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er haßt. Waldemar trägt die Schuld am Tode Deines Bruders. Du mußt fiir immer von Deinem einstigen Ver lobten scheiden." „Ich weiß, daß Waldeniar unseren Olivier nicht gelötet hat", entgegncte das Mädchen in fester Ueberzeugung. „Er konnte es nicht tun, selbst wenn der Bruder ihm mit der Waffe entgcgentrat. Fremde haben es getan. Olivier fiel für Frankreich, Waldemar für die Sache der Deutschen. Olivier starb, ich beklage cs tief. Aber Waldemar wurde gerettet, er ist ans dem Wege der Besserung, ihm gehört die Welt. Ich bin seine Welt — und darum muß ich bei ihm bleiben." „Wir wollen morgen nach der Stadt", unterbrach die Taute ihre Rede. „Wir müssen zum Vater. Er ist un glücklich und verlangt nach unserem Trost. Ihm mußt Du treu zur Seite stehen, nicht jenem Manne, der Dich frei willig aufgab. Soll Dein Vater auch sein letztes Kind verlieren?" „Dennoch muß es sein, Tante Nataltz. Waldemar würde sterben, wollte ich nun von hinnen gehen. Ich ,.mß bleiben." 11. Der Wagen, den Laurcnce aufgetriebc», konnte ruhig in den Schuppen zurückgcschobcu werden. Die Reise war vergessen. Desirce lieb sich durch nichts von dem, was sie ihre Pflicht nannte, abbringcn. Da der Oberarzt die Nerven Tprolts an diesem Tage noch schonen wollte, blieb sic oben, aber am andern Tage war sie bereits mit dem Frührot im Krankenzimmer, wo sie den Geliebten glückstrahlend wiedcrfand. Nun übernahm Desirce ganz seine Pflege. Außer dem Arzte erlaubte sie niemanden auch nur die geringste Hilfeleistung. Sie streichelte die Wangen des Geliebten, bis daß sie wieder zu glühen begannen, sie reichte ihm Trank und Medizin und bediente ilm wie eine Magd. Die Nähe des geliebten Wesens übte einen heilsameren Einfluß aus, als Medizin und Vcrbands- mittel. Der Oberarzt kam ost, er billigte DcsirceS Pflege ganz und gar. Wenn er das Zimmer verließ, legte er den Finger auf den Mund und deutete auf den Kranken, znm Zeichen, daß sic ihn nicht sprechen laßen solle. Waldemar kam gar nicht in die Versuchung, die ärztliche Vorschrift zu brechen, ihm genügte, der Musik ihrer Rede zu lauschen. Nach drei Tagen kam Bourliers Brief aus Sedan. Er ersuchte die Frauen, sogleich zu ihm zu kommen. Tante Nataly legte dies Schreiben ihrer Nichte vor. Aber Desirce hatte statt der Einwilligung nur ein Kopfschütteln. Schon machte sich Frau von Tarandal, den Zorn ihres Bruders fürchtend, damit vertraut, allein nach Sedan zu fahren, als dieser selbst unerwartet ankam und, von Laurence geführt, in das Zimmer der Damen eintrat. Bourlier sah elend aus. Seine Züge waren vergrämt, sein dunkles, noch volles Haupthaar wie mit Frostreif be streut. Aber seine Haltung war aufrecht und stolz. Ec setzte dem Unglück starren Mannesmut entgegen. „Schließe die Tür Laurence", sagte er grimmig, nach dem er seine Schwester flüchtig begrüßt hatte. Niemand von den Prussiens, die mein Haus widerrechtlich in Besitz genommen haben, soll sagen, er habe mich gesehen. Halte draußen Wacht, laß niemand zu uns!" Der Gärtner tat nach seinem Befehl und Bourlier ließ sich schwerfällig auf einen Sessel niedersinken. „Wo ist Desirce?" fragte er, mißtrauisch um sich blickend. „Ich will nicht hoffen, daß sie allein im Hause und Garten nmherschwcift." „Beruhige Dich, Deine Tochter wird gleich zur Stelle sein", entgegncte die Dame in tödlicher Verlegenheit. „Du bist selbst hergckommen? Ich war im Begriff nach der Stadt zu fahren." „Nun, und