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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.01.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090108018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909010801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909010801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-01
- Tag 1909-01-08
-
Monat
1909-01
-
Jahr
1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.01.1909
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Dresdner Nachrichten nane dem römischen Vertreter de» Blattes. daß man vor I großem Netöse, doch ohnk Schaden «izurtchten. platzte. Die 'Polizei verbastete 17 Lärmmacher. Die acht bis zehn Monaten nicht wird beginnen können, das i Polizei verbastete 17 Lärmmacher Schuttmaierial methodisch fvrtzuräuuieii. Nach zehntägiger llnterbrechuiig ivurde beute die hiesige Börse wieder er öffnet, Es fanden geringe Umsätze statt. Tnri u. In einer ll»terred>nna mit einem Vertreter der „Stammi" änderte sich der Minister der öffentliche» Arbeiten dabin. das 3! ercn n g s w e r k sei nahezu be endet. Es sei anznnehinen. daß fein Lebender sich mehr nuler den Trümmern befinde. Der Wiederaufbau Messinas sei nur bei Berücksichtigung der Erfahrungen ans diesem «Gebiete möglich, ivöbrenö in Reggio, das teilweise erhal ten geblieben sei, die Bedingungen snr einen Wiederansda» günstiger lagen- Besonders schlimm betrosse» seien die Ileinen Orttckiafte» an der Küste und im Gebirge von Eaiabrien. Die Negierung werde ansreichend Zelte nnd Birracken ansskellen. I»i übrigen verdiene» die Armee »»d die Marine die Anerlenniing des ganzen Landes. Zur Lage im Orient Wien. tPriv.-Tel.l Heute ivird die Antwort deS terbcsckx'li Nlinisteis des Aeiißere» M ! l v iva n o tv itsch an de» österreichischen Gesandten in Belgrad erwartet. Das 'erbische Rlinisterinni in bereits dariiber insormiert. daß die erste :'i»ttvvri nicht besriediat Hai. Die lerbi'clien 'kttätter verhöhnen die ö sl e r r e i üi i s ch - n n g a r i i ch e 3i e gie - r u»g wegen ihres Schrittes. nnd in ihre» WeibuachtS- artikeln drohen sie Oesterreich-Ungarii mit blutigen Ostern. K o n sta n t i n o p e!. iPriv. Tel.) Pallavieini teilte -dem Kammerpräsidenten Achmed Rifa mit. De Herr eich bave bisher viele Verletzungen des internationalen Ütechte ,mehrend der türkischen Bv»tottbeivegung loohliovlleiid nnd nachsichtig Heu ne Ui, weil es den ehrlichen Wunsch liege, mit der Türke! ein Ein »erst»ii-dnis zu erzielen, daß aber, wenn die Türkei ein Einverständnis unmöglich mache. Oesterreich aiuh dieie Alternative hinuehnlen werde, init anderen Wor ten. wenn die I n » g türk e n e i n e n K rieg h a b e n ivolleu. können sie ihn haben. Ende der Woche, nMirscheinlich Sonnabend, findet eine neue Unterredung Pallaoieinis mit dem Großmesir Kiainel Pa'ckia statt. Parts. iPriv.-Tel.« 'Nach Rlitteiiuiige» hiesiger Blätter soll Sir Edward Gr-en der Türkei die volle ll n - i e r ü ü v n ng Englands im Falle eines österreichischen Angriffs svnnLich z «ge ia g t haben. Lns'.schissabrt. London. tPriv.