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Fernsprecher: HM Ltegmar Nr. 244. Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar. NenstM, Rabenstein nnd Rottlnff. ^ Erscheint jeden Sonnabend nachmittags. Anzeigen werden in der Expeditton (Reichenbrand, Nevoigffttaße 11). sowie von den Herren Friseur.Weber in Reichenbrand. Kaufmann Gmil Winter in Rabenstein und Albin Thicm in Rottluff entaegen- genommen und pro Ispalttge Petitzeile mit 16 Pfg. berechnet. Für Inserate größeren Umfangs und bei öfteren Wiederholungen wird entsprechender Rabatt, jedoch nur nach vorheriger Vereinbarung, bewilligt. Anzcigeu-Anoahme in der Expeditton bis spätestens Freitags nachmittags » Uhr, bei den Annahmestellen bis nachmittags 2 Uhr. Verein-Inserate müssen bis Freitags nachmittags S Uhr eingegangen sein und können nicht durch Telephon ausgegeden werden. 44 Sonnabend, den 6. November 1NI5 Nachstehende Bekanntmachung wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Die Gemelndevorstände zu Reichenbrand, Siegmar. Neustadt, Ravenstein und Rottluff, am 6. November 1915. Verordnung, betreffend die Einschränkung des Fleisch- und FettverbrauchS. 8 1 der Bundesratsverordnung über die Einschränkung des Fletsch- und Fettverbrauchs vom 28. Oktober 1vl6 verbietet es, Dienstags und Freitags Fleisch, Fleischwaren und Speisen, die ganz oder teilweise aus Fleisch bestehen, gewerbsmäßig an Verbraucher zu verabfolgen. Dies betrifft, wie der Wortlaut deutlich ergibt, nicht nur Ladengeschäfte, sondern auch Gastwirtschaften und alle Arten gewerb licher Speiseanstalten. Dagegen enthält die Verordnung kein Verbot des Fleischverbrauchs im Hause für diese Tage. Ein solches Verbot würde, da die Überwachung kaum durchführbar ist, keinen anderen Er- folg haben, als die Aufforderung, auch in den Familien freiwillig am Dienstag und Freitag auf den Genuß der Speisen zu verzichten, die gewerbsmäßig nicht verabfolgt werden dürfen. Dieser freiwillige Verzicht entspricht aber selbstverständlich dem Sinne der Verordnung, die bezweckt, durch „fleischlose Tage" an dem zu sparen, was yicht mehr in solchen Mengen zur Verfügung steht, wie in Friedenszeiten. Es wird daher erwartet, daß jeder sich eine Ehrenpflicht daraus macht, durch Einhaltung der beiden fleischlosen Tage mit zu sparen und daß namentlich auch die wohlhabenderen Familien sich diese Beschränkung auferlegen. Wer am Abend vor dem Dienstag und Freitag sich Fleisch für den Verbrauch am nächsten Tage aus den Geschäften holt oder holen läßt, handelt jedenfalls dem Sinne der Maßnahmen zuwider, die im vaterländischen Interesse einen sparsamen Verbrauch von Fleisch und Fett fordern. Dresden, den 2. November 1915. Ministerium des Innern. Herzliche Bitte! Wiederum naht das Weihnachtsfest! Unseren Truppen, die zu Lande und zu Wasser noch immer im schweren Kampfe mit den Feinden unseres Vaterlandes stehen, wird es auch diesmal nicht vergönnt sein, dieses Fest im Kreise ihrer Lieben zu begehen. An uns Daheimgebliebenen, die wir mit Stolz auf ihre unvergleichlichen Taten blicken, ist es, unserem nie verlöschenden Danke für ihre zähe Ausdauer, aufopfernde Treue und Tapferkeit Ausdruck zu