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legen sich entschliche». Viel ist in Einzelarbcit bisher z» leisten »ersucht worden vom geistliche» Amte in der Seelsorge und auf dem sozialen Gebiete von der freien christlichen Licbcstätigkeit. Aber mir im Zu sammenschlüsse, Schulter an Schulter kämpfend, ist Aussicht ans Erfolg vorhanden. Alle, denen das Wohl unserer evangelischen .Mrchc am Herzen liegt, werden daher cingcladc», an der Versammlung am 28. d. M. teilzunehmcn und dann als Mitarbeiter und Mit kämpfer i» unsere Reihen einzutreteii. Eingesandt. Reiche,ibrand befinde! sich gegenwärtig im Kriegszustand, aber nicht etwa wie z. Z. Rnsitand und Japan, »ein, der Krieg hat eine ganz andere Richtung, und während dort Wege» des Besitzes von Ländereien viel Blut vergossen wird, handelt es sich hier bei nns nur »m — Wasser. Sin regelrechter Wasserstreit hat begonnen nnd hält die Gemüter in Aufregung. Betreten wir nun heute einmal den Kriegsschauplatz, be trachten uns die Sache etwas näher nnd urteilen über den Streit als vollständig Unparteiische. Die Ursache des ganzen Streitfalles liegt darin, dag sich ein hiesiger Einwohner in den Kops gesetzt hat, lausendes Wasser für seine» Bedarf nnd für sein gutes Geld in seine Grundstücke legen z» lassen. Gut! wird man sagen. Wenn'« ihm Spasi macht und er hat Wasser und Geld, so laßt ihn, sein Vergnügen. So von der einen Seite, ganz ander» aber vom hygie nischen Standpunkt aus betrachtet. ES ist delannt, dass in der Pelzmühlenstrasie — dem Lager der einen Partei — namentlich in den Grundstücken „ach der Bahn zu mit wenig Ausnahmen nicht nur kein gutes Wasser liegt, sondern das, die Partei auch jetzt so gut wie gar kein Wasser hatte, soday es Mitgliedern der Partei nicht einmal vergönnt war, trotz aller Wohlhabenheit, der sie sich erfreuen, einen Schluck Wasser trinken, geschweige denn ein Bad oder dergleichen nehmen zu können. Was Wunder, wenn die Partei alle .Hebel in Bewegung setzte und diesen. Zustande sobald al» möglich ans eigene Kosten ein wohlverdientes Ende machen wollte. Es kann wohl gesagt werden, dag mit Fleiß nnd Ansdauer die Suche nach Wasser betriebe» wurde. Diese» nnd jene» Projekt wurde erwogen, nicht wcniger al» -1 —k Projekte zerschlug,,, sich teils wegen ungenügender Wasser,nengen, teils wegen „„vorhergesebenen Schwierigkeiten. Endlich hatte Fortuna ein Einsehen, indem al» letzte» Projekt der sogenannte Gusigrund in, Rabensteincr StaatSforstrevicr als Retter in der Not »„stauchte. Mit Freuden wurde dieses Projekt begrübt, mit frohen Hoffnungen ging c» an die Arbeit. Verträge wurden gegenseitig abgeschlossen und das Lege» der Leitungsröhre» begann, damit ans alle Fälle noch vor dem Einwintern Wasser an Ort und Stelle sein sollte. Alle» ging soweit „ach Wunsch, bald war die Leitung bis an Säckels Färberei fertig und konnte »ach Erledigung der letzten Formalität — Genehmigungseinholung znn, lege» der Röhren i» Reichenbrander Fluren — seinem Ende zugcsührt werden. Allerdings dars nicht vergessen werden hin- znznsügen, das, diese letzte Formalität viel richtiger die erste hätte