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Dresdner Nachrichten : 28.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192602280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-28
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.02.1926
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Rlm-sunkprogranrme. Sonntag, de« Li. Februar. Nilkeldeutjcher Sender. Dresden Leipzig. SM bi« 0 Uhr: Orgelkonzert «ad der Leipziger Unlpersitätskirche iPris. Lrnsl Müller.» 11 lliir: Morgensrier. >0 bi» ll Ubr: Weimar: Muflkalische Stund«. Werke von Han« ViiVier. Mltiotrlende: Mall Trümmer »tveiangt. Robert Netu iVioltne«. Dr. Ernst Latzko ««lavier,. l. Lieb«, iür Sopran und Klavier: »> Gebet: bl An die Bienen: c> In der Früh, iveiin die Lonne komme» ivlll iMalt Tr»,inner, Ernst Laplo«: 8. Sonate S»MolI sllr »Violine und Klavier, Op. 87: Bewein mit Einpstndung — Lehr breit und ausdrucksvoll Aeiiperit schwungvoll und seurttz ittioöert Reitz, Ernst Laukot: 8. Lieder lllr Sopran und Klavier: »i Die üiniaiue: bi «n die Mark: et Beau».Mat«r «Mali Trümmer, Ernst Latzkoi, N bi» >2 ilhr: Haus-Rredow-Lchul«. N bl» II,M Uhr: KL. Vorieiuug über Eharaklerköpie aller Zellen. „Natursorlcher." Pros, Tr. Erich Marz von der Leipziger Uuiverstläe: ..Wilhelm Weber." UM bi» 18 Uhr: Zyliu»: „Werden und Bergehen in der Nonir." 8. Vertrag: Gehkimrat Prof. Tr. Rinne von der Uni» versiliN Leipzig: „kinorganiiche und organische Well." 12 bi« > Uhr: Ueberiragung der vo» der Krirgergräber-Fttliorge verauftatleie, Äedeukseier im Rrlchoiag zu Bertia. I, G. F Oäudei: Trauermarlch au» dem Oratorium „Laut" «koSleekicher 8>l<iierb»nd Leiiuva: Prot, Theodor tvrawrrtt, 8. G, Wohlgrmuih: Tem 81». deiiken der GeiaNeucn iEr.Ischer Mänuergeiattgverei»: Leitung: Proi Max Llangc. ». Äiisarastle de» Präsidenten de» BolkSbunde» Teulsche krceg»gräbcrsüriornc' Ticm» - hharlottenburg. ( Mendelssohn- Bariholdv: „Beat! morlui", Erckichrr Mlinnergesangverrin. d. ttülder- ltn: „Häiste de» Lebe»»" — „Tie Enilchlaieneu", Sprcchchor an der Universiiäi Berlin, Leimig: Tr. W. Leuhnuen a. !>! Schumann: „.Iiiin Schliih", Ko-ieckicher Blüserbund. 7. G, Kirchhof: Trauer- morsch llber da» Lied ,^)ch holt' einen Kann'roden", Kodle-kscher Blaserbund. 4 bi» ü Uhr: Vhemnist: Konzerl. Milln Stephan, Max Schneider iKesangi, Kvnzcrliiielstcr Bobcll iBiolinci. Am LeiierslNgel: Oan» Kraiil!,. Lelliing: Tr. Mendi. I. I. E Bach: Sonate st.Moll stir Violine und «lavier, r. Zwei heitere Weilen au» aller ,'irtl: »> I. S. Bach: Erbauliche Gedanken eine» Tabakraucher«: I>i PH Lin. Bach: Ter Phönix. ». »i B. Rathgkber l»in I75XIt: Bon »er edlen Mnsica: Ii> I. st. eitdrner liim I7t<>i: Tie Rose: cl klirgiill verding >»»> 177<ij: l. Wunsch einer Tchdsec^t, 2. Ter Neid, <ii Ehrtsi, Goiisr Krause i»»> l750>: Matenlted. -I. ni Earl Zelter: Schneider- courage: I>> Heinrich Marschner: Kuriose Gcschichie: cl Earl Lüil>e: Ter Papagei, k. «» Lpohr: Adagio aus dem N. Violinkonzert: di Hummel: Walzer: ci Mozart: Menuett. N. rtt stranz Schubert: I. Liebed,rdtler: 2. Ter Iiingling an der Quelle: 1,1 stiober« stranz: 1. Schluiiimcrlied: 2 stitr Miillk. 