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III. „Befehlen oder vielmehr wünschen Sie, daß auch ich Sie nun allein lasse? Ich glaube, Sie dürfen jetzt vor jeder Belästigung gesichert sein." Meine Aufforderung, fortzugehen, hat nur dem Lord Beresford gegolten. Ich bin Ihnen sogar noch zu Dank verpflichtet, daß Sie mir Ihre Unterstützung liehen." „Machen Sie sich darüber keine Sorgen! Es gibt Auf gaben, die man eben erfüllt, ohne dabei an einen Lohn oder an eine Gegenleistung zu denken. So wie ich würden viele andere auch gehandelt haben." „Ich weiß es nicht." „Ich finde nicht, daß ich etwas Außerordentliches getan habe." „Dann kan» ich es wohl nicht genau beurteilen, oder —" Die Gräfin Gyönghövy schwieg. Damit aber war Peter Brandenstein nicht zufrieden, der nun mit seiner wohltönenden Stimme volle Antwort heischte: „Sie haben mir nun schon das Verweilen erlaubt. Nun sollten Sie mir das nicht vollendete „oder" auch nicht vorenthalten." „Oder ich lernte nur Männer anderer Art kennen." „Das ist bedauerlich! Waren denn alle so wie jener edle Lord,?" „Ich fand unter allen keine merklichen Unterschiede. Ob Papa mit mir nun in Schweden weilte, ob wir in Franzens bad abgestiegen waren, ob wir auf der Terrasse des Splendid hotels saßen oder in der Schweiz reisten, überall waren die Männer die gleichen." „Aber wer wird rechte Männer gerade an solchen Luxus stätten suchen? Rechte Männer haben gar nicht die Zeit dazu; für diese gibt es Pflichten und Ausgaben zu erfüllen. Die anderen sind Drohnen, die an solchen Orten die Honig wabe suchen." „Fast mögen Sie recht haben! Aber wenn Sie nun meine Neugierde geweckt hätten?" „Worüber? Ich fürchte nur, Sie könnten von mir enttäuscht werden, falls sich Ihre Neugierde etwas Außer ordentliches ausgedacht haben sollte. „Ich möchte dann nur fragen, wie gerade Sie an eine solche Luxusstätte geraten sind." „Warum?" Peter Brandenstein lachte. „Wollen Sie in mir eine Ausnahme beobachtet haben?" „Sie sehen nicht aus, als gehörten Sie zu den Drohnen! Auch haben Sie sich bisher nicht benommen, als wären auch Sie auf der Jagd nach einer Honigwabe." „Vielleicht irren Sie sich! Am Ende bin ich doch kein anderer." „Doch! Ich bin fest überzeugt, Sie habe» sich noch nicht erkundigt, auf welche Bank die Schecks meines Papas lauten und wo die Güter der Gyönghövys liegen." „Nein, das habe ich bisher wahrhaftig vergessen. Aber warum sollte ich das tun?" „Das haben mir die anderen auch nicht gesagt. Aber man könnte bei dem von Ihnen geschaffenen Vergleiche bleiben: um sich von der Ertragfähigkeit der Honigwabe zu überzeugen!" „Sie haben recht! Ich habe von diesem Standpunkt aus noch nicht denken gelernt." „So hatte ich also doch recht, daß Sie ein anderer sind." „Nur deshalb?" Und nun ließ Martha Gyönghövy ein munteres Lachen hören. „Nein! Ich vermisse, was ich von Guy Roland, von dem Marquis de Ferner und den anderen Hotelgästen bereits gehört habe. Sie sind der einzige, der mir von meiner Schönheit noch nichts zu sagen wußte, und der bisher das unerwartete Erwachen seiner Liebe noch nicht bemerkt hat. Das erfuhr ich noch durch den Conte de Castelnuovo, durch den Fürsten Salopuccini, von Diemetresku. Sie müssen nun selbst zugestehen, daß Sie hier eine wirkliche Aus nahme sind." Da schwieg Peter Brandenstein; und für einen Augen blick erschien es, als wäre sein Gesicht etwas fahler geworden, als flammte in seinen Augen ein Leuchten auf. Die Flügeln der scharfgeschnittenen Nase vibrierten. Dabei sah er immer noch in ihr fröhliches Gesicht. Ein paar Augenblicke schwiegen beide. „Und welche Antwort erhielten denn alle Ihre vor nehmen Verehrer?" „Jeder die gleiche." „So wäre also mein Schicksal schon beschieden, wenn ich ebensolche