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Dresdner Nachrichten : 21.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188606210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860621
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860621
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-06
- Tag 1886-06-21
-
Monat
1886-06
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.06.1886
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qnWoäKNlaakudlv- ,. .»cklamen, au) der «nvat- S'LKLW. kL.« Inlksalr wird iiitm akakhii. Au»' ivarim« ÄnIkrOoiiS Aullwae acaen vwnumerant>o»a«l»na durch Brief- märten r>d Pone,n»a>ilu»a J»leral« »edmen Iamn,N,-l>k rcnoimmrlc An- »oncen Srvedillaneii a». »ur Ruck- ,ave ciniel. Manulcrivle leine ver< dludlichkeil. Tageblatt für Politik, ZIillcrSoltuU, KesW-mkeSr, KöOii»ni<-l. Iremdeilltjle. Lla» ItntaBtrvpk« riclltvt Oor^ouieo nntsr §.iiinmt- lil'kon t)M>, L1olt.or», Xruoi8vn, Ul-itt- iLust'N. I'ltOj.'suiow. no. vvolctior ».jcl» 2>t tiorc-n «loi; nvut»»1asl>!snon..l>»*ootink iro- Alid viiruterl.ttrer Kkulr. tlilotivklioit un>> t>s'tnu'IIi^'k«!N. tHälvl. iNoi-s-k I'ulvoi n!!o Nk-t- lioiwn^ nrxt ^liiKtzj^on Insootou Itndon I"»ll» ^slii»'i«>r i:> ltlook- <IoL«n A 7ü un i 1^0 1'lonn>50. FIslvcl Ulviubvl, ^ Orostlen, >Vl l»iiIi »lsi r»4l r. 80. ^ Lt»dIIi-1 svit IV77. »»»««««»««« O^o > v Ilodor z 1000 r«1vntvz »Nvr8ta»1vn ervlrkt.! »» -4 7'27^TL'^k 26 r.WslIiriel' 8tr.26i SS t'M«»««««««« I)re8ä«i>, 8vv8lr»88v 20, I. I. Avuoooeu ^rppälNoo tür »II« 2«ilimy«i». U. 1k«»t«rI»1II«t-V,rltanr kür äio OroLänor ü'tionlor. IH. klseeten-^vnlrvl« untzor 6srnntis. IV. Lolleetloo 6«r 8llcl»8. I»auäe«IoN«r1s. LlvA8»«AS»«r«8»«1S« IivboiM'Lll,I»tz8l«IlLiIitzv«itIltzxtzr,l-Iiii8lirliiiilLKl.llMPtIltz!itzvltz8<lW,M6tzMKtzMvi'. Nr. 172. 31. IthlMi. Auslast: 42,000 Licpl. SlIlen>na«a»SUldlt« für »er» 21. Inni: Nordoftwind von mlltlerer Slilrke bei dorchsidn. miiil.vewült., mit »elt-n.slellrmv. Nicdcrschl. Tcm». wenin vrriindcr«. »leiauna zu örtlicher Grwitirrbildnng. Mmralter der LSItteruna loechsclud. Dresden. 1886. Mvlltllll, 21. JlNtt. Telegramme der „Dresdner «achrtchten". München. Die Kommission der ersten Kammer beschloß nach dreimaliger Berathung, wozu der Psiichiatrik« (kröche» aus Würzbura als Erpertc zugezogen war. einftimniig, der Uebcrnalnne und Forksetzung der Regentschaft durch Prinz Luitpold zuzustimmcn. Tie Plenarberathung über den Kommissionsantrag findet heute Montag statt. FranzenSbad. Der russische Minister des Auswärtigen, v. Giers. wird mit Familie ani 6. Juli znm Cnrgebrauch wiederum hier eintrefsen. New - Bork. DaS Comitü zur Verwaltung der irischen Par- lamcntSfonds ließ Parnell 20,000 Doll, zu Wnhlzwecken zugchen. Der Norddeutsche Ll»ddd««d>er „Sidrr" Ist am l!>. Juni e. »volildehaltea in New - v » rk auzetommen. ivericht ,ou lk. A. O»elt, Schulaiitstrafte lk.i «wuar». rs. Juni. Melil 3.2a. Roll,er Wmtenveuen es. ver Juni no- . ver Juli kb'/>. ver A»a»s« ss'/>. Mai» iNew> ->s. rächt «>/«. v« murcll. — Nach nal>ezn dreiwöchentlicher Anwesenheit in Wien hat am Sonnabend um 7 Uhr Morgens Sc. Kgl. Hoh. Prinz Friedrich August von Sachsen, welcher am Freitag Abend aus dem Brücker Ir'agcr znrückgekchrt war. Wien wieder verlassen und sich mittelst Tnmvsschisf zunächst zu einem kurzen Besuch »ach