Desirce? Was hälft Du hinter dem Berge? Was birgst Du mir? Du willst allein kommen, das Mädchen schutzlos hier zurücklasse»? O mein Gott!" rief er Plötzlich in verändertem Tone, „ich ahne — Desirce ist tot! „Stein, nein, um Gottes Willen, wie kamst Du auf diese» Gedanken," wehrte die Schwester. „Sie ist gesund und glücklicher als je." „Ich will sie sehen und dann fort von hier!" „Das ist nicht so leicht," wandte Nataly angstbebend ein, „habe doch ein wenig Geduld, lieber Jean, laß mich Dir erklären, weshalb wir nicht sofort Deinem Befehle folgten. Es ist wie Gottes Fügung. Hier im Hause befindet sich ein Mann, der als Verwundeter hergekommen. Ein unglücklicher Zufall führte Desirce mit ihm zusammen, und nun — nun will sie ihn nicht mehr verlassen." „Waldemar Tyrvlt!" fuhr der Hausherr wild auf. „Derselbe", antwortete Nataly tonlos. „Tyrolt, und meine Tochter ist bei ihm, dem Mörder meines Sohnes ? Sie pflegt ihn, und er wird genesen unter ihrer Hand, während ihr Bruder ungerächt in der Erde liegt, schmählich umgebracht von dem Schurken, den ich niit Wohltaten überhäufte!" „Aber Jean, Du tust ihm unrecht, schmähe doch den Unglücklichen nicht." „Schweige! Du littest es, daß Desirce zu ihm ging, zu ihm, den sie hassen, verabscheuen sollte! Schande Dir, verächtliches Weib! Aber ich will dem Schmach ein Ende machen. Mit meinen Fäusten will ich die Licbestolle von seinem Bette reißen und ihn würgen, wie er meinen Sohn gewürgt hatte!" „Du bist von Sinnen" .sprach Frau von Tarandal, welche gegenüber der ungerechten Wut ihres Bruders ihre ganze Kaltblütigkeit wiedergefunden hatte. „Solange Du nicht Vernunft annimmst, führe ich Dich nicht zu dem Kranken und nicht zu Deiner Tochter. Was Du gegen Tyrolt vorbringst, sind Unwahrheiten. Ich kenne den unseligen Konflikt zwischen ihm und Olivier ganz genau. Den Mann trifft keine Schuld, im Gegenteil, er wurde heimtückisch von Olivier angefallen und zu Tode verwundet. Tyrolts Hand ist rein von Deines Sohnes Blut. „Lug und Trug! Ich glaube dem Zeugnis keines Prussiens. Nicht einen Augenblick dürfen sie länger zu sammen bleiben. Führe mich zu ihr!" „Versprichst Du mir, ganz ruhig zu sein?" „Ich werde mich bezwingen, auch ohne dieses Versprechen. Ich denke nicht daran, den Barbaren Gelegenheit zu geben, mich beiseite zu bringen." „Das ist vernünftig. Aber noch eines höre. Ich fürchte, Desirce wird Dir Widerstand leisten." „Meine Tochter, mir? O, glaube cs nicht. Aber würde sie es wagen, ich wüßte sic zu zwinge»." Fortsetzung folgt. »» »» Barl Bergmann und Zrau Johanne, geb. Gerhardt. Ravenstein, im Februar 1015. illoilt/- Aiillvr uittl krau. Kadonstvln, IM ssebnmr 1915. " Für die uns anläßlich unserer goldenen Hochzeit in so reichem Maße erwiesenen Ehrungen und dargebrachten Geschenke sagen wir allen hierdurch unsern herzlichsten Dank. Insbesondere danken wir Herrn Pfarrer Weidauer für die ergreifende Rede und Überreichung der schönen Traubibcl. sowie den Gesangvereinen ..Doppelquartett" und „Lyra" für die erhebenden Gesänge. Barl Schubert und Zrau. Ravenstein, im Februar 1915. Fas Dank. Begräbnisse unseres lieben guten Vaters, Bruders. Schwagers. Schwieger-, Groß- und Urgroßvaters. Herrn Wilhelm Feröimllil Schellenberg dargebracht worden sind, sagen wir unsern herzlichsten Dank. Die trauernden Kinder und Hinterbliebenen. Reichenbrand, den 19. Februar 1915. Schöne Wohnung. 3 Zimmer, Küche und, Zubehör, sofort oder später zu vermieten. Ei. LauLsr, Reichenbrand. Neooigtstr. 