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und damit gesühnt hatte, daß von ihm sein Vaterland ein mal vergessen worden war. Er hatte die Auszeichnung gemeinsam mit feinem Mitkämpfer Bernhard erhalten. Die beiden hatten ja so viel gutzumachen. Dann wurden auch noch die Mitteilungen jenes anderen erwartet, der den hatten Kampf gegen den tückischsten Feind führte. Und an dem Tage, da der deutsche Sinn und der deutsche Einheitsgedanke für den Krieg die neun Milliarden gezeichnet hatte, da sagte der Freiherr von Ruisdaelcn, als wieder alle vier beisammen saßen: „So! Damit treffen wir die Herren Vettern von drüben! Nun werden sie begreifen, daß wir auch die letzten silbernen Kugeln besitzen. Ich habe keinen Haß gegen Frankreich oder gegen Rußland, die, ohne cs zu ahnen, zu willenschwachen Werkzeugen geworden sind, die für Englands Geschäfte ihr Blut opfern müssen, Bedauern könnte man sie. Aber Eng land! Jetzt soll es metten, daß die silbernen Kugeln ihm allein gelten." „Ja! Und der Friede wird nur werden, wenn England vernichtet ist." „Das walte Gott!" Aber eine, Martha Gyönghövy, hatte doch noch einen anderen Gedanken; und leise fügte sie hinzu: „Und das walte Gott, daß er wiederkommt, daß er dann mir gehört, den ich damals schon lieben mußte, damals im maurischen Pavillon in Algier." Von Lord Beresford sprach niemand mehr; er war einer unter vielen, für die die deutsche Nation nur Verachtung haben kann. Ende. Deutsche Helden von sHsH. Dem Leben nacherzählt von Lrene v. Hellmuth. Mit lächelndem Gesichte schaute Frau Emmi Lamprecht dem munteren Treiben ihres Töchterchens zu. Das lebhafte, etwa zweijährige Kind tollte jauchzend mit einem Weißen Spitz hemm, und jedesmal, wenn der Hund dem bunten Ball nachlicf und ihn erhaschte, brach die Kleine in jubelndes Lachen aus. Unermüdlich wiederholte sie dasselbe Spiel; es machte ihr unendlich viel Spaß, und selbst wenn sie einmal hinfiel, was ihr auf dem weichen üppigen Rasen wenig schadete, so tat das ihrer Freude keinen Abbruch; im Gegen teil, sie trieb cs nur noch toller und jauchzte lauter als zuvor. Die junge Mutter stand am Fenster ihres zu ebener Erde gelegenen Wohnzimmers und beobachtete mit Entzücken die flinken, graziösen Bewegungen ihres kleinen Lieblings. Das Haus stand mitten im Garten, darum konnte sich das Kind nach Herzenslust tummeln. Klein-Suschen hatte schon ganz heiße Wangen, als die Mutter in zärtlichem Tone hinausries: „Nun laß es aber genug sein, kleine Maus, du bist schon sehr erhitzt, komm herein jetzt! Wir wollen nachher zusammen den Papa abholen! Es ist Zeit zum Umkleiden!" Allein das Kind war so vertieft in sein Spiel, daß es auf der Mutter Worte gar nicht achtete, und diese, sich ins Zimmer zurückwcndcnd, einem hübschen, jungen Dienstmädchen winkte, das eifrig strickend im Hinterzimmer saß: „Käthe, holen Sic doch den Wildfang herein! Ziehen Sie Tuschen gleich an, sonst wird es zu spät!" Sofort erhob sich das Mädchen, um den Befehl der Herrin auszuführen. Allein so leicht war das nicht, denn das Kind wehrte sich mit Händen und Füßen; es wollte sich durchaus nicht aus dem Garten fortbringen lassen und brach in lautes Weinen aus, als Käthe Gewalt anwandte. „Lasten Sie das Kind hier, gnädige Frau, es fpiclt ge rade so schön," rief das Mädchen lächelnd der Herrin zu. „Nein, nein!" wehrte