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Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff : 11.09.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1067800220-190909111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1067800220-19090911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1067800220-19090911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, ...
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-09
- Tag 1909-09-11
-
Monat
1909-09
-
Jahr
1909
- Titel
- Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff : 11.09.1909
- Autor
- No.
- [2] - -
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Bericht über die Sitzung des Gcmcindcrats zu Rottluff am 24. August 1909. gcistlichenstellc betr.; e) von dem Sachstandc der Angelegenheit,^Ver kauf des Wegeteil-Flurstückes Nr. 159 c betr. 2. Don der Kündigung der Gemeindehauswohnung nimmt man auszuschreiben. 3. Ein Gesuch um käufliche Uebcrlassung eines Teiles des sogen. Spritzenhausplatzes wird vertagt. noch einige Beträge verroilligt. 5. Von der Verfügung der Kgl. Amtshauptmannschaft Chemnitz, Einquartierung betr., nimmt man Kenntnis. Die Belegung hat frage wiederholt befürwortet. 8. 3) Die Reparatur der Bcrthold'schen Schleuse soll durch den Tiefbauunternehmcr Aurich aus Chemnitz erfolgen; K) die Einlegung Deutliches. Herzen der lieben Kinder unserer Gemeinde für Schule und Haus gute Früchte reifen lassen und jederzeit, auch wenn sie schon längst der Schule entwachsen sind, fröhliche Erinnerungen erwecken. Bernhard von der Eiche. „Ich habe sie immer sehr gern gehabt, Herr Graf," versetzte Ines innig, „gern sähe ich sic wieder." „Sie beabsichtigt, den Winter nach Sizilien zu gehen. Es ist mir oft unerklärlich, daß sie so rastlos von Nord nach Sud wandert, es ist, als ob ein inneres Fieber sie treibt." „Nach Mon Revos kommt sic wohl nicht mehr?" „Nein, sic scheint Nützlingen zu meiden," erwiderte Frauen- fcld mit so eigener Betonung, daß Ines aufmerksam wurde. Nachdenklich schritt sie neben dem Grafen einher. „Wissen Sie, was mir über den Schmerz verschmähter Liebe hinwcghalf, Fräulein Ines?" fragte Frauenfcld stehen- bleibend, „es war die Erinnerung an Sie, die Sie mich in dem Augenblick sahen, als meine Hoffnung vernichtet wurde. Es ist Ihnen Wohl nicht bekannt, daß ich schon früher einmal um Irmgard warb. Ich hätte cs nicht wieder tun sollen, aber cs zog mich magnetisch in ihre Nähe. Ich, — ich werde nie vergessen, wie gut Sie zu mir gewesen sind, Fräulein Ines. Und als ich Sie so unerwartet hier wieder sah, da habe ich mich wie ein Kind über ein Geschenk gefreut, das ihm eine gute, freundliche Fee gebracht hat." Er hatte die Mädchenhand ergriffen; es zitterte etwas wie ein Geständnis junger Liebe zwischen ihm und ihr. Da galoppierte des Försters Brauner aus sic zu, und seine fröhliche Stimme rief: „Hallo, Herr Graf, schnell in den Sattel, eben sagt mir der Jägcrbursche, daß er die Spur des Hirsches entdeckt hat, dem wir so lange vergeblich nach stellten. Nun gibts eine famose Beute, ich hoffe, Sic kommen zum Schuß auf den Kerl." Ines blieb allein. Träumend ging sie durch den Wald, träumend, das Herz voll Seligkeit, denn jetzt verstand sic, was schon lange in ihr schlummerte, die Liebe zu Artur, Graf Frauenfcld. Tante Emma eilte ihr aufgeregt entgegen. Es war eine Drahtnachricht von Bernhard angekommen, Luise sei ein Sohn beschert worden, aber ihr Zustand sei besorgnis