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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.03.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020328021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902032802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902032802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-03
- Tag 1902-03-28
-
Monat
1902-03
-
Jahr
1902
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Dieses Blatt wird dm Lesern von Dresden »d Umgebung am Tage vorher bereit« als Verugrgedllhr: Abrird-Ausgabe vtMÜiarU« » M«. « i d«O du «oft, »r. «, .DrkSboerNaUnMle,' «r«»«M« Üblich ««„»«i di, «e,i«Zer « Di«4d«» «»» d«r nSLken Um^»««,. wo dt» -utraamw dunb «w«e v»«r» oSer KwmniMonsr» rrwla«. erd«»« da« viaU ai> wixtikntaa«». dt« »><bt»»>Lo»». ^erSeima«« «ol,en. t» »««« H-Lwtaadev «»"»« »ad «»»^»« uizetzell». -Sr ««<»»»» «tnjwtaudier G»M- «l- im« verdtndUE». N,r»>»r«»a»«<sliili: >«t I Mr. U und «r «»»» Lel»ira«m>dre>i»: Nachetchie« »»,«»,» zugrsttllt, während es die Pvst Abonnenten am Morgen in einer Gesammtanszabe erhalten. /inreigen-taris. E^eg^ünSsL 1888 V»rlas von Atrpscl) L Rrirhovdt. Die rlm.irl.me vvn AukiUiKiou. «rtolai >» drrbauvine'ÄüitenIIk uua de» Ntdeiianualmielielleil in Dresden d!ö NLltm»tw«z LUbr 2c>iiu- I»w »eierlaas nur Marientlratzc 2» da» n b>L',,r Nl>r Die I waliiae Grmid »eile (ca « Silbci» 21 'Iß,.. 2ln tündiaimacn aul deriiinrarl üe eie,!' SK Pt,.; dl« slvallia? tzole al-. ,<!>nae>andl oder aui Lenieu. so Pia. In Nummern »ach Sann und gei« taaen I- d«. rlvalliac Erundzeü- - so, «0 be». w und «v Via. »ad bcionderem Taril. Lusivärtiae Auitraae nur «na, LvrauSbe«adlu»a. Bilkablallcr werden m» lv Ls,, derechnei. Ködert Lodmo juo. Lurämsu ,» itu8»»i,i. Kvvr§p!LlL L8. sAmül iLlULl^ l.2uöl^!Hk22s22. ksdpsuclis- vln! l.uxlls-I.gljki'MSl'Sü. üllOll iHälks I.eüsfMLl'kn-Lpgml-ksLckiöst Nr. 8tt. -plM: Neueste Dmhiderichle. Hosnachrichic», Pcrionalvciänderungen. Vcrandcinngen im Heere, Arftnalsamnftung, ÄerichtSverliandlungc». Bolkssingatadkime. l Be>lu>er Leben. 2<t I'ia^t r- diti«»»«; 2tt. Kreil««. 28. Miliz »'.»Oft. Neueste Drahtmetdunge» vom 27. März Berlin. Der Kaiser hat dem Rentner Wilhelm Langen zu Görlitz den erblichen Abel verliehen. traten in den Aus st and. Berlin, H.e»gk» Konftanluroprer Privatnachrichten zu folge soll der Gern üthsz» stand des Lull ans in der letzten Zeit ein überaus gereizter geworden sei». Die massenhaften Be» Hastungen von Jungtürken dauern fort. Großes Aussehen er- »egt in diplomatischen Kreisen die Auszeichnung des Fanatikers Scheich Abdallah, welcher einer der hervorragendsten Partei gänger dcS Panislamitismus ist, mit dem höchsten türkischen Orden. Leipzig. Die „Leipz. Ztg." ichreibt: In der Presse ist jetzt viel von einer Interpellation die Rede, durch welche die sächsl- iche Regi.erun^ über ihre Stellung zu dem Kompromiß Madrid. Wie auS Lissabon gemeldet wird, wurde der. durch Einstellung der der König! Sächs. Armee zur Erinnerung Kardinal-Patriarch in Santarcm zum Gegenstand religions- a» die oftasiattiche Expevirio» überwiesenen chinesischen Geschütz--, feindlicher Knndgebunacn gemacht. Tie Menge rief: Handwaffe» :c eine werthvolle, scbenSmerttze Bercrchemng c „Nieder mit den Jesuiten". Ter Kardinal war gezwungen, sich ! ballen, ivie schon das sich stets steigernde Jnieressc des Publikum-., zurückznziehen. — Die Arbeiter der Eisenbabn Baeza—Almcrio w ibcend der vier Soiinrage, an weichen die Sammlung zur Be antrag Herold-Sch werin-Kardorss befragt werden