7. Brah,»«: Volkslieder: ,i Wach a»l mein Hör«: >>> E» ging ein Matdletn zarte: et Ein Sonett: öi Willst du, dag ich gehe. UM bi» 7 Uhr: Borlrag: Kurt Ztmmermann, Borsland der Neichshaupti'telle sllr Kuliur- und Wirtschasispropaganda, e. V.. Berlin. „Wichtigkeit deutscher Kultur, und Wirtschaft-Propaganda im In- und 7lu»landc." 7 bi» 8 Uhr: HanS-Brcdow.Schule. 7 bi» 7M Uhr: Borira-i»rcihe: „Grundbegriffe de» modernen TenkcnS." Pros. Tr. Friedrich Lipsiu» von der Leipziger Uiri- vcrsitat: 1. Borlrag: „Arbeit." 7M bi» 8 Uhr: Vortragsreihe: „Tentschland» politische Parteien und ihre geschichtlichen Entwicklungen." Tr. Schwarze. Bcrnburg: 1 Vortrag: „Tie Theorien der Parteien und ihre Emwi,tl»»i bl» <8. N. Liberalismus 2. KonservatiSmu», ». KlerikaliSmuS.i 8.15 Uhr: Dresden: Kammermusik-Abend. Minvtrtende: «ammer- vlriiioscn Han» KSnig lOboei. Karl Schütte «Klarinettet, Paul Blddncr iHorni, Alivin Starke tKontrabastl, sämtlich von der LtaaiSoper TreSden und da» Dresdner Strctchaiiarletk istrtplche, Limelder, Viphan, Kropholler», 1. Mozart: Quariett ist-Tur« illr Llwe, Violine, Biola und Erllo: ni Allegro: f>i Adagio: c> Noudo allegro: 2. Schubert: Oktett ist-Tur» für Klarinette, Oorn, stagott, 2 'Violinen, Viola, Eello nnd Kontraban, Op. I»l: n> Adagio — Allegro: bi Aiidoirlk NN poeo mo»v: ei Scherzo allegro, vlvace: <si Andante eon vartazlont: ei Menuett« allegretto; U Andante, Molto allegro. AlllchUegeud (etwa 10 Uhri: Sportiuivkdieuft. Delllerlricks und Bettelbekämpiung in -er Grotziiadt. Berliner Sender. Vormittag: S Utzp: M»rgenfeler. I. Weinet nlchi über die Toten. a„» der „Toienklagc" >A. Böhinei, Tr. 7lrt»r Böhme tMelstcrharnioniuini: i. Ti« »rtl Tränen säen tstr. Kielt, Berliner Svlistenquarier«: Morgarcthe Bi>hine»Ocidcnreich, Gtna (Vveh, Annl Ziilier, Mar Gnchl. Max Tlcnrl, Hanne» »liilert, Gustav Polzln: Dirigent: Tr. A. Bdbme: 8. Ave verum tW. A. Mozarti, OSear Manezvk ltlelloi und Tr. Tr. Artur Bdhme: <. Harre meine Seele tmll hello», koioi, <A. Wlnierberg, bearb. v. A. Böhmei, Margarethe Böhme- <>k!dei,reich, O»cor Manczuk, Dr. Artur Böhme: d. Bidelrezilativn, Bita-tsprecher Ivhannc« Schulzke: .n Ansprache de» Herrn Pfarrer kum»: 7. Vtbelrezitatlvn, Vibclsprecher Johanne» Schulzke: 8. Mag »u>h die Liede »»einen imit Eello-Soloi A. Winterberg, bearb. von kl Vohinei, Margarete Bölniie-Hcldenrcich: ii. didaglo iA. Eorollii, Q'iar >Manez»k: am »iechstein-stiügek: Ekare Nobin: 10. Selig sind dil Toten iM. Bluinnori. Lierltner Solisteirquariett. Nachmittag: i? Uhr: N«berir«,nng a«S dem PlenarsihnngSs««! de» Reich», taqoa: Gedenkfeier. I. Tranermarich a„S dem Oratorium „Saul" IG. st. Händel», Ko»le,kscher Bläserbiiud: Veliung: Pros. Theodor Grawerl: 2. De« Andenken der Gcsallenen lG. Wohigcmulh', itrckscher Männergrlangverein: Leitung: Pros Max Stange: 