erregend, daß er Ines ersuche, ohne Säumnis nach Rätzlingen zu reisen." „Ich komme nach," sagte die Försterin, als sie dem jungen Mädchen einpacken half, „der Zug geht in einer Stunde. Du kommst gerade zur rechten Zeit. Gott wolle unsere Luise erhalten." Die Tränen liefen der Mutter über die Wangen. Ines war zur Abreise bereit. Ihr Bruder rief, da mutzte alles andere daneben schweigen. „Grütze alle, auch — den Grafen Tante Emma." Mit biesen Worten umarmte sie die Försterin »nd trat die lange Reise nach Nützlingen an. * * * Es war spät Abends, als Ines am Ziel ihrer ermüdenden Fahrt anlangtc. Sic hatte dem Bruder keine Drahtnachricht gegeben; in der Aufregung und Sorge dachte sie nicht daran. Sic schlug den wohlbekannten Weg von der Eisenbahnstation zu Fuß ein, ein trauriges Vorgefühl beschleunigte ihre Schritte. Das Haus des Hochofcnchefs lag dunkel da, und sonst er strahlte es im elektrischen Licht, das vom Werke hergeleitet wurde. Nur im oberen Stock schimmerte es schwach, wie von einer brennenden Kerze und beide Flügel bes Fensters standen weit offen. Sollte der Tod an des Hauses Tür angcklopft haben, dem Kind die Mutter dem jungen Gatten sein treues Weib nehmend? „Ines, gottlob, daß du da bist." Bernhard von der Eiche trat der Schwester ini Flur entgegen. Er sah so verändert aus, daß Ines sofort das Schlimmste erriet. Sie warf die Arme um ihn und schluchzte: „Mein lieber armer Hardy!" „Sie ist sanft vor einigen Stunden entschlafen; willst du sic nicht sehen?" Sie gingen in das Sterbezinuner. Bernhard drehte das elektrische Licht auf und trat an das Bett seines toten Weibes. Sehr friedlich lag Luise da, ein Lächeln auf dem Gesicht; es sagte: „Ich bin sehr glücklich gewesen." Ines war neben ber Leiche niedcrgesunken und betete. Und er, der Mann, der dieses treue Frauenherz besessen, er staub wie betäubt dabei, er konnte cs noch nicht fassen, daß er sie verloren, die seines Hauses guter Engel gewesen." Aus dem Nebenzimmer kam der Schrei des Neugeborenen, der mutterlosen Waise. In Ines Herz erwachte etwas Neues; das mütterliche Element, das in jeder Frau lebt, regte sich. „Dein Sohn, Hardy." Mit diesen Worten ging sie in das Nebenzimmer des Kleinen, und wie sie das hilflose Wesen in den Armen hielt, wie sie auf das rote Gesichtchen nicderblickte, da fühlte sie es: „Ich werde dich sehr lieb haben, du armes Kind." Bernhard war ebenfalls eingctrcten. Mit gemischten Gefühlen betrachtete er den Knaben. Er hatte seiner Mutter den Tod gebracht und er war ihr Vermächtnis. „Bleibe bei uns, Ines," sagte er leise, „Luise bat noch kurz vor ihrem Tode darum." „Ja, Hardy!" Sie sagte es einfach und schlicht. Es war ein Gelöbnis und es kam ihr im Augenblick so selbst verständlich vor. Sie hatte es der Schwägerin versprochen und Ines war ein viel zu ehrlicher Charakter, um wortbrüchig zu werden. Später — später erst, da hatte sie erkannt, wie viel eigenes Glück sie aufgegeben wie schwer sie es getan. Die Geschwister saßen bcieinanbcr und Bernhard erzählte von den letzten Stunden Luisens. Er tat es mechanisch, wie etwas Auswcndiggelerntcs; seine Augen blieben trocken; cs lag eine Starrheit über seinem ganzen Wesen. Ines saß, wie sonst so oft, neben ihm auf Barrys Fell; sie schmiegte sich liebevoll an den Bruder. In dieser Stunde sollte er fühlen, wie nahe sie sich standen. In dem Zimmer sprach noch alles von der Verstorbenen, die welkenden Blumen, die bunten Astern in der hohen Vase. Sie