soll. Tie Interpellation solle angeblich von der konservativen Landtagssranion eingebracht werden. Wie wir hören, ist diese Sache weder i» der konservativen Fraktion besprochen worden, »och beliebt überhauvt eine dahinzielende Absicht, da die Negier ung sich schon bei Beginn deS Landtages über ihre Stellung zum Zolltarifentwurs mit voller Deutlichkeit ausgesprochen hat. München. Hier herrschte die Nacht hindurch und heute Morgen ununterbrochener Schneefall. Weimar. Ter „Wenn. Ztg." zufolge bcries der Groß- Herzog den Maler Hans Olde in Seekamp bei Friedrichsort zum Direktor der hiesige» Kunstschule. Olde übernimmt Anfangs April die Leitung der Anstalt. Kiel. DaS unter Befehl des Prinzen Heinrich stehende l Geschwader ist Vormittags von seiner Üebungsfahrt hier wieder cingetrosfen. Kiel. Die Prinzessin Heinrich ist heute Vormittag gegen 9 Uhr h:er wieder eingetrossen. Brunsbüttel-Koog. Tie „Hohenzollern" ist um ütz- Uhr auf der Heimreise von Amerika nach Kiel hier passrrt. Thor». In Alexandrowo wurden drei Hobe russische Offiziere verhaftet, die mit reichsdeutschcn Pässen von Warschau noch Berlin reisten. Cuxhaven. Wie der Deutsche Schnlschiss-Verein mittheilt, iß das von Hamburger Zeitungen gebrachte Gerücht, daß das Schulschiff „Großherzoain Elisabeth" bei Borkum auf Grund gerochen iei, unbegründet: eS kann nur durch eine irrthümliche Austastung einer Meldung erklärt werden, die von einem außer halb des Feuerschiffs von Borkum pastirendc» Tnuipser gegeben rurde. Das Schulschiff segelte ohne jeden Schlcpperdienst wohl behalten i» die Elbe ein. Paris. „Petit Parisien" veröffentlicht eine llnterredung mit dcni gestern hier cingctrofsenen russischen General Puznr- iiosky, der mit großer Entrüstung gegen die von polnischen Blättern gegen ihn erhobene Beschuldigung proicstirt. Er sagte, nie Behauptung, daß Oberstleutnant Grimm den sranzösisch- uissischen MobilisirungSplan »erreichen habe, sei unwahr: Grimm babe vielleicht mehrere FestungSpläne und Schriftstücke über künftige Truppenbewegungen verrathen. Seine Mitschuldigen i.ieii ein Jntentanlurossizrer und zwei oder drei Subaftern- oisiziere. Pnzyrnosktz wird heute dem russischen Botschafter einen Besuch abstatten. Wien. Der ehemalige Korpskvmmandaut in Prag, Feld- .eugmciiter Gras Grünne, ist aus seinem Gute Tobersbcrg in Niedcrösterreich gestorben. Venedig. Der Minister des Aeußern Prinetti ist in »ergangener Nacht mit seiner Gemahlin und einem Sekretär hier cingetrosfen. Paris. Die Regierung untersagte die Verbreitung des liier erscheinenden Organs der spanische» Republikaner infolge von Vorstellungen der spanischen Regierung. Diese hatte sich über die Umtriebe spanischer Flüchtlinge in Paris beschwert. Aus demselben Grunde wurde auch die Abbaltung einer Ver sammlung verboten, die hier aus Anregung mehrerer Republikaner Uattsinden sollte. Die Ärenzlommifsare sind angewiesen, spani- iche republikanische Abgeordnete, die an der Versammlung theil- nehmen wollten, an der Grenze onzuhaltcn. Sic fordern eine Lohnerhöhung. OertlicheS nud Sächsisches. Dressen, 27. März Am heutigen Gründonnerstage kommunizirlen Ihre und die Königin früh in der Privat- Majestäten der' K ö n i g sichngung dieier Stücke geöffnet gewesen, durgelhan hat. «Die Zahl der Besucher ans Ewllkreiien ssteg von 37 am ersten aus:L6 am «veilen, bezw 6M und t>77 am dritten uno vierten Oefsnuiigstao . Fn letzter Zeit bat die chinesiiche Abtheilnng k>er Sanrmmng einen besonders werthvolle» Zuwachs durch zwei chinesiiche Fahnen er- Hallen, bei deren