Volltext Seite (XML)
c., Gerste kostet 2 gr. — Psg. 6., Hafer , 1 , 8—16 „ e.. Klee „ 18 , 16 . k., Erdäpfel (Kartoffel) kostet 1 , 12 . Die ^anne-Butter 8 bis 10 gr. Eine Mandel Gier kostet jetzt — rl. 2 gr. 6 Pfg. Der gegenwärtige Flcischpreis steht so: L., das Pfund Schweinefleisch — rl. 3 gr. 6 Pfg. b-, das Pfund Schöpsenfleisch — . 2 . 10 . c.. das Pfund Rindfleisch — . 2 „ 4 . 6-. das Pfund Kalbfleisch - . 1 . 2 . Die Preise des Wildbrets, Federviehes, der Fische und dergleichen übrigen Lebensbedürfnisse können hier nicht bestimmt ^angegeben wilde der Fall ist! — 2.. eine Klafter 6/4 buchene Scheite 9 rl. — gr. k.. „ „ 6/4 weiche „ 7 . 12 , c.. „ » buchene Stöcke 5 .. — , bbst L^H dls h-ltniss breitend, wirkt jetzt ^so allgemein nachtheilig, datz schon bejahrte Strumpfwirker solche Zeiten noch nicht erlebt zu haben versichern. Der Lohn ist^ gegen frilhcr um die Hälfte,^ ja bis^ auf^ein Drittthcil Traugott Klemm und Herr Earl Friedrich Reichel) in ^Reichenbrand und Gebrüder Aurich (Herr Christian Gottfried Aurich und Herr Fohann Friedrich Aurich) in Grüna.^ In Siegmar ist eine ^Spinn- dunkeln Zukunft. Für jetzt ist blos eine Strecke mm höchstens 2^/4—2V2 Stunde von Leipzig bis zum Dorfe Althen fertig und wurde seit 3 Mona!en zum Vergnügen ^öfters befahwn. — Auch die Stangen mit Wischen, welche einige hundert Schritte von einandn stehn, abzustecken. Einige Häuser und Gärten Reichenbrands werden, — (bleibt dieser Tract) — unmittelbar berührt! — Ob diese äußerst kostspieligen Unternehmungen, wovon die Leipzig-Dresdner Sp.cificatron ^^979 rl. 4 gr. 9 Pfg. Sm. veranschlagt ist und jede Meile mit Weglassung der Kosten für Ge bäude und Maschinen 280,000 rl. dosten wird, — gänzlich realisirt werden können und den gewünschten Nutzen gewähren, — muß der Erfolg lehren! — §5. Gesundheitszustand und Witterung. Dieser ist im ganzen genommen. — leidlich. — obwohl mehrere Fälle von Schlagflüssen. Nervenkrankheiten. Wassersucht, Rheumatis mus pp. vorgekommen sind. Fast seuchenartig hat die sogenannte Grippe gewüthet und unter den Kindern fast allgemein die Masern. Die Witterung war freilich früher der Gesundheit nicht günstig. Kälte und Nässe verhinderte den Feldbau. Die Pfingstfeiertage (den 14. und 15. Mai) dieses Jahres lag Schnee, im Obergebirge war förmliche Schlittenbahn. Am 7ten Juni war noch ein starker Reif. Die Erdäpfel konnten erst in den Tagen vom Iten bis 18ten Juni gelegt werden, auch wurde um diese Zeit erst zugesäet. Doch seit 14 Tagen ist alles wie durch Wunder verwandelt. Das fruchtbarste Wetter dauert fort und es ist in jeder Hinsicht, bewahrt Gott das Ganze, eine gesegnete Erndte zu erwarten. And so kehren wir im letzten 8 zurück zu den Gegenstände, von dem wir ausgingen. (Fortsetzung folgt). Schattenblume. Originalroma» von Sirene «.Hellmuth. sFornctzung.s Der Angeredete schlug ein wenig beschämt die Augen zu Boden. „Ach, daß ich das vergessen konnte!" Er drückte dem Mädchen die Hand. Sie verstanden sich ohne viele Worte. „Gerda fuhr eifrig fort: „Ich brachte es nicht über das Herz, der Mutter Grab am heutigen Tage ganz ungeschmückt zu lassen. So lief ich hinaus zum Friedhof. Ich wollte ja auch gleich wieder zurück sein — aber da draußen war es so still und so schön! Ordentlich feierlich schien es mir. Lautlos fiel der Schnee auf alle die Gräber ringsum, ich konnte mich gar nicht trennen von dem friedlichen Ort. Dabei habe ich mich dann wahrscheinlich ein wenig zu lange auf- gehalten. Das ist doch sicher nichts Unrechtes." Zum ersten Mal betrachtete Professor Hardten seine Tochter aufmerksam. Sie