Budapest bege ben. Prinz Friedrich August wird von Budapest aus einige andere europäische Hille besuchen und erst AnsangS September nach Dresden zuriickkchre». — Es war zu hoffen, das; die vorgestern im Kultusministern»» stattgcfundene Konferenz sämmtlichcr Bezirksschulinspek- roren sich >n dem Sinne aussprcchen werde, daß bez. des Be suches des öffentlichen Gottesdienstes von Seiten der Schuljugend keine Veranlassung vorliege, etwa durch ministerielle Verordnung ein Mehr einzusiihren, als es bisher die Schule kür ihre Pflicht gehal ten hat. Man hat daher von einer verschärften Kontrole, von euicm zwangsweisen Führen der .Kinder zur Kirche, von Vereinigung der Kinder au bestimmten Plagen abgesehen. Es ist das in der Dhat im Interesse der wahren Religiosität und Kirchlichkeit ge schehen. zumal die Zunahme des kirchlichen Sinnes in der Bevöl kerung. auch in den große» Städten, zu konstatiren ist. In unserer pwicslanlischen Kirche ist die Predigt der Mittelpunkt und die Hauptsache beim Gottesdienste. Der Massenbesuch der Schulkinder würde in vielen Fällen für sie selbst ohne Ruhen und für die Er- wachieiien störend sein. Die Kanzelberedtsnmkeit ist mm einmal ein Eriordernis; iiniercr Zeit, ohne welche insbesondere an den Orten, irw nielnerc Geistliche iungiren, ein großer Kreis von Kirchgängern nicht möglich ist. Wenn nun einzelne Geistliche, um die Kirche zu fülle», aus die Schulkinder reslektiren, so ist das erklärlich, aber mchl erfreulich. Gottlob, hat dies ine große Mehrzahl der Seel sorger nicht nöthig. Und nun denken wir uns einmal die Predig ten eines Rülmg, Meier, Dibcliiis. Sülze rc.; sind dieselben etwa sur Schulkinder mcditirt? — Der katholische Schulvorstand schreibt für daS lausende Jahr eine Schnlanlage von 40 Pf. von jeder Mark des eimachcn Euckommrnstcucrsabes aus, welche am 15. Juli d. I. an das Stadt- tteueramt abzuiühren ist. — Zu der Vorveriainmlnng des 1. sächsischen Hand werk c r t a g e a, die gestern Vormittag erst nach I I Uhr in Memhold'S Sälen erössnet wurde, da die Herren Tbeiliiehmer ans Ehemmü und dem Voigtlande die Residenz nicht früher erreichen konnten, waren über 200 Delegirtc. darunter IM ans allen Dhcilen des Vater landes erschienen. Das SihnngSlokal mit einige» M Jnnungs- '»hnen, Emblemen und Wappen kunstvoll geschmückt, machte einen Knilche» Eindruck, der durch einen Baldachin, unter dem in einem Vlattpslanzenhintergrnnde die Büsten der königlichen Majestäten Iwiprirtraten. vortheilhatt gehoben wurde. .Herr Landtagsabgcord- neter Glasermeister Wehlich-Drcsdcn, welcher die Versammlung herzlich bcwillkoinimielc. betonte, daß die zu erledigende Ausgabe cme ernste und mühselige s« nnd erklärte mit dem Wunsche, daß der Segen des.Himmels aus den Verhandlungen ruhen möge, die Veriannnlung für erössncl. Hieraus crsalgte die Zusammenlegung deS Bureaus: Als Vorsihendc wnrdc» gewählt die Herren Weglich- DreSde», Kuhne-Leipzig und Baum-Ehcmnik, als Schriftführer die Herren Weincrt-DrcSde», Jnst-Pima und Gutbcrlet-DreSden, als Mischer die Herren Emmrich, Bartl, nnd Kaschck-Tresden, Dniiiiinlcr-Zitta», Knappe-Zwickau und Mäthe-Ehemnig. Sodann ward die Geschäftsordnung restgestcllt nnd die heute zur Bcrathnng kommende Tagesordnung genehmigt. Für 12 weitere Anträge, die, io weit cs die Zeit gestattet, cbemalls berathen