Wegnahme ein iächsncher Oifizier hervorragend betheiligt gewesen: ferner sind durch die Sammrnngs-Berwaltrwg einige Pläne serriggestellt worden, welche einen Uebcrblick über dw Tharigleit der Mehrzahl der der sächsischen Armee entstammenden kanelle im Residenzschkoste und wohnten später mit den prinz.! Tbeüm-Hmer a» der Erpedrlion gewahren desgl. hat auch eine die lichen Herrschaften dem Vvrm.ttagsgoitesd-icnste in der katholischen '""men re der mähren-' dcstewe,, gevl,ebenen, verwundmen und Hoskirche bei. Nach dem Hochamte nahmen Ihre Königlichen ver-lorbenen. vvraem dcr «nchstrche» Armee angeiwrenden r-in-.» §ohcitcn der Prinz Georg, der Prinz und die Fra» Prin-- zessl» Johann Georg und die Prinzessin Mathilde an der Prozession der Ucbcrtragung des Allerheil gstcn Theil. —" v-m rzniopäircheii Hoi nahmc» Woyrrnng: Fürst Lob- k 0 witz. P>rn; nrrd Plinzerml von SchöIIbnrg - Waldenburg. Grar »nd Gräsj» B ismarck - Bobleri. —* Die Herzogin Paul Friedrich zu Mecklenburg hat nach vierzehntcig gern Arsteisthalt im „Kaiser Wilhelm-Hotel' Dresden verlassen und sich nach Florenz begeben. — * t.er Linaisstkr>-iai Grar Poiadowskv hat sich heute Vormittag Ist Uhr »ach Berlin ziirnckbegeben. Vorher stallete er seiner hier. Weinligstraße -t, wohnende» Nlntler einen Besuch ab. —* Nister dem 1. Avril trelen folgende Personal- Veränderungen in Kcast: ^ Klein, «t- Sleingcn. Kanzleidiülar« im Kricasministerium, zu Kanzleiictreiären ernannt: Mocgner, Jnlcnd.-Negrltr. von der Jniend. >2 <1. K. L.) ArmeekorvS, zur Dieniileitt. in bas Krieaaminiflerium beteb- >i«t: U- L>ett. Jniend.-Burearidicnar bei der Jmend. der l. Div Nr. 2Z zum Jnienv.-Leirelar; Lctoel. ^ Aiedcl, Ainend.-Bureaudiärare bei der Amend. >2. <l. K. L) bezw. IS. <2. K. S.) Armeekorvs, zu Iniend.- Negistraiore» crnanni: -W- Sastechl, Militäranwärter Bicefcldw. vom Ins.» lieg. Nr. 17?, als Jniend.-Bureandiüiar bei der Jmend 12. ll. ü. S > Ärmeekorps angestelli: Mevcr, -U- stiünler, Maüvalv. Kalerneniniv. in Dresve», Pirna dezw. Wurzen, ;» Gar, bonverw-Keniroleureii ernannt: -U- Klrebes. Zengleldw., Miltiäranwärier, als Negisir. beiderZeugmeislcrei angesiellt. —* Veränderungen im Sächsischen Militär- kontingent anläßlich des RcichshaushaliSetals 1V02. Am l. April wird der Stab für ein Kommando der Pioniere zu Dresden errichtet. Ter Kommandeur hat den Rang eines Regimentskommandeurs, dem Kommando wird ein Adjutant zu- getyeilt. Der Kommandeur der Pioniere leitet die militärische und technische Ausbildung der Pionierbataillone wie der Pionier- Inspekteur in Preußen und nimmt gleichzeitig die Funktionen eines Fcstunas-Jlijvekteurs der Festung Königslein wahr. Die Pionierbataillone scheiden demgemäß am I. Avril aus den Ver bänden der Jnsanieriebrigaden -t6 und 88 ans und werden direkt den kommandireilden Generälen ihrer Armeekorps unterstellt. Die bisherige Geniedirektion wird am 31. März ansgclöst. Die Fortbildungskurse der aktiven Sanitätsostrzicre in Dresden werden von 3 auf 4 Wochen verlängert. Eine Ausbesserung ihrer bisherigen Bezüge crsahre» das roßärztliche »nd Ihcilweije daö Mililärapolhckervmonal. die Rendanten bei der Uisterofsizicr- vorschule und dem Fejtungsgesängmß, sowie die Fnklermcistcr bei den Rcmontedepots. —* lieber die Beichästigmig von Arbeiterinnen und jugend lichen Arbeitern in den Betrieben von Glashütten. Glas- 'chlcisereien und Glasbeizereien, sowie Sandblä'ereicn hat der BnnveSraih Bestimmungen erlassen, welche am I. Avril i» Krall treten. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen weiden nach ß 146 der Gewerbeordnung mit Geldsliase bis zu 2MO Mk. »nd im Unvermögensialle mit Gefängnis; bis zu st Monaie» be;. »ach tz 117 Ziffer 4 der Gewerbeordnung mit Geldstrafe bis zu 30V Mk. und in> Unvermögensfalle mit Hast bestraft. —' Die K 0II i a l. Arsenal-Sammlung wird ln Rücksicht aus das Osterfest bereits vom 30. März ll. Oster feiertags ab bis nnl 3l. Lliober wieder täglich geöffnet icin und zwar von 10—2. Sonn- lind Festtags von II—2 Mir. Die Samiiilling hat . , , . ssiziere. Umelostuiere und Nlaiinschaiicn cnlhallende Ehrentafel in der Eliftin-Grnvpe ihren Platz erhalten. An Eintrittsgeld werden >»a Person 2ä P'g.. erhoben lKinder znm jetbcn Preise nur in Begleil ring Erwachsener. Vereine» wird, bei einer Stärke von mindestens 15 Personen und vorheriger „rechtzeitiger" Anmeldung beim Vorstand, aus Anstichen ein ermäßigter Pieis von 15 Psg. für die Perlon gewährt. Angehörige der Armee und Marine vom Feld- webelraira, cinfthließlich. abwärts und Urrterbeamte in Uniform haben freie» Eintritt. Der Oberzeugmeister und der Vorstand der Sammlniig sind ermächtigt, aus vorheriges, rechtzeitiges Gestich hin den Bestich der Sammlung auch außerhalb der OeffnungS- zeiien zu gestatten und wird in diesem Falle ein Eintrittsgeld von l Mk. sur die Pe.son erhoben. —* Eine seniationelle Meldung kommt aus Colditz; darnach hätte sich endlich Gewißheit über das Schicksal des seiner Zeit unter io Aufsehen erregenden Umständen verschwundenen Konkurs verwalters der Leipziger Bank Iustizraths Dr. Barth er geben. Die Meldung besagt im Einzelnen Folgendes: In Ab theilung 42 des Colditzcr Siaaissorstreviers wurde von Wald arbeitern der Leichnam eines Erschossenen aufgesunden, in dem nian de» seit Ende Oktober vorigen Jahres vermißten Justiz ralh Dr. Bartb aus Leipzig vermuthete. Diese Vermuthung hat sich bestätigt. Die Gegenstände, die der Todre bei sich getragen. lnSbeiondcie die Uhr und ein goldenes Hcmdeiiknöpschen, wurden als die dcS Vermißten wiedelerkannt, und auch die Buchstaben in der Wäsche des Tobten, bei dem ein Betrag von 100 Ml vorgesundcii wurde, stimmen mit den Anfangsbuchstaben des Namens des Verstorbenen überein. Daß Dr. Barth nach der Eolditzcr Gegend sich gewendet haben könnte, wurde gleich anfangs vcrmisthet. hatte er doch seit Jahren ein an den Colditzer Staatssorst angrenzendes Jagdrevier gemeinsam mit einem andere» Leipziger Herrn gepachtet. Mit Vorliebe verweilte er. der die Jagd und den Wald über Alles lieble, in icner waldreichen Gegend, und nur begreiflich erscheint cs daher, daß Dr. Barth, als sein Geist nach unendlich mühevoller, ausreibender Arbeit sich zu nmriachten begonnen hatte, noch einmal seine Schritte dorthin lenkte, um den Tod zu suchen. ES liegt ans jeden Fall Selbst mord vor, der dmch zwei Ncvolverschüsse erfolgt ist. An dein Leichnam fehlt ein Bein. —* Am Ostermontag steht Dresden unter dem Zeichen des Sports, da der Dresdner Rennverein znm ersten Male in diesem Jahre seine Pforten öffnet. DaS Gcläus der Bahn, wie alle technischen Einrichmngcu befinden sich in vorzüglichem Zn stände, und ungcachicr der gleichzeitig in Earlshorst staitsindenden Reimen, wird sich in Dresden eine genügend große Anzahl von Pferden znsammenfinden, um einen interessanten Verlaus in den einzelnen Konkurrenzen in Seidnitz, zu gewährleisten. — Die Dresdner Fnlnwesen-Aktiengeicllschaft wird in diesem Jahre auch zur Verschönerung der hiesige» Reimen beitragen, indem sie an Rennkagen ihre vierspännigen Mailcoacbcs dem Publikum zur Hi», und Rückfahrt aut de» Rennplatz für den Preis von 3 Mk. pro Person zur Verfirnung stellen wird. Diese eleganten Gewanne werde» vom Schlossplatz erdfahlen und zwar um I llhr Kirnst «nd LSisselisllinst. 