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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.07.1922
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220715028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922071502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922071502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-07
- Tag 1922-07-15
-
Monat
1922-07
-
Jahr
1922
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.07.1922
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Z -8 -Ss «s 1 s s Z «v e-i »» « radikal« vrgautsatto» eine MUgl^derzabl von 400 000 tn die Welt posaunt. Die wirkliche Zahl ihrer Anhänger kann heute noch niemand anaeben. da die einzelnen Organtsa- tionen und besonder- die Einzelmttglteder noch kaum Ge legenheit hatten, ihr gegenüber Stellung zu nehmen. AuS dieser Spaltung der Beamtenschaft erwächst der Regierung die Pflicht, dre die GtaatSautorttLt erhaltende» Kräfte im Beamtentum mit alle» Mitteln zu unterstützen. Keinessallü >rber kann man da» Beamtentum dadurch stärken, wenn man ihm Fesseln «uckegt, die die verfassungs mäßigen Rechte der Beamten kürzen, wenn man selbst Hand anlegt, um die Beamtenschaft zu politisieren und durch da» „Schutzgesetz gegen reaktionäre Beamte", wie eS der vor wärts" bezeichnend nennt, die Gesinnung de- einzelnen Beamten unter Zwang stellt. DaS treibt unnötig neue Keil« in den Veamtenrörver. Daß ein Beamter verpflichtet ist. sein Amt der Reichsverfassung entsprechend zu führen, ergab sich schon aus dem bisherigen Gesetz, lieber die ver schärften Strafen deS neuen Gesetzes könnte man darum htnwegsehen: denn Disziplin und Unterordnung gegenüber der StaatSleitnng gebären zu den ersten Pflichten des Be amten, selbst wenn man mit den leitenden Persönlichkeiten nicht ttbereinstimmt. Aber daß ..Beamte, die in leitender, berichtender oder ausführender Stellung mit dem Schutz der republikanischen Slaatösorm besonders betraut sind", nicht nur im Dienst, sondern „auch außerhalb ihres Amtes sich jeder tätigen Anteilnahme an Bestrebungen zur Aenderung der verfassungsmäßigen republikanischen Staatsform ent halten sollen, auch wenn diese Bestrebungen sich im Rahmen der Verfassung und der Gesetze halten", ist eine Gesinnungs knebelung schlimmster Art. die notwendig zur Gesinnungs schnüffelei und zur Politisierung zunächst der besonders bezeichneten. darüber hinaus aber auch der unterstellten Be- amten führen muß. Nimmt man hinzu, baß kein Beamter bei seinen Untergebenen mißachtende Aeußerungen gegen die Republik dulden darf, so ist es klar, daß hiermit der Gesinnungsschnüffelei und der Denunziation Tor und Tür geöffnet ist. Niemals ist bisher in einem reaktionären Staat ein solcher Zwang Gesetz gewesen. Selbst wenn man sich aber in der Beamtenschaft noch damit abfinden wollte, daß einem Teil der Beamten die Ausübung verfassungsmäßig und gesetzlich erlaubter staats bürgerlicher Akte verwehrt und die Meinungsäußerung be schränkt wird, so wird man sich der Gefahr nicht verschließen dürfen, die in der Dehnbarkeit der Bestimmungen und in der Willkür der Exekutive liegt. Sozialistische Auslegungs- knnst wird sich mit Leichtigkeit über juristische Bedenken hinwegsetzen und getreu nach der Parole: „Gegen reaktio näre Beamte" jeden anders Gesonnenen abzuhalftern wissen. Glaubte doch, wie die „Tagl. Rundschau" mttteilt. der sozia. listische Oberpräsident Hörsing in Magdeburg schon jetzt, vor dem Inkrafttreten des Gesetzes, namens seines Provinzial- schulkollegtumS einen Erlaß an sämtliche Dienststellen her- auSgeben zu dürfen, in dem eS heißt: .Leiter und Lehr- »ersonen dürfen Vereinen, die die NeichS- und StaatSregie- rung sowie die republikanische