13. Mehrere sonnige Halb-Elagen sofort zu vermieten. Näheres Siegmar, Amalienstraße 4, bet Meinig. Eine Halb-Etage für 1. April zu vermieten Siegmar, Hofer Straße 49. Rabenftein. Freundlich» grStzer« und II. Hald- Et.gen sofort oder später zu vermieten. Vll>5 0iä»r, Adolsstratze 12. 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Morgen Sonntag Geländespiel gegen Röhrsdorf. Abmarsch Vrl Uhr von der Turnhalle. Sonntag, den 21. Februar. Bezirks- Versammlung im Gasthaus zu Reichen- brand. Herr Verbandsvorsitzender Ober lehrer Schiersand hält einen Vortrag über Stenographie und Krieg. Die Mit glieder werden gebeten, recht zahlreich zu erscheinen Anfang 4 Uhr. „Freie TurnkrlW" Reichenbrand n. Umg., e. V. Den geehrten Turngenossen und Turn genossinnen zur Kenntnis, daß Sonnabend den 20. Februar abends V-9 Uhr unsere Monatsversammlung stattfindet Mit „Frei Heil!" Der Vorstand. Rabenstein Donnerstag den 25. d. M. ^ Abend Vu9 Uhr General versammlung im Bahnhofs restaurant. _ Tagesordnung: 1. Jahres- bericht: 2. Kassenbericht; 3. Neuwahlen. Zu zahlreichem Besuche ladet ein der Borstand. Mannergesangverein Rabenftein. Sonntag den 21. d. M. Allsflug nach Ebersdorf. Sammeln 12 Uhr im Wald schlößchen. Ehren- und passive Mitglieder sind herzlich willkommen. Um zahlreiche Beteiligung bittet der Vorstand. k. k. II. Komp. Rabenstein. Sonnabend den 20. Februar abends Vs9 Ahr Monatsversammlung im Bahnhofsrestaurant. Zahlreiches Erscheinen erwünscht das Kommando, i. St. Turnverein Lberrabenstein zu Rabenstein (j. P.) Morgen Sonntag den 21. Februar nach- mittags V29 Uhr Jahres-Hauptver- sammlung im Bahnhofsrcstaurant. Tagesordnung: 1. Iahres-Berichte und Rec^lungsablage. 2. Etwaige Anträge. " Vollzähliges Erscheinen erwartet der Turnrat. Stenographeuverein Sonnabend, den 27. Februar Haupt versammlung im Vereinsheim. Beginn V-r9 Uhr. Tagesordnung: Jahresbericht. Kassenbericht. Bericht der Rechnungsprüfer. Neuwahl des Gesamtvorstandes. Beschluß fassung über Vorlagen des Vorstandes und der Mitglieder, die bis 21. Februar beim Unterzeichneten Vorsitzenden einzureichen sind. Morgen Sonntag den 21. Februar nach mittags 4 Uhr findet im Gasthaus Reichenbrand Versammlung der benach barten Stenographenvereine statt. Ber- bandsvorsitzender Oberlehrerund Stadt verordneter Schiersand—Chemnitz hält einen Vortrag über: Der Krieg und die Stenographie. In Hinsicht auf den zeitgemäßen Vortrag und auf die auch für werden alle Mitglieder um ihr Erscheinen dringend gebeten. Der Borstand. Königs. Sachs. Mililäroerein „Dberrabenstein". Sonntag den 21. Februar nachmittags 4 Uhr Hauptversammlung im Vereins- lokal, wozu hiermit zu zahlreichem Besuch eingeladen wird. Der Vorsteher. HMbefiher-Dttkjn Rabcnstcin. Nächsten Sonntag den 28. Februar abends 6 Uhr in Köhler» Restaurant Generalversammlung. Tagesordnung: Kassenbnicht, Neu- schetnen der werten Mitglieder sieht ent- gegen der Vorstand. Rabenftein. Heute Sonnabend den 20. Februar abends 9 Uhr findet unsere Monats versammlung im Vereinslokal statt. Es wird gebeten, zahlreich und pünkt lich zu erscheinen. Der Elnberufer, Hugo Junghans. Turnverein Rottluff, e.V. Spielabteilung. Teile allen Sportgenossen hierdurch mit, daß Sonntag den 21. Februar unser l. Stiftungsfest in Schills Restaurant Nachmittags Wettspiel mit F. L. For tuna I. Anfang 1 Uhr. Um vollzähliges Erscheinen beider Dei> anstaltungen bittet mit Sport Heil! Der Spielführer.