8. An spräche de» Präsidenten de« BolkSbnndr» deutscher Gräbcrsürlorge Ltem», (sharlolieiiburg: ». Bealt mortui ist. Mciidet»iohn Barrholdot, Errkläter Männergrsangverein: d. «> Hälft« de» Leben» b> Tie Eutkchlasenen »Hölderlint, Sprrchchor an der »nlvcrlität Berlin: Leilung: Dr. W. Lenhausen: tl. Znm Schluj, «N. Schumann». ko»le>kscher Bläserbund: 7. Trauermarsch über da» Lied „Ich ha«' einen Kameraden <O. Kirchhof», KoSleckscher Vtäierbnnd. IM bi« 2,1» Uhr: Die Stunde der Lebenden. Mitwirken»«: Nora Pi-ling iCoprani, am Bechstcin.Flllgci: ThrophU TemetrtrSc» iklavieri. X Ulrr: Malor a. D. Tr. Tlaesjen»: „Unsere Kriegsblinden." »M Ukr: „Goldhärchens Pochzeit" an» . Goldhärche» und F«nk> Heinz,lmann" von Han» vodcnstedl, erzählt vom Funkheinzelmann < Uhr: Einsiihrnng zu der Over „Hans Helling" am I. März »M bi» li ilhr: RachmiiiagSkonzeri der Berliner Fnnk-Sapelle Leitung: Konzerlmcister sterdn Kauliinan. 7 Uhr: Tr. Gerhard Schacher: „Tie mirtichaftllche Bedeutung der Nandstaadcn lLitauen, Lettland und Estlanbi " 7M Uhr: SIcgsrIcd Iacobsohn: „Slrrsührung »u dem Sendcsptcl «Tuge» und fein Ring." 8 Uhr: Sende-Spicle. Alsteilung: Schauipiel. Lritung: Alsred Braun, ist. Veranstaltung. „GygeS und sein Ring", Tragödie in d Akten von str. Hebbel, Musik von Walther Branlen. Dirigent: Bruno Seidler-Winkler. Personen: Kaiidauie», König von Lydien: Werner Kräng: Nliodvve. leine VVe>,»»,,j„: stirtia Brod: Gyge», ein Grieche: Lotliar Miithcl: Hero: 5Iose Lichlensteln: LeSbia: Edith tznu: Thoa«: Ferdinand Bonn: Karna: Meinhard Maur. Volk. Anschkiestend: Bekanntgabe der nencsten Tagesnachrichten, Zett- »nlagc, Wetterdienst, Sporinachrichien, Theater, und Fllmdlenst. — B»lkSw»hlabe«d«. Am Montag bietet ein Llchibllbervortrag von Franz Schivinnlng llber „Kalr, und da« Niltella" lliclegenheU. über Land und Leute in Unterägnpten sachkundige Eindrücke zu gewinnen. Am TienStag findet die letzte Wieder holung von Lortzing» komischer Oper „Ter Wildschütz" stati, deren Lrilanfsührung durch die Petrengoper wegen ihrer sorg, säliigen Einstudierung und hübschen Elnzelleistungen die Aner kennung der gesamten Prege fand. Dir weiblichen Hauptrollen fingen dle-mal Isolde Wagncr-Schncrr iMräsin» und Helga Kolbe lBaronini. Am Mittwoch gibt Oskar Aigner, v,n mehr- mouertlgen Gastspielen in Köln zurückkehrend, einen „Fröhlichen Abend" inli neu«,» Programm, au» dem Opcretienlleder a»S ,,Lusttge Witwe", Bruder Siraubinger", „Vetter an» TlngSda", Naimiind» „Verlchwender", „Ter Lustige Krieg" von Johann Lira»», ..FraSguita", „Yallnacht" und „Frau Luna" heroorgehoben leien. 