kam ihm ganz verändert vor. Er bemerkte jetzt erst, wie schön sie war .mit ihren herrlichen, tiefen schwarzen Augen und dem reichen, kastanienbraunen Haar, das sie wie eine Krone ausgestellt trug. Wie sie in allem ihrer ver storbenen Mutter glich! Genau so hatte sie ansgesehcn, als er sie zum ersten Male sah. Professor Hardten hatte damals, nach glücklich bestandenem Examen mit ein vaar luftigen Kameraden eine größere Reise gemacht. Sie befanden sich bereits auf der Heimreise, als sie eine Fußtour unternahmen, auf der sie sich dann verlaufen hatten. Sic kamen, als eben die untergehende Sonne die umliegenden Bergspitzen vergoldete, bei einer romantisch im Tale gelegenen alten Mühle an. Unter der brcitästigen Linde vor dem Hause saßen die beiden Töchter des Müllers, die eine rosig, blond, blauäugig und schelmisch, die andere brünett, mit ernsten, klugen, dunklen Glutaugen, — zwei herrliche, eben erblühte Mädchenknospen. Sic labten die müden, hungrigen Wanderer mit frischer Milch und Schwarzbrot, das ihnen so herrlich schmeckte. Jenen milden, warmen Sommerabcud konnte Hardten nicht vergessen. Die dunklen Augen der schönen Müllcrstochter hatten es ihm angetan. So holte er sich denn das dunkel haarige Mädchen als sein Weib heim, so sehr der Müller, ihr Vater, sich auch dagegen sträubte. Sein Kind Passe nicht in die Stadt, behauptete er stets. Er war ein wortkarger, unzugänglicher Geselle schon damals und hauste noch jcßt auf seiner alten Mühle, die er nie in seinen, Leben verlassen hatte. Das alles ging dem Professor durch den Kopf, während er seine Tochter betrachtete. Er dachte daran, daß Gerdas Mutter wohl auch erst achtzehn Jahre zählte, als er sie kennen lcrnie. Dabei fiel ihm just der junge Maler drüben wieder ein. Er hätte das Mädchen gerne gefragt, was an der Sache eigentlich Wahres sei, doch wollten ihm die rechten Worte nicht cinfallen. Wie sollte er cs nur anfapen, um der Ge schichte auf den Grund zu kommen? Er beschloß, vorläufig nur den aufmerksamen Beobachter zu spielen. „Jetzt geh, mein Kind," sagte er, „die Mutter braucht dich, du weißt, das Dienstmädchen mußte heute entlassen werden." Durch den schlanken Körper Gerdas ging ein leichtes Beben. „Ach, Papa," entgegnete sie trübe, „du ahnst nicht, wie mir vor dieser Frau bangt, ein förmliches Grauen kommt über mich bei ihrem Anblick. Sie ist so entsetzlich grob und dabei so ungebildet! Wie konntest du nur gerade sie zur Nachfolgerin meiner geliebten sanften Mutter machen!"' Hardten seufzte schwer. „Mein Kind," nickte er, „es war eine Uebereilung, die ich schwer büße. Diese Frau verstand es, wie keine andere sich zu verstellen und die Sanftmütige zu spielen. Sic wollte eben um jeden Preis unter die Haube kommen. Sie wollte eine Versorgung. Dazu hatte sie mich auserseheu. Und ich Tor ging in die Falle. Hauptsächlich handelte es sich um dich, mein Kind; du solltest eine Beschützerin erhalten. Und nun mußt gerade du am ärgsten leiden. Was liegt an mir, ich vergrabe mich in mein Zimmer, wenn es mir zu bunt wird, aber du " Er vollendete den Satz nicht, denn Gerda, die ans Fenster getreten war und angelegentlich hinausschaute, sagte plötzlich, ohne sich unizuwcndcn: „Sorge dich nicht um mich, Papa, — ich denke, es wird auch einmal auf meinem Weg ein freundlicher Sonnenstrahl fallen. Immer werde ich doch nicht im Schatten zu stehen brauchen. — Wie ich mich nach der Sonne sehne, — wenn es doch erst Frühling wäre! Ich kann es kaum noch erwarten!" Ihre Stimme klang so ganz anders als sonst, so zu versichtlich, beinahe fröhlich, daß es dem Professor aufficl. Gerda