Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 06.10.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190310060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19031006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19031006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-10
- Tag 1903-10-06
-
Monat
1903-10
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.10.1903
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Oertliche» und «üchstfche». — Im großen und ganzen ist der diesjährige Michaelis- um-ug vorüber, wenn sich auch noch hier und da ein Möbel transport bemerkbar macht. Man kann diesmal nicht von einem allzu groben LmzugSverkrhr sprechen. Me verschiedenen Möbel» tranSport-Jnstttute chatten bei wrerem nicht so viel Bestellungen atS sonst aufzuwetsen. Die ungüi^kgen wirtschaftlichen Erwerb»- mögen Ankert n, seim anfzuwetsen. Die naaüiHttgen wirtschaftlichen Lri ältnisse mögen auch hier mnner noch em gennchtigrS Wort prechen. Au herbem ist wohl auch mancher Hauswirt darauf b« >t gewesen, seine Meter zu halten. Bon auswärts na>' und von hier nach auSwäNS war ein verhältnismäßig le! UmzugSverkehr zu beobachten, wa» wohl m« Zahlreichen B ungen von Beamten. Offizieren nfw. mit sich bringen. Witterung war den umziehenden in der Hauptsache günstia. — Infolge der regneitichen Witterung bewegte sich der AuS» sluaSverkehr am Sonntag ln mäßigen Grenzen Stur bei den Adendzügen aus Reichrnbach—Chemnitz, aus Leipzig usw herrschte ein lebhaster Verkehr, hier machte sich der Schluß de, He'bstfnten bemerkbar. Auch die Benutzung der Rennzuge hatte unter der Ungunst der Witterung sehr zu leiden, der Fahrkarte»- verkauf nach dem Rennplätze betrug nur rund 450 Stück. — Kürzlich waren 46 Jahre vergangen, seitdem die unter dem Protektorate der Kömain-Mitwe stehende Kinder- beschäftigun gSan stalt für Neu- und Antonstadt, Ümiisenstraße 69, eröffnet würbe und mit 60 Knaben ihre segens reiche Wirksamkeit begann. AuS diesem Anlaß wurde am Sonn abend in den Räumen der Anstalt mit den gegenwärtig in der Anstalt beschäftigten 210 Knaben das Stiftungsfest seitlich be gangen. Nach dem Gesänge „Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren", hielt der stellvertretende Vorsitzende, Herr Pfarrer em. II Sülze, «ine Ansprache, in welcher er den Wert und die Bedeutung des Tages darlegle und den Segen schilderte, der im Laufe der 46jährigen Wirksamkeit von der Anstalt aus- «.vinnnpn ist. Er gedachte des Gründers der Anstalt, Dr. Krause, und der Männer, welche während dieser Zeit Nach dem segensreich für und in der Anstalt gewirkt haben. Nach dem Schlußgcsanae wurden sämtliche Knaben festlich bewirtet. .Hierauf bot Herr Mechaniker Alfred Lehmann den Kckabcn eine Zauber- Vorstellung. — Die Vertreter der Aiiösteller der Deutschen Städte her Be- Nockau. ... .. - ... üe .Herr Preulch« bot. mehrere fröhliche Stunden. Herr Ingenieur Kallner brachte ein begeistert aufgcnommenes Hoch auf den Borsitzende» der Deutschen Slädte-Ausstellung. Herrn Geh. D. Oberbürgermeister Beutler, aus. Mit einem (keinen Tänzchen erreichte der Ausflug sein Ende. — Der Dresdner Kun st gewerbeverein best gewerbeverein besichtigte am Sonntag vormittag das Königl. Alterstumsmuseum im Großen Garten. D>e Führung hatte Professor Dr. Berlin« übernommen. Er gab zunäckjst einige Erläuterungen über den Bau