7* Infolge des bereits erwähnten zustimmerrdcn Telegramms des Herrn Staatsminislers Dr. v. Seydewitz an die Leiter der aladem,scheu Theaterschule zu Leipzig findet nunmehr die geplante Studenten» und deutsche Künstlcrfahrt nach Ant werpen, Utrecht und anderen außerhalb Frankreichs ge legenen ausländischen Orten in vollem Umfange statt. s* Felix Schweighoser, der sein auch diesmal von außer- ordcntttchem Erfolge gekröntes Dresdner Gastspiel im Residenz- ihealer am 1. und 2. Feiertage beschließt, wird bereits am Schluß der Osterwoche im Herzoglichen Hosthcater zu Braunschwcrg cin längeres Gastspiel in Eonstans' Posse „Sein Korporal " be- ginnen. Mit dem Künstler ist Frau Kronthal-Beycr vom Residenztheater einacladcn worden, die Therese, eine khrer besten Rollen, am Braunschwcigcr Hosthcater zu spielen. -s* Auch die dritte „S a m s 0 «"-Ausführung der Dresdner V ol k s s i n g a k a d c m i c. die gestern Abend un dichtbesctzien Hauptsoole dcS Ausstcllungspalastes stattfand, trug das Gepräge einer ausgezeichnet gelungenen »nd großzügigen Veranstaltung -s* Ter Breslauer Arzt Dr. Leon Zuläwski soll c!n wirk sames Mittel gegen den Krebs entdeckt haben. acistigung ihrer znm großen Theil recht anspruchsvollen Partien künstlerisch freier und standen souveräner über den technischen Aeußerlichkeiten ihrer Aufgaben. Die Altpartic des Micha —! Händel folgt in der Besetzung dieser Männcrrolle mit einer Frauenstimme »ach dem Vorbilds der älteren italienischen Opcrn- lompomsten — war gestern an Stelle der behinderten Hosopcrn- sänacrin Irl. Schäfer mit Frau M. Freitag-Winkler be- setzt, die mit Kraft und Ausdruck und im Allgemeinen auch stimm lich wohlklingend den Anforderungen der Parti» entsprach. Vielleicht liehe sich nach den Feiertagen noch eine vierte Aus führung ermöglichen, die bei öffentlichem Billetverlaute auch anderweiten Kreisen gestattete, sich von den der thatkrästigsten Unterstützung würdigen Bestrebungen der VolkSsingakademic und ihrer bereits erlangten Leistungsfähigkeit zu überzeugen? Aus- fiihrend« w»e Hörende würden gewiß in gleichem Maße daran > ihre Freude haben! -ät. Berttner Leven. IO Berlin. 28. März. Ein braver Staatsbürger soll zwar den obrigkeitlichen An ordnungen auch da blindlings gehorchen, wo sie dem jogenamftcn gesunden Menschenverstände zniv.derzulausen scheinen. 'Aber der Berliner ist »un einmal zu kritischem Widcrwruch geneigt, nament lich seiner lieben Polizei gegenüber, und jo iommt er gegenwärtig aus dem mißbilligenden Mopischütteln nicht mehr berans. In der Charwoche verbietet die Polizei „öffentliche Luft- barkcitcn", ober sic handhabt dies Verbot recht cigenthnmlich. was allerdings nicht ihre Schuld ist, sondern den recht mangelhast abgesagten Bestimmungen der cmschlägigen lairdcspolizciltelicn Verordnung zur Last sollt. Während in vielen Berliner Thcaiern die dümmsten Posten und zotigsten Pariser Schwanke auch m der Eharwoche unbeanstandet lveitcrgcspiclt werden, sind andere Ber liner Theater gcnöthigt, recht harmlose Singspiele oder Volks stück«. durch h acht logische Dramen zu ersetzen, ober, wenn sie dazu außer Stande sind, emsach ihre Pforten zu schließen. Im Metropol-Thcater Unter den Linden hat man einen sehr geschickten Ausweg aus diesem Dilemma gesunden, der das Widersinnige der ganzen Anordnung grell beleuchtet. Man hat nämlich einfach