werden sollen, ward eine Kommission von 15 Mitgliedern ernannt, um die einzelnen Materien einer Prüfung zu unterziehen. Nach einer kurzen Tank der Versammlung aus unter besonderer Hervorhebung des erstell Vorsitzenden. Dieser schloß um 2 Uhr die Versammlung. Nachmittags ward die Exportansstellung besichtigt und später das Akustische Kabinct von Knnsmann u. Sohn besucht, bis man sich nach allgemeinen Begrüßungen >n der großen Gartenwirthschast Abends 8 Uhr in Memhold'S Sälen zu einem gemüthlichen Kom mers einsand. — Heute Morgen 9 Udr beginnt die feierliche Eröff nung des Handwcrkcrtagcs, an die sich Nachmittags 6 Ubr die Fcst- taiel im Sitznngslotal anlchlicßt. Nach derselben erfolgt geselliges Beisammensein im Wiener Garten. — Ter nation alliberalc Verein für das Königreich Sachsen hält nächsten Sonntag Vormittag rn Meerane (Hotel zum Kaisechos) leine diesjährige ordentliche Generalversammlung ab. Derselben geht eine öfsentliche Versammlung voraus, in welcher die .Herren Rcichtags-Abg. Prof. Dr. Meller in Jena und General sekretär Tr. E. Jermalcm in Berlin Vorträge über die gegenwärtige Lage und die Ziele der nationalliberalen Partei halten werden. Die Tagesordnung der Gcncrnlverlcnnmlung ist folgende: 1> Geschäfts bericht und Rechnungslegung über das verflossene Veremsjahr: 2, Wahl zweier Revisoren zur Prüiung der Rechnung; 3) Neuwahl des Vorstandes; 4) event. vertrauliche Mlttheitlinge». Nach der Gene ralversammlung findet ein einfaches gemeinsames Mittagessen statt. — Die Universität Leipzig zählt dem eben erschienenen Personalverzeichniß zufolge diesen Sommer 3108 Studirende (gegen 3122 im letzten Sommer') immatrikulirt sind davon M>0 (gegen 3075 in« Sommer 1685). Von der» ünmatrikulirtc» Studenten sind 1408 Sachsen, ross Nicht-Sachsen, die Zahl der Elfteren hat gegen den letzicn Sommer nm 44 zugrnommen, während die der „Aus länder nm 59 abgenommen hat. Sieben den 1408 Sachsen haben wir 912 Preußen, 57 Ballern. 41 Mecklenburger-. 38 Schivarzburgcr, je 37 Altenburger nnd Braimschweiger, je 32 Anhalter. Hainbiirger rmd Meininger, 29 Reußen, 28 Württemberg« >c.. unter ven Nicht- dentschen 52 Russen, 47 Nordamerika»«, !14 Oesterreich«. 20 Schweizer rc., auch 3 Japanesen. Tic philosophische Fakultät zählt 1092 studirende. die medizinische 690, die theologische 653 und die juristisch« 625. Während alle anderen Fakultäten gegen das Vor jahr eine geringere Zahl Studirende anüveiscir, hat die theologische Fakultät »m 46 Slndircnde ziigenommen — Die Böttchergesellen d« W n ld s chl ö ß ch en - B ra u ere i haben die Arbeit ciiigeslelll. Die neue Direktion hat, der Behaup tung der Gehilfen zufolge, eine verlängerte Arbeitszeit cingenihrt, ohne für die Mebrstunden «höhte Löhne zu zahlen. — Von der ExP o r ta nsste l l un g. Begeben wir uns vom Mar-PalaiS durch de» schattigen Park »ach dem Floravavillon. In demselben haben größtentheils Maschinen, technische Artikel, Musikinstrumente, Möbel und Papierindustrie Aufstellung gesunde». In der kleinen Halle links vom Eingänge begegnen wir zunächst einer sehr praktisch konstruirtcn MonlirnngSschmiede von Albert Hauptvogcl hier, namentlich für Bauschlosser, Metallarbeiter, über haupt Handwerk« beachtenswerth. und «nein kupfernen Maiich- Destillirapvarat von der Brennereiapparate-Bnuanstalt B. Hänig ». Komp. hier. Die Dresdner Gasmowrcnfabrik von Moriy Hille sandte einen patentirten Gasmotor, der sich durch leichte und zweck mäßige Konstruktion wie besondere Krastlcistung bei wenig Gas verbrauch und Gefahrlosigkeit nnSzeichnet. Von vielem Interesse sind anch die Produkte der Sächsischen .Hutsormensabrik von Kühn- schcrs ». Kerber, Friedrichstadt, welche als einziges nnd größtes Etablissement diel« Branche gilt, welche Alles selbst sabricnt, so wohl die ausgestellten Formen in Holz, Eisen, Zink, verzinktem Eisen u. s. w. zur Stwbhut-, Filz- nnd Wollhnt-Fabrikativ». wie die hhdranlischen Stroh- nnd Filzt,»tvresscn, Tonrmaschinc» u. s. w. Ganz Vorzügliches hat die hiesige Eisengießerei von K. H. Kühne n. Komp, i» den von ihr aiisgessellten, selbstangesertigten.Hartguß- walzcn zu Ealander und Papiermaschine» geboten. Neben dem ausgezeichneten dazu verwendeten Hartguß-Material kommt c» haupt sächlich aus die mathematisch genaue Bearbeitung dieser Walzen an. Bisher wußten die wenigsten Reflektanten, daß solche Walzen auch in Sachsen gefertigt werde», glaubten vielmehr, daß dieselbe» nur vom Anslande bezogen und nur ans amerikanischen Schleifmaschinen genau zu bearbeiten seien. E. Leinliaas-Freiberg brachte elegante und praktische Petrvleumheizöscn für Zimmerheizung jeder Art, Otto Gras, hier, Kaffeeröstmaschinen, die Fabriken von Gustav Kirbach- Frcibcrg und Oswald Seele-Dresden-Planen Meialltnch- und Drahtgcwcbe, die Fabrik von Louis Herrmann, hier, ihre Speziali täten in Malzdarrhvrden. Lanterböden, Gewebe für Putz- und Sortirmaschinen zur Ausstellung. Beim Eintrilt in die .Hauvthallc fallen dem Besuch« sofort Hebewinden in verschieden« Größe von B. H. Hüll, hier, zusammenlegbare Garten- und Kindermöbel von Fritzichnig n. Block in Oederan, Nähinaschinc» von Hermann Groß mann - Dresden. feuerfeste und dicbessichcre Geldschränke von Schladitz u. Bernhardt. Ed. Günther scn.-Eölln und A. Reinh. .Helbig-Dresden in die Auge». Die Sächsische Dampsschiffs- und Maschinen-Bananstalt der Oesterr. Nordwest-Dampsschifstahrtsge- sellichast Dresden-Neustadt präientirt ein niedliches, bis in die feinsten Details sorgfältig gearbeitetes Modell des Schranben- dampsers „Senta". Nimmt man de» Rniidgang der linken Wand- scitc entlang, so begegnet man zunächst den Pappensnbrikaten von F. Reuter-Nendorf n. d. Spree, den stilvollen Gardiiienmnstnn der Dresdner Gardinen- nnd Spitzenniamifaktur-Aktiengcsellschaft, den Patent-Schiicllbohr-Maschine» der Werkzeugfabrik von Bernhard Filcher. Eine besondere Kolleklivansstellnng zeigt uns die eleganten und verschiedenartigsten Egrtonnagcnsabrikgte der bcknnnten Fabrik von Jen» Scherbe!, welche auch inLondon nnd Berlin permanente Mnslerlag« unterhält. Die Papierkoniektion ist vertreten durch die Firmen Gustav Schröder. Arthur Reimann. G. H. Rehfeld n. Soli», sammtlich in Dresden. Osw. Enterlein-Kleinzschachwitz nnd F. Otto Grüneri-Meißcn. Tie transparenten Lampenschirme der letztgenannten Firma erfreue» sich groß« Beliebtheit und werden nach Amerika, Rußland, England, Frankreich nnd Ehina in großen Mengen exportirt. Speziell die Fabrikation von Kotillon-, Kärneval- und Ehristbaninaegensländen, Lampions nnd Attrapcn x. anlangend, habe» die Finnen Franz Fröhlich-DreSdcii^ Groijan u. Hoyer und Zinimcrmann n. Breiter-Wnrzen hübsche