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Brotkarten-Arrsgabe in Rottluff. Die Ausgabe der Brotkarten auf die Zeit vom 24. Mai bis mit 20. Juni ISIS an die Haushaltungen hiesiger Gemeinde erfolgt Sonnabend, den 22. Mai ISIS, nachmittags Punkt 2 Uhr, in der hiesigen Schule, und zwar an die Haushaltungen des I. Bezirkes: Haus-Nr. 1 bis mit 13 durch Herrn Oberlehrer Hunger in Zimmer Nr. 1; H Bezirkes: Haus-Nr. 14 bis mit 25L durch Herrn Gutsbesitzer Anton Gerstenberger in Zimmer Nr. 4; M. Bezirk«» :^HausÄ^ 26l^ bis mit 43S ^ ^ IV. Bezirkes: Haus-Nr. 44 bis mit 52V durch Herrn Gemeindeältesten Jrmscher in Zimmer Nr. 2; V. Bezirkes: Haus-Nr. 53 bis mit 62 durch Herrn Privatus Karl Müller in Zimmer Nr. 5. Zur Inempfangnahme haben die Haushaltungsvorstände oder deren Stellvertreter (Ehe- frauen) zu erscheinen. An andere Personen erfolgt die Ausgabe nur in besonderen Behinderungs fällen und nur gegen Abgabe eines von dem fraglichen Haushaltungsoorstande ausgestellten Be rechtigungsscheines. Die Umschläge der abgelaufenen Brotkarten sind mitzubringen. An Kinder werden Brotkarten nicht ausgehändigt. Außerhalb der obengenannte« Zeit werden Brotkarten nicht ausgegebe«. Die HaushaltungsvorstLnde sind verpflichtet, eintretende Veränderungen innerhalb 24 Stunden im Gemeindeamt« zu melden und die Brothefte mit vorzulrgen. Es ist vorge kommen, daß die Brotmarken von innerhalb einer Woche weggezogenen bezw. aus der Beköstigung von Haushaltungen getretenen Personen von den Haushaltungen mit verwendet worden sind. Dies ist unzulässig und strafbar. Die in einer Woche nicht verbrauchten Marken sind spätestens Montag, mittag» V,1 Uhr Zuwiderhandlungen werden streng bestraft. Die Hausbeftzer bezw. deren Stellvertreter werden ersucht, ihre Mieter — Haushaltungs vorstände — an die pünktliche Abholung der Brotkarten zu erinnern. Die Iwiebarkkarten werden zu der obengenannten Zeit im Meldeamtszimmer des Gemeinde amtes verabfolgt. Für die Verausgabung der Zwiebackkarten gelten die Bestimmungen wie für die Brotkarten. Rottluff, den 12. Mai 1916. Der Gemeindevorstand. Fundamt Radcnftein. Gefunden: 1 eiserner Wagebalken. 1 Hundehalsband. Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, am 14. Mai 1915. 14. 1. Der «Deutschen Tageszeitung" ist von zuständiger Stelle folg<"des mitgeteilt worden: Die Geltung der Zuschläge zu den llartosfelhöchftpreisen. Nach Mitteilungen, die in die Presse gelangt sind, scheint bei vielen Landwirten die Auffassung zu bestehen, als ob sie die besonderen Zuschläge zu den Kartoffelhöchstpreisen, die ihnen als Entschädigung für Aufbewahrung, geeignete Behandlung, Schwund und Risiko durch die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 15. April 1915 ledig lich für den Fall des Verkaufs an das Reich, einen Bundesstaat oder Elsaß-Lothringen oder die Kreise oder Gemeinden zugestanden sind, nunmehr unbedenklich auch beim Verkauf an Händler oder andere Privatleute fordern könnten. Die „Nordd. Allg. Ztg." macht darauf aufmerksam, daß diese Auffassung nicht zutrifft. Beim Verkauf an Privatpersonen, also namentlich auch beim Verkauf an Händler, dürfen die Landwirte nach wie vor keine höheren Preise fordern, als in der Bundesratsverordnung vom 15. Februar 1916 über die Höchstpreise von Kartoffeln festgesetzt sind. Die in dieser