sei» müssen, wie überhaupt von allem Anfang a» eine Baugenehmigung hätte eingcholt werden müssen. So ist denn dieser letzte Schritt den, Bau verhängnisvoll geworden, indem er alt' den, frohen Schaffen zunächst ein Ende bereitete. Wohl hätte die Leitung serliggestellt werden können, aber die Gemeinde verlangte, das, sic di, ganze Anlage bei cintrctendem Bedarf zu», Selbstkostenpreis in eigenen Gebrauch nehme» könne. Diese», Ansinnen setzte sich die Partei zur Wehr, worauf der Krieg um» Wasser seinen Ansang »ahm. Wen» nun Im vorstehenden in kurze» Umriffen der Eni- wickelungsgang dieser Wassersrage geschildert worbe,i Ist, so sollen im nachstehenden auch einige Streiflichter aus den Nutzen dieser Wasserleitung geworfen werden. ES dürste wohl bekannt sei», daß der FiSku» nur auf allgemeinen Widerruf Verträge solcher Art abschlieht. War ist nun unter allgemeinem Widerruf z» verstehen? Doch soviel, das, e» dem Fiskus jederzeit frel steht, di« Verträge zu kündigen, da» Wasser für eigene Zwecke zu verwenden oder anderweitig abzugebe». Wenn nun auch gesagt wild, da» tut der Fiskus nicht, so ist diese Möglichkeit keinesfalls ausgeschlossen, denn sonst brauchte sich logischer Weise der FiSku» gegenseitigen Widerruf einfach nicht vorzubehalten. Kann aber eine Gemeinde Kapital in eine Anlage stecken, hinter der das Gespenst „Widerruf" steht? Man kann antworten, wenn ein Privatmann solche Be dingungen eingehen kann, dann kann e» auch eine Gemeinde tun, aber dem ist entgegenzuhalten, daß ein Privatmann nur sein Geld auf» Spiel setzt, während bei einer Gemeinde alle Steuerzahlcr in Mitleidenschaft gezogen würden. Demnach wäre e» wohl nicht falsch, wen» alle Eventualitäten sehr genau er wogen werden, ehe da» entscheidende Wort gefällt wird. Auch eine andere Frage taucht auf. Warum will sich die Gemeinde diese» Wasser sichern? Anerkannt muß weiden, daß es ein löbliche» Bestreben ist, einer Gemeinde gute» Wasser zuzuführen. Gewiff, da« darf nicht verkannt werben, aber, so fragt man sich, hat den» Reichenbrand keinen andern Ausweg, ist denn der Ort wirklich so wasserarm, und braucht er denn das Guhgrundwaffer so notwendig? Da möchte doch zunächst darauf hingewicsen werden, daß Reichenbrand eine Waffeigenoffenschast hat, die aus dem Soß- bcrge ein ausgezeichnete» Ouellengebict besitzt »nd alle Interessen ten, soviel bekannt, genug Wasser habe». Dann weiter besitzt die Gemeind« den sogenannten Pfannborn. der heute schon eine ang ansehnliche Einwohnerzahl mit Wasser versorgt. Auch die brige Einwohnerschaft bat meistenteils gute Pumpen, und sobald auf der Hardt wieder geordnete WasserverhSltnisse ein- treten, kann in Wirklichkeit von einer Wasserarmut in Reichen drand nicht gesprochen werden. Nur in der Pelzmühlenstrahc befinden sich einige der bebauten Grundstücke nach der Bahn zu in wirklich traurigen Wasserverhältniflen und leider soll auch die Schule kein gute» Wasser haben, wa» aber noch nicht er wiesen ist, weil selbst Mitbenützer de» Wasser» vom Gegenteil sprechen und würde sich eine Untersuchung de» Wasser» empfehlen. Aber beide Fälle lassen sich doch sofort abhelfen, indem