Sache» ausgestellt. Die Papiersabrikalion selbst finde» >vir durch Hugo Hocsch-Köiiigstein und Tbode in HainSberg. die Liihographie durch R. Gcrstäck« n. Sohn-Chemnitz repräseniirt. Eine besondere in der Ausstellung noch vertretene Spezialität ist die Peraameiilpapi« - Fabrikation, welche in Sachsen erst seit kurzer Zeit und einzig und allein durch Heinr. Heniug in Mügeln b. Dresden betrieben wird. Die Firma Unger n. Hosimann hi« bringt ihre Trockenplatten und photo graphischen Papiere zur Anschauung. Zwei große Glaskioske ent halten die Tintenfabnkate der weltbekannten chemischen Fabriken von Ed. Bkver-Chcmnitz und Karl -Haselhorst-Drcsden. Ausmcrk- samkeit erregen anch die in der kgl. Strafanstalt Zwickau gefertigten Plastischen Zimmerdekorationen aus eactinteni Papi«. Ten Hinter grund der Halle nehmen prachtvolle Möbelstücke der Kunflinvbel- rcibriken von Voges u. Köhler nnd Reichel n. Heinze in Dresden, sowie Franz Schneider-Leipzig ei». O- B. Friedrich-Tresden sandte photographische Reproduktionen seiner Fabrikate, Karl Söhre, hier, Billard und Oueue's eigener Fabrik. Die Mitte der Halle wird durch die Gruppe der miiiikalischen Instrumente eingenommen Wir begegnen Flügeln und Pianos aus den Fabriken „Apollo" Fedor Bing (besondere Konstruktion für tropisches Klimas.Crassclt u. Rachse- Löbau (neue Stimmvorrlchtnng), Job Kulb (kreuz- nnd doppelkrenz- seitige Pianinos), Emst Rosenkranz (Exportpianos). Fcrd. Thürmcr- Mcißen. A. Wanger-DreSden (Mignoiiflügcl System Steinwny), Paul Wem« und G. Wolssramm-Dresden lPatent-Aliguot-FIügeji. Ferner sind vertreten F Kausinann u. Sohn hi« mit Salonmnsik- werken, C. I. Haupt-Dresden mit Diagonalzitbem und F. Jühling- Drcsde» mit Streichinstrumenten, Bogen, Zither», Saiten n. s. w. Wenden wir uns zur rechten Lanascite der Halte, so bemerken wir ein reichhaltiges Mustcrlag« der Maschinenfabrik von Emil Leinert- Dresden, Broncewaaren von Louis Rohle, hi«, Gran-, Stahl- und Eisengießereiartikel aus dem Eisenhüttenwerk Schmiedeberg, .Hand werkszeuge von W. Tcuinitz-Dresdeu und Mar Thicm« u. Komp., hier, Niemrniabrikatc von Gebr Klinge-Drcöven nnd E. Klinge- Löbta». wasserdichte NcpIiiN'Stvfs-Artikel von Max Friedrich Brandt u. Konip.. betr. Wäsibefpringinalchiiikii von Albert Hrimstädt-Dl-tsden, Nnnatnren für Maichiiic»-Anlage» von W. Michalk in Dcubc», Belriebsartikcl sür Mühlen und Fabriken von Alb. Hanptvogcl, hier, Schniiebestücke nnd Walzwerkssabrikate de» Gnßslahlsnbrik zu Döhle». Bürsten- und Pinielsabrikatc von Ed. Flemmmg u. Komp.- Schönheide, aalvanische Naturkohlcir von Otto Winkler. Gasmeszer von JiilinS Pintsch-TrrSdcn, landwirthschastlictic itzerälhe von Rud. Sack-Leipzig. Slrickmatchinen von Laue u. Tinmris-Löhtan. Bicg- inaichinen für Kupfer- und Eisenröhrcn von E. M Eckardt. hier, Diaschinen und Apparate zur Seifensabrikation von C. E. Rost n. Kvnip. nnd Otto W Röbev, hier, Silicate von Gebr. Sievert- Deubcn, Trieurs nnd Sortirnrcischmen von Schneider n. Werner, hier, und endlich Kartonhcstmaschinen von Hepnen ». Pckmn- Dresden. Schließlich sei noch erwähnt, daß der vor dcni EingangS- portale ausgestellte Windmotor von dn rciw»ii»iiten Wiiidinotoren- nnd Pinnpensabrik von Karl Neinsch, hier, geliefert wordefl ist. — Eine phantasiebegavtc Magd in einem Doric bei Mügeln halte die!