diese energisch. „Erstens darf man dem kleinen Eigensinn nicht alles hingehen lassen, es wird sonst immer schlimmer mit ihr, und zweitens liebt es mein Mann, wenn wir zwei ihn abholen, — machen Sie nur rasch, ich kleide mich ebenfalls um." Etwa eine halbe Stunde später schritt Tuschen an der Hand der Mutter vergnügt zum Hause hinaus. Die kleine stürmische Szene war schon völlig vergessen. Reizend sah das Kind aus in dem duftigen, gestickten Kleidchen, blonde Locken ringelten sich unter dem geschmackvoll garnierten Hütchen hervor, und die Füße steckten in weißen, zierlichen Schuhen. Auch die junge Frau war elegant gekleidet, wie das Kind im weißen, sommerlichen Gewände. Man merkte es auf den ersten Blick, daß die Mittel nicht knapp waren, über die Frau Emmi Lamprecht verfügte. Sie hatte von ihren Eltern ein bedeutendes Vermögen mit in die Ehe bekommen. Sanitätsrat Kluge, ihr Vater, galt als der geschickteste Arzt in der ganzen Stadt, und wem es sein Geldbeutel nicht erlaubte, der konnte sich den Luxus nicht gestatten, ihn in Krankheitsfällen rufen zu lasten. Man sprach von hohen Summen, die dem als Berühmtheit geltenden Arzte willig als Honorar bezahlt wurden, und viele Kranke waren obendrein noch froh, wenn sie ihn nur haben konnten, denn er war so beschäftigt als Oberarzt des städtischen Krankenhauses, daß man es als besondere Be vorzugung empfand, wenn er einen Patienten persönlich besuchte. Ja, man bezahlte gewöhnlich freiwillig noch mehr, als er verlangte, denn geschickt war er, das gestanden selbst diejenigen zu, die ihn aus Neid und Mißgunst anfeindeten. Sanitätsrat Kluge hatte anfangs nicht sehr gern gesehen, daß seine Tochter Emmi sich gerade den Prokuristen Lamprecht zum Gatten auserwählte; er hatte sich immer einen Offizier, einen Gelehrten, einen Professor zum Schwiegersohn ge wünscht, — denn Emmi, seine Lieblingstochter, konnte sich einen Mann aussuchen in den ersten Kreisen der Stadt. Er wollte sie in angesehener, tonangebender Stellung wissen. Sie aber schlug alle Anträge aus, bis dieser blonde Riese Gottfried Lamprecht kam, der dem Aeußeren nach gar nicht zu dem zierlichen Mädchen mit dem reizenden Puppengesichts zu passen schien. Aber Emmi hatte sich mit ihrem ganzen Trotz und Eigensinn darauf versteift, gerade den und keinen anderen nehmen zu wollen, so daß der Sanitätsrat, wenn auch seufzend, endlich nachgab. Emmi zählte damals erst siebzehn Jahre, und der Vater widersetzte sich einer so baldigen Verlobung ganz entschieden. Allein, was hals ihm das! So streng er in ärztlichen Dingen war, wobei er oft sehr grob werden konnte, wenn es galt, seinem Willen und Wort Geltung zu verschaffen, so nachgiebig war er dem Bitten und Flehen seiner Tochter gegenüber. Und als gar das junge Paar noch die Mutter bewog, für eine baldige Ver einigung zu stimmen, da gab er wiederum, wie bei der Ver lobung, mit Seufzen seine Einwilligung zur Hochzeit. Aber der Herr Sanitätsrat Kluge hatte es nie zu be reuen, seine Tochter gerade dem Manne gegeben zu haben; denn Frau Emmi war sehr glücklich geworden. In den drei Jahren ihrer Ehe hatte kein Wölkchen ihren Himmel getrübt. Sie lebten noch immer wie in den Flitterwochen; ihr Friede!, wie sie den großen, stattlichen Mann kurzweg nannte, trug sie auf Händen; er tat alles, was sie wollte, erfüllte