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Dtefe» Via« »trd da» Laser« »an Dresden »»d Umgebung a« Lag« »«her bereit, al» -Idend-Mzgabe »ugefteilt, wShr«»d «, dt« Post.«do»nenten a« Marge» in «i»«r vesa«1a«»g<U>e erhalte». 88. Jahrgang. AL 382. vtju«»-Ve>ü-r »tenelsLhkl. für De«», tnn det »»Itch »wet. malt,er Zulraaun, <«, Sonn- und Montage» nur einmal) r,»0 M., durch au«wiint,«»»m. mllsianSre dl»»« M. »et «Inmottger Zu- pellung durch dl« Post »M.<ohneB«fteIIgeId>. »ueland: Oester- reich.Ungarn d,e» «r., Schwell b.Sd Frl»., Italien 7, ,7 Lire. — Nachdruck nur mit deutlicher vneNen. angab« l-Drerdner Naiir.">pi»ssl».-Un. oerlangte Manuskripte uxrd.ntchtausdewadrt. Sonntag. LI. Dezember 1913. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Keg^LrrrSeL 1886 Druck und Verlag von Liepsch öc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstraffe 38M. Sammelnummer für sämtliche Telephonanschlüsse: 2'» 241. Nachtanschiuß: 11. Anietgen-Tarif. Annahme von Anlün. dlgungcn dt» nachm. 2 Uhr. Sonntags »ui Llartenstrahe 28 von >1 dts >/!> Uhr. Dte «tnipatttg« Zeite <elwa 8 Silben- 2« Ps. die Iwetspalttge Zette aus Tertseite 70 Ps.. dte zwctspatt. Sickta>ne,etlc l.LO M.. Familien. Nachrichten ausDrc». den die einspa». Zeile 22 Ps. — Zn Num. mern „ach Sonn und Feiertagen erhöhter Torts. — Auswärtige Aufträge nur gegen Vorausbezahlung. — ZedcstLelegblatllvPs. Lrnsl /^molä, KunsikanälunZ, Sctilok-Slrake 34 Oravüren, farbige Drucke, Oelkopien, Aquarelle etc. in moäernen finrabmungen. > > ALrv eitigs Lefov am Sonnabend abend. Der Acrztevcreinsbund und der Leipziger Ver band sind nach wie vor zu Einigungsverhandlungen bereit, erklären aber die Regierungsvorschläge für unannehmbar. Der Bezirksverei» Dresden-Gruna lehnte den Bei tritt zum Bürgerausschuß für Errichtung einer Universität Dresden einstimmig ab. Dschawid Bei hat, nach einer türkischen Meldung, mit der Deutschen Bank eine Anleihe von 200 Millionen ab geschlossen. Der König von Griechenland schuf ein „Armeekorps von Attika", das dem französischen General Exdoux unterstellt wird und als Modellkorps dient. Nach einer Meldung des „Matin" ist Dclcassös Rücktritt von seinem Petersburger Botschafterposten in der nächsten Zeit zu erwarten. Durch vulkanische Ausbrüche sind aus der Hebrideninsel Ambrim über 400 Eingeborene umgekommen. Die Presse über da» Urteil gegen v. Forftner. In der konservativen Presse kommt Erstaunen über die Schärfe des Urteils zum Ausdruck. Tie „Kreuzztg." schreibt u. a.: „Die Härte des Ur teils steht in auffälligem Gegensatz zu der Milde, mit der kürzlich die wegen schwerer Tisziplinverlctzung angcklag- ten Rekruten bestraft wurden. In jedem Kalle bringt dieses Urteil die Offiziere, die von ihren Borgesetzten den Befehl erhalten haben, jeden Angriff auf des Königs Rpck mit Entschiedenheit abzuwehrcn, in eine Lage, aus der sic sich so leicht nicht herausfinden werden, die keinesfalls geeignet ist, sic zu cntschlußfreubigem Han deln zu erziehen." In der „Deutschen Tagcsztg." heißt cs: „Diese vorläufigen Bemerkungen richten sich ja auch nicht gegen das Stratzburger Militärgericht, sonder» gelten vor allem der Krage, ob hier nicht eine Härte in der formellen Kon struktion unseres Rechtes vvrliegt, die zu einer über daö billige Maß hinausgehenden Sühne einer Tat geführt hat, für welche doch unter allen Umständen erhebliche Milde- rungsgründe vorlicgen. Die Person des Leutnants von Korstner vollends, auf