Staatsform als solche in Bort und Schrift beschimpfen und verächtlich machen, nicht angehören. Sie haben Versammlungen und Kundgebungen, die eine staatsfeindliche Tendenz haben, oder bet denen eine solche zu befürchten ist, fernznbleiben... Mit der Ehre eines Beamten ist es nicht vereinbar, Zeitun. gen und Zeitschriften zu halten, dte im Sinne der Verordnung des Herrn Reichspräsidenten die jetzige Staats- fvrm verächtlich machen und die Regierung beschimpfen oder verleumden." Der Erlaß zeigt zur Genüge, wohin die Reise geht, und die Dehnbarkeit des Begriffes „staatsfeind liche Tendenz" wie der Ansicht über die Zeitungen, die die Gtaatsform verächtlich machen — die es nebenbei gar nicht gibt, weil sie sonst verboten wären —. zeigt, wie ungeheuer lich der Zwang ist, der hier auf die Beamten auSgeübr wer ben soll. Mit Recht hat angesichts dieser neuen einschneidenden Pläne der Deutsche Beamienbund euergisch dagegen pro testiert. daß das Gesetz ohne Befragung der Beamtenschaft zustande kommen sollte, und hat. als man ihn schließlich zur Beratung heranzog. das Besetz abgelehnt, obwohl ihm wohl niemand reaktionäre Tendenzen nachsagen kann. In dieser Beratung aber zeigte sich sofort die ganze Schädlich keit der unseligen Spaltung, da der Allgemeine Beamten- bund Menneschcr Richtung dem Gesetze zugestinimt und eine einmütige Ablehnung des Gewissenszwanges für die Be amtenschaft sabotiert hat. Gewaltig sind die Gefahren, die heute die Beamtenschaft bedrohen, einmal durch dte Streik anhänger, die das Berufsbeamtentum zerschlagen und den Beamten zum klassenkampfgewerkschaftlichen Arbeitnehmer Herabdrücken wollen, zum andern durch eine infolge über hitzter Parteileidenschaft und überspannter Machtforderungen der Gewerkschaften geforderte Gesetzgebung, dte die Haupt-, wenn nicht dte einzige Stüse des Staates in zwei Lager spaltet. Staat und Berufsbeamtentum sind in gleichem Maße die Leidtragenden, wenn es nicht gelingt, den spalten- den Tendenzen Einhalt zu gebieten. Der Enkwurs über Lie Freigabe -eulschen Eigentums in Amerika. Berlin. IS. Juli. Der Gesetzentwurf, der eine teilweise Freigabe des in den Bereinigten Staaten beschlagnahmten deutschen Eigentums vor» sieht, ist jetzt dem Washingtoner Kabinett zngcaangen. Ueber seinen Inhalt teilt der Bund der Ausländsdeutschen mit: Der Entwurf bestimmt u. a.. Laß eine Person, die an Werten interessiert ist. die in den Vereinigten Staaten beschlagnahmt sind, unter Eid in solcher Form und innerhalb der Zeit, dte vorgeschrieben wird, einen Fretgabeantrag bet dem Ver walter fremden Eigentums «tnretchen kann. Auf einen solchen Antrag hin ist der Berwalter berechtigt, dem deut schen Besitzer den Betrag aus seinem beschlagnahmten Eigen tum auSzuzahlen. der den Wert von 10 000 Dollar nicht über- stetgt. Wenn der Berwalter fremden Eigentums innerhalb Annahme der Wucherverordnung im Reichstag. IDrahtweldnug unser«» verltuer Hchetsttettnag» Berlin. 14. Juli. Lus der Tagesordnung stand zu- nächst et» Gesetzentwurf über den Ausschluß eine« Telle« des Kieler Hasen« an« de« Zollgebiet- Kiel will seinen Hafen znm GroßhandelShafen für den Vst- und Norbeuropahanüel au«baue» und hofft. AuSgangS- und Endpunkt der Ostsckifsahrt zu werden. Die Stabt bedarf daher an ihrem Hasen eines ZollauSsÄlußgebtete«. tn dem Umschlag und Stapelung ausländischer Güter ohne zollamt liche Abfertigung und unbehindert von Ei», und AnSsuhr verboten vor sich gehen können. Aba. vberfohreu iD. N.j empfahl den Antrag tm wirt schaftlichen Interesse der Stadt Kiel. Früher war Kiel mit der RetchSmarine eng verbunden. Die Entwicklung deS Handelshafens wurde dadurch Htntangehalten. Nach dem Kriege mußte eine wirtschaftliche Umstellung