entgegen, welche in der bevorstehenden Saison an den Hosfcstlich- keiten sich betheiligen werden. — Se. Maj. der König verlieh dem Hausauszügler E. T. ^ Schulze in Neinhardsgrimma anläßlich dessen 50jährigen Ehejubiläums aus dem Stiftunassond für hilfsbedürftige und, würdige Ehejubclpaarc eine Uiitcrstlitzuug von 90 Mk. . — Obersteuerkontroleur Sachße in Pirna erhielt das Ritter-^ kreuz H. -Klasse voni Albrcchtsordcn. — Schlachtsteuer-Einnchmer Stark in Riesa erhielt das! ..Allgemeine Ehrenzeichen." — Ein kgl. Dekret an den Landtag beantragt, den Ban^ einer iwriiialspnrigen Sekuiidärbahn von Mc>i»elwitz nacht. Kieritzsch zu gciiehmigcii. welcher sich auf 2,100,000 Mk. stellen ! würde. Stationen wird die projektirtc Linie in Winterdorf, NaiiiS«.« dors und GroßhcrniSdorf erhalten. Der Ban der neuen Strecke ist , mit weit geringeren Opfern verbunden als der Aukauf'der Gasch-4 ivitz-Mcnsclwitzer Bah». Die viel vcntilirtc Frage, auf welch- " ist. Fenier sollen schinalspurige Sekimdärbahilen von Schönfell über Lannenberg »ach Geyer und von Schwarzenberg beziehentlich j Grünstädtel im Thale der Pöhla bis Hanimergrün angelegt iverde». ^ Bei echterer würde» sich die Kosten auf 916,450 Mk., bei letzterer- a»f 986.040 Mk. stellen. — öc'ach wenigen Monaten ist seinem langjährigen Freunde mrd Kollegen Baninann vorgesterir Abend Herr Hoftraiteur Theodor': Fiebiger, der weitbekannte Cbef des Kgl. Belvedere, ,m Tode gefolgt. Schon seit Langem herzleidcnd, entschlief derselbe sanft nn - Kreise seiner trauernden „Familie. Auch Herr Fiebiger hat kein Z hohes Alter erreicht. 1829 geboren, ist cruoch nickt 57 Jahre alt ge- ^ worden. Seiner Neigung folgend, trat er als junger Menkch ^ Kücheiilchrliug in das Etablissement, das er in den letzten Iah " stliitl ' Babnm still, ndenmbvk Anleihen regrre- ir ruhig bei fester bevorzugt. Privä^ ilweise etwas " t. Bon «ei Wer on «. «»,. ««»», »05.25. »iß. bestrittener Meister er später wurde. Nach kurzer Beschäftigung in der Küche des preußischen Gesandten v. Redern trat er in oic Kgi. Hosküche ein, in welcher er bald so Außerordentliches leistete, daß er gleich seinem Frennde Baumann mit dem Titel Hofmundkoch Chef lvurdc. Er gab jedoch 1865 diese Stellung am, um mit Baumann zusammen das Hotel de France zu übernehmen. Infolge freundschaftlichen Uebereintönimens schied er bereits 1867 auS, um das bisher Götz'schc Etablissement auf der Brüdcrgaffe in eigener Bewirthschastung zu leiten. Noch heutzutage haftet aus der Fiebiger schen Direktion her dem jetzigen Außendörf'schen Etablissement eine segensreiche Rcminiscenz an. Als nach deni Tode Marschner'S die Pachtung des Belvedere frei wurde, wählte das Kgl. Hausmarschallamt> unter vielen Bewerbern als neuen Pächter Herrn Fiebiger, der am 1. Juli 1876 die Leitung desselben übernahm und der das Belvedere auch in kulinarischer Beziehung binnen Kurzem aus die Höhe eines Etablissements von europäischem R»f brachte. Die .Kochkunst von, Haus aus und in ihren feinsten Nuancen verstehend, ein sein Kenner der Weine und mit einem gewählteir Geschmack für äußerliche Ausstattung einer Tafel ausgerüstet, leistete er vi in seinem Fache geradezu Musterhaftes. Das europäische Pub! das die Terrasse frcauentirte. kargte mit der Anerkennung nü Fiebiger, den alsbald der Titel eines Kgl. Hostraiteurs schmus . setzte seinen Stolz darein, in dem Belvedere ein Etablissement ge schaffen zu haben, das Seinesgleichen in Berlin und Wien nicht hatte. Der in diesem Jahr beendete Vergrößerungsbau setzte ihn in den Stand, gleichzeitig den verschiedensten Ansprüchen zu genüge^. Im Winter war es oft schwer, das Belvedere einen Abend mr e>E Hochzeit, einen Ball, ein Stiftungsfest u. s. w. zu erhalten. Gesellschaften, die dort ihre Feste feierten, sind einstimmig in >!. Lobe. Aber Fiebiger war mehr als ein Meister in seinem Berufe er war ein durch und durch guter Mensch von wahrbaft edler C sinnung und echter, aufopsemder Heczensaütc. Wie viel Wo!, thaten hat dieser brave Mann in aller Stille geübt! Kein un glücklicher ging unaetröstet von seiner Schwelle. An seinen glän zenden Tafeln speisten nicht blos die Begüterten, von seinem Tin . aßen auch täglich viele, viele arme Familie». Von HanS aus eine, jovial angelegte Natur, brachte ihn das Herzleiden, daö ihn befiel, in den letzte» Jahren gar ott um Schlaf, Ruhe und stc Aufenthalte in Marienbad. Karlsbad und Gastem g nur eine vorübergehende Linderung. Wesentliche Verdienste hnt s Herr Fiebiger auch um die Gründung nun du. In'c'->: n in n>, 1. Kulmbacher Exportbier-Brancrei erworben. Er widmete dieici»,-