des unter dem Kurfürsten Johann Georg II. im letzten Drittel des sieb zehnten Jahrhunderts errichteten Valais, in dem das Museum mttergebracht ist, und wies insbesondere auf das im oberen Stock« werke befindliche große Deckengemälde hin dessen Wiederaufbesse- recht dringend notwendig ist. da es sehr bedenklich« Risse auf- und Aufstellung der Altertümer selbst ist ' " ^ h runa rechtc weist. Die Sammlun der regen Wirksamkeit der regen Wwkiamreu ves im ^ayre 1W4 gegrunoeien uno yeule noch bestehenden Königl. Sächsischen Vereins für Erforschung und Erhaltung vaterländischer Geschichts- und Kunstdenkmale zu danken, l die Sammlungsgegenstände des Mlertumsmuseums diesem ist in ruinösem Zustande überliefert werden, so muß auf ihre Da meist , „ . . ^ . Wiederinstandsetzung und Erhaltung viel Mühe und Sorgfalt ver« wendet werden. Neuerdings ist eine zweckmäßigere Umstellung der Gegenstände vorgenommen worden, auch sind zahlreiche Neu erwerbungen erfolgt. In fesselnder und eingehender Weise wies Herr Professor Berlins wie das „Dresdn. Journ." mitteilt, auf die kulturhistorisch« Bedeutung und den künstlerischen Wert der Sammlungsgeaenstände hin und verweilte insbesondere bei den zahlreich vorhandenen hochinteressanten Altarbildwerken nnd ande ren Plastilin Arbeiten aus den verschiedenen Zeitabschnitten, welche die Ergebnisse einer ungewöhnlich früh- nnd hoclientwickelten Schule in den sächsischen Landen sind. Das älteste, noch antike An« klänge zeigende Denkmal dieser Art in romanischer Auffassung und Ausführung ist eine ungefähr aus dem Jahre 1200 stam« mende, in Freiberg gefundene Kreuzigungsgruppe in freistehen den. bemalten Figuren von Eichenholz. Im unteren Geschosse des Museums machte Herr Professor Dr. Verfing insbesondere auf die dort befindlichen Grabdenkmäler und die reichhaltige Samm« lung von Schmiedearbeiten usw. aufmerksam. H>er ist auch ein Gipsabguß des früher am Georgentor angebracht gewesenen Totentanzes ausgestellt, dessen Original gegenwärtig auf dem Neustädter Friedhöfe bei den Scheuneuhösen in allerdings recht verwittertem Zustande noch vorhanden ist. In den unteren Räumen des Teichpalais befindet sich auch ein Teil der sehens werten Sammlung des rührigen Vereins für Sächsische Volks kunde Es sind hier insbesondere Volkstrachten. Gegenstände volks tümlicher Keramik und Holzschnitzereien, sowie die Einrichtungen eines Vouernztmmers aus der Dresdner Gegend und der Lausitz usw. ausgestellt. Die Führung für diese Abteilung hatte Herr Professor Seyffert übernommen. - Der 2. Liederabend deSCHorgesangvereknS- liindes für Dresden und Umgegend findet Sonntag, den 19. Oktober, abends 7 Uhr. im Vereinshaute statt. — Der Dresdner Turn-Verein von 1867 ver> onstaltet am 7. d. M. in „Hammers Hotel". Augsburger Straße, einen Familienabend mit Rekrutcn-Vcrabschiedung. Beginn 8 Uhr. — Die Dresdner Schmiede-Jnnuna. die für die Hebung ihres Lchrlingswesens schon manches Opfer an Geld und .seit gebracht hat. läßt nach einem Jnnungsbcschtuß auch in dem eben begonnenen Winterhalbjahre allen denjenigen Lehrlingen, die »i den letzten zwei Lehrinhrrn stehen, durch Herrn Dr. Lungwitz theoretischen Unterricht über Husbeschlag erteilen. Dieser Unter- rickst hat am Sonntag vormittag im Hörsaale der zur Königl. cheschlagslchranstalt be- außer den Vorstands Lehrlinge anwohnten, hielten sowohl