sich die Interessenten an der Pclzmühlenftrahe da» vielumstrittene Wasser zusührcn, die Schule aber, wenn wirklich schlechtes Wasser da sein sollte, Wasser au» dem naheliegenden Pfannborn mit wenig Kostenauswand zugeleitel bekommen könnte. Damit wäre für eine Reihe von Jahren die Bedürfnisfrage erledigt und der Gemeinde eine große Ausgabe noch auf lange Zeit hinaus erspart. Der Pfannborn, der nach mutmaßlicher Schätzung pro Minute 300 Liter Wasser abgeben soll und der Eigentum der Gemeinde ist, müßte doch unter allen Umständen aus leine Leistungsfähigkeit hin geprüft werden. Verhält e» sich wirklich so, daß dieser Born 300 Liter Wasser in der Minute abgibt, dann wäre es aber höchste Zeit, Schritte zu unternehmen, da» jetzt überflüssige Wasser nicht unnötigerweise ablaufen zu lassen, sondern dasselbe auSzunützcn und in erster Linie der Schule diese» anerkannt gute Wasser zuzulciten. Würde da» ganze Oucllwasser in eine» Hochbehälter mittelst Elektromotor getrieben und die Leistungsfähigkeit ergibt wirklich pro Minute eine so hohe Ziffer wie oben angesllhit, dann könnte schon allein mit diesem Wasser der ganze Ort versorgt werden. Allerdings können bei Motorbetrieb durch Fälle irgend welcher Art Unter, brechungen im Betrieb «»treten, aber man bedenke: wieviel gibt e» Wasserwerke mit Maschinenbetrieb. Auch dort sind Störungen im Betrieb unvermeidlich, die aber schnell behoben werden, so jedenfalls auch beim Psannborn, wenn ein Elektro motor da» Wasser hochtreiben sollte. Aber vorgesehen ist besser wie nachgesehen. Und damit ist gemeint I Reichenhrand soll auch in die Zukunst blicken, sich nicht allein aus seine» Pfannborn verlasse», auch schließlich nicht die Zeit mit dem Gußgrundwasser-Strcit verstreichen lassen, sondern sich zu allermindesten da» Vorkaufsrecht, noch besser natürlich da« Eigentumsrecht de» in der Nähe liegende» sehr bekannten Wasser» erwerben, ehe e» schließlich von anderer Seite erworben wird. Dort sollen große Ouantitäten Wasser vorhanden sein. Wird nun in Betracht gezogen, daß bei der Gnßgrund- Wasserleitung da» Wasser nur nnter dem Vorbehalt de» Wider rufs abgegeben wird, die Gemeinde immerhin 30—boom Mk. Kosten haben kann, außerdem fortlaufend Wasser- und Leitung». zin» zu entrichten hat, was bei einer Leitung, wo da« Wasser Eigentum der Gemeinde ist, nicht der Fall ist, und die a,Geren angeführten aber sicheren Projekte auch nicht mehr, die de» Pfannborn» vielleicht bedeutend weniger kosten, dann ist gewiß die Angelegenheit der Ueberlegung wert. Mehrere Einwohner. Nachrichten des K. Standesamtes zu Ncichenbrand vom 17. bi« 23. September ItAdl. Geburten: Dem Eisengießer Karl Friedrich Korb in Sieg mar l Knabe. «nfaebote: Vakat. Eheschließungen: Vakat. Sterbcfälle: Der ledigen Anna Marie Winter in Siegmar I Sohn, l Monat alt; der Strumpfwirker Friedrich Anton Jung in Siegmar, 63 Jahr« alt. Krpeditionszeit de» Standesamtes. Wochentag«: 8—12 Uhr vorm, nnd 2—6 Uhr nachm. Sonntags: >/,i2—12 »hx norm, nur zur Entgegennahme von r-tgebnrtSanzeigen. Nachrichten des Kgl. Standesamtes Ravenstein vom I«. bi« 2». September Geburten: I