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8. lehnt man die Befürwortung eines Gesuches ui» Einziehung eines Wegeteiles für den öffentlichen Verkehr z. Zt, ab; 9. kann man sich zur Ueberuahiye der Haftung für eine hohe Straßenbaurente z, Zt. nicht entschlichen, genehmigt vielmehr, um in Zukunft allen Zweifeln vorzubeugcn, de» Entwurf eines Nachtrags zum Orts- gesetz, die Herstellung von Straßen, Fußwegen und Schleusen vom 11. April 1901 betr.; 10. werden noch einige Entschließungen zu Rekla mationen gefaßt. Gertliches. Htakenstein. Der hiesige Erzgebirgszweig- ver ein hatte als Ziel seines Hcrbstausfluges das Elektrizitätswerk a» der Lnngwitz gewählt. Die Be teiligung konnte eine stärkere sein und sicherlich wird es mancher bedauern, sich an dem lehrreiche», des Wissenswerte» und Erfreuliche» viel bietende» Aus fluge nicht beteiligt zu habe». Wie bekannt, ist das Elektrizitätswerk an rer Lungwitz die größte Ueberland- zcntralc Deutschlands. Vor 6 Jahren wurde es be gründet, säst in jedem Jahre erweitert. Der Kosten aufwand hat die ansehnliche Höhe von 8 Millionen Mark erreicht, das Leitungsnetz hat bis jetzt ziemlich 2 Millionen Mark gekostet. Es versorgt die Städte Hohenstein, Burgstädt und i» nächster Zeit Lünbach, und eine große Reihe von industricreichen Dörfer» mit elektrischer Kraft für Motorbctrieb und Bcleuch- tungszwccke. In de» weite» Hallen des Maschinen hauses stehen 6 Dampfmaschine» von zusammen 2000 Pferdekräften, darunter eine Eompouiidzwillings- maschinc von 950 Pferdekräften mit 150 Schicbcr- tonre» in der Minute. Dazu kommen noch 2 Dampf turbinen. Eine davon konnte in ihren Teile» besichtigt werde», da sie noch nicht fertig montiert war. Auf ihre Leistungen, welche die großen Dampfmaschinen ganz bedeutend übertreffen solle», ist man gespannt. Die im Hellen Metallglanz und peinlichster Sauber keit sich präsentierenden gewaltigen Maschine» zeigten die verschiedenste» Systeme und Konstruktionen. Sie erzeuge» Drehstromelektrizität. In dem mit der Maschinenhalle verbundenen gewaltigen Keffelhause stehe» 4 mächtige Feuerungsanlagen, welche de» znm Maschinenbetrieb notwendigen Dampf erzeugen. Ihne» werden sich in Kürze noch zwei zugcsellcn. Die auto matische Beschickung der Oefen wurde mit ganz be sonderem Interesse in Augenschein genommen. In die feurigen Schlünde der Oese» wandert täglich ein Doppelwagen bester Maschinenkohle. Eine mittels Elektrizität betriebene Zentrifugalpumpe fördert das zur Kesselspcisnng nötige Wasser ans dem Bassin in die Klärvorrichtung, den Kondensator. Dieser nimmt dem Wasser die die Kesselsteinbildung fördernden Be standteile an kohlensaurem Kalk, Magnesia und Kiesel säure. Von da aus wird es in kunstvolle Vorwärmer, die das Wasser auf 120 Grad erhitzen, und dann in die mächtigen Röhrenkeffel geleitet. Lebhaftes Interesse erregte das mächtige Gradierwerk, welches erst seit August dieses Jahres in Betrieb ist. Ilm das Wasser soviel als irgend möglich auszunutzen und einer Wasscrnot vorzubeugcn, wird das Abfallwasser, das sich bei der Abkühlung der Dämpfe bildet, nicht niehr dem Mühlgraben zugeführt, sondern in »och ziemlich hoher Temperatur hinauf auf das Gradierwerk ge leitet. Aus einer Hauptrinne verteilt es sich in un zählige immer schmaler und flacher