geben und ihnen wenigstens draußen im Felde durch Übersendung von Liebesgaben eine kleine Weihnachtsfreude zu bereiten. Wie im vergangenen Fahre, ist geplant, eine gemeinsame Sammlung sämtlicher sächsischen Ge meinden zu veranstalten, aus der alle im Westen, Osten und Südosten stehenden sächsischen Truppen, auch die nichtsächsischen Heerestellen zugeteilten, gleichmäßig bedacht werden sollen. Alle geehrten Einwohner und Einwohnerinnen der Unterzeichneten Gemeinden werden herzlichst gebeten, zu ihrem Teile zum Gelingen dieses Liebeswerkes beizutragen durch möglichst reichliche Zu- Wendungen von Geld und Gaben für unsere sächsischen Krieger. Niemand bleibe zurück! Erwünscht sind besonders Pakete, die für je einen Soldaten berechnet sind, jedoch können Pakete für bestimmte Einzelpersonen nicht angenommen werden. Als Gegenstände kommen namentlich in Betracht: Tabakspfeifen, Tabaksbeutel, Tabak, Zigarren (möglichst in kleinen Packungen), Zigaretten. Zahnbürsten. Taschenmesser. Stearinlichte, kleine zusammen legbare Laternen, gestrickte Handschuhe mit Fingern, bunte Taschentücher, Hosenträger, wollene Decken. Fußlappen, Seife, Schokolade, Kakao in Paketen, Würfelzucker, Schinken in Dosen, Rollschinken, Rum, Arrak, Schnäpse, Rotwein und Fischkonseroen (nicht Streichhölzer). Alle Sach- und Geldspenden werden bis spätestens Len 20. November dss. Js. erbeten und nehmen gern entgegen: die Gemeindeämter von Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Raben- stein und R-ttluss. DI- Gem-ink-vorstan!,-. Gemüse- re. Verkauf. Solange der Vorrat reicht, findet Montags nachm, von 2 bis 4 Uhr im hiesigen Freibanklokal der Einzelverkauf von Zucker 1/2 l<6 28 Pf. Grieß Vs k§ 45 Pf. (nur für Kranke und kleine Kinder) Kartoffelmehl 1/2 30 Pf. an die minderbemittelten Ortseinwohner statt. Abgezähltes Geld ist mitzubringen. Reichenbrand, den 5. November 1915. Der Gemeindevorstand. Fundamt Ravenstein, verloren: 1 goldene Damenbrille. Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, am 5. November 1915. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der Hilssschutzmann Richard Emil Dathe in Reichenbrand am 30. dieses Monats von der Königlichen Amtshauptmannschaft Chemnitz als II. stellvertretender Der- waltungsoollstreckungsbeamter der Gemeinde Reichenbrand für die Dauer des Krieges in Pflicht genommen Reichenbrand, am 30. Oktober 1915. Der Gemeindevorstand. Kartoffelverkauf an Ortseinwohner in Rabenstein. Den hiesigen Hausbesitzern und Kartoffelbestellern wird bekanntgegeben, daß nunmehr Kartoffeln eingetroffen sind und der Verkauf, solange der Vorrat reicht, wie folgt stattfinden soll: 1., im Rittergutshofe Niederrabenstein (gut ausgelesene Speisekartoffeln aus Saalhausen) Zentner 4 Mark Montag, den 8. November d. I., nachm. 