der Stadt Kiel erfolgen. Wenn der Wunsch der Stadt erfüllt wird, so wird auch die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands gefördert wer den. Auch die Redner der übrigen Parteien traten für die Vorlage ein. — RelchSwirtschastSmiulfter Schmidt wie« darauf hin. daß die RetchSreqierung bemüht gewesen sei. dte Angelegenheit zu fördern. Dte Vorlage wurde darauf tn allen drei Lesungen einstimmig angenommen. Der Gesetzentwurf über den 11. August als Feiertag, über die Not der Presse und über etn Dtsztpltnarrecht für die Wehr- macht gingen an die Ausschüsse. Auf der TmieSordnuna stand bann die zweit« Be ratung des ÄesentzentwurfeS betreffend die öffentliche Dekannimachung von Verurteilungen wegen PreiStretberet. Schleichhandel und ver botener Ausfuhr lebenSwichttger Gegen- stände. Nach 8 1 wird beim vorsätzlichen Zuwiberhandeln gegen diese Strafvorschriften, wenn auf Freiheitsstrafen von min destens drei Monaten oder auf Geldstrafen von mindestens 50 000 Mk. erkannt tst. neben der Strafe stet» öffentliche Be kanntmachung der Verurteilung durch eine Tageszeitung, sowie der öffentliche Anschlag auf Kosten deS Schuldigen angeorbnet. Der Anschlag erfolgt auch im Geschäftsraum deS Täters. Ein Kompromißantrag Marx lZentr.s. Becker, Hessen, und Petersen sDem.j wollte in der AuSschuß- enlschlbeßung. die eine klare Kennzeichnung der Tatbestands merkmale des Preiswuchers fordert, dte Feststellung treffen, daß der Preis keinen übermäßigen Gewinn und keine un- zulässige Preissteigerung darstellt, wenn er der Marktlage entspricht und wenn Höchstpreise oder amtlich festgesetzte Marktpreise eingehalten werden. — Reichstnstizminister Dr. Radbrnch bat, diesen Antrag abzulehnen. DaS Reichsgericht erkenne tn seiner Rechtsprechung an, daß in erster Linie die normale Marktlage in Betracht zu ziehen sei. Jede schein- bare Lockerung der Wucherbestimmungcu gerade in der heutigen Zeit der ungeheuren Preissteigerungen sei gefähr- ltch. — Abg. Hammer sD.-N.) fordert eine Nachprüfung der Warenpreise entsprechend der fortschreitenden Geld- entwerlung. Der übermäßige Gewinn müsse vom über- mäßigen Preis unterschieden werden. Auf die Ausführungen weiterer Redner erklärte Ncichsw'irtschaftömiuister Schmidt u. a.: Die Regierung ici nicht geneigt, von sich aus am allerwenigsten die Ver ordnung über die Preisbildung, über die Wuchergesetz gebung insbesondere, so zu ändern, daß dem Wucher die Wege geebnet würden. Mit aller Schärfe müsse die Wucher- gesctzaebung da etngreifen, wo sie tu dem ProdukitonS- vrozes, tn Frage zu kommen beginne. Unter Len heutigen Verhältnissen sei der Uebergang zum freien Wettbewerb abzulehnen. — Der Gesetzentwurf wurde darauf tn zweiter Lesung angenommen. Ueber die Entschließungen und Die Liquidation der Kaager Konferenz. Haag. 14. Juli. Die Lignidatio« der Konferenz ist in vollem Gange. Der Präsident der Privateigentums» kommissioa hat die Ausarbeitung eines Gutachten- angeregt, bas am Donnerstag festgelegt werde» sollte. Auch dt« beide» anderen Kommissionen stelle» ossiztell di« Zwecklosigkeit weiterer Verhandlungen fest. Mau nimmt an. daß am Dienstag oder Mittwoch die Sonfereuz beendet sein werde. Haag, 14. Jnll. Hente morgen fand «och ein« Sitzung der Unterkommission sür die Kredite mit den Nüsse« statt. Der Vorsitzende Avezzauo wies daraus hin, daß eS unmöglich sei, dt« Besprechungen über di« Kredit« rage nach den Vorgängen in der Unterkommissiou für die private« Eigentümer sortzusetzeu. Der britische AL- eorbnete Nouua sagte daraus, die »«versöhnliche Haltung eine weitere Besprechung der K zekchrtebenen Frist etn gerichtliches Verfahren einletten, um seine Rechte festzustellen, in welchem Falle das Gericht die