werdende kleinere Rinnen und Köpfelt an Hunderten von Holzlatten sich zerstiebend in dem haushohen Gebäude zu Boden, wo es in einem Bassin sich sammelt. Auf dem langen Wege hat es sich bis auf 15° L. abgekühlt und kann nun wieder anderen Zwecken dienstbar gemacht werden. Es geht also eigentlich nur das Wasser wirklich ver loren, was im Gradierwerke an der Außenlufi ver dunstet. Die Trockenheit des letzte» Sommers war darum für das Werk bedeutungslos. — In dem Direktortalzimmer wurden noch allerlei höchst interessante Versuche gezeigt, wie die Elektrizität auch in der Küche und im Haushalt Verwendung finden kann. Wie schnell kochte das Wasser, wie bald war die Plättglocke heiß, wie praktisch war der Eicrkocher, wie elegant der Zigarrenabschneider oder bcsscrZigarren- anzünder, der das Streichholz entbehrlich macht. Man braucht nur de» Strom cinzuschalten, der nicht stärker ist als der einer Lampe, und die Wärmewirkung tritt ein. Kein laugwährcndes Anbrenncn, kein Kohlcn- schmutz, keine Rauchbeschwerde» mehr. Glücklich die Hausfrau, die Köchin, welche mit Elektrizität kochen kau»! Wieviel Gebiete wird sich die Elektrizität »och erobern? — Mit hoher Befriedigung verließ man die Stätte, an der man so Großes schauen durfte und sich staunend beugte vor der Größe des Menschengcistes, der in wundervoll künstlich gebauten Maschinen die Elemente in seinen Dienst bringt und Wirkungen er zeugt, die unseren Vorfahre» als Hölleuspuk erschiene». Ja hier spürt man die Wahrheit der Worte des Sophokles in der „Antigone": „Vieles Gewaltige lebt, und nichts ist gewaltiger als der Mensch." Doch che man aus den Hallen schied, in denen der Meuschengeist so herrliche Triumphe über die Naturkräfte feiert, war es jedem Herzensbedürfnis, Herrn Direktor Hallbauer für seine so freundliche Begrüßung, seine instruktiven Erläuterungen beim Rundzange durch das Werk herzlichen Dank auszu sprechen. Auch Herr» Ingenieur Borsdorf wurde hcrzlichst gedankt für liebenswürdige und belehrende Führung. — Im Gasthofe zum Lamm harrte der Ausflugsteilnehmer nach so viel geistigen! Genuß doppelt freudig begrüßte leibliche Ilebcrraschung. Die Werksverwaltung krönte ihre Liebenswürdigkeit da durch, daß sie den Teilnehmern ei» hochfeines Abend brot durch den Wirt spendete. Der Vorsitzende des Erzgebirgsvcreins, Herr Rittergutspachtcr Schmidt auf Oberrabenstein, sprach dem Werke und de» an wesenden Vertretern den Dank aus für die freundlich gebotenen Genüsse intellektueller und materieller Art. Nur kurze Zett weilte man in fröhlicher Unterhaltung beisammen. Bald brachten von der Wcrksverwaltung gestellte Geschirre die Ausflügler nach Wüstcnbrand. Von dort ans ging es mit dem „Zügle" nach Hause, erfüllt vom angenehmen Bewußtsein froh verlebter Stunde». Paul Rau. Nachrichten desK.Standesamtes z» Reichend«.ind vom 22. bis 2«. Oktober I«Ock. Geburten: Trm Lackier» Georg Guido Naumann in Sieg mar I Knabei dem Monteur Ernst Wilhelm Gerlach in Siegmar I Mädchen; dem Gutspachter Karl Paul Gränz in Siegmar I Mädchen. Aufgebote: Vakat. Eheschließungen: Der Packer Karl Bruno Kuöbel in Ein siedel mit Emilie Selma Martha Kahl lu Reichenbrand! der Schlager Otto Gustav Häschlc in Chemuitz mit Martha Paula Trubel in Siegmar. Sterbefiille: Dem Bäckermeister Gustav