ihr jeden Wunsch. Er war ein herzensguter Mensch, an dessen Charakter man nicht das geringste auszusetzen fand. — Nur in der letzten Zeit machten ihm die Nerven sehr zu schaffen. Der Schwiegervater,.der ihn schon wieder holt untersucht hatte, behauptete ganz bestimmt, daß es nur von Ueberarbeitung herkäme und riet stets zum Ausspannen. Freilich hatte er eine nervöse Herztätigkeit wahrgenommen, — ein kleiner Herzklappenfehler schien ebenfalls vorhanden u sein, — aber das behielt er wohlweislich für sich, um ein Kind nicht aufzuregen. Denn dabei konnte man alt werden, wenn man größere Anstrengungen und Aufregungen vermied. Allerdings, weite Fußtouren und Märsche verbot er immer ganz entschieden. Schon im Mai drang Emmis Vater darauf, daß sein Schwiegersohn endlich einmal Urlaub nehmen und sich tüchtig ausruhen möge. Allein, der überaus gewissenhafte Beamte konnte sich nicht entschließen, um Urlaub nachzusuchen, jetzt, wo er im Geschäft durchaus nicht entbehrt werden konnte. Aber der Sanitätsrat war eine einflußreiche Persönlichkeit, und er nahni sich vor, selbst einmal Schritte zu tun, damit Gottfried endlich sich Schonung und Erholung gönnte. — Wenn Frau Emmi ihren Gatten aus dem Geschäft abholte, was bei gutem Wetter täglich geschah, so scheute sie gewöhnlich den kleinen Umweg nicht, um bei der Villa ihrer Eltern vorbeiznkommen und auf „einen Sprung", wie sie sagte, hineinzugehen. Denn,um diese Zeit war ihr Papa stets eine halbe Stunde zu Hause, und er liebte es, im Familienkreise den Tee zu trinken. An heißen Tagen saß man gewöhnlich auf der Terrasse hinter dem Hause, die, mit einem Leinwanddach überspannt, einen angenehmen, kühlen Aufcnhalt bot. So lenkte Emmi auch heute ihre Schutte geradewegs dorthin, wo sie richtig ine Familie schon versammelt fand. Der Vater, eine rührige, ungebeugte Erscheinung, mit interessantem Gesicht und vollem, ergrautem Haar, beugte sich eben über die Zeitung, als Emmi mit ihrem Töchterchen die paar Stufen Hinaufstieg und fröhlich die Ihrigen begrüßte. Das Kind machte sich schleunigst von der Hand der Mutter los und eilte auf den Großvater zu, der das reizende Dingel chen mit beiden Annen auffing und zärtlich an sich drückte. Frau Sanitätsrat Kluge und ihre jüngere Tochter Anne marie blickten lachend auf das hübsche Bild, indem sie Emmi die Hand reichten. Klein-Suschen, ein sehr gewecktes, kluges Kind, fuhr dem alten Herrn aufjauchzcnd mit de» dicken Händen in den graumelierten Haarschopf und freute sich un bändig, als der Großpapa es lachend hoch in die Luft hob und in kühnem Schwünge rasch wieder niederglciten ließ. „Noch mal, Großpapa!" krähte die Kleine vergnügt. „Nein, du Wildfang!" sagte dieser lachend. „Giebt es etwas Neues?" wandte sich Emmi an die junge Schwester, die mit einer Handarbeit am Tische saß. Diese zwinkerte bedeutsam mit den Augen und blickte unter lieblichem Erröten auf den Vater, der, plötzlich ernst werdend, seiner älteren Tochter ein auf dem Tische liegendes Schreiben überreichte. „Lies mal, Emmi," sagte er mit seltsam weicher Stimme, indes Annemarie »och tiefer errötete. Emmi überflog gespannt die wenigen Zeilen. „Hochverehrter Herr Sanitätsrat! Wenn Sie die große Güte haben wollten, mir morgen mittag um ein Uhr nur eine einzige Viertelstunde Ihre kost bare Zeit zu opfern, würden Sie mich zu