Verordnung festgesetzten Höchstpreise betragen, wie wohl noch allgemein bekannt sein dürfte, beim Verkauf durch den Produzenten, d. h. den Land mann, je nach den Landesteilen und Kartoffelsorten 4,25 bis 4,80 Mk. für den Zentner. Lin Landmann, der an Händler und andere Pri vate Kartoffeln zu höheren als den in dieser Verordnung festgesetzten Preisen verkauft, setzt sich der Gefahr empfindlicher Bestrafung aus. Es sei ferner noch darauf hingewiesen, daß die früher etwa unter Vereinbarung niedrigerer Preise abgeschlossenen Kartoffellieferungs verträge nicht einseitig aufgehoben werden können, vielmehr erfüllt werden müssen. Die neue Verordnung des Bundesrats über die Regelung des Verkehrs mit Kartoffeln vom 12. April 1915 hat daran nichts geändert. Sie gibt nur der Reichsstelle für Kartoffelversorgung das Recht, in die am 12. April laufenden Verträge einzutreten. vaterlandsfeinde wider willen. öl. I. Wenn wir in auswärtigen Blättern öfters lesen, wie sehr wir hier in Deutschland angeblich hungern müssen, wie die Bevölke rung die Rinden von den Bäumen nage, oder wie sich in lu Berliner Markthallen bei der Versteigerung von Hundefleisch „ergreifende" Szenen abgespielt hätten, so dürfen wir. die wir doch der tatsächlich ausreichenden Ernährungsmöglichkeit für Heer und Volk dankbar gewiß sind, mit einem mitleidigen Achselzucken für diejenigen, die im Auslande solch dummes Zeug glauben, über solche Märchen hinweg- von Deutschen, in Gefangenschaft geratenen Kriegern gibt, die sich nicht schämen, in ihren Briefen nach den feindlichen Länden: einige in dieser Zeit unvermeidliche Entbehrungen zu einer Notlage aufzubauschen und sich zu beklagen, daß das Petroleum teurer sei oder der Reis knapp. Manche schreiben aber sogar geradezu Unwahrheiten, daß wir keine würde. Derartiges Treiben grenzt beinahe an Landesverrat, denn die Folgen beweisen es. Die feindliche Presse nämlich druckt diese gewissenlosen Schreibereien an auffälliger Stelle als Beweise für die angebliche Hungersnot inDeutschland ab und hebt damit wieder den Mut und die Ausdauer der Feinde. Jeder, der solche Briefe schreibt, verlängert also den Krieg! Sollte diese Warnung erfolglos sein, so würde wohl nichts anderes übrig bleiben, als alle ins feindliche Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rabensteiu vom 6. bi» 12. Mai 1915. Eheschließungen: Der Postbote, jetzt Gefreite der Landwehr II Georg Alfred Wendler in Rabenstein mit Lina Helene Frühauf in Chemnitz. Sterbefalle: Die Geschirrführers-Ehefrau Marie Lina Drechsel geborene Maudrich, 35 Jahre alt; der Ersatzreservist, Tapezierer Ferdinand Eurt Lorenz, 26 Jahre alt, gefallen am 11. M2rz d. I. bei Neuve Ehapelle in Frankreich; die Privata Christiane Friederike Bochmann geborene Schmidt, 73 Jahre alt; der Privatmann Johann Earl Dickelt, 57 Jahre alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rottluff vom 7. bi» 13. Mai 1915. Sterbefalle: Richard Willy Hinkelmann, 31 Jahre alt; Franz Emil Rehnert, 24 Jahre alt; Robert Albin Ilhlig, 27 Jahre alt. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am Sonntag Gxaudi, den 16. Mai. vorm. V--9 Uhr Predigt gottesdienst. Pfarrer Rein. Dienstag Abend 8 Uhr Jungfrauenverein im Gasthaus Reichenbr. Donnerstag Nachm. 2 Uhr G^mütterchenverein. Parochie Rabensteiu. Gxaudi: Vs8—V»9 Uhr Christenlehre für die Jungfrauen. 