« Tage ans ihrer Milchsahrt 38 Kannen Milch »»d 8 Kannen Butter verknust. Es schien ihr aber besser, den Er lös im eigenen Nutzen, als in dem der Herrschaft zn verwenden und sic kaufte sich denn auch BerschiedeiieS. Um die Unterschlagung zu decken, citirte sie den großen Unbekannten, d. h. sic kam ganz verstört auf dem Hose a» und erzählte, „ein schrecklich aussehcnder Kerl" habe sie anaciatten und ibre Bciarschmt glatt weg geraubt. Sie habe zwar geschrieen, aber Niemand habe es gehört: gell,an habe ihr der „schreckliche Kerl" nichts- Ter Gendarm ließ sich die Geschichte einige Male von der Magd erzählen und es gelang ihm sehr bald, ihr sagen zu können: das ist ja schrecklich — aber gelo gen. Endlich räumte die Spitzbübin die Lüge ein. — Meis; e n wird ei» neues Poslgcbäudc «halten, dasselbe soll aus der Uuteraasse erbaut werden. — Bezüglich der bereits «wähnten Verhaftung des seit einiger Zeit von seinem Amte entbundenen städtische Gestifiskassir« Träger in Freib erg weizen Veruntreuung von Kassengcldem ist »och Folgendes zu erwähnen. Die Kasienrevisioncn nach Trägers Entlassung ergaben, das; Träger einen Kassenbcstand von 29,874 Mk. zu vertreten hatte, daß aber nur 19,970 Mk. 13 Pf. vorhanden waren und das; dal,« ein Defizit von 9003 Mk. 87 Ps. vorlag, welches sich aus verschie dene StistunaSkasien vertheilt. Träger bat eingestanden, schon seit Jahren Unterschlaannaen in der Weise begangen zn haben, daß er Einnahmen im Journal nicht gebucht und die Beträge an sich ge nommen habe. Nach seinen Angaben geht dies bis iu's Jahr 1880 zurück. Die Kaution Träger's beträgt 30M Mk. — Im Rechcnbcrg« Walde bei Biene» m ühle fand mau am 19. d. den Leichnam eines jungen Mannes, des Waldarbeiters Zimmermau». Derselbe hatte sich aus Liebeskummer «schosse». — In D orn re > chenb a ch entleibte sich am 18. d. auf dem Boden des Armenhauses eine 72 Jahre alteArmenhausbewohneriii, die Wittwc N., wegen Lebensüberdruß. — In Folge Liebeskummers «schoß sich in Glaucha u der 24 Jahre alte Webergeselle Hermann K. in einem Kornfelde. — Dieser Tage wurde in Annabera ein ehrwürdiges Nebcr- bleibsel der altcir Jnnungsherrlichkeit der Vergangen beit entrissen. In der seit vielen Jahren nicht geöffneten alten Lade der Uhr- macheriiimlng wurde u. A. die im Jahre 1605 am 4. Februar ge schriebene Ordnung der 1513 in Annaberg begründeten Innung der Gesellen und Jünger des Schlosser-, Uhr-, Büchsen-, Windeii- und Spörerhandwcrkes a»fgcsimdcn. — Allgemeines Bedauern «regt der am 2. Psingstseieitaa in Niederrabenstein bei Chemnitz erfolgte Selbstmord eines im 70. Lebensjahre stehenden Strumpfwirkers, welcher sich an einem Grabstein aus dem dasigen Friedhose nnmittelbar neben dem Grabe seiner vor längerer Zeit verstorbenen Frau «hing. Längere Krant- heit hat den Aermsten zu dieser traurigen Tyat veranlaßt. — In Neustadt erhängte sich der bereits 80 Jahre alte Gemüsehändler Gottlieb Böhme. Zehn Kinder betrauern den ver zweifelten Schritt ihres Vaters. — Um i» das Zuchthaus zu kommen, brannte dieser Tage der auS der Bezirksanstalt Strehla entwichene, schon 1>5 Jahre zahlende Häusling Bachmaiin eine Kornfeime rn O b cr gr o s eh w i tz nieder. — In den Weidencinlaaen des kleinen OstragehcgcS wnrdc am Sonnabend Abend ein junger, unbekannt« Mann erhängt ans gesunden. Der Leichnam des Selbstmörders