Herr Dr. Lungwitz wie der Vorsitzende des Lehrlings ausschusses. Meister Licdtke. und der stellvertretende Obermeister Schäfer treffliche Ansprachen an die jungen Leute. — Die stitbtilche LeihomtsaescbäftSsielle in Dresden- Altsladt, Maternistrcche 17, I., bleibt Montag den 12. und Dienstag den 12. Oktober wegen Reinigung geschlossen. Fallt der Fälligkeitstag eines Pfandscheines auf einen dieser Tage, so gilt als solcher bestinnmmosgemäi; der nächste Werktag, sonach Mittwoch der 14. Oktober. Die Geschäftsstelle in Dresden - Neustadt, Hauvtstraße 1, bleibt nn diesen Tagen für das Publikum geöffnet. Die GcichättSzctt bestellt sonst in beiden Amtsstellen a» allen Wochentagen für das Publikum durchgehend von g-3 Uhr. — Unserem Bericht über die Einweihung der Gras Pofa« dowSky-Häusergruppe des Dresdner Spar- und Bauvereins tragen wir noch nach, daß die Töpfer- und Ofenseherarbeiten von Herrn WilhAm Hanschke, Grunaer Straße 7, geliefert wurden. — Nächsten Freitag findet eine Ferienwanderung für Quintaner, Quartaner nnd Tertianer Dresdner Realtchulen und Gvmnasien nach Ullersdorf statt. Die Teilnehmer haben sich um l Ubr am „Waldschlößchen" in Neustadt elnzufinden. Jeder Schüler hat 50 Psg. mittubrtngen. — Im „Palast-Restaurant" hat sich am Sonnabend ein VolkStheater etabliert. daS unter der Leitung des Herrn Direktors EmilConrad bis auf weiteres jeden Abend Vor stellungen zu geben gedenkt. Eröffnet wurde der Reigen mit einer Aufführung der etwas antlouierten, aber in ihren Hauptszenen immer noch wirksamen vierakttacn Kesanasvosse „Stadt und Dorf", die unter dem Untertitel „Die Viehhändler von Obcrösterrelch" bekannt und seit NeßmiillerS lustigen Tagen in Dresden unzählige Male aesplelt worden ist. Das Ensemble gab sich alle Milbe, ans der freilich ziemlich engen Bühne seine Sache so gut wie möglich zu machen: es erfreute vornehmlich durch ein recht hübsches und flottes Zulammenlpiel unter der Regie des Herrn Direktors Conrad, der schon früher bei ähnlichen Anlässen im Apollotheater eine schätzenswerte Routine bewirsrn hat. Vielleicht lassen sich, wofern man auch seriöse Werke zur Darstellung bringen will, allerband Störungen im Zujchauerrarrm künftig vermelden: daS leidige Servie ren — sogar der Radibna zog während der Vorstellung durch die Reiben der Zuschauer — will z» dem Ernst der Sache eigentltch nicht Io reckt passen. Nur Gute« läßt sich der Kapelle deS HauieS nachioae», die unter de, Direktion deS Herrn AlfonS Wen sich er mehrfach ihre Leistungsfähigkeit beweisen konnte, io u. a. in dem einleitenden Vorträge der Webrrschen Jubelouvertüre, der als recht geglückt bezeichnet werde» darf. — Im rvoirvkveater (Dlrektlon Emil Conrad) wir» Mar ien der .Viehhändler von Oberösteneich" wiederholt. Heute ge» sagt di« „Grille" von CH. Blrch-Pseiffer zur Aufführung. — Ein zur jetzigen vorgerückten Jahreszeit ungewohnter An blick bot sich gestern früh «ach 8 Uhr den Passanten der AugustuS- brücke, und zwar ein mit dem Strom« gehender, von einem seine Sleidung bergenden Kahn« begleiteter Schwimmer. — Polizeidericht. 