9 Uhr Predtztgottesdienst. (Htlfsgeistlicher Herold.) Nachm. Zusammenkunft der evang. Jünglingsvereine in Fläha. Abfahrt Siegmar 1<°. Teilnehmer, die die Fahrtermäßigung be nutzen wollen, eine halbe Stunde zuvor am Bahnhof! ("/4I Uhr ab Pfarrsaal!) Mittwoch, den 19. Mai, 8 Uhr Bibelstunde im Pfarrhause. (hilfsgeistlicher Herold.) Freitag, den 21. Mai. 8 Uhr Kriegsbetstunde. (Hilfsg. Herold.) Wochenamt vom 17.—23. Mai Hilfsgeistlicher Herold. Achtung! Dienstag, den 18. Mai, 2 Uhr Mutterberatung in der Kirchschule. Unter Feinden. Der alte Herr nahm einen Mietwagen und fuhr nach Badelincourt. Im Dorfe angekommen, stellte er sein Fuhr werk beim Wirt „Zur Turteltaube" ein und begab sich wohl gemut auf den Weinberg Nr. 3. Man zeigte ihm den Weg nur mürrisch und mit argwöhnischem Gesicht. Endlich erbot sich ein junger Mensch in grüner Bluse, ihn zu führen und schritt, mit einem dicken Knüppel bewaffnet, voraus. Es ging tüchtig bergan. Herr Devereux schnaufte ge waltig beim Steigen. Endlich kam das Ziel ihres Marsches in Sicht, ein einsames Winzerhaus zwischen Trümmer und Haufen von Stecken. Die Hütte war sorgsam verschlossen, die Fensterläden zugezogen. Nur ein dünner Rauch, welcher aus der Effecaufstieg, die gewissermaßen an das Häuschen angeklebt war, verriet, daß hier Menschen lebten. Der Bursche klopfte mit dem Knüttel an die Fensterläden. Eine Klappe öffnete sich und ein Frauenkopf mit krausem, schwarzen Haar und braunem Gesicht guckte heraus. „Was bringst Du, Piere Pie?" „Einen Herrn aus Sedan. Er wünscht den Mann zu sprechen." „Heißt er Devereux?" fragte die Frau. „Ja so heiße ich!" rief der Advokat. „Devereux, Notar der Republik." „Dann werde ich öffnen", sagte die Braune und schloß die Klappe. „Das ist Euer Glück", meinte Piere Pie mürrisch. „Weshalb glaubt Ihr wohl, daß ich den Prügel mitge nommen habe?" „Um Dich darauf zu stützen." „Fehlgeschlagen, um Euch damit das Fell zu gerben, wenn Ihr ein Spion gewesen wäret, wie sic hier herum nach versteckten Patrioten suchen und diese den Prussiens verraten." „Dann danke ich Dir für die Begleitung", sprach Devc- reux unbehaglich. „Was bin ich Dir schuldig?" „Nicht einen Centime", erwiderte der iückischc Bursche. „Daß ich Euch führte, geschah der hübschen Madelon zu Liebe." Er polterte den Berg hinunter. Madelon, welche die Tür öffnete, ries ihm „Schön Dank" nach. Devereux betrachtete die Person mit großem Interesse. Sie war in der Tat eine hübsche Erscheinung. Er folgte der kokett hintänzelnden Frau. Gleich zur Rechten öffnete sie eine Tür. In der halbdunklen Stube auf einem alten Lehnstuhl, den rechten Arm in Bandagen, sab Olivier, der Exleutnant Bourlicr. „Sie leben also wirklich, das ist wie ein Wunder!" rief Devereux freudig aus. „Ich beglückwünsche Sie und drücke Ihnen meine herzliche Befriedigung aus. Aber sagen Sie nur, wie das geschehen konnte, trotzdem man Sie—" „Allgemein tot glaubte", führte Olivier die Rede seines Gastes fort, indem er ihn an seiner Seite zum Nicdcrsetzen cinlud. „Es geschah durch einen Irrtum, den meine schlaue Madelon absichtlich erregte. Als die Preußen abzogen, nachdem sic unsere Fabrik in Trümmer gelegt hatten, schlich sich dieses treue Wesen auf den Hof, um nach mir zu forschen. Sie fand mich sehr bald, aber in welchem