7lm 8. März folg! eine letzte Wiederholung de» Schwanke» „G r , s, st a d 1 l u f t " mit Franz Schünemann In der Hauptrolle, am b. März ein Heiterer Abend von Joseph Plaut und am 10. Mär, eine Ausführung van Weber« „Freischütz". Karten sllr leder. mann zn volkstümliche» Preisen bei Nie» und Rünisch, für Vvkk«. wohlmltglicder WaisenhaiiSstraste 85. I., wo die neueste Nummer der „Vvlk»ivohl'.Zeilschrlst van Inieretlenten unentgeltlich entnommen werden känn. — Ml» er»erbSt«tigen Jugendliche» a»« der Dresdner Industrie im Ruhrgediei «nd Rheinland Ist der Leiigrdanke der Sklenilichen BoriragSveranstaltung de« Verein» Iuaendwohl, r. B„ Tre-den. Moniag, > März, abend» K8 Uhr Im Saal b/S der I. Städtischen «naben - Bcr»s«lch»le, Welnligstraste ll. Auhrr durch Lichtbilder werden dir AnSlllbrungen de» l. Vorsitzenden. Oberlehrer» Artur Bleweg, durch Vorfiihrnng von drei Filmen ergänz». Im Lauf, bild wird die Zementlabrikatlvn und der Hochofenbetrieb der Melirn- kirchener Vtrgwerk»-A.-G. gezeigt. Ein weitere» Laufbild sührt an Sine» der schwtrriaftcn Probleme icder geordneten Stadt. Verwaltung ist der erfolgreiche Kamps gegen Armcnnot und Bettelei. Zwrt gros,e Richtlinien müssen dnbet gleichzeitig verfolgt werben. Aus der einen Seite gil, es der wirk» 1 ichcn Not zu steuern und bas int üchsiche (klend zu linder» aus der anderen leben Missbrauch der christliche» Nächsten liebe outzuschalien und energisch Front zu machen gegen die unmoralische, aus Arbeitsscheu »nö Lasier gegründete und zum Bcrbiechen führende Bettelei So gcmif, es ist, dass nicht icder'Bettler, den äusicrstc Verzweiflung vor fremde Türen treibt, der Gabe unwürdig ist. die ihm von mitleidiger Hand gereicht wird — so sicher ist anderlcitö ein tausendmal be» stätiqier ErfghrungSlatz, das, in weitaus den meiste» Fällen die össentllche und geheime Bcitelei »ichlS andere» ist als die rierabscheiiungSwürdige HandlnngSwcisc iolcher Elemente, dir mit dein Strasgesctzbuche dauernd in Konflikt stehen, oder die Empfindung dafür verloren haben. das> sie sich tcden Augen blick einer strafbaren Handluna schuldig machen können. Namenlos ist in unseren Tage» die Not der Armen, darüber muh man sich klar sein. Selten hat in deutschen Lan- den daS Elend auch in Bürgerkreisen, die änherlich noch das Gesicht wahre» und niemandem ihren LeidrnSznstnnd ahnen lasse», so furchtbar grassiert wie heute Darum wird dem hvchherzigc» Menschenfreunde mancher Akt von Bettelei, wie solche unter andere» Verhältnisse» ein Hfesühs von Bcrachinnq nnd Empörung auSlöien würden, in unterer Zeit ein schivet- gendcSz Verstehen abnöttgen. Davon aber h mmelweit vcr- tchteden ist seneö untcrwürfig-heimiückilche Betteln an den Türen, dav msl allerlei Gauner- und Verbrecher- l r i ck s arbeitet, wie wir im folgenden einige charakterisieren wosicn. Lehr beliebt ist in Bettlerkrciscn der GlaS-Ntgsser-Trilk. ES klingelt. Et» Kind v>der die allein zu Hanse weilende Frau öffnet di« Tür. Ein Bettler sieht dranhen. Er bittet nur" um ein Glas Wasser, das ihm bercitmUUgsi geholt wird: denn der arme Mann hat ja Durst. Der kurze Angcn- bllct der Abivcseiisxll hat aber dem Gauner genügt, um den am Haken der Flurgarderobe hängenden Neberueher niil- gelren z» heihcn. Noch ehe der Verlust bcniertt wird, ist. der Bettler" über aste Berge, Da ist weiter der sogenannte Mahtrick. Der .KUngeknde sich! sich