5. Oktober Zweifellos, um sich der ihm Wege« eine- KilmtnaldelikteS bevorstehenden Verhaftung zu entziehe», erhängte sich gestern Vormittag «in Handarbeiter tn seiner ln Vorstadt Löbtau gelegenen Wohnung. — Am 23. September hat rin Schulknabe am VictoriahauS, Droschken station, eine Partie fremdländischer Briefmarken auS Perak, Pahang, Tonga. Sansibar. Zuiuland mW China, die sich ve in einem Briefumschläge befunden haben, aus die Straße geworfen leib der Marken, die Sachdienliche Mitteilungen über ^ea Verbleib gestohlen waren, werden abtellung — Hauptvolizel. 6. IV. 1354 an die Kriminal immer 29 — erbeten. — Ans der e- Chltstianstraßr wurde gestern früh gegen V,5Uhr ein nur mit zwei Hemden und einer Weste bekleideter 19jähitaer GeweibSgehilse betroffen, der über den Derbleid seiner übngen Kiecknngsstücke keine Auskunft zu geben vermochte. Er mochte den Eindruck eines Geisteskranken und wurde in da-Irren-und SiechenhauS eingetirsert. Zu derselben Zeit ist aus der Prager Straße von einem Prtvatwachter ein Mann beobachtet worden, der Klcidiinas- stücke, veimutttch die des Geisteskranken, aufgehoben nnd sich damit entfernt hat. — Gestern nachmittag stürzte auf der Wils druffer Straße ein 23iäbriger Fabrikarbeiter infolge Betrunken heit von seinem Rade und kam auf die Fußbahn zu liegen. Rachdem er sich wieder ansaerasst hatte, setzte er seine Fahrt fort und fuhr dabei an die Stirnseite eines ihm entgegenkommenden Straßenbahnwagens. Durch den Anprall siel der Mann rückwärts vo» seinem Rade herunter, und schlug mit dem Hinlrrkopfe auf die Straße ans. Man brachte ihn in das Friedrtchslädter Kranken haus- Lediglich durch das Ichuelle nnd entschlossene Brennen des Wagenführers ist hier ein größeres Unglück vechütet worden. — Unter dem vielen in künstlerischer Hinsicht Sehenswerten daS die Ausstellung deS „Sächsischen Kunstvereins" aus der Bri'tttt- schen Terrasse bot. befand sich auch das bronzene Portal der St. Iakobi -Kirche aut dem Wettiner Platze. Nachdem die Pforten dieser Ausstellung in den letzten Tagen geschlossen worden sind, ist gestern das prächtige Erzeugnis heimischen Kunst fleißes am Orte seiner Bestimmung endgültig zur Ausstellung cp kommen. Die vier Relikts des Portals stellen den „Sündcnfall die „Erlösung", „Erschaffung des Meirichen" und eine Himmel sabrt-Szene dar. Drei Kotten des Kunstwerkes, dessen Enlwnr vom Herr» Bildhauer Hartmann-Maclean stammt, betragen un gefähr 30000 Mark. Es wurde dem schmucken Kirchenvau de, L>t. Jakobi-Gemeinde auS den Mitteln der Tiedgc-Stistung als Geschenk übrrwteien. — Von ungewöhnlichem Glücke begünstigt wurde in den letzten Tagen die Lotteriekollektion des Herrn Viktor Bischofs, An der Frauenkirche 22 lEingana Landhausstraße) Nachdem bereits am 1. Oktober der Hauptgewinn der 10. Wohl fahrlslottcrte in Höhe von 100000 Mk. dieter Kollektion znaefallen ist, wurde gestern die in gleicher Kollektion bcffudliche Nummer 79170 der Königl. Sächs. Landeslotterie mit dem 00000 Mk.-Ge- win» gezogen. Die Anteilh„her dieses Gewinnes sind meistens nur kleine Leute, u a. ein Zigarrenhündler in der Grunaer Straße — Bei der am Sonntag nbgehalienen Kirchenvorstands wähl in Löbtau wurden folgende vom Bezirks- und Bürger verein ausgestellte Herren gewählt: Stadtverordneter Gärlnerei- besitzcr Bcrthold. Fabrikbesitzer Hebenstrett, Gutsbesitzer Schrott, Sekretär Paul. Gärtnercibesitzer Eimer, Oberlehrer Beackert Schuldirektor Vetter. Fabrikbesitzer Krueger, Gärtnereibesiker Franz. Aickitekt Lichtcnberger, Friedensrichter Leischner und Mechaniker Wtnckler. — Losch wih, 5. Oktober. Vor mehreren Tagen hat «me unbekannte Frauensperson