Auszahlung der Gelder verfügen soll, di« den Betrag von tOOOO Dollar nicht übersteigen. Dem außergerichtlichen Freigabeantrag soll tn keinem Falle stattgegeben werden, wenn nicht klar ersichtlich tst. baß bas Honorar, daS die interessierten Vertretungen. Anwälte ober Agenten für dte Vertreter der Eigentümer von den amerikanischen Behörden beziehen, 10 Prozent nicht übersteigt. Nach Nachrichten, die dem Bund der Ausländsdeutschen von amerikanischer Sette zugegangen sind, besteht starke Aussicht dafür, daß dieser Gesetzentwurf noch während der gegenwärtigen Kongreß- tagung zum Gesetz erhoben wird. Amerikanische Skudenken beim Reichskanzler. Berlin. 14. Juli. Der Reichskanzler empfing heut« ln der Reichskanzlei 50 amerikanische Studenten und richtete an sie eine Ansprache. Die Studenten befinden sich im Zusammenbang mit der so überaus dankenswert in Amerika arbeitenden euro- pätschen Studentenyilse auf einer Rundreise durch Europa, I« der Ansprache behandelte der Reichskanzler auch daS Reparationsproblem und führte aus, baß erfreulicherweise sowohl tn England als auch tn Amerika dte Erkenntnis immer mehr wachse, daß daS ReparationSproblem ein europäisches und ein Weltproblem set und daß dte Erkenntnis setzt auch schon an die Pforten Frankreich« klopfe. Dt« wirtschaftlichen Fragen ließen sich nicht durch die Lutomatenbtktate und mit dem Säbel lösen. Znm Schluß gab der Reichskanzler den jungen Amerikanern auf befände- re« Wunsch einige Geleitworte mtt und sagte: Auch etn be siegte« Volk hat Anspruch auf Gerechtigkeit. Man kann von einem Volk nicht mehr verlangen, al« in seinen Kräften steht. Amerika erlebte dte Sklavenbefreiung. Wenn man von einem Volk« t» Europa mehr verlangt, al« e« leisten so tft daS der Beginn einer neue» Vülkersklaveret. lanbS Hab« treditsrage soll bei der den Kompromißantrag gestimmt werden. Da« Hau« vertagte sich auf Go«»»b«»t RetchSkrlminalgesetz, Beamtenpflichtgesetz. dritte» Lesung M». » U»e: Da» Retch»lag»progra««. Berit». 14. Juli. Der Reichstag schließt voraussichtlich DteuStag sein« Arbeiten vor de» Sowmerferten ab. am WW W Der Sonntag wird w schußarbette» tu Anspru nichtrussische Unterkommissiou nicht unversöhnlich sei und die Tür »och nicht geschlossen habe. Wen« di« Russen neue Tatsachen und neue Vorschläge mltznteile» hätten, so wäre jetzt Zeit dazu. Litwinofs antwortete, baß die Russen keine neuen Vorschläge zu machen hätten. Nachdem die Aussprache noch eine Zeitlang fortgesetzt worden war, wurde sie geschlossen. «W. T. B.» Haag. 14. Juli. Dte zweite Unterkommission für die Schulden nahm heute unter dem Vorsitz von Alphand einstimmig einen von Alphand unterstützten Antrag an, dem englischen Vertreter in der russischen Delegation mttzuteilen. Laß man eS nicht sür nützlich halte, bet der heutigen Lage der Haager Konferenz, die Besprechungen mit der russischen Delegation fortzusetzen. Nach einer Aus sprache, an der die verschiedenen Vertreter tetlnahmen, war die Unterkommission der Meinung, daß der Antrag der russischen Delegation in bezug auf eine Vereinbarung über die Forderungen an Rußland weder ernsthaft gemeint, noch praktisch durchführbar set. weshalb dieser Antrag augen blicklich nicht besprochen werden könne, insofern eS sich um dte Schulden handele. Alphand wurde beauftragt, diesen An trag zur Kenntnis von Lord Greame. dem Vorsitzenden der Unterkommission für das Privateigentum, zu bringen. lvtd.) Polnische Eroberungsadsichten aus Deulsch-Oberschlesien. irraötmelbung unsrer BkrlinerSchrtftleitunai Berlin, 14. Juli. Nach hier aus Oberschlesien etn- getroffenen Briefen hat sich die Annahme, daß nach dem Eintreffen der polnischen Polizei die Zustände tn Ost-Obcr- schlesien sich bessern