-Tel.l Der englische -H cereS - aroplaii, der vor einiger Zeit bei einem Flugversuche verunglückte, wurde gestern auf dem Tel-de vvn Alderihvt ivieder r arge führt. Man lieh die Flügel deS teilweise nach i-eneü Planen ümgebautcit Apparates eine üleilie vvn Um drehungen machen, die dabei, wie es in den Vlaitermeldnn- aen heißt. eine ungeheure ttzcichivindigle!! entwickelten. Auch lies der Apparat einiae Mate eine» Abhang hinab und wieder hinaus, vhue dag etwas brach. Bon dem Erdboden cr- Nab sich die Zliigmaschine allerdings »ich,, aber der Er- sinder Eaudv sagte, das wäre auch gar nicht beabsichtigt ge-, wesen. Führer waren wieder dieselben, dl« bereits »w«imal bei der Sorbonne sestge nominell ivurden. Bern. lPrtv.-Tel.) Der «»ndeSrat hat den Schweizer Obersten Müller. Generalinspekteur der Internatio nale» Polizei in Riarokko. um einen Bericht ersucht wesen der Anstellung eines österreichische» Deserteurs der Fremdenlegion als seine» Sekretär. Haag. Die Regierung bat von B«ne,««4a -ie amtliche Meldung evlurlten, daß der Erlab vom 14. Mai. der den Handel non Euraeao schädigt, in aller Form «nisge- Hobe» und dah den holländischen Konsuln in Beneznela das Exegnatiir erteilt worden ist. L v » d o n. -Hier hat die Herzogin von Slrgyll, Tochter des Königs Eduard, ein Damenkvmitee gebildet, welches den Zweck hat, die jungen Engländer anznspornen, sich in die Territorialarmee einstrllen zu lassen. London. lPriv.-Tel.) Ans Washington wird ge meldet: Die Bereinigten Staaten sind bereit, mit Dentschland nnd England gemeinschaftlich in Peking Vorstellungen zu mache» gegen das Umsichgreifen der reaktionäre» Bewegung. Das „Renter-Bnreau" meldet ans Peking, das: die griechische Regierung erklärt habe, sie lehne es ab. über die Entlassung InanschttaiS mit den Vertretern der fremden Machte zu verhandeln. Bukarest. <Priv.-Tel.) Der König von Ru mänien empsinn den Ncichstagsabycordneten D r. Paasche in mehrstündiger Audienz und unterhielt sich mit ihm über eine Reihe wirtschaftlicher Fragen. l Nachts etwa eingehende Depeschen flehe Seite 4.) Frankfurt ... M. «rrr»n »98 viirvnro 179,7b. Dresdner Sank 147.40. StaatSvahn 142,25. Lomdarden I7.7S Laurahtltie —,Ungar. Goto —'Lorruglflen . Lürkenloie . Schwach. Paris iacym. .1 llhr.l *»ntr 96.82'/). ikuuene, 102,80 leue Portuqtelen bS.S7'/^ Svame, 96.10 Lilrken unisic -lni. 92'l0. fürkealv'« 171,7V LraatSbadn —. . Lomdard-'n —. ^ttomandank 702.- Behauptet. Pari-. Produktewnartr. Weilerr per Januar 22.45. per Mar-V.ugust 23.60. matt. Salböl ner Januar 61.5-), per 4«tal-'Llugutt 61,00, mall. Spiritus per Januar 36,äl>, per Leptember-Deiember 87.2ü. ruhig. e- Berlin. tPriv.-Tel.) Das kaiserliche -H o s lag er lvird am 1l. Januar nach Berlin verlegt und ver bleibt hier bis ll. Februar. Wann der Beinch des Königs Eduard zu erwarten nt, steht noch nicht ganz genau seit, jedenfalls wohl Anfang Februar. Nach dem N. Februar gedenkt der Kaiser eine Reise nach dein Süden an- »treten, die sich aber nicht bis nach Kor!» ansdehnen wird. Von längerer Däner dürste die Reise nicht werden. Die Jacht ,-Hohcnzollern" wird in diesem Frühjahr zu einer Reise des Kaisers nicht in Dienst gestellt. Berlin. lPriv.-Tel.l .Heute mittag fuhren der Kronprinz und die K r o n p r i n z e s s i n am Mau soleum in Charlottenburg vor, n-m am Grabe der Kaiserin Augnsta im Aufträge des Kaisers einen Kranz »iederzn- le«ren. Berlin. In der heutigen Sitzung deS Bundcs- rateS wurde dem Entwürfe eines isesetzes gegen de» un lauteren Wettbewerb die Zustimmung erteilt. Berlin. i lEG.