beim r7kffncn der Tür die Leute blitzschnell sehr genau an und, wenn er sie für naiv genug hält, gibt er sich, meistens anständig gekleidet, als Beauftragte, einer Behörde a»S, nm Messungen norznnehmen. Man lähi den sicher anstrctendcn Man» gewähren, ist wohl anch mal eine Minute unvorsichtig nnd beklagt dafür den Verlust wert voller Gegenstände, die dem „Vermesser" znm Ovser gefasten. Hat der Dieb beim ersten Lttssncn der Türe Verdicht ge schöpft. das, ihm der Trick nicht gelingen könne, so bittet er nur demütig um eine kleine Unterstützung. Bekannt ist ferner der Schr-ibtrick. Der Bettelnde stellt sich taubstumm, zeigt ein beschriebenes Blatt vor, aus dem eine Bitte um Unterstütz»«» oder um Papier und Bleistift stehl damit er dem Ocssnenden der leine Gesiiknlaitonen natürlich nicht versteht, seinen Wunsch anf- schreibcn kann. Während das Verlangte geholt wird, führt dieser Bcltlcr seinen Flurdiebstahl auS. DaS Vorzcigcn irgendwelcher P.rsonalanSweise, gewöhnlich alter Mtlitärpässe oder gefälschter amtlicher AuS- wette, ist sehr häufig. Hier ist namentlich Unerfahrenen äuhcrste Vorsicht empfohlen, damit sie sich nicht täuschen lassen Wenn man glaubt, ein solches Papier prüfen zu müssen, so gehe man damit wenigstens nicht in ein anderes Zimmer Ueberltanpi beachte man, dast man während des HerbeiholcnS der Gabe den Bettler nicht einen Augenblick an der rEsenen Tür allein lässt. Man soll ja grundsätzlich an Düren über haupt nicht» geben. Doch spielen da Imvonderabllten dcS menschlichen Gefühlslebens mit, die es auch dem denkenden und erfahrenen Mcn'chen manchmal zur NninögUchkctl machen, aus Prinzip hart zu sein. Glaubt ma„ sich im einzelnen Falle i»r Hergabc einer Unterstützung berechtigt, jo sei man wcntg- stenS vorsichtig dabei: denn ein Pfennig ss, «1,, kleinerer Ver lust als ein Pelzkragen ttiiesc verschwinden besonder» gernl). DaS Vortäuschen von Gebrechen, wie Lahmheit, Einarmig- kctt mit fest am Körper unter den Klc dcrn gnbandagieriem zweiten Arme Kriegsverletzungen, Zittern, selbst Blindheit, sind beliebte Tricks der Hansbettler, »m dag Mitleid der Oeff- iicnden zu erregen. Es ist darüber schon so viel geschrieben worden dast jedermann derartigen Täuschungen gegenüber gewarnt sein sollte. Das gleiche gilt von den KoNcktionSbcttler«. Sie »eigen „amtliche" Ausweise vor, die sie anscheinend bc rechtigcn. für das Note Kreuz, für die Heilsarmee, für dir Klndcrhcilanstalt oder andere gute Zwecke zu sammeln Man prüfe hier sehr genau das vorgczeigte Papier. NPtig ist tu jedem berechtigten Falle der Stempel deö Polizeipräsidiums. Fehlt er, io ist das Papier wert los und der Vorzeiger ein Schwindler, Gerade hierin wird von leichtsinnigen Gefühlsmenschen zn ihrem eigenen Schaden die nötige Vorsicht oft ganz anster acht gelassen. Häufig sprechen anch bettelnde Kinder vor. die einen Zettel ihrer „kranken" Mutter oder ihres „arbeits losen VaterS" überbringcn und einen jammervollen Eindruck machen. Je elender die armen