würden, sehr schnell al» irrig erwiesen. Raub. Plünderungen und Diebstahl dauern unvermindert fort. In Kattowttz stehen polnische Polizisten lächelnd dabet. wenn deutsche Passanten von Mitgliedern der berüchtigten Bojawka Poska verprügelt werden. Be sonder« schlimm wütet neuerdings wieder der polnische Terror. In Bodullahütte empfingen 85 deutschgesinnte Familien von der polnischen RäumungSkommts- sion den Befehl, innerhalb von 8 Tagen den Ort zu ver lassen. In mehrere Wohnungen Deutschgestnnter wurden Handgranaten geworfen und damit große Zerstörun- gen angertchtet. Daß die Pole« den Plan einer gewalt« kamen Eroberung Dentsch-LberschlesteuS nicht auszugeben gedenk««, geht auS einer Begrüßungsansprache hervor, di« m Kvnigöhiitte an de» General Zepcicki gerichtet «y.rLe und in der «S wörtlich hieß: »In diese« Hütte« lgemeint ist die ÜönigShüttes könne» die Kugeln «nb Schwerter ge, gossen werde«, «m die Brüder »« befreie«, die noch nicht zu u»« gehören." Sorfantq. dessen Stimm« t» diesen Rnseu nach Eroberung Deutsch-Oberschlesse»« übrigen» icht kehlt, s, . wiederum für bt« Aus genommen werbe». Nachdem da« Gesetz über die RetchSkrUninalpoltzei gestern t» RetchSrat angenommeu worben tst. wird e« morgen t» Plenum zur ersten Lesung auf die Tagesordnung gesetzt werden küuuen. sW, T. V.) Die Deuische Liga für Völkerbund an den Deuische« Veich»Iag. Die Deutsche Liga für Völker»»«» Orts gruppe Dresden sH. Beck. Vorsitzender), sowla die Deutsche FrtedenSgesellschaft, Ortsgruppe Dresden (H. Beck, geschäftsführender Vorsitzender), haben an den Deutschen Reichstag daS folgende Ersuchen gerichtet: « treffe«, daß da- Deutsche Reich i» de» Völkerbund ausgenommen wird. Zur Begründung führen sie auS: „Dte Unterzeichneten verhehlen sich nicht, baß der Völkerbund noch mannigfache Mängel bat. und daß «tue Anzahl Gründe gegen die Beteiligung der Deutschen Repu- blik am Völkerbund aufgeführt werden können! sie sind aber der Ueberzeugung, baß die Gründe, weiche sür den Beitritt Deutschland« zum Völkerbund sprechen, weitaus schwerer wiegen, alS die gegenteiligen. Wenn Deutschland seine Aufnahme tn den Völkerbund beantragt, so bekundet eS damit öffentlich und jede Miß- deutung auSschlteßend seine BölkerbundSgeslnnung. Der Beitritt zum Völkerbund bedeutet, daß Deutschland seine Ziele, insbesondere dte notwendige Aenderung deS FriedcnS- vertraae-, nicht auf dem Wege der Gewalt, sondern auf dem Wege oe- Recht- erstrebt, und baß eS bereit ist, Entscheidun gen von Schiedsgerichten freiwillig anzuerkennen. Diese Tatsache wirb auf dte Politik der anderen Völker. tnSde- sondere der von Frankreich, von ausschlaggebender Beben» tung sein und da» Vertrauen zu Deutschland und damit auch zu seiner wirtschaftlichen und finanzielle« Zukunft heben." Die -eulschnalionalen Beamte« zum Schutzgesetz. Berlin. 14. Juli. Zu dem neuen republikanischen utzgesetz heißt e» tn dem Rundschreiben de« deutschnattonalen Beamtenschaft: Wie auch dieses Gesetz auSfallen möge, so wird e» doch für die aus deutschnattonalem Bodeü stehenden Beamten um so weniger dte Gefahr eine» Konfliktes Hervorrufen. alS diese Beamte« von jeher, getreu den von der Deutschnationale» Volk«- Partei und insbesondere auch den von der beutschnatlonale« Beamtenschaft aufgestellten Grundsätzen, sich tn threm ganze» Verhalten al» treue Wahrer von Recht und Gerechtigkeit erwiesen hoben. Dte deutschnattonalen Beamten haben schon Schwerere» durchgemacht und werden sich auch weiterhin weder durch Drohungen, noch durch mehr oder weniger ver steckte Machenschaften von Angehörigen anderer Parteien von ihrer Partei und ihrem Berufsverein loSreitzen lasse«. Anderseits wird auch die Partei sowohl wie der Beruf«- verein nach wie vor für die gesetzlichen Rechte ihrer Mit glieder tn der bisherigen Weise eintreten. Daß wegen der bloßen Zugehörigkeit zu beiden Organisationen niemals auf Grund der genannten geschritten werben auch der Vertreter olita" eine» Artikel, der eine« einzigen Maß», ruf zur „Befreiung der »»erlösten Gebiete" darstellt. Eine neue Verhaftung in Wittenberge. Berli». 