-DesI Bon seinem Wiederziisain- mentritt am lü. Iannar bis zur Dstervertagnng, die vor ausiichtlicv am März erfoigen dürfte, werden dom ÜteichStage rund Sivnngctvvchen zur Verfügung stehen. In dieser Zeit will der Präsident nach Zustimmung des SeniorenkouventS viermal eine Panse von mehreren Tagen eintrete!,, mindestens die Sonnabends- und Mvn- tagS-Stönngeii nach etwa je zwei Wochen ansiallen lassen. ES kann sonnt im ganzen mit etwa öi> Plenarsitzungen und deshalb auch mit der glatten Erledigung des Reichshaus- haltS bis zitin Beginn des neuen fiskalischen Jahres ge rechnet werden. Iür die Osterferien sind nur knapp drei Wochen in 'Aussicht genommen. Sciwu am 20. Avril wird och das Hans wieder versammeln, um bei der Reichhaltig- , nt des sicher daun noch unerledigten MaErials tReich-s 0 'anzreiorrn. Ve!o>d!>ngsbvr!agc>i, graste bieiverbenovellci rv'itl bestimmt bis kurz vor Pfingsten, das auf den Ü0. Mai a ll r, zni a intn cn > n bk e i be n. Berlin. lPriv. Tel.j Der .Handelsvertrag zwisstien dem Deutsche» Reiche und dein Ireistaate E! Talvadvr ist dem Reichstage samt einer erläutern den Tcntschriit zngegange». Ter Abschlnst des Ver trages erfolgte bereits am II. Avril in San Salvador. Berlin. «Priv.-Tei.I Der Ew-sehentiviirs über den nu lauteren Wettbewerb ist am Dienstag in den inständigen Ausschüssen des Bnndesrakes angenommen und wird r, steil Donnerstag im Plenuut berate» werde». Da u'iue Annahme in der in de» Ausschüssen beschlossenen Torm wahricheinluch ist, iv dürste der Entwurf schon sehr dato dem Reichstag zugchen. Berlin. tPriv. Tel.s Der „Bois. Ztg." zufolge hat bi cneral Eastro eine gute Nacht verbracht. Castro be- tindct sich in guter Stimmnitg und unterhält sich öfters mir den ihn behandelnde» Acrzten. Auch die venezola nischen Aerzie haben Zutritt zu seinem Krankenzimmer, onsi aber niemand, nicht einmal seine Gemahlin. Berlin. IPrtv.-Tel.s Ans der Küpe nick er Staütkas! e haben heute früh Einbrecher tzOO Mt. er beutet. Es war mehr darin, die Spitzbuben sind aber ossev- bar bei der Ausführung ihrer Arbeit gestört worden und liabcii lütter Zurücklassung eines Diebcsrverkzeuges di, Ilucht ergriffe». SvnSerburg. iPriv.-Tcl.s Heute früh wurde ans der hiesigen Reede das Torpedoboot 76" von dem Persouendamvier „Sevlla" infolge starten 'Nebels derart a »gerannt, dnst seine Wellictiiene durchscliiiitten ivurde und eine graste 'Beule sowie ein Rist in der Schis'swand entstand. Tie „Scnlla" hat kenien Schaden genommen und etzle. nachdein lestgestetli wurde, dast das Torpedoboot noch icctüchlig iei, ihre Iahrt fori. Das stark beschädigte Tor pedoboot ging nach der Kieler Werft. Oldenburg. sPriv. Tel.) Die olvenburgische Regie rung hat die Einführung des Frauenstimmrechts für die Landtagswahlen abgelehnt. München. Das Mitglied der Kammer der Rcichs- rate G r a f G cvrg I ngge r z n K irchb e r g ist g c - storl> e n. W i e n. Die heutige „R e > ch § po st" stellt gleichsglls !es!, dast an leincr Stelle inrer 'Ausgabe vonr l. d. M- eine von einem österreichisch ungarischen Diplomaten in Berlin hcrrnhrende Zuschrift veröffentlicht worden ist. P a r i s. iPriv.-Tcl.j M anriee MaeterIinck ist mit seiner Klage gegen den Komponisten der „Mvnn-o. Z'anna". Henrn I-övricr, und gegen die Direktion der Grosteil Over abgewiesen worden. Das Werk wird »och ,m Lauie dieses Monats zum Besten der Verunglt'iciten non Sizilien und Ealabrien in Szene geben. Baris. sPriv.