in einem Kaufmannsaeschäfte ein alschesTaler stück auSgegeben. Da auch falsche Einmark tücke kursieren, so erscheint der Verdacht, daß Falschmünzer in hiesiger Gegend ihr Unwesen treiben, nicht ungerechtfertigt. — oeute vormittag entleibte sich, wahrscheinlich wegen mißlicher wen mißlicher ich aste Elfenbein« vormittag entleibte s ürmögensoerhciltnisse, der aus dem Ri schnitzer Sch. — Weißer Hirsch, 5. Okt. In der Nacht zum Sonntag würbe in der Dautzner Straße ein Automatendieb sest- aenommen, der im Begriffe war. den in der Nähe des Postamts stehenden Wagenautomaten mit einem Hammer zu demolieren. Wie man hört, soll der Dieb, ein stellen- und wohmmgsloser Arbeiter, auch die in letzter Zeit in hiesiger Gegend verübten Ein brüche ausgeführt haben. — Die in Klotzsche-Königswald erscheinende „Dresdner Heide-Zeitung" wurde laut Beschluß der Königl. Amts« Hauptmannschaft Dresden-Neustadt vom 1. Oktober an zum Amtsblatt für die Gemeindeverwaltung zu Klotzsche erhoben. — Das Ausfischen des Frauenteiches m Moritzburg findet am Mittwoch den 7. und Donnerstag den 8. Oktober statt. — Der vorgestern gemeldete Unfall, wobei der Fabrikarbeiter H. Eberl aus Hainsberg durch Uedersahren ziemlich schwer verletzt wurde, ist nicht durch ein Geschirr des Juhrwerksbesitzers Witschas aus Deuben veranlaßt worden, sondern der betreffende Wagen gehörte einem Roßjchiächler aus Deuben. Ein auf diesem Wagen sitzender Schweizer soll ebenfalls verschiedene Verletzungen erlitten haben. — Haintchen. 5. Oktober. Sonntag nachmittag gegen 4 Uhr ging hier in der Berthelsdorfer Straße eine Windhose nieder, durch welche an mehreren .Häutern durch Abdccken der Dächer erheblicher Schaden verursacht winde. — Großenhain, 5. Oktober. Das diesjährige Musik arkses^ hat mit 450 Mark Defiz'" abgeschlossen, wie mitgeteilt wurde. Die die Hälfte aus städtischen gäbe vollführt Krankenträger, uf Oe) und P in der letzten Stadtverordneten-Sitzun städtischen Kollegien bewilligten hierzu — Hainichen i. S. Eine schwierige Au kürzlich unsere freiwillige Sanitäts- Kolonne. Ihre Fahrrad-Abteilung befand ich aus einer Uebungsfahrt nach dem Erzgebirge und erhielt in Oederan 3.55 Ubr ein Telegramm folgenden Inhalts: Alarmübung Sanitätsabteilung Hainichen, Richtung Niederlm-sa, Eisenbahn unfall. Die Sanitätskolonne war kurz nach 3 Uhr in Hainichen alarmiert worden und hatte der stellvertretende Kolonnenführer obiges Telegramm der Fahrradabtcilung nachgesandt, um zu« sammen an der Unfallsieltc zu arbeiten. Kurz nach Empfang des Telegramms fuhr die Fahrradabteifimg über Gückclsbcra-FIöha nach der Bahnlinie Niederwiesa-Hainichen und erreichte in 45 Minuten die Unfallstelle, welche sich am Brückenköpfe der schon seit längerer Zeiten der Ausbesserung befindlichen etwa 170 Bieter Eisenbahnbrücke befand. Der in war kurz nach Abzweigung Bahnwärterbude 17 ent gleist. Während voller Tätigkeit der mit Rad zuerst am Platze erschienenen Sanitäter gelangte die mit dem 4 Uhr Zug ab Hainichen bis Station BraunÄwrf gefahrene Kolonne mit Tragen und Verbandsmaterial on der Unfallslelle an, übernahm die Ver wundeten, um selbige nach den zunächstgelegenen Krankenhäusern der Städte Frankenbcrg und Hainichen zu transportieren. Trotz dem die Alarmierung eine unverhoffte war und die gesamte Uebung in vollständig fremdem Gelände, bei stark durchnäßtem Boden