Tochter dem Maschincnhcizer Emil Oskar Schaale in Rottluff: dem Eiscnhobler Hermann Anton Dick- manu in Rottluff: dem Gutsbesitzer Johann Ehrislian Müller in Rottluff. Hierzu noch 2 unehelich geborene Mädchen in Rabenstein. Eheaufaebote: Der Postbote Otto Richard Weicher! mit Ella Martha Reichel, beide in Nabenstein. Eheschließungen: Keine. Sterbefälle: Der ans. Klempnern,,ister Paul Louis Rümmler in Rabcnstcin, 40 Jahre alt. l Sohn dem Gärtncrcibcsitzer Heinrich Hermann Meier in Rabenstein, 7 Wochen alt: den, Tischler Rudolf Floßmann in Nabenstein, > Jahr alt. Zusammen: st Geburten und zwar 3 weibl. 1 Eheausoebot. — Eheschließung. 3 Sterbesälle und zwar 3 männl. Heschäftszeit. Wochentags: S—12 Uhr vorm, nnd 2—8 Uhr nachm. Sonntags: II—12 Uhr vorm, nur zur Entgegennahme von Totgeburtitanzeigen. Kirchliche Nachrichten. Parochi« Reichenbrand. Am 17. Sonntag p.Inn. den 25. Sept.c. vorin. >/,9 Uhr Erntedankfestgottcsdlenst. Parochie Rabenstein. Am 17. Sonntag p. Irin, den 25. Sept. s. c. vorm. S Uhr Predigtgottesdicnst Montag den 26. September vorm. 9 Uhr Kirch- wcihfestgottesdienst. vognso in allvn proiglagon, sk.Lsmos Vk. ffilalsga M. 1,30 M. l,50 pr. klsnctio öfter ü Oiter ernpkielilt im Linrkl-Vsi'irsuf Kstßi«nS«»«lI»ok»«skß Vkut8ckö KlWselil'kimkM pr. klusebe öfter ü Imker 8I?QIVizN. Geübte jHcismmii Nil -ÜlWfficrmiilikii sucht sofort Neustadt. zur 14«. K. T. Landes-Lotterie sind z» haben bei 016II1KI18 SadlM. Buchhandlung »nd Zeitungsspeditio», 8I«txit»1»I'. Telephon Nr. IS. Konsumverein Niederrabenftein Die Mitglieder werden hiermit auf gefordert, die Dividenden-Tcheine und Marken, letztere in vollen Marken, auch die Mitgliedsbücher Sonntag den 2. Oktober s. c. in unserem Kontor abzugeben und zwar, vormittags von 10>/r-12 Uhr die Mitglieder Nummer 1—200, von mittags 12 bis nach mittags 5 Uhr die Mitglieder Nummer 201-625. ^ Zugleich sei zur Kenntnis gebracht, daß wegen Inventur die I. Verkaufs stelle Montag und Dienstag den 3. und 4. Oktober, die II. Verkaufsstelle Montag den 3. Oktober vormittags geschloffen bleibt. Per Vorstand. Achtung! Den wertgeschätzten Einwohnern von Siegmar und Reichenbrand zur gefall. Kenntnisnahme, daß ich zur Kirmesi- «nd Festbäckerei Tträutzel- Mandel- Kirmetz- eil Zimmt- Luark- Pstaumen- L Stück für 60 Pfg. lange 120 Pfg.„ Kartoffelkuchen 40 Pfg. liefere. Für gute Bedienung wird gesorgt. Hochachtungsvoll Siegmar, Hoferstr. 49. Zwieback '/, Schock 25 Pfennige. eingetroffcn. ff. geräucherten «al, Kieler Bücklinge empfiehlt billigst Sieamar, Limbacherstc., Ecke Rosniarinstr. Zum Anstricken der Strümpfe u. Socken empfiehlt sich Frau UKIig, Siegmar, Eckstraße 9. LuoLdinilSi'Si von OM Mx, Krüns Ili! ckli dei Siilsss dttlM mMikii. Fee-ne aö/io/e-» 4,'//« //SMeFr/ »m .. Spezialität: Aytl. empfahl. Kilibernähr-, sowie Schrotbrot empfiehlt f'sul lLimrmsnn, Bäckerei, Konditorei und Cafä, Siegmar. Zur Erteilung von Plättunterricht suche ich ein geeignetes Lokal und erbitte Angebote bks Dienstag den 29. Sept. an die Exped. d. Bl. Auch werdendaselbstAnmeldungen von Untkmchtstkjtnkhulmnnkll entgegengenommen. kmilis verw. kioiiol.