-Tel.i Tie Aetion Iranggsfe setzte Las Programm der Dresdner Stadt verwaltung für 1909 entwickelte i» der gestrigen ersten Sitzung des Staütver- ordiietelitolleginins im neuen Jahre -Herr Bürgermeister Dr. Kretzichmnr. Wir ciitnehmen der Rede die folgen den Ausführungen: »Zufolge des seit dem Jahre 1905 in Kraft befindlichen neuen LiadtvervrdnetenwahlrechtS vollzieht sich in diesem Ighre zum ersten Male der Wiederzusammentritt der Stadtverordneten, ahgesehe» von der Einberufung eines Ersatzmannes sür de» zum Rntsmiigliede gewählten Stadt verordneten Gottschalk, auf Grund deren ich -Herrn Fabrik besitzer Schlolt hiermit in Ihrer Mitte willkommen heihe und in sein Amt als Stadtverordneter einweisc, ohne jeden Wechsel in der bisherigen Zusammensetzung des Kolle giums. Es erledigt sich hiermit bei der diesmaligen Iahres- s wende die sonst erforderliche Einführung der neu- und ! wiedergewahltcn Mitglieder des Kollegiums. Dagegen hat i die LR bl Ihres Vorstehers nach den Bestimmungen der Geschäftsordnung wie bisher unter Leitung eines Ratsmit- gliedcs stattzufindeii. Es erübrigt sich daher sür mich, in Vertretung des gegenwärtig durch wichtige Landtags- geichaste ganz besonders stark in Anspruch genommenen Oberbürgermeisters, diese Wahl zu leiten. Die a l lg c m c i n e w i r t s ch a s t l i ch e Lage der Stadt lanii leider noch immer nicht als günstig bezeichnet werden. Verschiedene Anzeichen lgssen erkennen, daß die anssteigende Entwicklung, wie anderwärts, so auch hier nicht in dem erhofften Maste fortgeschritten ist. Die Wir- litngen dieses Zustandes üustern sich in dem mehr oder weniger andauernde» Rückschläge auf das freie Erwerbs leben von -Handel und Industrie, pon Gewerbe und Kunst nnd nicht zuletzt auch in der Tatsache, dgst die Zählung der Arbeitslosen snr unsere Stadt wieder größere Zissern auf gewiesen hat, als im Vorjahre, wobei sich allerdings nicht mit Sicherheit sesistellei, läßt, vb und inwieweit dieses statistische Ergebnis darauf znructznführen ist, daß der Zu zug von außen in der .Hoffnung auf Arbeitsgelegenheit schon im Zustande der Arbeitslosigkeit erfolgte. Tie städtische Verwaltung wird cs auch in Zukunft un ablässig sür ihre wichtigste Pflicht erachten müssen, diesen Verhältnissen ihre besondere Aufmerksamkeit zu widmen, vbwvbl sie sich sagen muß. daß sie an ihrem Teile nur be- schränkte Mittel und Wege zur Verfügung hat. um un mittelbar zur Abhilfe bcizulragcn. Am sichtbarsten geschieht dies ans dem Gebiete der Bautätigkeit. Obwohl die Grund- stücistrisis im iveientlichen als beseitigt gelten kann nnd hiernach zu wünschen ist. daß die private Bautätig keit. wenn auch in ruhigen Bahnen, sich wieder entfalten möchte, bcumhrt sie noch immer große Zurückhaltung zum Nachteile des gesamten Bangciverves nnd der damit in Berühr»»» stehenden Kreise des -Handwerks. Um so mehr tritt die ansgleichcnde Wirkung in de» Vordergrund, welche in dieier Beziehung die öffentliche Bautätigkeit der Stadt mit sich bringt. Im allgemeinen ist ja erfreulicherweise eine zu nehmende Besserung der G e l d v c r h ä l t n i sfc wahrznnehmcn, was sich auch darin äußert, daß der Ge- schäitsgang bei der Semrlasse sich wieder befriedigend ge stattet. Ter Bedarf zu Rückzahlungen hat schon seit Mai vorigen Jahres gegenüber dem Jahre l!