Zustande! Die Schufte hatten mich aus dem dritten Stockwerk der Fabrik hinausgcstürzt und ich lag mit gebrochenem Bein und Arm, mit eingeknickten Rippen regungslos da; aber ich lag auf einem Haufen von Samtlumpen, welchen man auf dem Hofe beim Aufräumen der Lagerkeller zusammengeworfen hatte. Das war mein Glück gewesen, denn auf dem Pflaster des Hofes wäre ich gänzlich zerschmettert worden, auch schützten mich die Weichen Hadern vor den Geschosse» der Gewehre und die Kanonen bestrichen den Boden nicht. So fand mich also Madelon, zog mir den Rock aus, um mich notdürftig zu verbinden, nahm mich dann auf ihre starken Arme und trug mich vom Hofe. Meinen Nock, Schärpe und Käppi ließ sie bei einem armen Teufel zurück, der aus dem Fenster gesprungen und bis zur Unkenntlichkeit zer schmettert wurde, da sie meine Spur zu verwischen wünschte. Auf einem Karren schaffte sie mich eigenhändig über das Feld nach Vadelincourt, hier trugen mich verschwiegene Männer zum Weinberg empor. Ich habe natürlich von dieser Reise nichts gewußt, denn ich lag fast zwei Monate, ohne recht zur Besinnung zu kommen. Die umherstreifenden Patrouillen und die preußischen Spione machten es nötig, daß ich mich ganz still verhielt. Jetzt aber, da Sie im Aufträge meines Vaters wahrscheinlich unser Anwesen ver kaufen wollen, muß ich mich melden " „Der Verkauf wäre nicht zustande gekommen", belehrte ihn der Advokat. „Herr Bourlier weilt wahrscheinlich nicht mehr unter den Lebenden." „Was sagen Sie?" „Leider muß ich Ihnen die traurige Botschaft Lber- bringen. Mein Freund ist verschollen. In Bordeaux de ponierte er Geld, dann verlieren sich seine Spuren. Ein Ausruf in den Zeitungen blieben ohne Erfolg." „Also wirklich tot", sprach Olivier ernst, doch ohne eine Spur von Schmerz. „Nach allem menschlichen Ermessen, obwohl in dieser Zeit ein Irrtum nicht ausgeschloffen ist und man die Hoffnung nicht verlieren soll. Denken Sie an sich selber. Ihre Leiche wurde im Fabrikhofe rekognosziert, aufgehoben, beerdigt und ruht auf dem Friedhof St. Marguerite; es wurden sür Ihre arme Seele Totenmessen gelesen und Trauer um Sie angelegt. Viele Tranen flössen Ihrem Andenken und dennoch leben Sie." „Gottlob", nickte Olivier. „Ich lebe nicht nur, sondern denke sogar wieder gesund zu werden und recht vergnügt dazu." „Hoffen wir es nach dieser schweren Zeit , sagte Deve reux. „Sie werde» die guten Tage gebrauchen können. Leider muß ich Ihnen heute noch eine Traucrmär bringen. Ihre Schwester —" „Desiree hat sich mit dem Prussicn verheiratet?" „Nein, davon ist mir nichts bekannt. Auch sie ist nach Bordeaux abgercist, wahrscheinlich um den Vater zu suchen, und gleichfalls verschollen." „Also auch tot", sagte Olivier bedauernd und zerdrückte etwas wie eine Träne in seinem linken Auge. „Schade um das hübsche Schwesterchen, aber immer noch besser, als daß sic den Prussicn geheiratet hätte. Doch das ist ein Ilnflnn, ich habe ihn ja mit eigner Hand getötet." „Wen nur?" fragte Devereux. „Den früheren Verlobten Dcsirees, der mir in der Fabrik als Offizier cntgcgcntrat. Durch und durch habe ich ihn gestoßen; wie ein Stück Holz lag er zu meinen Füßen. Nein, der kommt nicht zurück, der heiratet meine Schwester nicht mehr." Wilde Freude leuchtete in seinen grausamen Augen, seine Stimme knurrte und krächzte mehr