Kleinen ausseben »m so leichter gelingt der Trick, Die Verwahrlosung wird künstlich erhöht nm grenzenlose Armut vorzntänschen. Unterdessen siiien die dem Trnnke ergelwncn Elter» ln irgcivbeiner Kaschemme und warten begierig ans die erbettelten Schnapspscnnlgr ihrer Hoffnung-,wsien SvröstUnge. Damit Hand in Hand geh, die Förderung der Gewcrbaunzncht dnrch Bettelei. Mancher Bettler sammelt den ganzen Tag von Tür zn Tür lediglich zu dem Zn>ecke. »m am Abend ieine Dirne zn unter- halten. Traurig aber wahr ist eS, dast verkommene- Weiber- volk in Hülle und Fülle vorhanden ist wodurch der mir zu oft wenig ober nichts rnttdiemnbe Mann geradezu znm ge- tvcrbSmästigcn Beitel gezwungen wird. Derartige „Herren der Schöpfung" die durch geschickte Tänichnngen ihrer Mit- Menschen zu einigem Gelde gekommen sind, hungern sich Ueber «elbrr durch, nur nm die Nächte hindurch ihren „Damen" gegenüber den grostzügigen Kavalier iniclen zn können. Die gröstte Rolle in der versteckten Bettelet spielt der sogenannte Hanslerhandel. ES gibt gewtst rin ehrliche» Hnnsierergewerbe, non dem hier nicht dir Rede ist. Zu diesem gehört vor allem ein Gewerbe- »che in. Wer eine» iol仫n besitzt, ist, sa,IS er überhaupt Ware» zur Verfügung hat. dem Vorwürfe der Bettelei n ckt auSgesctzl, WaS nennt sich aber heute nicht alles Hausierer'? Man ersteht — von Gewerbeschein wirb mit vornehmer Geste aag sehc» — fünf Apfelsinen oder zwei Schachteln Sircich- httlzcr oder einige Pakctcl>en Heftpflaster und dergleichen mehr - und geh« damit t» die Häuser, ein Bettel in ver steckter Form. Von dem Erlös, der durch die Einfalt d,r HcrauSgeklinaeltcn gewöhnlich etwas höher ist als der normale Ladenpreis, wird wieder eine Kleinigkeit an Waren erstanden, und lo figuriert der raffinierte Bettler stet» alö Händler. Nicht weiter gesprochen werden soll hier von den gewohnheilSwastig betrügenden „Hausierern", die ganz min- dertveriige Waren, im wesentlichen beraubte Original packungen bekannter HandelSnrlikel, mit Wt hse gefüllte Schnhcremedvscn und onde-e Fälschungen gnbieteii. Auch dieser Handel ist nichts a "deres als gemeine Bettelet und Betrug Nur selten trifft man heute noch Bettler nn, die, nm sbren grimmigen Hunger zu stille» nm Speise bitten, Diese dürften »och die snmpcithischsten ihrer Gilde iein wenngleich es auch liier vorkomme» mag, dast mit der Suppe zugleich der Teller nnd der Lössel verschwinde» Schenkt man dagegen einem Bettler, der Geld erwartet, Brot oder dcrnrtigeS, so wandert dasselbe, falls es nicht ciusnch meggeworfen wird, in dir Nb- sallkästen der Herbergen, oder eS wird in der „Bemmchen-- böesc" im „Zentner" an den Mann gebracht, ES ist vor» gekommen, das altbackene Brotrestc zentnerweise aus Her bergen wcggeschasst werden mus-ten. Dir zünftigen Brtilcr aber wisicn zn leben. Manch einer isst und trinkt ovnlenter „nach getaner Arbeit", als es dein braven NrbeiiSinann im Bürgerrock je gm Sonntag einkallen würde. Man könnte die endlose Reihe der