hatte noch nie so gesprochen, sie war immer so mutlos gewesen bisher. Hardten trat rasch an sie heran. Er be merkte, daß auf ihrem Gesicht ein reizendes Lächeln lag, daß ihre tiefen, dunklen Augen leuchtend auf das gegenüber liegende Haus gerichtet waren, wo der junge Maler noch immer unbeweglich am Fenster stand. Der eine Blick halte dem Professor alles verraten. Er wußte, daß in dem jungen Herzen seiner Tochter die Liebe ihren Einzug gehalten hatte. Diese Wahrnehmung erschreckte ihn. Denn Gerda war nicht wie andere Mädchen ihres Alters. Sie spielte nicht mit dem großen, heiligen Gefühl der ersten Liebe. Sie nahm alles viel ernster als andere. U.:d wenn jener junge Mann nur ein Spiel mit ihr trieb, wenn er eine oberflächliche Natur war, heute die und morgen jene liebte, dann mußte Gerda sehr unglücklich werden. Hardten beschloß deshalb, über seinem Kinde die Augen offen zu halten. Er legte dem Mädchen schmeichelnd die Hand auf das Weiche Haar. Gerda schrak zusammen, wandte sich um, schlang in plötzlicher Aufwallung beide Arme um den Hals des Vaters, und lehnte den dunklen Kopf an seine Brust. Dieser glaubte den Zeitpunkt richtig erfassen zu müssen und fragte rasch, ohne weitere Einleitung, nur von dem Gedanken beseelt, zu erfahren, wie weit die Sache schon gediehen sei: „Liebes Kind, — sage mal — warst du heute allein auf dem Kirchhof, — oder hattest du Begleitung?" Gerda hob rasch den Kopf und sah den Vater fragend «1, nur auf ihrem feinen, zarten Gesicht lag eine Helle Röte. „Was meinst du damit, Vater? Ich verstehe dich nicht." Gerda hielt dem forschenden Blick des Vaters tapfer stand, so daß Hardten einigermaßen in Verlegenheit geriet. Er schalt sich innerlich einen ungeschickten Toren, der mit täppischer Hand ein noch unberührtes Geheimnis ans Tages licht zog. Er begann deshalb etwas zögernd: „Ich denke, ich brauche dir da keine lange Erklärung zu geben. Die Mutter machte mir nämlich vorhin einige Andeutungen, — als ob da drüben ein junger Maler wohnte, — der zu ge wissen Zeiten angelegentlich herüber zu meinem Töchterchcu spähe, — und da ich ihn vorhin, — ehe du kamst, drüben ins Haus treten sah, — so dachte ich " „So dachtest du natürlich gleich, wir wären zusammen Gott weiß wo herumgelaufen —," vollendete Gerda mit blitzenden Augen. Es fehlte gerade noch, daß die Mutter mich bei dir anschwärzt! Das werde ich mir ganz energisch verbitten!" Sie wollte zur Türe stürzen, doch der Vater vertrat ihr den Weg. „Halt, mein Kind," sagte er ruhig, „nicht so. Das führt nur zu neuen Unannehmlichkeiten. Bei mir kann dich niemand verdächtigen, das weißt du! Ich kenne doch meine Gerda. Ich weiß ganz genau, daß du nichts tust, was sich nicht schickt; ich bitte dich, beschwöre nicht wieder eine neue Szene herauf! Man kommt ja so wie so kaum zur Ruhe!" „Soll ich es mir gefallen lassen, daß sie über mich tuschelt und klatscht? Ich Hohe es wohl bemerkt, wie sie mit dem Dienstmädchen der Frau Gruber verhandelte. Ich weiß, daß ihre Unterhaltung sich um mich drehte, denn sic schwiegen beide plötzlich still, als ich vorbeiging! O, es ist unerhört!" Der Professor suchte die Aufgeregte zu beruhigen, als draußen an die Tür geklopft wurde Gerda fuhr erschrocken zusammen: der Professor ging, den Riegel zurückzuschiebeu, und in demselben Augenblick kam seine Frau mit hochrotem Kopf herein. „Nun habe ich es aber satt!" schrie sie noch auf der Schwelle. Keinen Strich hat die Prinzessin heute getan, alles muß ich allein besorgen! Ich dulde sie nun nicht länger mehr im Hause, sie soll mir aus den Augen " „Darüber habe ich