einen Tauschvertrag mit dem Theater des Westens abgclchlosscn Diese Charlottenburger Oper führt in der Charwoche den „Trou badour", die „Jüdin" und andere ernste Opern im Metropol- Thcater auf, während dieses seine Posse „Ne feine Nummer" un behelligt im Theater des Westens verzapfen darf. In echt bureau- kratischcr Weise wird nämlich nicht gefragt, was, sondern wo gespielt wird. Nach Schema O hat man dre Theater se.n säuber lich in solche gctheilt, i» denen der Restaurationsbetrieb i» be sondere Vorrraume verwiesen ist, und in solche, in denen er sich im Theatcrsaol selbst befindet, dt« sogenannten Rauchthcaler. Hin- sichtlich der erstcren nimmt man ohne Weiteres an, baß bei ihnen cin höheres Interesse der Kunst obwaltet, und gestattet ihnen die Ausführung ledrs Repcrtoirstückrs, auch wenn cö noch so wenig zu dem Ernst der Charwoche passen mag. Den anderen dagegen verbietet man unbarmherzig die Ausführung von Stücken, die überaus harmlos und in keiner Weise anstößig sind! Mau si: " wieder an diesem Beispiel, wie wenig angebracht es ist, der Po!' ei in Theaterfragen eine Oberaufsicht einzuräumcn. Sie verkehr, nur nach dem Buchstaben, kann auch ihrer ganzen Einnchtui:, nach nicht anders, und der Geist, auf den eS doch allein ankomme.. sollte, kommt dabei z» kurz. An sich ist cs ja wirklich Herz!:., gleichgiftig, ob die Alber nheiten unserer „Rauchkheater' c ue Woche lang unter polizeilichem Verschluß ruhen oder nicht. Aller es erscheint ungerecht, daß sie verpönt werden, während mau z. B. iui Thalia-Theaier die blödsinnige Suche nach dem schreck neben „kleinen Cohn" ruhig gestattet und im Residenz- und Best . Alliance-Theater französische Un>läl!)ig'ciren „anstandslos" sprcle- läßt. Aber da in de» letztgenannten Theatern nicht geraucht 11 . dcn darf, so dienen sie „Höheren Kunstzwecken". Die Poli-ei jaa es wenigstens »nd muß cs alw wissen. Die grüneren Spezia litätentheater, wie Wintergarten nud Apollo-Theater. Helsen . so gut es geht. Sie ziehen ihren sonst nur mangelhaft bekl.-fter u Kostümsoubrettc» lange, sittjaiiic Kleider an und iiüthigcn sie, an Natt ihrer gewohnten losen Lieber iraurige Weift» anzuslimiii n Es soll wirtlich sehr traurig nirznhörcn sein, und so wirb in die!.:: Fällen wenigstens der Alte Zweck erreicht. Am cinfircchten Hetzen sich die Ballwkale. «sie kündigen während der Charwoche an Stelle der „großen Bälle", mit denen sie lonst prunien. ' „Rcunioiis" an. Der Unterschied soll aber nach der Vcrfichernng der Kenner mit unbewaffnetem Auge Nicht wahrznnchmen sein ! Muß sich in dieser Hinsicht die Polizei mit »uerheblrchen Aeußcrlickkeftc» begnügen, so hat sie in der Ausrottung des ehe maligen Berliner „Charsreiraaszaubers" wirklich erfreu lichc Erfolge auszuwciien Die skandalösen Anstrifte, die sich Jahr zehnte lalia an ocin höchsten Feiertage der protestantischen Wetz auf dem Spandauer Bock bei Berlin abzuspiclen pflegten, haben seit einigen Jahren nahezu ganz aufgehört. Sie standen insofern auch mit dem Theater in Verbindung, als an diesem vollständig theaterfreien Lage die meisten Schauspieler und zahlreich- Schauspielerinnen auf dcn Bock vilaerten und bei dcn borstig „ wüste» Sccnen in der echten Weihe standen. ES war cin aus.n lassenes, oft recht belustigendes, aber meist unendlich roh-... Treibe», daö sich an der reichlich fließenden Quelle des Berliner Bockbieres als verspäteter Karnevalsulk .zu eutsEu pstcgfi' Gerade der krosse Gegensatz, in dem dieser gerämchvoil« Radau
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