>07 abgcnommen, wahrend sich seit September die herrschende Geldslüssigteit auch in einer Zunahme der Einlagcn bemerkbar macht. Diese Entwicklung zeigt, wie richtig es war, wenn an dem seit Jahren feststehenden Einlagenzinssuß scstgehalten wurde. Weiter hat die Aufwärtsbcwcgung in den Kursen der fest verzinslichen Wertpapiere, die der Verminderung der Spannung aus dem Geldmärkte allmählich gefolgt ist, die Wirkung, daß der durch die Kursverluste im Jahre 1907 erschöpfte Kursansgleichfonds wieder aufgefntlt werden tan», daß Abschreibungen aus den im Besitze der Sparkasse befindlichen hohen Wertpapierbestand also nicht erforder lich sind nnd daß wie früher wieder ein größerer Betrag aus Betricbsiiberschüssen der Spartasse vom Jahre 1908 für gemeinnützige städtische Zwecke wird zur Verfügung gestellt werden können. lleber die allgemeine Ilnanzlagc derStadt geben Ihnen der Vorbcricht über die beim Wegfall der in direkten Allgabcn zu ergreifenden Maßnahmen und das Begleitschreiben z»,m -Haushgltplan, die sich in Ihren -Hän den befinden, eine umfassende Ueberficht. Die neueste Ent wickln ng der Verhältnisse legt die Befürchtung nahe, daß die Vertüngcrung der Frist für den Wegfall der in direkten Abgaben, welche von unserer Stadt in Gemeinschaft der anderen beteiligten Gemeinden mit allen zu Gebote stehenden Mittel» angestrebt wnrüe, leider trotz aller Bemühungen voraussichtlich nicht zu erreichen sein wird. Deshalb wird cs eine der wichtigsten und schwierig sten Ausgaben der Stadtverwaltung im neuen Jahre sei», Ersatzgnelleii sür die wegfallende» Einnahmen der Stgdt zu erschließen. Wir hoffen, die Arbeiten des vorbcratendcn Ausschusses in allernächster Zeit zum Abschluß zu bringen. Diese Borarbeilen lassen aber schon jetzt mit unzweifel hafter Gewißheit erkennen, daß bei der Beschaffung des Ersatzes in keinem Falle ohne eine Erhöhung der E i n l o m m c n st c u c r anszukominen ist. In welchem Maße diese Platz zu greifen haben wird, wird davon ab hängig sein, ob und inwieweit cs gelingt, aus andcrwcitcm Wege Ersatz zu bcschgsscn. Die Schwierigkeit der Verhältnisse verschärft sich noch besonders dadurch, daß diese Minderung lausender Ein nahmen mit der erheblichen Mehrbelastung gn lausenden Ausgaben znsammci,trifft, zu deren Ucbernaihmc die Stadt dadurch genötigt wird, daß der Staat eine durchgreifende die Stadt 4nk>kavdessen sich -er Rotwendiakeit nicht ver schließen kann, eine Erhöhung der Bezüge der Lahvkräst« an dr» städtisch«n Schulen und der städtischen Beamten iwechaupt auch ihrerseits eintreten zu lassen. Heber die Erhöhung der B ez Ug e L e r Letz rk räst e an den Volk», und «lMeren Schuten ist bereits «tue Vorlage zur Äusar- betiuiilg und in, SchnlanSschuß und -tu dem Ausschuß sür da- höhere Unterrichtsuvesen zur Vorberatung gelangt. Bei Annahme der hieraus hervvrgegangencn Vorschläge würde ein Mehrbedarf von vund 890 000 Mt. jährlich entstehen. Rechnet man dazu den voraussichtlichen Bedarf sür die Regelung der Siesoldungsverliattiusse der übrigen städti schen Beamten, für welche die Äiorarbriten alsbald »um Abschluß gelangen werden, so ergibt sich zwischen dem Aus fall an lausenden Einnahmen insvlge der Beseitigung der indirekten Abgaben von nahezu 2 Millionen Mark einer seits nnd der Vermehrung der lausenden Ausgaben durch die Gehal iS regeln ng anderseits schon für die ersten Jahre eine Spannung vvn mehr als 8 Millionen Mark, die künstig mit dem stqsselmäsägen Ausrücken in den Gehalten natur gemäß immer wetteren Umfang gewinnt. Unter solchen ll »»standen und da außer Zweisel steht, baß zur Deckung der Mittel, die die Gehattserilchhung er fordert, auch die Erhöhung der Einkommensteuer heran- gozogen werden muß, konnte sich der Rat nicht dazu ent schließen. die Vorlage Uber hie Erhöhung der LehrergeluUtc »nernmriet des Abschlusses