höchstem Danke verpflichten. In aller Hochachtung Ludwig v. Bär." Emmi lächelte etwas verlegen. „Na ja, das ist keine Überraschung mehr, sicher auch für dich nicht, Vater! Darauf war man längst vorbereitet!" Der alte Herr suchte Annemaries glühendes Antlitz, das sich tief über die Arbeit neigte. „So ein kleiner Racker!" neckte er heiter, „fängt hinter meinem Rücken ein Liebesverhältnis mit einem Leutnant an! Was soll man nun dazu sagen?" Annemarie flog dem Vater an den Hals. „Du bist der beste, liebste aller Väter!" jubelte sie und küßte ihn herzlich auf beide Wangen. Er wehrte ihr lachend: „Na, na, so weit sind wir noch gar nicht! Ich werde mir es erst überlegen, welche Antwort ich dem Herrn Leutnant geben werde, wenn er morgen kommt und mich fragt " Annemarie ließ ihn nicht ausreden. du lick „Ach, das sagen alle Mädchen in deinem Alter, wenn sie verliebt sind. Ich will schon sehen, was an ihm ist!" Die Mutter hörte schweigend, doch mit glücklichem Ge sicht zu. Sie hatte sich Klein-Suschen auf den Schoß gesetzt und streichelte zärtlich die blonden Löckchen aus des Kindes Stirn. Emmi warf eine» Blick auf ihre Uhr im Armband. „Ach — so spät schon, — nun muß ich eilen, sonst verpaffe ich meinen Friede!! Auf Wiedersehen! Komm, Susi, wir holen den Papa!" „Mit tausend Freuden wirst du „ja" sagen, Vater, wenn Ludwig v. Bär nur erst näher kennst! Er ist ein herr- w Mensch! Es gibt keinen, der ihm gleichkäme!" „Kommt doch nachher auf ein Stündchen!" bat Anne matte die Schwester. „Ich habe dir soviel zu sagen!" Emmi winkte lächelnd mit der Hand. „Wenn Friedcl will! Er ist jetzt immer so müde und abgespannt des Abends!" „Dein Mann muß unbedingt ausspannen!" sagte der Vater ernst, „der arbeitet zu viel! Ich warnte ihn schon so oft, aber er hört ja nicht auf mich!" Emmi seufzte leise auf. Dann eilte sie rasch hinaus. Als sie um die nächste Straßenecke bog, kam schon ihr Gatte mit langen Schritten auf sic zu. Er war ein großer, statt licher Mann, dem die junge Frau nicht bis an die Schultern reichte. Schon von weitem schwang er den leichten Strohhut, und Susi lief lachend und jauchzend dem Vater entgegen. „Du kommst ja heute früher als sonst!" rief Emmi heiter, „und was machst du denn für ein sonderbares Gesicht? Du siehst ja aus, als hättest du irgendeine Ueberraschung aus dem Geschäft mitgebracht! Sprich doch, was ist denn los?" Sie sah ihn fragend und erwartungsvoll an. Doch der große Mann machte sich umständlich mit dem Kinde zu schaffen und lächelte amüsiert. „Was du dir wieder einbildest, Emmi, ich mache mein ganz gewöhnliches Werktagsgesicht." „Nein, nein!" beharrte Emmi, „ich kenne dich zu gut; Friede!, irgend etwas ist bestimmt geschehen! So sags doch endlich!" „Wenn du es so gut weißt, — mißrate einmal, vielleicht kommst du darauf!" Er weidete sich lachend an ihrer Ungeduld, indem er zum Gehen wandte. „Ach, Friede!, du bist abscheulich, mich so hinzuhalten! Sei gut, ich brenne vor Neugierde, — das sichst du doch!" „Na alfo höre, Schatz: Heute in acht Tagen reisen wir! Na, was sagst du jetzt? Freust du dich, ja? Endlich habe ich aus vier Wochen Urlaub bekommen! — — Denke doch, vier Wochen! — Ach, das wird herrlich sein!" Emmi war zuerst ganz sprachlos vor Ueberraschung. Sic schaute ganz ungläubig aus. Doch dann brach sie los: „Das ist ja großartig! Wie