1—4 Uhr. Kontrollmarken sind daselbst vorher zu entnehmen, da ohne solche Kartoffeln nicht abgegeben werden sollen; 2., in der Brauerei von Herrn Johannes Esche (Kartoffeln aus der Provinz Posen, Selbst kostenpreis 3,90 Mark) Zentner für 3,50 Mark ausnahmsweise mit Verlust an die minderbemittelten Familien mit unter 1500 Mark Jahreseinkommen, und Zentner für 4.00 Mark an Einwohner über 1500 Mark Jahreseinkommen nachmittag von 2—Hi Uhr. Brotkartenausgabe in Rabenstein. Die Ausgabe der Brotkarten auf die Zeit vom 8. November bis mit 5. Dezember 1915 an die Haus haltungen hiesiger Gemeinde erfolgt gegen Rückgabe der alten Brotmarkenhefte Sonntag, den 7. November 1915 in der Zeit von 10Vs —12 Uhr vormittags in den bekannten Ausgabelokalen durch die Vertrauensleute. Zur Inempfangnahme haben die Haushaltungsvorstände oder deren Stellvertreter (Ehe frauen) zu erscheinen. An andere Personen erfolgt die Ausgabe nur in Behinderungsfällen (als solche gelten nur Krankheit) und nur gegen Abgabe eines von dem fraglichen Haushaltungsvorstande ausgestellten Ausweises. An Kinder können Brotkarten nicht ausgehändigt werden. Außerhalb der obengenannten Zeiten werden Brotkarten nicht ausgegeben. Die Hausbesitzer bez. deren Stellvertreter werden ersucht, ihre Mieter — Haushaltungsvorstände — an die pünktliche Abholung der Brotkarten zu erinnern. Der Gemeindevorstand zu Ravenstein, am 4 November 1915. Wasserwerk Rabenstein. vor Schaden zu bewahren, wird mit Eintritt der kälteren Jahreszeit ausdrücklich darau/aufmerksam gemacht, daß die Wassermesser gut einzupacken und vor Frost zu schützen sind. Bei stärkerer Kälte sind außerdem die Hausleitungen abzustellen und dadurch vor dem Eingeftieren und Zerplatzen zu schützen. Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, am 4. November 1915. Gemüse- rc. Verkauf in Rottluff. Mittwoch, den 10. November 1915, nachmittags von 2 bis 4 Uhr erfolgt Elnzelverkauf von Kaffee 1/2 lc§ 1 Mk. 75 Pfg., Kakaopulver lOO-x-Dose 45 Pfg., Nudeln V2 kg 50 Pfg., Reis 1/2 40 Pfg., Zucker 1/2 kx 30 Pfg. an die minderbemittelten Ortseinwohner in der hiesigen Schule Zimmer Nr. 1. Für den Verkauf müssen von 11 —1/21 ühr Marken im Meldeamtszimmer des Gemeindeamtes entgegengenommen werden. Diese Marken sowie die erforderlichen Gefäße und abgezähltes Geld sind mitzubringen. Rottluff» am 3. November 1915. Der Gemeindevorstand. Sitzung des Gemeinderats zn Ravenstein am 2. November 1915. Anwesend der Gemeindevorstand und 18 Mitglieder. 1. An Stelle des durch Ansässigmachung ausgeschiedenen Mit- gliedes Herrn Hermann Heinrich Arnold ist der Ersatzmann Herr Handschuhstricker Bruno Richard Därr in den Gemeinderat einbe rufen worden. Herr Dürr wird unter Überreichung der Geschäfts ordnung des Gemeinderates besonders bewillkommt und mittels Hand- schlags zur treuen Mitarbeit aufgefordert. Herrn Arnold wird für seine treue, langjährige, ersprießliche Tätigkeit der Dank zum Aus- druck gebracht. 2. wird von verschiedenen Eingängen Kenntnis genommen und ein ünterstützungsgesuch zur Erledigung gebracht. 3. Mit der Beschaffung von verschiedenen Nahrungsmitteln rc. und den sonst getroffenen Maßnahmen, besonders der der Kartoffel abgabe, wird Einverständnis erklärt und der Verkaufspreis festgesetzt. 4. Für die „Rote-Kreuz^ammlung" am 12. und 13. November soll die Schulleitung um Mithilfe ersucht werden. 5. Von Erhebung einer Wertzuwachssteuer in einer Kaufsache muß nach Lage der Verhältnisse Abstand genommen werden. 