der Erörterungen über die Gr- haltsrcgelnng der übrigen städtischen Beamten nnd uner wartet der erschöpfenden und befriedigende» Lös»ug der Frage der Mittelbedecknng zur Verabschiedung zu bringen, so -unerwünscht es ist, daß unsere Stadt in di-rscim Punkte nicht völlig gleichen Schritt mit de» anderen Städten des La »des hält, was sich eben mir aus den hier vorliegenden besonderen Verhältnissen erklärt. Hand in Hand mit der Regelung der Gelxtttsverliältnlsse der V-cantten wird auch die Erwägung über die V c re i n h e i t l s chu ng und Stass elung der A rbe i t e r l öh n e ihren Fortgang nehmen. ' Bei dem fortgesetzt ansteigenden Mehrbedarf der Stadt verwaltung an persönliche» Aufwendungen wir- unab lässig im Auge behalte» werden müssen» aus die Verein fachung des Geschäftsganges selbst hi »zuwirken. Ein wich tiger Schritt in dieser Richtung würde erfolgen, wenn die Stadtverwaltung von der alljährliche» Ausstellung des .Haushaltplanes «Mühen und dazu gelangen würde, wie beim Staate, zweijährige Hauslmltplanperivden cinzurich- te». Wir hoffen, dgß es möglich sei» wird, eine diesbezüg licl-e Einrichtung ins Leben treten zu lassen, sobald sür die Aeiidernng, welche der Hanshaltplan dnrch die Erschließung neuer Einnalnnegnelle» cNährt, feste Unterlagen vorhanden sind. Eine Entschließung von allgenicinsiem Interesse und vvn besonders wichtiger Tragweite wird von Ihnen ferner hi'iiisichtlich der V e rw al t» n g d e r S t ä d t i s ch e n S t ra- ßenbahnen zu fassen sein, für welche zur besseren Be friedigung des Verkehrsbüdürfnisses eine veränderte Linien führung und ans den hierdurch bedingten Gründen inne ren Notwendigkeit auch eine Aen-dernng des jetzt bestehenden Tarifs geplant -ist. Aus dom Gebiete deS Schulwesens wirb neben der Fürsorge für die regelmäßig wach'enden Bedürfnisse, die sich aus dein Zinmrchs von jährlich etwa 2000 Schnllklm denn ergibt, die dringend nötige Regelung des Fortbil dungsschnlmesens einen besonders wichtigen Gegenstand Ihrer Beratungen bilden, die wir für den Fall Ihrer Zu stimmung bereits von Ostern ab aus vollständig neue Grundlage zu stellen gedenken. Im Anschluß hieran wird alsdann auch dein weiteren Ausbau des Mädcheusvrtbil- dungsschulwesens näher zu treten sein. Auch in Betätigung sozialer Fürsorge werden von Ihnen wichtige Entschließungen zu fassen sein. Ich möchte in dieser Beziehung zunächst nur daraus Hinweisen, daß wir bei Ihrem Beschluß aus Ablehnung der Unterstütz ung des von der Slaatsregier-una 'beabsichtigten Ze n tral- a r be i ts nachw e i s es für den Regierungsbezirk der Kreislxniptmannschaft Dresden nicht haben Beruhigung saßen können. Wir haben nufere Vorlage erneuert, dabei aber in Vorschlag gebracht, einen Teil der ursprünglich sür die Unterstützung des ZentralarbcitsnachweiseS vorgesehe nen Mittel Ihrer Anregung gemäß zur Unterstützung be stehender Arbeitsnachweise zu verwenden und hoffen, daß die Vorlage in dieser veränderten Form Ihre Zustimmung finden wird. Im übrigen werden wir im Gebiete der sozia len Fürsorge unter anderem außerhalb des Rahmens -der Armenpflege die Unterstützung von Müttern der minder bemittelten Klassen vor nnd nach der Kin-desgoburt, die Er weiterung der Anstalten für Kind-ersürsorgr, die Ueber- nahme der vom Gemeinnützige» Verein unterhaltenen Volksblbliothek und die Einrichtung einer städtischen Voltsbibliothokszentrale mit Lesezimmer üsw.. worüber die vorbereitenden Erwägunge» bereits