Bettlertricks noch be- tt"big vermehren. Er ist indessen bes der non Tag zu Tag auch in Dresden zunehmenden HauSbette- lci wichtiger, ett.nna! der Allgemeinheit iin Zusammenhangs zn zeigen, wie wein bei nnS seit Jahre» die Bettelei zu be- kiimv^en versucht hat. nnd zwar mZ Erfolg. Die grössten Verdienste ans diesem Gebiete bat sich der Verein gegen Armennot nnd Bettelei erworben. Daneb n sind zu nennen alle einschlägigen städtischen »nd privaten Wohlsahrtsorganisationen, an denen Dresden so reich ist n»e wenige Städte. Ter Opfers!,-» menschenfreund licher Wohltäter, die Hingebung treuer Helfer und Helfe rinnen. daS Wohlwollen der Behörden und städtischen Körpc» schgften die Presse nnd unzählige stille hochherzige Seelen haben sich vor und besonders während und nach dem Kriege mit nie ermüdender Energie für Linderung der wahren Nrmcnnet eingesetzt und Ncbermenschlichcs geleistet. Seit über einem halben Jahrtausend treibt Dresden städtische Armennflrge. bis znm 16. Jahrhundert hinter Leipzig znrNckstchend, dann aber mit mächtigem Nnsschwnngc zur vorbeugenden Armen pflege übergehend ksels 1711). Nach 1818 erwachte das Bürger tum zu neuer Gestattung des ArmenwekenS. daS seitdem unter dem Estnsliisi landcS- und rclchSgesetzttcher Grundlagen zu einem achtunggebietenden Faktor des össentllche» Leben» unserer Sinkst geworden ist. Die amtliche »nd nichtamtliche Armenpflege hat in Dresden vor dem Kriege nnd nachdem die Schrecken der Inflation ülwrwnndcn sind, setzt wieder ouk- nene einen so erfreulichen Umfang angenommen, das, der Ausblick in die Zukunkt zu schönen Hofsnnngen berechtigt. Wenn wir diese anch nicht so hoch stecken wollen »nd dürfen, dast es gelingen mülle, der gegenwärtigen Not ganz Herr zu werden, so must doch gesagt sein, dast erstaunlich viel geschehen ist und geschehen wird. „Recht ans Arbeit" und „Arbeit statt Almosen" sind mo- dcrne Grundsätze, Heute ist eS nun leider so, dast, wo nicht» ist iatto wo in unserem Falle die Arbeit sehlttt die Mach, da» Recht verliert, Drohdem hatte sich der Beretu gegen Armem- not und Bettelei nicht beirren lallen, di« Arbeitsvermittlung znm Fnndamentalsatz der modernen Armenpflege zu machen. Brichasfnng vo» Arbeit ist indessen eine volkswirtschaftliche und sozialpolitische Aufgabe, weshalb der Verein seit seinem Bestehen nicht erlahmte, seine Bemühungen »m Gründung eines ZentralarbeitSnach weises aus gcmetn- nühtger Grundlage fortzusetzen. Seit tllM haben wir ihn. Der unendliche Segen, den er seitdem verbreitet hat, be darf keine» Werte» der Tlelebigung. Ein weiterer groster Fortschritt ans -em W ge zur Be kämpfung de» Bettels war die Gründung einer MietzinS- svar käste in der nm nur eine Zahl »» nennen von >886 bis 1910 allein fünf Millionen Mark gespart und rund il',000 Mark Prämien gewährt worden sind. Durch Schaf- tting non Arbeitsstätten für Wanderer und ein- heimische Arbeiter, reich! che Unterstütz»«» mit Bar geld, NahriinaSmltteln, Kleidern Wä che und Schnhwerk durch