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Aimenkaffc sei nicht zu befürchten, da die Armenordnung hier den er auf da« Bestimmteste als denjenigen recoguo-cirte, den er schützende Fürsorge treffe. Im Uebri^en hätten sich dergleichen, damal« getroffen, leugnete hartnäckig, ward aber infolge dtese« auf dem Freiwilligkeit-pi incipe beruhende, in anderen Städten, und anderer Bewei«mitt«l für überführt erachtet und zu fünf wie Stuttgart, München, Mühlhausen, Magdeburg, Görlitz, Gotha rc zum Theil seit einer langen Reihe von Jahren bestehend« In stitute bewährt und sei auf Erkundigungen bestätigt worden, daß solche leicht zu ver„alten und der Armenversorgung nur gering«, zum Theil gar keine Lasten aufdürdeten, ja selbst dieser noch Mittel aus den Ueberschüssrn zuführten. Stadtv. Ackermann b« zweifelt die Vortheile de« KreiwilligkeitSprincips. Je kleiner der Kreis sei, desto größer werde für ihn die Last; auch bei diesem Principe werden Lontraventionen Vorkommen; humane Herrschaften würden ohnedieß für ihre Dienstboten sorgen, mindergute e« da rauf ankommen lasse». Durch Revision de« alten Regulativs, Ausscheidung von Uebelständen, Erhöhung der Beiträge rc., werde auch nach dem Zwangsprincipe eine Besserung zu erreichen sein Stadtr. Hempe! : Auch bei Erhöhung der Beiträge werde sich rin Deficit Herausstellen. Stadtv, I). Stübel hebt den finanziellen Standpunkt hervor; man möge erst das Alte zu bessern suchen, ehe man etwas Neues htl stelle, das man nicht kenne und von dem man nicht so leicht wieder zum Alten zurückkehren könne; wo für Görlitz und Magdeburg tauge, empfehle sich deshalb noch nicht für Dresden. Stadtv. v. Gchelcher erklärt sich für da« Freiwilligkeilsprincip. Nachdem noch die Stadtvv. Ackermann, Sengnick, sowie der Referent sich für die Reorganisation de« al- im Instituts ausgesprochen hatten, erklärte Stadtrath Hempel, daß. wenn das Collegium auf seinem früheren Beschlüsse be harren sollte, der Stadtrath leicht in der Lage sein könnte, lnber die ganze Krankenkasse fallen zu lassen, als das Zwangs- prinkip in derselben fortbestehen zu lassen. Stadtv. Walther, für Reform des alten Institut« sich aussprechend, beklagte di« letztgetbane Aeußerung des Herrn Stadtraths, indem er glaube und hoffe, daß der Stadtrath jederzeit der Meinungsäußerung der Stadtverordneten Gehör schenken werde. Als hierauf der Referent im Schlußworte noch einige Erwiderungen geboten, entfernte sich der Deputirte des Stadtrath-, und Las Solle- ginm nahm den ersten, die Dlakvmssenanstait betreffenden Theil des Gutachtens einstimmig, ren zweiten Theil desselben aber, rucksichtlich der Neorgamialion der Dienstbotenkrankmkasse auf dem früheren Beschlüsse zu beharren und das vom Stadtrathe befürwortete Freiwllligkeitsprincip abzulehnen, gegen 1 Stimme fStadtv. ll Schelcher) an — Hierauf theilte der Vorsitzende mit, daß an Stelle des verstorbenen Stadtv. Schie der bishe rige Ersatzmann Baumeister Günther als Stadtverordneter, an dessen Stelle aber Direktor L hmann als Ersatzmann; an Stelle des au« der Klaff/ der Ansässigen ausgeschiedenen Stadtv. Eisen- stuck Kaufmann Mühlner als Stadtverordneter und an dessen stelle Kaufmann Hornig als Ersatzmann einzuberufcn sei. — Eine vom Stadlralhe mitgctbeilte Verordnung des k. Ministe rium« de« Innern, wegen res am 3. April d. I. von den Stadtverordneten gefaßten Beschlusses, die sogenannten „Condui- unlisten' betreffend, wurde, obgleich der Vorsitzende Bedenken trug, sie in öffentlicher Sitzung vorzutragen, auf Anregung des Stadtv, Walther vorgelesen. — Schließlich ward di« Mitthci- lung gemacht, daß der bisher an der Taubstummenanstalt zu Leipzig thälig gewesene v. Johann Franz Reinhold Pfalz als Lehrer an die hiesige Annenrealschule berufen worden sei. (Dr. I.) — Oeffentu^e Gerichlsverhandtungen: Bon dm am Freitag stattgehabten Einspruch-Verhandlungen ist t. zu vörderst zu derichien über den von dem Bergarbeiter G, L Böhme in Deuben erhobenen Einspruch. Er war angeschatdlgt und über führt, von dem Wolf'schen Bau daselbst, wo schon längst eine Menge Bieter und Rutzholzstück« spurlos abhanden gekommen waren, einige Kreter gestohlen zu haben. Das öftere Stehlen batte zu erhöhter Wachsamkeit Veranlassung gegeben, so daß von dem angestellten Wächter dieser Diebstahl sofort bemerkt worden und er dem Diebe nachgegangen war. Letzterer der dies bemerkt haben mochte, hatte für gerathen errachtet, de« Raub einstweilen seitwärts in «in Feld abzuwerfen und war dem nacheilenden Wächter leer und al« ob er kein Wässerchen trübe, entgegen ge kommen. Dieser aber hatte