welche es uns in dieser Angelegen heit niemals angekommcn ist, tritt dabei für uns völlig in den Hintergrund. Die militärfcindlichc Presse aber sollte, das möchten wir doch noch betonen, aus dem Straß burger Urteil entnehmen, wie streng unsere militäri schen Gesetze und unsere militärischen Gerichte Ver fehlungen eines Offiziers wie jedes Soldaten bestrafen: und wie völlig haltlos schon deshalb die hetze rische Behauptung ist, das Militär könne sich überhaupt in Deutschland „ungestraft Ucbergrisfe erlauben"!" Die „Köln. Ztg." erklärt sich für befriedigt. Tie schreibt: „Man darf sagen, daß die Sprüche, die das Straß burger Kriegsgericht bisher gefällt hat, durchaus dem Rechtsempfinden der bürgerlichen Kreise entsprechen. So war es bei dem Urteil gegen die un gehorsamen Rekruten, so war es bei der gestern aus gesprochenen Bestrafung des Leutnants v. Korstner mit 40 Tagen Gefängnis, der mildesten bei Körperverletzung zulässigen Strafe. Die Verhandlungen bestätigten übrigens die Annahme, daß das Verhalten der Offiziere bei den Unruhen in Zaber» auf Befehle des Regiments kommandeurs zurückzuführen ist. die in der Theorie ja wohl berechtigt sind, die aber in die Praxis übertragen — Zabern hat das gezeigt — doch zu großen Bedenken An laß geben. Davon wird ja zweifellos in dem Prozeß gegen' Kunst und Wissenschaft. Sinsonielonzert im Sveruhause. Das dritte Sin so niekonzert -er König!. Musikalischen Kapelle jSerie L) brachte zwei -Hauptwerke der Leipziger Romantiker. Schumanns vierte Sinfonie in D-Mvll und Mendelssohns Violinkonzert. Beides Schöpfungen, die in ihrer Eigenart und Bedeu tung längst erkannt sind, aber dennoch selten durch eine so treffliche Ausführung wie die gestrige ihre volle Schönheit entfalten können. Ramciitlich kam Schumann unter Schuchs Leitung zu seinem Rechte. Die D-Mvll-Sinfvnie, die dem Komponisten sehr am -Herzen lag, mit der er sich wiederholt ne» beschäftigte, in der er neben den zartesten melodischen Blüten, wie sie das Liederjahr 1040 hundert fach ihm eingab, noch einmal das Ittngliiigsfcucr der Klavierphantasien mit Davidsbündler-Bcgcistcrung auf slammen ließ — sie straft alle die Lügen, die Schumanns Bedeutung als Sinfoniker gering einschätzen. Hier wird eine Polyphonie entwickelt, die Bläsergruppc so modern behandelt, daß man unwillkürliche Vergleiche mit der gleichzeitigen (1831) Wagncrschcn Orchcstrieruiigsart an- stcllt. Das Leidenschaftliche zu verquicken mit dem echt Schumanniscls-Schivärnicrischcn, wie cs im langsamen Sah und im wundervollen Trio des Scherzos sich zeigt, und über das Ganze romantische Karben von fesselndem Reize auSzubretten. das vermag selten einer so wie Schuch, der nach der prächtigen Sinfonie lebhaft gefeiert wurde. Mendelssohn, der kühlere, modischere, abgeschliffenerc, kam mit dem E-Moll-Biolinko»zcrt tm Bortrag durch Krau St e fi Iu ng - G c q c r gleichfalls zu bester Geltung. Diese junge Schülerin Hnbays, die schon seit über zehn diesen Regimentskommandeur noch die Rede sein müssen. Jedensalls läßt sich feststellen, daß die schnelle und sachliche Behandlung der leidigen Angelegenheit durch das Militärgericht wie Oel aus die aufgereg ten Wogen gewirkt hat, und daß heute dos Vertrauen, das eine Zeitlang erschüttert war, zurttckgckchrt ist." Die rechtsnationalliberale „Tägl. Rundschau" findet wie die konservativen Blätter das Urteil „hart, fast unverständlich" und schreibt dann »ach Wiedergabe der Be gründung