hatte sie noch ge ordnet; ihr Bild hing über dem Kamin. „Es ist Zeit für dich, zu Bett zu gehen," sagte die müde Stimme Bernhards von der Eiche, der man ein großes Leid anhörte. Als Ines gegangen war, kehrte der Hochofenchef in das Zimmer zurück. Er saß am verglimmenden Kamin allein mit seinem Leid, denn es gibt Stunden, in denen auch der liebste Mensch nichts vermag, wo die Seele allein sein muß und Zwiesprache mit dem hält, was sie in ihren Grundfesten erschüttert. Endlich erhob sich Eiche. Bleierne Müdigkeit senkte sich auf ihn, der die beiden letzten Nächte gewacht hatte. Wie er die Kerze anzündete, stieß seine Hand zufällig an das Arbeitskörbchen seiner Frau. Es fällt zu Boden, sein Inhalt kollerte über den Teppich. Es waren lauter bekannte Gegen stände, die er aufhob, er hatte sie stets in Verbindung mit seinem toten Weibe gesehen. Da ihr filbener Fingerhut, die kleine Schere, die sie benutzte, Garnrollen und hier ein rosiges Kinderstrümpfchen, noch unvollendet. S'e hatte noch am letzten Tage daran gearbeitet und dabei so glücklich über das Geschenk gesprochen, das Gott ihnen geben würde. Und da stürzten die Tränen ans den brennenden Augen Bernhards von der Enhe. Die Gruft über Luisens weißem Sarge hatte sich geschloffen, ihre Eltern und Geschwister, die zur Beerdigung gekommen, waren fortgefahren, Ines und ihr Bruder blieben allein, allein mit dem Kinde, das am Sarge seiner Mutter aus den Namen Herbert Bernhard getauft worden war. Luise hatte es so gewünscht. — Das Söhuchcn der Verstorbenen war ein schönes, kräftiges Kind, das gut gedieh, dank seiner Amme, der Frau eines Arbeiters des Hochofens. Dank der Pflege seiner jungen Tante, die zuerst sehr ängstlich war, aber schnell die nötigen Handgriffe lernte. Es war für Ines eine neue tiefe Freude, das rosige Körperchen Bertics, so nannte sie den Knaben, zu baden und zu pflegen, und es half ihr über ihr eigenes Leid hinweg, sich aufopfernd dem Bruder und seinein Sohne zu widmen. Vierzehn Tage nach Luisens Scheiden schrieb Fraucn- feld an Fräulein von der Eiche. Er sagte ihr, daß — obgleich jetzt wohl nicht der geeignete Zeitpunkt sei, von seiner Liebe zu sprechen — er es doch nicht unterlassen könne. „Als ich am Abend unserer letzten Zusammenkunft im Walde in die Forste! kam, wollte ich Ihnen sage», wie sehr ich Sie lieb gewonnen habe, da erfuhr ich von Ihrer plötzlichen Abreise, und der traurigen Veranlassung dazu. Ich will warten, bis die erste Zeit vorüber ist, aber gebe» Sic mir Gewißheit, beantworten Sie die Frage, von der mein Lcbensglück abhängig ist: „Lieben Sie mich, Ines?" „Nein," schrieb sie zurück, „vergessen Sie mich." Was diese Worte sie gekostet. Niemand durfte es wissen. Ein und ein halbes Jahr waren seitdem vergangen. Der kleine Herbert war ein strammes Bübchen geworden, das seiner Tante überall nächstes, dessen Svrechversuche so drollig waren, daß der ernste Vater über den herzigen Schelm lächeln mußte. Bertie glich den Eiches, hatte aber auch etwas von seiner Mutter. Er war ein reizendes, kleines Menschlein und brachte wieder Licht und Leben in das stille Haus des Hochofenchess. Es ist gut, daß die Zeit jeden Schmerz abtönt, daß die tiefen Wunden heilen, die der Tod schlägt. Bernhard war zu jung; er stand in der Blüte seiner Mannesjahre. Die Arbeit, die er hatte, beanspruchte sein Interesse, und sie be friedigte ihn immer mehr, seit das Hochofenwerk unter seiner Leitung gedieh. Die Produktion