dein Abschluß nah: sind, hoffentlich noch in diesem Jahre Ihnen zur Mitcnt- schlicßung unterbreiten können. Wir dürfen dabei vertrauensvoll der Tatsache einge denk sein, daß es der gemeinsamen 'Arbeit der städtischen Kollegien auch in der 'Vergangenheit immer gelungen ist, schwierige und wichtige 'Ausgaben zum Besten unserer Stadt zu löse». Die festeste Grundlage sür die Verwaltung jeder Gemeinde bildet jedoch unser wohlgeordnetes Staats- wcsem,-dessen sichere Leitung in der -Hand unseres erlauchten Monarchen und i» der gedeihlichen Mitarbeit seiner Negie rung und der verfassungsmäßig dazu berufenen Stände liegt. LKu,ii »ui, allseitig ein an-dcrweitcs Verfahre», ins besondere hinsichtlich der Zusammensetzung der Zweiten Ständebam-mer als dringende Notwendigkeit schon seit lan gem anerkannt worden ist. und bereits den Gegenstand ein gehender Beratungen der dazu ber-nscncn Organe gebildet -hat. so liegt es nahe, daß auch in unserem Kreise der Ein tritt in das neue Jahr von der Hoffnung und von dem Wunsche begleitet wird, daß es den gemeinsamen Be.mitth-u.n- gen der beteiligten Faktoren gelingen möge, dies« Frage zu einem gedeihlichen Abschluß zu bringe». Dies um so mohr. als hinreichend bekannt ist, wie ein solcher Erfolg auch denn Alle »höchsten ernsten -nnd lebhaften Wunsche Sr. Majestät des Königs entspricht, der sich durch seine alles gewinnende Leutseligkeit die Liebe und das Vertrauen seiner Unter tanen in ganz besonderem Maße erworben hat, die Geschicke unseres Vaterlandes in milder Fürsorglichkeit aber auch mit sctstem Zielbewußtsein lenkt und leitet und so auch die Ent Wicklung der -Haupt- und Residenzstadt seines Landes nicht bloß mit lebhaftem Interesse verfolgt, sondern fortdauernd durch Beweise seines besonderen landcsväterlichen Wohl wollens aiiszeichnet. Um so sreudiger nnd aufrichtiger wer den Sie deshgib mit mir in den 9!ns cinstimmen. Sc. Mas. der König lebe hoch.!" gestern ihre NuhestörnngKversnchc in Processor ThalamnS , Erhöhung de? Gehalte seiner Beamten und der Lehrer mit BortragSsaale fort und warf sogar eine Petarde, die mit ^ Wirkung vom 1. Januar 1908 ab durchgoffihrt t>at und daß Oerlliches nnd Sächsisches. — Se. Majestät der König erteilte vorgestern nach dem Besuche des Gottesdienstes an nachstehende Herren Audienz: Londgcriclstsdirettor Aböe, Oberschulrat Schiitzc-Radebeul, Oberbourat RNHle o. Lclienstcrn, Overlandesgerichtörat Tr- RictUer, Oberregicrungsiat Pogcl-Waldhcnii, ObcromtSrlchter Nüsilcr-Hohcnstcitt-Ernsttlial, Regicrungöra» Dr. Lippert, Jinanz- uud Banrat Lcisert-Zwicka», iTbcramtSrtchter Dr. Koivarzik-LiM- bach, Nkgtcriiiigsrat Mlihlliauscii, Forstmeister Hcidrich-Zwenkau. Amtsgerlchtsrot Eörner, Hvfrat Professor Dr. Schreiber-Leipzlg, Fusiizrütc -Hippe I und Dr. Römisch, Banrat Grotli«, kberbiblto- tlickar Rudert, Bauinspettor Dr.-Ing. Speck-Bautzen, die Finanz- aßcssoren Dr. Lehmann, Dr. Wcigelt-Frciberg, Oberförster Körner- Auerbach i. V-, die Amtsrichter Hvfer, Dr. Langer-Oberwlesentbal und Dr. Lebmann-Ebemnltz, die Landrichter Dr. Llencmann und Schmlcdt-Lelpztg, NeglcrungSamtSmaiiii Dr. Woclker-Auerbach, die Professoren Dr. Mräse-Bauyen, Dr. Wculc-Lcipztg, Dr. Schöpkr, Dr. Hacnel, Dr. Franz-Aunabcrg, Dr. Schönhcrr-Lelpzig, Dr. Haubold-Chemnitz, Dr. Kästner, Kommerzienrat Rllger-Lockwttz. Hosrat Hörig, Gewerbrrat Grund-Btascwttz, Supertor und Pfarrer
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