stattfanv, wurden alle Arbeiten gut ausgeführt. — Die städtischen Kollegien in Döbeln bewilligten für die Ueberschwemmten in Schlesien eine Unterstützung von 500 Mark. — An dem Straßen-Neubaue zwischen Tharandt und Edle Krone wurde gestern nachmittag ein Arbeiter von berabstüi dem Gestein verschüttet. Obgleich ärztliche Hilfe sofort zur Stelle war, verstarb der Schwerverletzte in kurzer Zeit. — In einer in Leipzig abgehaltenen Aerzteversamm» lung wurde in einer Resolution gefordert daß die Aerztcschaft Sachsens in Zukunst sowohl in der Ersten, wie in der Zweiten Ständekammer vertreten sei. Auf die hierauf bei den etwa 2000 Aerzten Sachsens gehaltene schriftliche Umfrage sind bis jetzt fast ausschließlich Zustimmungen zu zener Resolution ein- gegangen. — Meerane. 5. Okt. Erschossen hat sich am Sonntag der selbständige Maschinenstricker Gustav Leiblich. Die Kugel drang dem Lebensmüden in den Unterleid und schwerverletzt wurde er ins städtische Krankenhaus überführt, wo er heute, Montag, verstorben ist. -Äeis ' Lortzingschen unseres neuen ordentlichen Beifall, daß drei Aufführungen stattfinven mußten, die ibei hohen Preisen) von 2050 Personen besucht waren. Die Ausführung muß als eme treffliche bezeichnet werden. Dem Vcr- anstalter und Leiter wurde ein großer Lorbeerkranz überreicht, ebenso der Vertreterin der Marie, Frl. Helene Busching-Leipzig. und Frl. L Noda-Leisnig lJrmentrautj. Auch die anderen Solisten Ulbilcht-Limbach lStadmgerj, Alexander Länge-Dresden (Gras Liebenauj, Richard Schneider-Dresden (Georgs, Mrt Nitzsche- Dresden (Adelhofj. Otto Renncr-Lcisnig iVrennerj wurden wieder holt au^ ebener Bühne mit Beifalls . dem Martinswerk der Cainsoorser Hütte er- olgte am Sonntag nachmittag eine heftige Gasexplosion. >ie beträchtlichen Schaden annchtete. Verletzt wurde niemand. — In selbstmörderischer Absicht schoß sich gestern in Chemnitz in einem MietSgarlrn der Zschopau« Straße ein 22jäh- riger Schreiber eine Kuacl tn die linke Brustfelle. Der Verletzte wurde noch lebend ins Stadtkrankenhaus eingeliefert. — Die Schifschensticker in Plauen i. V. haben den Meistern einen neuen Lohntaris vorgelegt. Falls er bis zum 19. Oftober nicht bewilligt ist, wollen sie in eme Lohnbewegung eintreten. In Plauen sind etwa 3000 Schifschensticker. — Der Bmr der Lungenheilstätte im Hohwalde bei Neustadt i. S. ist nach Fertigstellung des schwierigen Sockel baues während des verflossenen Sommers wesentlich gefördert worden. Der weitausaedchnte Hauptbau ist mit Ausnahme des letzten Stockwerkes vollendet. Bei günstigen Witterungsveihält- nissen dürfte dieses noch fertiggestellt und mit dem Aussehen des aus Eisen und Zement bestehenden Dachstuhles begonnen werden können. Auch oer Bau des Verwaltungsgebäudes ist begonnen worden, nur das Aerztehaus dürfte erst un nächsten Jahre in Angriff genommen werden. — Bautzen. Am Sonntag abend gegen 11 Uhr spielte sich in einem Hotel aus der Stcinstraße ein blutiges Liebesdromn ab. Die im erwähnten Hotel erst seit einigen Tagen in Stellung befindliche Köchin, ein 23jährigcs Mädchen, hatte ihrem Schatz den Abschiedsbricf geschrieben. Am Sonntag gegen Aoend erschien nun der verschmähte Liebhaber, welckier sich als Kaufmann Hans Kowalski aus Pirna in das Fremdenbuch eintrug. im Hotel, trank im Gastzimmer einige Gläser Bier und verlangte dann ein Zimmer. Als man