allein zu entscheiden," sagte Hardten, einen bittenden Blick auf Gerda werfend und ihr Schweigen gebietend. Der Streit hätte sich wahrscheinlich wieder sehr in die Länge gezogen, wäre er nicht durch ein lautes Klingeln der Flurglocke unterbrochen worden. Die von der Frau Professor bestellte Friseuse begehrte Einlaß. Frau Emilie steckte nochmals den Kopf zur Türe herein. Sie hielt es jetzt für angezcigt, einen anderen Ton anzu- schlagcn und rief ihrem Gatten beinahe schmeichelnd zu: „Nicht wahr, wir gehen doch heute abend auf dem Masken ball? Ich werde mich recht schön machen!" „Ich habe es dir bereits gesagt, cs fällt mir gar nicht ein, ich bin durchaus nicht festlich gestimmt," entgegnete Hardten ruhig, aber finster. „Also nicht einmal das kleinste Vergnügen willst du mir gönnen?" „Nein, — ich will nicht!" Frau Emilie stampfte zornig mit dem Fuß auf. „Nun, wir werden ja sehen, wer recht behält!" „Jawohl, das werden wir." „Ich kann doch nun die Friseuse nicht wieder fortschicken," lenkte sie halb bittend ein. „Tue, was dir beliebt," erklärte er kurz und seine Frau zog sich, bebend vor Wut, zurück. „Ich glaube, es wäre besser, du erfülltest den Wunsch der Mutter und gingst mit," meinte Gerda, nachdem die Türe sich sehr geräuschvoll geschlossen hatte. „Nun gibt cs wieder einen neuen Sturm." Fortsetzung folgt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Reicheabraud vom 28. bis 29. Oktober 1909. Geburten: Den, Heizer Hugo Oswald John 1 Knabe: dem Kutscher Karl Max Wagner t Knabe. StcrbefäUe: Dem Schlosser Arthur Gustav John 1 Sohn, 4 Tage alt! dem Kutscher Karl Max Wagner r Sohn, 8 Stunden alt: der Hugo Max Richter, SS Jahre alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Siegmar vom 22. bis 28. Oktober 1909. Geburten: Dem Kaufmann Hermann Richard Fiedler 1 Knabe: dem Handarbeiter Johann Kreuzer 1 Knabe. Eterbcfälle: Dem Handarbeiter Johann Kreuzer I Knabe. Nachrichten des König!. Standesamtes zn Neustadt oom 28. bis 29. Oktober 1909. Geburten: Dem Milchhändler Paul Hermann Schott 1 Tochter: Ehefchiiehungen: Der Kupferschmied Fritz Georg Schreiber in Grüna mit Minna Marie Feudel in Neustadt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes z« Rabenftem vom 22. bls 29. Oktober 1909. Geburten: Dem Strumpfwirker Oswald Mar Ahlich 1 Sohn ; dem Handschuhstricker Richard Albert Martin 1 Tochter. Eheschließungen: Der Kaufmann Theodor Walter Friedeman» in Siegmar mit Hedwig Margarethe Barthel in Rabenstein. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rottluff vom 22. bis 28. Oktober 1909. Geburten: Dem Maschinenformer Karl Richard Martin 1 Knabe. Aufgebote: Der Gutsbesitzer Ernst Höppner in Tuba mit der Wirt- schaftsgehiifin Ella Klara Augustin in Rottluff. Eheschließungen: Der Arbeiter Eurt Eduard Dietz mit der Arbeiterin Berta Fladerer. beide in Rottluff. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichcnbrand. Am 21. Sonntag p. Trin., den 31. Oktober 1909 Refvr- mationsfesi. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienft mit Feier des hl. Abendmahls. Beichte >^9 Uhr. Nachm. 5 Uhr Abendkommunion. Kollekte für den Gustav-Adolf-Berein. — Freitag, den 5. November vorm. 10 Uhr Wochenkommunion. Parochie Rabcnftein. Am 21. Sonntag p. Trin., den 31. Oktober 1909 Rcfor- mationsfest. Vorm. 9 Uhr Predigtgottcsdienst mit Beichte und hl. Abendmahl. 1i Uhr Kindergottesdienst. Nachm. 5 Uhr Beichte und hl. Abendmahl. Am Reformatioiisfest Kollekte zum Besten des^Gustav- Adolfvereins. (Zur Unterstützung an ev. Glaubensgenossen.) Mittwoch, den 3. November 1909 fällt Jungfrauen verein aus.