des Urteils: „Noch ist mit diesem Urteil erster Instanz das letzte Wort i» der Sache nicht gesprochen, da der Verurteilte sofort Berufung eingelegt hat. Es bleibt also abzuwarten, ob in der zweiten Verhandlung die Richter nicht eine andere Auffassung der.Handlungsweise KorstncrS gewinnen könne». Nachdem den Zabcrner Rekruten die mildernden Umstünde, welche Gericht und öffentliche Meinung ihnen zugcstandc», in so außerordent licher Weise zugute gekommen sind, möchte man ein gleiches anch dem jungen Offizier wünschen, der aus so unliebsame Weise der Mittelpunkt einer nationalen, einer europäischen Sensation wurde und doch nur nach erhaltener Vorschrift handelte. Es wäre eine bedauerliche Härte, wenn die Erfüllung dieses menschlich-natürlichen Wunsches an einem Paragraphcnbestand scheitern sollte." Selbst ein Teil der linksstehenden Presse kann sich dem Eindruck nicht ganz entziehen, daß daS llrteil zu hart ausgefallen ist. So äußert die „M o r g c n p o st": „Die Strafe ist g-recht, aber sie ist auch streng und es fehlt auch nicht an Gesichtspunkten, unter denen betrachtet, sie als hart erscheinen könnte. Eine gewisse menschliche Teilnahme kann man dem jungen Mann nicht versagen und noch weniger seiner Mutter, der armen Offiziers- witwe. Für seine knabenhaft törichten Worte ist dieser junge Mensch wahrhaftig hart bestraft worden. Aber eben diese seine ihm mit Recht als Milderungsgrund zu- gebilligte Jugend wird zur Anklägerin gegen die wahr haft Schuldigen. Auf junge Leute, wie den blutjungen Leutnant, muß der fortgesetzte Hinweis auf den Wassen- gebrauch so wirken, wie er gewirkt hat." Dagegen liest man in der „Boss. Ztg.": „In jedem Kalle zeigt der erste Prozess gegen die uniformierten Ge- setzesübertretcr von Zabern, wie richtig der Reichstag ge sehen hat, als er den Schutz der Bürger für nicht ge nügend gewahrt erklärte. Der Kanzler und der Kriegs- Minister haben sich bei ihrem Urteil in erster Linie auf die Berichte der Militärbehörden gestützt. Tie Zu verlässigkeit der militärischen Berichterstattung ist durch den Korstner-Prvzcß sehr bedenklich erschüttert wor den. Selbst die Aussagen der Soldaten haben die militär- amtliche Darstellung des Dettweilcr Vorganges nicht be stätigt, und die Bekundungen des jungen Fahnenjunkers Wiest wurden durch die Feststellung des sehr objektiven Verhandlungöleitcrs, daß der Fahnenjunker nicht einmal das stark hcrvvrtretende körperliche Gebrechen des Schuh machers Blank bemerkt hat, entwertet." Neueste Drahtmelduugeu vom 20. Dezember. Dreiverband, Dreibund und Orient. Eine englische Stimme. London. lPriv.-Tel.j Die „Times" vcrötfentlichcn heute einen längeren Artikel über die Orientsragen, der wegen seiner Widersprüche bemerkenswert ist. Zunächst greift er die Mächte des Dreibundes an, die stets in dieselbe Trompete blasen, und sagt dann, daß dadurch die Kragen nur noch verwickelter würden. Die Mächte müßten sich die größte Zurückhaltung auferlegcn, wenn sic dem europäischen Frieden dienen wollten. Man habe keine Ur sache, daran zu zweifeln, daß die Türkei ihren Vcrpflich- Iahrcn als eine ausgezeichnete Geigerin sich bekannt ge macht hat, ist bei allem Aufwand von Virtuosität, der heut zutage gemacht werden muß, im Besitze ihres echt weib lichen, zarten Empfindens geblieben. Kein scharfer Akzent stört irgendwie den Eindruck der frauenhaften Milde und Sanftmut, den man von ihrem Spiele emp fängt. Gerade solche persönliche Eigenzüge