ihm das letztere angewiesen halte, klingelte er dem Haus diener und ließ durch diesen seine Geliebte zu sich rusen. Kaum hatte d'ese das Zimmer betreten, so verschloß Kowalski die Tür und gab auf das junge Mädchen schnell hintereinander aus einem Revolver drei Schüsse ab, von denen zwei die Brust und einer den Hais durchbohrt,.. Hieraus wendete der Täter die Waffe gegen sich selbst und tagte sich eine Kugel in die rechte Schiäse. Tein aus die Schüsse hin herbeigeeilten Hotelpersonal bot sich nach Er brechen der Tür ein grauenvoller Anblick. Der Mörder lag ans dem Gesicht und röchelte nur noch, während dos blutüberströmte, schwerverletzte Mädchen bei vollem Bewußtsein war und noch oie Kraft besaß, über den Vorfall Auskunft zu geben. Beide Per sonen wurden dem Stadtkrankenhause zugefüyrt, wo Kowalsk, bald daraus verstarb. Auch am Aufkommen des Mädchens wird gezweiselt. — Schwurgericht. Der 1873 irr Albnchos bei Leismg geborene, in Strießen bei Großenhain ansässige, verheiratete Bäckermeister Ernst Gustav Lehmann ist beschuldigt, im April oder Mai d. I. in Strießen an der noch nicht 14jährigen Tochter eines dortigen Gutsbesitzers mit Gewalt unzüchtige Handlungen vorgenommen zu haben. Bezüglich eines weiteren Falles von Sittfichkeilsvcrbrcchen, begangen an dem genannten und einem zweiten Schulmädchen, ist das gegen Lehmann emgeleitete Ver fahren eingestellt worden. Wegen Sittlichkeitsverbrechens nach 8 176,1 und 176,3 des Strafgesetzbuches ivird der Angeklagte ge mäß oem Spruch der Geschworenen unter Ausschluß mildernder Umstände zu 3 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust ver urteilt; 1 Monat Zuchthaus gilt als verbüßt. Als Vertreter der Auflage fungierte Staatsanwalt Klotzsch, als Verteidiger Rechts- ckden, gleich- rchür Gahrig am Laußnitz wegen Meineids zu verantworten. Eine rn Kagen bei Meißen bedienstele Magd strengte in diesem Frühjahr gegen den Angeklagten einen Mmentationsprozeß an, in dessen Verlauf G. vor dem zuständigen Amtsgericht der Wachest zuwider beschwor, mit der Klägerin in keinem intimem Verkehr gestanden zu haben. Der vom Rechtsanwalt Thüme verteidigte Angeklagte wird durch den Spruch der Geschworenen für schuldig befunden, unter Ausschluß mildernder Umstände. Das Gericht erkennt auf 1 Jahr 3 Monate Zuchthaus und 3 Jah-re Ehrverlust unter An rechnung der Untersuchungshaft mit 2 Monaten. Dem Ange klagten wird für dauernd die Fähigkeit abgesprochen, als Zeuge oder Sachverständiger unter Eid vernommen zu werden. Die An klage vertrat «Staatsanwalt Dr. Gerhardt. — Die 3. Verhandlung gründet sich auf den am 18. Juli d. I. erfolgten Ueberfall des Inhabers eines an der Annenstraße gelegenen Uhrengeschäfts, worüber wir seinerzeit ausführlich berichteten. Angeflagt wegen versuchten Raubes und Sachbeschädigung erscheint der 1882 in Wien geborene Kellner Franz Severin Lauda, ein gemeingefähr licher, in Oesterreich als Einbrecher schon 2 mal mit schwerem Kerker bestrafter Mensch. Am 18. Jufi kam der von seinen Eltern verstoßene Bursche mittellos nach Dresden und faßte den Ent schluß, sich burch einen Gnbruchsdiebstahl die Mlttä zur Heim reise zu verschaffen. Vormittags gegen 11 Uhr stellte er sich vor das Schaufenster des Mollschen Uhrengeschäfts und kundschaftete eine Gelegenheit zum Diebstahl aus. Di niemand im Laden an wesend schien, trat Lauda ein, sah