sich ihn wohl gemerkt und fand nicht weit vom Ort« dt« Zusammentreffen« di« Bretrr aus. Böhme, Tagen Gesängniß verurtheilt. Er war selbst in der Berhandlung erschienen. Bei feiner Ankunft im Gerichtssaal beschrieb er Bogen- linien und setzte die Füße wie ein Tanzmeister übereinander. Dumpf brütend sa» er alsdann da und al« er durch die Frage des Vor sitzenden, ob »r noch etwas vorzubringen habe, aus seiner Lethargie etwa« aufgescheucht worden war, bestand seine europäische Rede in Nichts weiter, als in den gebrochen hingelallten Worten: „Ich bin nicht ganz einverstanden." Und nun versank er wieder in düstere« Schweigen. Da weiter nicht« zu hören war, zog sich der Gerichtshof zur Berathung zurück und bestätigt« das erst instanzliche Erkenniniß. — Dann kam der Armenhausbewohner Gottlob Koppler au« Langeb ück daran. Einem gewissen Buhr war eine Säg« entwendet worden, die er im Walde einst weilen an einer Fichte aufgehängt hatte. Einige Wochen darauf fand der Eigenthümer derselben sie zufällig in Köppler« Besitze. Obgleich er und «in Zeug« sie an gewissen bestimmt angegebnen Merkmalen al« die gestohlene recognoscirten, behauptet er doch keck, sie sei au- dem Tigenthum seine« verstorbenen Schwiegervaters in da« seinige übergegangen. Da aber die Schwiegermutter bekannte, er habe wohl eine früher von ihrem Manne besessene Säge recht mäßig an sich gebracht, ob aber diese es sei, wisse sie nicht, so wurde 'er zu vier Tagen Gefängniß verurtheilt, welches Erkennt- niß das Bezirksgericht ebenfalls bestätigte — Ein fernerer Ein bruch betraf eine Privatklagesache de- Herrn Gerichtsamtmann« Fiedlcr zu Tharand gegen den Auszügler I. G. Gebauer in Hainsberg. Im August v. I hatte bekanntlich da« Austreten der Weißeritz großen Schaden angerichtet, weshalb der genannte Beamte in Begleitung de« Wachtmeister« Hrn. Fritzsche sich eine« Tages zur comnnssarischen Besichtigung der erwachsenen Schäden an Ort und Stelle verfügte. Unterwegs folgt Beiden der ge nannte Gebauer, und zwar derartig auf dem Fuße, daß dieselben jede« von ihm gesprochene Wort hören können. Geflissentlich läßt er sich da in Reden aus, die den vor ihm Hergehenden offenbar zum Anhör gegeben sind. „Es sei eine Schande-, sagte er unter Anderem, „wie das jetzt zuginge; bei jedem Wasser nnd jeder Kleinigkeit käme das Amt heraus, da« koste Alle« fürchterliches Geld; sie würden bald ganz Hainsberg zu kaufen kriegen können-, und was dergl. mehr war. Nachdem der Herr Amtmann diese nngezogenen Expectorationeu lange geduldig mit angehört hat, aber Gebauer immer noch fortfährt, zu raisonniren, dreht sich Elfterer um und fragt ihn, ob das Gesagte etwa auf ihn Bezug Häven sollte Gebauer antwortet hierauf mit un geziemenden Worten, nnd ist so frech, zu fragen, wer er denn eigentlich wäre. Die Sache spinnt sich so weit, daß der Herr Amtmann droht, ihn abführen zu lassen, wenn er nicht still sein wolle. Da kommt er aber schön a». „Sie las en mich schon lange nicht einstecken", heißt cs, .Sie find Staatsdiener und ich bin Staatsbürger" rc, rc. In mehreren Wirthschaflen macht er sodann viel Rühmens von sich, indem er z B. geäußert: .Heute habe ich dem Amtmanne tüch tig d>e Wahrheit gesagt", oder mit einem uns noch nicht vorgekommcnen Ausdrucke: „Dem neuen Amtmanne habe ich heute di« Pathen gesagt." Gebauer war bei der hierauf erfolgte Denunciation so feig, da« Meiste von dem Ge- agten zu leugnen, wurde aber da außer dem Wachtmeister auch noch drei andere Zeugen die erstatteten Angaben bestätigte«, zu 1l> Thlr Strafe oder drei Wochen Gefängniß verurtheilt, welches ganz sachgemäße Erkennlniß da« Bezirksgericht auch bestätigte. — Der letzte Einspruch betraf eine Privatklagsache de« Maurerpolirer« I. F Prakatzsch zu Neucoschütz gegen die Butterhändlerin Ehr. ikarol. Nitz sch ner in Niederhoftrrwitz Letztere hatte eine« Tage« Elfteren auf der Straße mit de« geflügelten Worten haranguirtr „schlechter Prakatzsch, sailechter Kerl, bezahl« mich!" und war wegen dkeser Beleidigung zu 2V Ngr. Strafe condemnirt worden. Auch diese« Erkenntniß fand Bestätigung. Ueber die Gewinne der Schillerlotteri« ist zu berich- en, daß einer der sieben Eoncertflügel nicht, wie irrthümlich »emerkt worden, vo« dem Esstellern der hiesigen Harmonie-Ge sellschaft, sondern von Fräulein Blembrl, Tochter de« hier wohl sost da durch m gedachte« parterre zu eröffn den wir sowohl i ö 27»/» sind dur al« feüe, Hastigkeit werden > sprechen. Sophien langen, > Garten nen. El« in groß« Geltzi» »UM' !Au möglichst alle erst i olidm A bestehen, r worauf ^ saubere Preisen >„ ' i l, VL UNPÜSÜIt V«