ich mich freue! Vier Wochen nichts vom Geschäft, nur uns selbst lebend, — wir zwei ganz allein! Wie schön, wie schön! Zum erstenmal, daß du Zeit zum Reisen hast! Die Vorübergehenden blickten belustigt auf das junge Paar, das jetzt Arni in Arm dahinschlenderte und so mit sich selbst beschäftigt war, daß es gar keine Notiz nahm von den andern. Emmi plauderte unausgesetzt. „Und hast du schon einen Plan, wohin wir gehen werden?" Er nickte vergnügt. „Alles schon fix und fertig, Schatz! Die Reise habe ich mir schon einmal als Junggeselle zusanimengestcllt mit allen Einzelheiten; sogar die nötigen Reisebücher besitze ich schon. Damals starb dann plötzlich meine gute Mutter, und ich hatte keine Lust mehr dazu." Emmi drückte verstohlen seine Hand. „Und dann sollte es unsere Hochzeitsreise werde», ich wollte dich damit überraschen; leider konnte ich damals bloß vierzehn Tage Urlaub bekommen, — es ging beim besten Willen nicht länger, aber in dieser kurzen Zeit ist eine solche Reise nicht zu machen." Emmi strahlte vor Vergnügen. „Und wohin werden wir denn gehen?" „Lieber Schatz, — eine Nordlandreise soll cs werden." Er sagte cs ganz feierlich. Die junge Frau errötete vor Freude und sah mit völlig verklärten Blicken den Gatten an. „Eine Nordlandreise?" Weiter brachte sie nichts heraus. Sie schritt dann schwei gend neben dem Gatten her. Sie hatte einmal einen Roman gelesen, der an einer nordischen Küste spielte. Darin war viel die Rede von Weißen Nächten, deren zauberhafte Schönheit einen unbeschreiblichen Reiz enthalten sollte. Bon Nächten, in denen es nie völlig dunkel wird, wo die Sonne gar nicht unterging. Und dann von einem Haus im stillen Fjord, wo man nichts sah und hörte von dem Lärm der Welt, wo ei» wunderbarer Friede wohnte zwischen den himmelhohen Bergen, die sich in dem klaren, reinen Wasser spiegelten. Ein herrliches, wunder bares Land mußte das sein, und all die Schönheit sollte sie nun mit eigenen Augen sehen dürfen, — sie und ihr Friede!, den sie liebte! Wie wollte sie das alles genießen! Denn so viel Ueberfluß und Reichtum in Emmis Vater hause stets geherrscht hatte, — eine weitere Reise konnten sie niemals machen. Der Vater war immer so sehr be schäftigt, er gönnte sich nie die Zeit, er lebte nur für seine Patienten, für seine Arbeit, dachte dabei weder an feine eigene Erholung, noch an die seiner Familie. Vielleicht fehlte auch die Lust dazu. Emmi schreckte aus all diesen Gedanken auf. „Komm doch einen Augenblick mit zum Vater", bat sie. „Ich möchte ihm gleich erzählen, wie ich mich freue auf das Schöne, das mir nun bevorsteht." Er nickte lächelnd. Sie lief dem Gatten voraus durch das Haus, wo sie auf der Terrasse die Familie noch beisammen fand. Der alte Herr stand eben im Begriffe, fortzugehen, als Emmi freudestrahlend auf ihn zueilte. „Vater, — denke dir, Friede! hat heute auf vier Wochen Urlaub bekommen, in acht Tagen reisen wir, — was sagst du dazu?" Sie war ganz atemlos. Der Angeredete nickte befriedigt, so als hätte er das ganz bestimmt erwartet. „Na ja, also hat es doch etwas genützt," murmelte er, und laut setzte er, seinem Schwiegersöhne auf die Schulter klopfend, hinzu: „Das freut mich, daß du endlich einmal loskommst; deine Nerven brauchen das notwendig. Aber keine allzu großen Anstrengungen, hörst du? Keine weiten Märsche und sonst