Darlehen, EVen ähruna von Hell- und Pttcgekosten nnd -Heiz material. durch WeihnachtSbeschernnaen und geseaentliche Gaben sind ungezählte Arme vor dem Fluche der Bettelei be- wahrt geblichen Arme Lehrt:>ge wurden unterstützt, arme Schulkinder in Mallen gespeist vielfache ttnterstützuna für weibliche Berufsausbildung gewährt die beliebten Atten- iprisnngen eingerichtet, Anlettn»gSk»rse für vraki ichc Aus übung kwr Armenpflege abgehalten, Ferien-Mischpttegen »nd eine Reihe anderer Unterstützungen ins Leben gerufen Dazu kommt die Bekämpfung der Bettelet durch BeriifSerlernnng ttir beide Geschlechter, durch eine durchgreifende Attenttlrlorge und neuerdings durch die RIescnanstrengnngen zur Hebung der durch die katastrophale Arbeitslosigkeit bedingten Not. Leider scblt in Dresden noch immer eine grost,zügige BerpslegnngSstätte stir Durchreisende. Mit Befriedigung kann Dresden ans leine reiche Armen- sstrsorgr blicken. Wenn trotzdem die Beitetet gerade in unseren Tagen tmincr mehr zu- statt abntmmt so Ist da» wahrlich nicht die Folge eines Nachlassen- der öffentlichen LIebeStätigkett, sondern die einer allen WohlsahrtScinrichtnngen kwh,ttr"-echen-- drn, riclenhass anwachsenden Not einerseits nnd einer bedenk lichen Abnahme dcS Ehrgefühls zahlloser Armer bcl gleich zeitigem Nbsinkcn dcS moralischen Niveaus weiter Bcvölke- rungSkreUr anderseits. Aber auch dieser tleslraurtgen Nlebcr- gangSericheiming werden und müssen wir, wenn wir uns den Ehrentitel der derttschen Tüchtigkeit retten wollen, Herr wer den Trage jeder nach besten Kräften daS Seine da;» bei. der Armennot durch allzeit offene Taschen zu steuern, der Bettelet aber nicht durch falsch verstandenes Mitleid Vorschub zu leisten. den deutschen Rhein non Mainz di» Köln. Der Lichtbilder» nnd Filmnortraa, z» dem icdermann willtt'mmen iss, will besonder» tttr die Idee der Stndieniahrten der erwerb»tätiaen Inaend werben, Kindern kann der Zutritt mir tn Vealettnng der Eltern aeltottet werden. Tie nächst« Studlenlahrt de» Verein« Iiiaenbwobl gilt dem Vciiich« der Leipziger Melle am t. März, klnmeldiinacn können noch bi» TIenStaa, den 2. März. In der GelchäitSitcllc de» Verein», keit- «eritzcr Strohe 1 8., bewirkt werden. — In TomIanS Tdalla-Tdeater tatest am Sonntag da» Tegern- seer Bauerntheater znm letzten Male, nm einem Berliner Lustspiel» eniemble iTIrektor Otto Härtina» ittr ein Gaftiptel tm Mona» Mär, Platz z„ machen. Diese» Sn»emble spielt da» dreiaktiae Stück .Tie Mühle non San«ioiici". da» die Treödner erst vor kurzem im „Capital" al» Film z« teilen Gelegenheit hatten. Ter Autor, Direktor Härtina, spielt den alten Fritz selbst al» Hauptrolle, »nd batte tn Berlin, KönigSbera, Danzig, Hamburg, Hannover, auch in Leipzig und llhemnitz grött« Erfolge. O«w»n- sliNild^II däoUoll» Scott» -ducocobi In »II,n S'ützan uns tzc»>»l»>,n kigon« m»c>,itH>t»g tüc toin« dl,t>»nt,ctlgun> -^>° VG> H I 0" L> L Ikli k^psgsi- StnsiZs 2O
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