war groß, der Ruf Röß- lingcns verbreitete sich und der Name dessen wurde genannt, der die große Arbeit auf seine kraftvollen Schultern genommen hatte. Sonntags wandelten Ines und ihr Bruder oft zum Friedhof im Walde hinaus, wo Luisens Grab unter den hohen Bäumen lag und ein Weißes Marmorkreuz in goldenen Buchstaben die Inschrift trug: „Luise von der Eiche, dreiundzwanzig Jahre alt." Fortsetzung folgt. Lernt stenographieren! Die beste und dabei billigste Gelegen, heit, sich ^ein vorzügliches, leicht ^erlernbares und praktisches Steno- Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Reicheubraud vom 4. bis 10. September 1909. Geburten: Dem Schlosser Paul Oskar Himpel 1 Knabe; dem Hand schuhfabrikant Louis Hermann Arnold 1 Knabe; dem Holzarbeiter Ernst Oskar Steinbach 1 Knabe. Eheschließungen: Der Tischler Gustav Martin Scheibner mit Minna Emma Köhler, beide wohnhaft in Reichenbrand. Sterbefälle: Dem Eisenformer Max Martin Demmler 1 Sohn, 1 Fahr alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Siegmar vom 3. bis 9. September 1909. Geburten: Dem Rundstuhlarbeiter Ferdinand Leubner 1 Mädchen; Dem Färbereiarbeiter Max Willy Petzold 1 Mädchen. Sterbefalle: 1 uneheliches Mädchen. Nachrichten des Künigl. Standesamtes zu Neustadt vom 4. bis 10. September 1909. Geburten: Dem Trikotagcngeschäftsinhaber Ernst Rudolph Lorenz 1 Tochter; 1 uneheliche Tochter. Eheschließungen: Der Eisenhobler Paul Arno Straube in Ehemnitz mit 2da Lina Geißler in Neustadt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rabeusteiu vom 3. bis 10. September 1909. Geburten: Dem Krahnführer Albin Oswald Bauer 1 Tochter; dem Handschuhwirker Hugo Bruno Seim 1 Sohn; dem Geschtrrführer Wenzl Wilfling 1 Tochter; dem Sparkassenkassierer Max Arthur Alfred Curt Schubert 1 Tochter. Eheaufgebote: Der Schneidergehilfe Iohann Paul Papistok mit Marie Elisabeth Uhlmann, beide in Ravenstein- Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rottluff vom 3. bis 9. September 1909. Geburten: Dem Ofensetzer Friedrich Paul Schönherr 1 Mädchen. Hierüber 1 unehelicher Knabe. Kirchliche Nachrichten. Parochie Rclchenbrand. Am 14. Sonntag p. !Trin., den 12. September vorm. 1« Uhr Predigtgottesdienst. Pfarrer Hartung, Mittelbach. Parochie Rabenstei». Am 14. Sonntag P. Trin. den 12. September vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. (Predigt hält Herr Pastor Sommer, Röhrsdorf.) Abends 8 Uhr evang. Jünglings verein im Pfarrhause. kur die uns anlasslicti unserer VermäßlllliK dar- Aebrackten Lkrun^en und Oescbenke, sa§en vir allen freunden und Verwandten unseren Iierrliekslev Dank, keiekeodraiiä, im 8eptember 1909 Älartiu Sedvlduvr unä k'rau Ein wachsamer Mer ist zu verkaufen Rabenftein, Röhrsdorferstr. 68b. Ein solides Mädchen kann Kost und Logis erhalten Neichenbrand, Nevoigtstr 3, 3 Tr. Anläßlich unseres Umzuges ins neue Gärtnerhaus, gegenüber der Schloßgärtnerei, fühlen wir uns gedrungen, allen unfern Freunden, Bekanmen und Nachbarn für die uns m reichem^Maße zugegangenen Otto Stange und grau. Rabenstein, den 9. Septbr. 1909. Schloßgärtnerei. GilterWenes SH Rabenftein, Forststraße 31L. Eine größere Halbetage per 1. Oktober oder später inReichenbrand zu vermieten. Werte Offerten unter 2.100 in die Expedition dieses Blattes erbeten. Me mit AllM« und 2 Kammern in Reichenbrand sofort zu vermiete:,. Zu erfahren in der Expe dition dieses Blattes. 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