Eduard Rups in Reichcndrand I Tochter, I> Monate alt; den, Restauratenr Friedrich Hermann llhlig in Reichenbrand l Sohn, > Jahr alt; dem Eisenbohrer Richard Guido Fiedler in Relchenbrand I Tochter, I> Monate alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes Rabcnstein vom 22. bi» 2t». Oktober I«»». Geburten! t Sohu dem Eisenstoher Mar Otto Fiedler; dem Handschuhwirker Emil Johann Rölke z dem Gutspachter Hermann Richard Günther; sämtlich in Rabenstei»; dem Eisendreher Ernst Hugo Jllig in Rottluff, l Tochter dem Gcschtrrsilhrer Friedrich Alsred Ziegler in Rottluff. Hierzu i unehelich geborener Kunde in Rabenstei». Eheaufgcbote: Der Fabrikarbeiter Ernst Paul Lehm in Reichendrand mit Anna Selma Trillihsch in Rabcnstcl». Eheschlichungeo; Der Kaufmann Johanne« Paul Vogel in Miilsen St. Nirla» mit Linda Frieda Günther in Rottluff. Sterbrfiille: l Sohn dem Steindrncker Earl Friedrich Willi, Gröer in Rabenstei», II Wochen alt. Zusammen: tl Geburten und zwar l> männl. und I weibl. I Eheaufgebot. I Eheschließung. 1 Sterbefall »nd zwar I männl. Kirchliche Nachrichten. Parochie Rrichenbrand. Am 22.Sonntag p.Enn.den 30.Oktober c.vorm. 9 Uhr Prcdigtgottesdienst. Montag den 31. Oktober Rcformationsfcsl. Vorm. 9 Uhr Prcdigtgottcsbienst mit Feier des hl. Abend mahls. Nachm. 5 Uhr Abendkommunio». Kollekte für den Gustav-Adolf-Verein. Parochie Ravenstein. Am 22. Sonntag p.Trin. den 30. Oktober n. c. vorm. 9 Uhr Predigtgottcsdicnst. Montag de» 3l. Oktober Rcforniatiousfcst. Vorm. >/o9 Uhr Beichte. 9 Uhr Predigtgoticsdicnst mit hl. Abendmahl. Abends 6 Uhr Abeudkommunion. Kollekte für den Gustav-Adolf-Verein. äsls Ilsman welche ihre Gesundheit hoch- «IIv UuIUvIl, schätzen, tragen anstatt des so lästigen Korsetts den in seiner Art anerkannt bcst- konstruierten Brust- und Rockträgcr des Hygienikers kill. Pisten, Verfasser des Werkes „Die neue Heilmethode". Derselbe ist vor allem unentbehrlich für Magenleidende, Blcichsüchtige und überhaupt kränkliche Damen. Schon nach kurzer Zeit werden die üblen Folgen des Korsetttragcns verschwinden. Allein zu haben in Chemnitz; Reformhaus „Thalysia", äußere Klostcrstr. 4. (Straßenbahnhaltestelle Theaterp'.atz). Mf.-U.MMerlust.MgWc-NeustM Zu unserem den 81. Okt. stattsindenden Vergnügen im Schweizerhaus Siegmar ladet zu recht zahlreichem Besuche frcund- lichst ein der Vorstand. (Anfang 7 Uhr.) Schöne Stube mit Kammer sofort zu vermieten Reichenbrand 109 u. KerzLicher Dank. Für die uns anläßlich unserer Vermählung in so reichem Maße dargebrachten Glückwünsche und erwiesenen Aufmerksamkeiten sagen wir hiermit unfern herzlichsten und verbindlichsten Dank. Kinsiedel b. Chemnitz, 25. Oktober 1904. Bruno Rnöbel und Frau, geb. Rahl. Dank. Für die uns anläßlich unserer silbernen Hochzett in so reichem Maße erwiesene» Aufmerksamkeiten, besonders aber für das uns von der Freiwilligen Feuerwehr überreichte wertvolle Geschenk sage» wir hierdurch unfern herzlichsten Dank. Reichenbrand. kmil KÜ8VI' mit« l>LU. Strumpf- und Sockensormerin sofort gesucht. Lr., Neustadt Nr. 25. Aparte Halm-». NliWtk vom einfachsten bis zum elegantesten, sowie IMren una Hauben. Neuheiten in Schleiern und Knllblumev empfiehlt zu billigste» Preisen Wenk 80 Reichenbrand. 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