passen nun zu dem in höchster Formal-Schönheit immer aufs neue er strahlenden milden Mendelssohnschen Konzert. Rein und fein war Stcsi Gencrs Ton und Strich, und seine Klein heit wurde durch die unter Herrn StricglcrS Leitung stehende, mitunter ans das kaum Hörbare abgekämpfte Begleitung geschickt verdeckt. Sv erhielt die reizende Un garin mit Recht den herzlichen Beifall des -Hauses. Zum Schluß kam »och eine Novität: NicharüStrau ß' Festliches Präludium für großes Orchester und Orgel (Op. 01), kvmpouicrt für die Eiuivcihnugsfcicr des neuen Wiener Konzcrthanscs am 19. Oktober 19l!I. Eine Gclcgcn- heitSkomposition niederen Grades also. (Denn im Goclhc- schcn Sinne ist anch jede tiefe Knnstschöpfnng, die der Künst ler sich befreiend von der Seele ringt, ei» GelcgenheitSwcrk, insofern, als immer gewisse gelegentliche Anregungen inner- lich-psvchologischer oder äußerlich cinwirkcndcr Natur, von kürzerer oder längerer Dauer, vorhanden sein müssen.) Was Strauß in dieser Zehn-Minutcii-Mnsik anfbictct an Mitteln, das geht allerdings ins Grandios-Festliche. Nicht als wenn ein -Haus für die Kunst, sondern als wenn eine neue Welt oder wenigstens ein neu entdeckter Weltteil mit Eolumbns- stolz und Freude geweiht und begrüßt werden sollte. Da wirkt außer dem reich besetzten, gewohnten Strauß-Orchester (warum jedoch ohne festliche .Harfen?) noch die Orgel mit und ein Zwölferchor von den Schluss zur Hanptsteigernng führenden Trompeten. Mit Hilfe solcher Kräfte wird wie derholt ein berauschender Klangesfekt von gewaltiger Macht erreicht, ein wirkliches Fvstgetöse. Aber Ewigkeilsgcbanken tungen, die sie im Friedensvertrage vvn Lausanne ver sprochen habe, Nachkommen werde. Der italienische Minister des Aeußeren habe ja auch immer daraus ge pocht. daß sich Italien eine angesehene Stellung im Konzert der Großmächte errungen habe. Es sei nun auch verpflichtet, seinem gegebenen Worte nachzutvmmcn. Im Interesse des Gleichgewichts der europäische» Mächte sei es sehr er wünscht. daß eine definitive Erklärung abgegeben werde, die nicht nur Italien, sondern den ganzen Dreibund um fasse. Dann kommt das Blatt ans die Beschwerden der Ententemächte in Konstantinopcl über die Ernennung Ver deutschen Generals Li man v. Sanders zu sprechen und schlägt da einen ganz anderen Ton an. Es sagt, daß nach dem Vorgefallcncn die Dreiverbandmächte das Recht hätten, gemeinsam aufzutreten und immer zusammenzu gehen. Durch die Ernennung des deutschen Generals habe die Wilhclmstraße bewiesen, daß sic die europäische Seite der Orientfrage außer acht gelassen habe. Glücklicher weise sei es noch nicht zu spät, die Pforte dazu zu bringen, diese Ernennung rückgängig zu machen. Andernfalls müßte man die ottomanische Regierung finanziell boykottieren und die Erbauung der Vagbadbahn unmöglich machen. Eine französische Stimme. Paris. (Priv.-Tcl.) Das Pariser Blatt „Opinion" gibt heute der Hoffnung Ansdruck, dass auch der neue Mi nisterpräsident Don m eigne Rußland denselben Schutz angcdeihcn lassen werde, wie seine Vorgänger im franzö sischen Ministerium des Auswärtigen. Die türkischen Er klärungen Uber Ziele und Zwecke der deutschen Mt- litärmission müßten für ungenügend gelten. Man wolle sich daran erinnern, daß man noch andere Mittel als gerade eine bewaffnete Intervention in der Hand habe, die aber mindestens ebenso wirksam wäre. Die Auffassung in Konstantinopel. Konstantinopcl. (Priv.