14. Juli. Wie dem „B. T." berichtet wirk verhaktet« in Wittenberg« die Polizei «ine» Mann, der sich sehr v e r d L ch t i a benommen hatte. Di« Untersuchung ergab, baß der Vergastet« der Or gante satio« Eons«! augehörte und der frühere» Arbeit«» gemeinschaft Roßbach. Er führt« Zündschnur und eins große Menge Schwarzpulver bei sich, von Barbe» legen wnrd« «in Kommando von Kriminalbeamte» »ach Wittenberg« entsandt, um im Znsammenhang mtt diese« Verhaftung eine genau« Untersuchung «iuzuleiten. Die »w, herige« Ermittelungen sollen ergeben haben, daß der Ber, hastete mit dem Attentat aus Rathenau direkt nicht» z« Hab«, daß aber wahrscheinlich ein neues Attentat «e, plant war, vielleicht in der Absicht, die üusmerksamkeit ber Bevölkerung von der Mordangelegenheit hiathena« ab»», lenke». Nähere Einzelheiten fehlen «och. Wie die Berliner politische Polizei mitteilt, tst dt« Ver folgung der Mtnistermörder Fischer und Kern hi« jetzterfolglos geblieben. Alle Spuren, über die bisher berichtet wurde, haben sich bet den Nachforschungen olS trrtg erwiesen. Alle angehaltcnen Personen konnten sich über ihre Persönlichkeit einwandfrei auSweisen. Sven Le-iil gegen die Gewall-olM am Nheln. BerN». 14. Juli. Der weltbekannte schwedisch« Fyr- schungSretsende Sven Hebin. einer ber wenigen inter nationalen Grüßen, die aus ihrer Freundschaft für Deutschland während de» Kriege» und nach dem Kriege kein Hehl gemacht haben, bat an den Nheinlanbdank folgende» Schreiben gerichtet: Ich möchte noch und durchdringend über daS Unrecht schreien, das gegen daS Rheinland «erüdt wird. Dies« wahnwitzige selbstmörderische Politik, ei« Volk mit Gewalt zu zertreten! TS gelingt freilich, solange die selbstverständlich auch nicht kehlt, schrieb Uebermacht so groß ist. Aber dafür wächst Haß und gebet! Rache für die Zukunft. Jedes Unrecht, da» gegen etn vo begangen wird, sällt früher ober später auf den über mütigen Sieger zurück. Solange das Rheinland und an dere Teile de- Deutschen Reiche» in dteser^Wrtse zertrete« werden, kann Deutschland nicht genesen. Einigkeit. Zusammenhalten tn Deutschland ist die Hauptsache. Solange aber Partetkämpse toben, bat Deutschland keine Zukunft. Montenegros Ende. Pari-, 14. Juli. Die Botschafterkonfereuz stellte gestern bei der Festsetzung ber endgültigen Grenze zwischen Vüd- slawten und Albanien fest, baß Montenegro seit dem Jahre ISIS tatsächlich etn Teil SüdslawtenS sei. Damals lehnte die Friedenskonferenz eine Volksabstimmung in dem Lande ab. Mtt dem gestrigen Beschluß der Bot- schafterkonferen» verschwindet Montenegro offiziell von der europäischen Karte. iW. T. B.) Demtffien de» jugslawischen «ablneN». «ktaner Drahtbertcht der „T>r««dn. A « « r t A t« «".1 Belgrad. 14. Juli. Infolge eine» Zwiste» zwischen de» Radikalen und den Demokraten, die sich über die neue Be setzung de» Ministerium» de» Aeußeren nicht eisige» konnten, hat Ministerpräsident Pasttsch dte Demission des Kabinett» überreicht. Man erwartet sedoch, baß der König ihn wieder mtt der Regierungsbildung beauftrage» wir». Beginn de» amerikanischen Ettsenbahnersireik». London, 14. Juli. Reuter meldet au» Chicago, für den 17. Furt set eine Stretkorber ergange», durch -te -idOO schiesten« für die varschaser Etsenbahnarbeiter Letrosfen würbe».
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