sich aber zu seiner Ueberroschung dem Geschäftsinhaber gegenüber, der dem Eindringling den Rücken zuwandte. B. erhob sofort seinen derben Stock und versetzte dem Geschäftsinhaber einen so wuchtigen Hieb auf die Schulter, daß der Ueberfallene vor Schmerz und Schreck zu Boden sank. Durch den Hieb ging auch ein aus dem Ladentische sichender Glas- aufsatz in Trümmer. Offenbar hatte der Räuber nach dem Kopfe seines Opfers gezielt. Zum Glück ging der Schlag zur Sette, sonst hätte der Angefallene sicher ichensgesahrfiche Verletzungen erlitten und der von Lauda geplante Raub wäre gelungen. Der Ladeninhaber ccholte sich rasch wieder und nahm mit Hilfe des Personals die Verfolgung des Räubers cuff, welcher nach kurzer Flucht ergriffen wurde. Lauda benftnmt sich in der Hauptver handlung auf das frechste und leugnet, einen Raub beabsichtigt zu haben. Die nur kurze Beweisaufnahme ergibt jedock die volle «Schuld des Angeklagten. Das Urteil lautet auf 5 Jahre Zucht haus, 5 Jahre Ehrverlust und Zulässigkeit der Polizeiaufsicht. — Landgericht Wegen Anstiftung zur Begehung eines Mordes hat sich der 28jährige Maurer Hermann Paul Müller aus Striesen vor der 5. Strafkammer zu verantworten. Der Angeklagte unterhielt im vorigen Jahre mit einer Fabrik- arbeiterin N. ein Liebesverhältnis und wurde schließlich auf Zah- lung von Alimenten verklagt, nachdem die R. am 24. Oktober v. I. einem Kinde das Leben geschenkt hatte. Das Kind kränkste oon Geburt an und starb im Sommer d. I. Müller bestritt in dem Alimentationsprozesse die Vaterschaft, da di« Klägerin, wie aus einem Briefe hervorgeht, in der fraglichen Zeit auch mit einem Grenadier verkehrt habe. Gleichzeitig erbot er sich, mit einem Eide zu erhärten, in der in Frage kommenden Zeit mit der R. nicht in intime Beziehungen getreten zu sei«. Daraus, hin wurde die Klage zurückgcnommen. Auch kun «in Brief Müllers zur Verlesung, worin er der R. die Che versprach und anempfahl, „dem Kinde doch etwas zu geben". Die heutige An- klage nimmt an, daß der Beschuldigte versucht habe, die R. zur Begehung eines Giftmordes anzustiften. Müller bestreitet dies und behauptet, unter dem „etwas" nur Heilmittel und Medi- kamente gemeint zu haben. Die unter Ausschluß der Oeffent- ^ ' zu gunste» deS vom lichtest geführte Beweisaufnahme fällt auch zu g , Rechtsanwalt Dr. Knoll verteidigten Angeflagten auS. Das Ge richt ist der Ansicht daß der Inhalt des von M. geschriebenen Briefes zweideutig sei, man könne aber seine. Müllers, Behaup tung, er habe einen verbrecherischen Ratschlag nicht geben wollen, nicht widerlegen, um so mehr, als die Aussagen der Haupt- belaftungszcuain R. unbestimmt und nicht unparteiisch seien. — Der jetzt m Großharthau wohnhafte Drechsler Mar Paul Otto vurde am 9. August in Dresden unter dem Verdachte der Rot licht verhaftet. Um einer Anzeige zu entgehen, bot er auf der Polizeiwache einem Gendarmen ein Geschenk von 50 Pfg. on und wird wegen Beamtenbcstechung zu 15 Mark Geldstrafe oder 3 Tagen Gefängnis verurteilt. — Ein gefährliches DiebeSklee- )>latt steht vor den Schranken der 5. Strafkammer, nämlich der Marfthelfcr Franz Joseph Panizza aus Zaukeroda, der inn Georg Schiemeck - — - 2 Hermann Gcor Hönnicke auS karft- rg Schiemeck'aus Dresden und oer Forme, Erfurt. Hönnicke und der Steinmetz uv*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)