6. Von der unvermutet vorgenommenen Revision der Gemeinde- re. Kaffen, die Ausstellungen nicht ergeben hat. wird Kenntnis genommen, ebenso von dem Bericht über die Prüfung der Gemeinde- rc. Kassen- rechnungen auf das Jahr 1914. Es wird beschlossen, die Rechnungen nunmehr richtig zu sprechen und dem Kassierer Entlastung zu erteilen. 7. werden Steuerrekurse zur Kenntnis gebracht und entsprechende Entschließuilg gefaßt. Neustadt bei Chemnitz. Bei der hiesigen Sparkasse erfolgten im Monat Oktober dieses Jahres 94 Einzahlungen im Betrage von 18990 Mk. 90 Pfg., dagegen wurden 122 Rückzahlungen im Betrage von 14516 Mk. 60 Pfg. geleistet. Eröffnet wurden 12 neue Konten. Die Gesamteinnahme betrug 46618 Mk. 46 Pfg., die Gesamtausgabe 59984 Mk. 45 Pfg. und der bare Kassenbestand am Schlüsse des Monats 1163 Mk. 12 Pfg. Der gesamte Geldumsatz im Monate Oktober bezifferte sich auf 106602 Mk. 91 Pfg. Ravenstein. Ber der hiesigen Gemeinde-Sparkaffe wurden im Monate Oktober d.J. 124 Einzahlungen im Bettage von 16404 Mk. 25 Pf. geleistet; dagegen erfolgten 151 Rückzahlungen im Bettage von 13444 Mk. 86 Pfg. Eröffnet wurden 11 neue Konten. Zinsbar angelegt wurden einschl. bei Banken 15000 Mk. Die Gesamteinnahme betrug 90880 Mk. 50 Pfg., die Gesamtausgabe 93511 Mk. 71 Pfg. und der bare Kaffenbestand am Schluffe des Monats 4955 Mk. 98 Pfg. Der gesamte Geldumsatz im Monat Oktober beziffert sich auf 184392 Mk. 21 Pf. . Die Sparkasse ist an jedem Wochentage von 8—12 Uhr vorm, und 2—6 Uhr nachm., Sonnabends von 8—3 Uhr durchgehend, geöffnet und expediert auch schriftlich. Alle Einlagen werden mit 3Vs°/o ver zinst und streng geheim oehandelt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zn Reichenbrand vom 30. Oktober bis 6. November 1916. Geburten: Dem Schneider William Arthur Koch 1 Tochter; dem Kaufmann William Julius Becker 1 Sohn; dem Maschtnenformer Karl Rudolf ühlig 1 Sohn; dem Werkführer Otto Heinrich Götze 1 Tochter; dem Stanzer Ernst Willy Weiß 1 Tochter. Aufgebote: Der Handlungsgehilfe Karl Friedrich Beck mit Marie Walli Kämpfe, beide wohnhaft in Reichenbrand. Eheschließungen: Der Eisendreher Max Emil Klauß mit Alma Elisabeth Enge, beide wohnhaft in Reichenbrand. Sterbefälle: Willy Bruno Neubert, 9 Jahre alt; der Unteroffizier d. Res. Richard Karl Hartig, 24 Jahre alt, am 9. Oktober 1915 im Festungslazarett XII. Cöln. infolge einer im Felde erlittenen Verwundung verstorben. Nachrichten des Kgl. Standesamts zu Neustadt vom 23. Oktober bis 3. November 1915. Eheschließungen: Der Damenschneider Herbert Eugen Seidel, z. Zt. Kriegsfreiunlliger im I.^krsatz-Bataill., 3.^Effatz-Komp. Infanterie- Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rabeusteiu vom 29. Oktober bis 4. November 1915. Sterbefälle: Elisabet Magdalene Weiland, 1 Jahr alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rottluff vom 28. Oktober bis 3. November 1915. Sterbefälle: Der Soldat Emil Max Büschel, 34 Jahre alt. M die rach» Wie ist sm mism IGm MW Me Me Wm oder Mm eine höchst willkommene Liebesgabe. Zu haben in Feldpostpackungen zu >/- und 1 Pfund Kaisers Brust- und Pscfferminzkaramellen — Frisch eingetroffen: prima Oelsardinen, Sardellenbutter in Tuben, Fernsprech« 180. Drogerie Siegmar Erich Schulze.