-Tel.) Der „Tanin" bringt einen längeren Artikel, in dem er u. a. schreibt: Die Mächte der Trivelentente hätten es vergessen, daß die Türkei eine unabhängige Macht sei und daß sie einfach mit Deutschland ein Schutz- und Trutzbündnis ab- schließen würde, falls die Ententemächte ihre Selbständig keit bedrohen würden. Abschluß einer türkische« Anleihe mit der Deutschen Bank? Konstautinopel. (Priv. - Tel.) Der „Jeune Turc" erklärt, nach den ihm ans der deutschen Botschaft nahe stehenden Kreisen gewordenen Informationen zu wissen, daß Dschavid B e i, der sich aus dem Rückwege nach Kon stantinopel befindet, mit der D e n t s ch e n B a n k eine Anleihe von 200 Millionen abgeschlossen habe. Der An- leihcvcrtrag sei bereits von beiden Seiten unterzeichnet worden. Ankauf des „Rio de Janeiro" durch die Türkei. London. lPriv.-Tel.) Die von dem türkischen Bot schafter in London wieder aufgenommenen Verhandlungen wegen des Ankaufes des brasilianischen Schlacht schiffes „Rio de Janeiro" haben jetzt dazu geführt, daß die Pforte das französische Banlhaus Pcricr an gewiesen hat, eine Million türkische Pfund als erste Zahlung für den Ankauf des „Rio de Janeiro" nach London zu senden. Die Londoner Presse drückt ihr Erstaunen dar über aus, daß die augenblickliche Finanzlage der Türkei den Ankauf des Dreadnought gestattet. * Ein griechisches Armeekorps nntcr französischem Oberbefehl. Athen. Wie die „Agencc d'Athencs" meldet, wird durch ein heute veröffentlichtes Dekret des K v n i g s ein eigenes Armeekorps von Attila geschaffen, daS dein französischen General Eydoux unterstellt wird und als Modcllkorps für die anderen Armeekorps dienen soll. sind ferngcblicben. Die E-Dur-Thcmen (denn E-Dur ge hörte sich natürlich für diesen Anlaß) sind wohl langatmig, aber doch ziemlich nnintcressant, und die staunenswert poln- phone. kontrapunktischc Arbeit ehrt wohl den Kompositions- tcchnikcr, bedeutet aber im höheren künstlerischen Sinne nicht viel. Vor allein kann die ganz äußerliche Einbeziehung der Orgel in den Gesamtkörper sogar in technischer -Hinsicht ent täuschen. So rauscht dieser Festhnmnus in wechselndem Tempo, einmal mehr gcsangvoll, dann wieder in reicher thematischer Verästelung, vorüber, allerhand Motivisches ans der „Ariadne" mit inS Feuer führend und anch dem Meister des modernen Wien Johannes Brahms die Ehre einer Art von Zitat erweisend — brausend und klingend, ein richtiges Präludium, das ohne alle künstlerischen Ehrgeize die Herold- fansarcn znm Sammeln der Geister für bessere Dinge, die folgen werde», abgibt. Das „Mcistersinger"-Bvrspicl be deutet natürlich mehr, will anch mehr sein. Schuch hatte selbstverständlich alles daran gesetzt, dieses Präludium mit dem nötigen Fcstschwnng hcransznbringcn. Mit Hilfe der trefflichen Künstler seiner Kapelle und mit Unterstützung durch die Hoslrompetcr gelang ihm dies glän zend, und das Publikum nahm diese neue» Fcstklängc, wenn auch nicht mit Entzücken, so doch mit Freude am orchestralen Vollschwlttig auf. I)r. Georg Kaiser. Mitteilungen a«S dem Bureau der Königlichen Hos- thcater. Im Königlichen Opernhauie findet Diens tag, den 23. Dezember, die letzte Aufführung der Humper- dinckschcn Märchenoper „ Hünscl und Grctcl" zu er mäßigten Preisen statt. Die Besetzung ist wie folgt: Vater: Herr Schmalnaucr, Mutter: Frl. Stttnzncr. Häusel: Frl. Serbe. Gretel: Frau Nast. -Hexe: Frl. v. Norman», Sandmännchen: -Herr Rüdiger. Tanmäniichen: Frl. Sachse. Beginn der Vorstellung: 6 Uhr.