Fragen gestellt hätte?" „Sie sind eben nicht so! Sie haben auch nicht gleich mit jenen abgestandenen Redensarten begonnen, von der Schönheit, von der Formenpracht und was sonst noch gesagt wurde." „Nein! Das würde ich nie gesagt haben, denn die Wahrheit wissen Sie selbst, und darüber leere Worte sagen, das kann ich nicht. Wäre ich ein Dichter, dann würde ich es vielleicht in einem Liede versucht haben. So aber schweige ich." Ihre Augen schauten ihn durchdringend an; aber sein Blick wich dem ihren nicht ans. „Fast bin ich jetzt nicht völlig sicher. Wollten Sie damit nicht auch ein Kompliment machen?" „Sie fragten, und ich gab Antwort." „Gut! Und die Antwort war keine alltägliche. Jetzt habe ich mir Wohl Aufklärung verschafft, daß Sie doch nicht sind wie die anderen, aber das haben Sie mir noch immer nicht verraten, wie Sie hierher, in eine solche Luxusstätte, geraten sind." „Ich bin vom Arzte hergeschickt worden; ich habe mir bei irgendeiner Gelegenheit eine kleine Lungenoerletzung zugezogen." Martha Gyönghövy antwortete nicht sogleich. „Nach Algier wurden Sie da geschickt? Kairo würde ich begreiflich finden. Aber Algier?" Fortsetzung folgt. »»»- tt-o/riva ;r/rck, un>, ^üL/e/c/r IM /Vamen ckcz Wem, llnn/vr /rcz^/rc/rr/cn Oan/i. r. rm /Äckr, u/rck ünck /Uv/iem-zan-/, e'/n /«// /9/Z. »»»- /Äz r/E uz» -M /izr/a/r uzzrczez §///>ezAoc/ne// czu>/crczzczr z>ll/znezL5amkc//czz 5/>zcc/iczr u-i> ä/czz/llzr/r zzzzrzzzz /zezr/zc/zL/czr OazrL zrzzr. /?e/r/zcz?Zzzrzzz/, zzzz /zz/z /9/Z. Nachruf. Am 10. Mai 1915 hat durch einen Schutz der Soldat Rudolf Förster, werden ihn immer in ehrendem Andenken behalten. Ruhe sanft in fremder Erde Schatz! die Ztrerkenkolonne Ravenstein und Srüna. Bahnmeisterei I». V. U. I. Den Heldentod fürs Vaterland fanden unsere werten Mitglieder Waller Verthold, k.Lhemnitz-Altendorf Alfred Gerlach, Alfred Jrmscher, Walker INtzsche, Paul Rehnerk, Albin AHNg. Wir werden den Gefallenen stets ein ehrendes Andenken bewehren. Sparverein „Heikerkeil" zu Solllusf. Sin Herr kann gute» Logis erhalten Siegmar, Lindenschlötzchen, 1 Treppe rechts. 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Das Kommando. Quartett-Verein Rcichcnbrand. Heute Sonnabend, den 24. Juli, punkt V-9 Uhr Monatsversammiung, wozu die werten aktiven und passiven Mitglieder „Freie Turnerschiist" Rcichcnbrand n. Umg., e. B. daß heute Sonnabend, den 24. Juli, abends Va9 Uhr Monatsversammiung statt- findet. Mit „Frei heil!" Der Vorstand. MlliM-«! sül lisbilirtiili ii. lim. Montag, d. 26. Juli, Abend Vs9 Uhr im Waldschlötzchen Versammlung. Vortrag des Herrn Lehrer Luckner, Neustadt, über Weiselzucht". Zahlreichen Besuch erwartet d. Bors. Mannergesangverein Rabcnfteiu. Heute Abend Punkt 9 Uhr Singstund« Da unser Dereinsmitglied Untffz. Will Köhler anwesend ist. so bittet um zahl reiches Erscheinen d. Vorst. k. f. II. Komp. Rabensteill. Dienstag, den 27. Juli, abends Vr9 Uhr Uebung. Sammeln: Neues Spritzenhaus. Anzug: Drillbluse. Das Kommando. I. St. Wiieiiiimlli II. Mensteili. Dienstag den 27. Juli abends 8 Uhr im goldene,» Löwen Vortrag des Herrn Oberlehrer Or. Bode aus Ehemnitz über: Bereitung von Gemüse- und Obst- dauerwaren in Kriegszeiten. Um zahlreichen Besuch bittet die Vorsteherin. W. Weidauer. WiWerkorps Menstkin. Sonnabend abend i/s9 Uhr Sammeln zur Nachtübung. Gut Pfad! Der Feldmeister. UaturheUrrerein Schönau und Umgegend. Morgen Sonntag, den 25. Juli, findet im Gasthaus Schönau ein Unterhal» tungsabend statt. Zur Aufführung ge- langen: Theater. Rezitationen, Zither-, Mandolinen- und Klavieroorttäge. Aus- führliche Programms iin Saal. Anfang abends Uhr. Hierzu ladet die geehrten Mitglieder nebst Familie freundltchst ein der Vorstand. Otto Krüger. 1. Vorsitzender.