als je und seine Hände krallten sich zusammen. Der Advokat sah ihn mit Grausen von der Seite an. „Demgemäß haben Sic von jener Seite nichts mehr zu hesürchten, leider auch nicht von Seiten Ihrer armen Schwester." „Allerdings, allerdings", gab Olivier nach einigem Sin nen zurück. „Dann wäre ich also der Allcinerbc meines Vaters und unumschränkter Herr seines Grund- und Bar- Vermögens?" „Sobald der Tod amtlich festgestellt ist, ganz gewiß." „Nun, so beschleunigen Sie gütigst die Todeserklärung, Herr Notar." ... ... „Ich will es versuchen, denn ich glaube selbst an Bour- liers Tod." „Das ist gut", sagte der liebevolle Sohn Misch. „Ob Desiree lebt oder nicht, ist von keiner Bedeutung. Auch ohne ihren Totenschein verfüge ich frei, und zwar so, daß Sic, Herr Advokat die Fabrik verkaufen, die Villa aber zu meinem Einzuge Herrichten lassen. Es ist doch nach Deinem Wunsche, Madelon?" wandte er sich an die Frau, welche der ganzen Unterhaltung stumm gelauscht hatte. „Ich bin dabei, wenn nur nicht Pumarquet —" Ah bah, Pumarquet ist tot, alles ist tot, nur wir leben", lachte Olivier. „Auch Deinen Mann werden wir in den Zeitungen anfbieten lassen, und da er sich natürlich nicht melden kann, ins Abgangsrcgister cintragcn. Dann heiraten wir uns, Madelon, ich habe es Dir versprochen." „Aber die Prussiens", mahnte Madelon. „Ach die bekümmern sich um uns nicht mehr, wen» wir auch in die Villa ziehen. Im Gegenteil, ich habe die Ab sicht, ihnen von dort ans manch lustigen Streich zu spielen. Wollen Sie meine Dispositionen erfüllen?" wandte er sich an Devereux. „Wollen Sie das Landhaus Herrichten lassen? Ich kann mich ja nicht bewegen." „Wie Sie wünschen", entgegncte der Notar geschmeidig. „Sie werden zufrieden sein, und auch das Geld steht Ihnen zur Verfügung. Ich habe die Vollmacht, es auf der Bank zu erheben und ich glaube es verantworte» zu können, selbst wenn Herr Bourlier wieder erscheinen sollte." „Das wäre — des Teufels", wollte Olivier sagen, aber er verschluckte das Wort, das nicht kindlich geklungen hätte. „Also abgemacht. In acht Tage» denke ich transportfähig zu sein, dann siedeln wir nach Bazcillcs über. Wissen Sie, mit den Beinen geht es schon. Hätte ich mir nur den schiefen Knochen ein zweites Mal gebrochen, er wäre viel leicht wieder gerade geworden, aber der gesunde mußte daran glauben und der rechte Arm. Ich kann noch heute nicht die Feder halten. Madelon ist mein Schreiber und mein Wärter. Machen Sie nur Anstalten, Pumarquet tot zu erklären, daß unsere Hochzeit vor sich gehen kann." „Alles nach Ihren Wunsch", nickte Devereux, indem er sich mit einem bewundernden Blick auf Madelon erhob. „Ich werde die Handwerker senden, das Geld erheben und die Aufrufe erlaffen. Die Vermögensformalitäten erledigen wir wohl in der Villa, denn ich nehme an, daß Sie sich nicht in Sedan sehen lassen wollen." „Gewiß nicht. Ich mag das zerschossene Nest nicht vor Augen haben, solang noch die bajuvarische Besatzung darin liegt. Hier draußen merk man die Einnahme nicht so. Saprifti, daß ich nichts dazu tun kann, die Kerle aus dem Lande zu jagen." „Nun das wird auch ohne Ihr Zutun geschehen", sagte der alte Chauvinist. „Bei Orleans bereiten sich große Dinge vor. Die Armee von Paris macht einen Ausfall. Bourbaki mit seinem Korps dringt von Süden vor und die Unseren