wnrdc nach dem weilen Kirchhof in Friedrichstadt gebracht. — In Leipzig wurde vom Rath aus Antrag d« Deputation für Leihhaus und Sparkasse beschlossen, den Zinsfuß der städtischen Sparkasse vom 1. Januar 1887 ab bis aus Weiteres von 3'3 Pro;, auf 3 Prozent hcrabzusctzen. Hierzu ist die Zustimmung der Stadt verordneten, sowie event. die Genehmigung der Regierungsbehörde cinzuholen. Man wird da wohl gründlich berathen, ob cs wirklich unausweichlich ist, den Sparpfeuuig der Arme» noch herabzudrücken. — In der Maschinenfabrik von Vogel und Co. in Neuseller - h ause n wurde ein 19jährig« Maschinenbau« aus Neuschöncscld durch siedendes Wasser, welches aus einem Tampfvcntil hcrausac lassen wurde, derartig am Rücken und den Armen verbrannt, daß er schwer verletzt nach dem Krankenhause befördert werde» mußte. — Wegen Doppelehe wurde ein Schuhmacher in Leipzig verhaftet. — In Svhland a. R. brach in der Nacht zum 19. d. M. im Hause des Wirthschaftsbesikcrs Köckritz plötzlich Feuer aus, so daß nur mit Nvth das nackte Leben gerettet werden konnte. Da 2 Kühe, das Hnuptbesitzthum der Familie, in Gefahr waren, mit zu verbrennen, so uuteriiahm Köckritz deren Rettung und brachte auch die eine Kuh glücklich iu's Freie, mit der andere» aber veruirglücklc er in deu Flammen, so das; er den schweren Brandwunden erlag. — A mtsgerich t. Mit der Dame seines Herzens hatte sich der Dekorationsmaler Otto Bcllmami, l857 znDittersdon geboren, wegen Körperverletzung bereits mit 6 Monaten Gefängnis; bestraft, in der Nacht znm 17. Mai aus der kl. Pauenschcn Gaffe licrum- katzbalgt. Bcllmaun's Begleiterin, welche ihr trautcs Hciiu betreten wollte, wurde durch ihren unliebsam gewordenen Sclado» daran verhindert und rief laut um .Hilfe. T« als Zeuge geladene Nacht wächter Helmert versichert unter den glaubhaftesten Gestitulalionc», daß das Mädchen von ihrem Liebhaber geschlagen werden sollte und er deshalb als Schützer der Weiblichkeit Mistral. Als die iugend liehe Bedrohte Einlaß in ihrem Hanse gesunde!!, riß der galante Liebhaber aus und begab sich in eine Kneipe,'woselbst er seinen Acrgcr im Gnmbrniussaft himintcrschweninite. .Hierauf will er wuth- schnauhcud nach Hause gegangen sein. Für den groben Unfug hatte die kgl. Polizeidirektivu 2 Tage Hast ansgeworsen, gegen welche Bcllmann Einspruch, jedoch ohne gehofften Erfolg, erhob, da das Schöffengericht die «kannte Verfügung vollkommen anirccht erhält. Also aus dem Regen in die Trauie. — Gelegentlich cm« Tanz musik im „Sächs. Prinzen" zn Striesen am 24. Mai zeigte sich der Brauuschweig« Gärlnergehilse Friedrich Karl Dcltmcr, 1861 ge boren, als höchst unlieber Thcilnehm« derselben. Er gericlh mit mehreren, das Tanzbein Schwingenden iu's Handgemenge, das; endlich seine Arrctur »ür geboten er,chien. OrtSpolizist Sodann, cm die der . „ ^. gelang nur unter Hilfe zweier Pserdebahnkutschcr, den Renitenten dingtest zu machen und nach dem OrtSacwahrsam zu bringen. Hierbei fehlte eS »ich! an den üblichen Schimpfnamen und Widersetzlichkeiten. Tcttmcr, bisher unbestraft, muß diese Vergehen mit der empfindlichcii Frei heilSentziehuna in der Dauer von 2 Monaten nnd 4 Tagen Ge fängniß verbüße». — Junge Menschen, welche mit Frühstiick Aus tragen betraut sind, unterliegen sehr oft dn Gefahr, die einge nommenen Gelder als momentanes Eigenst»»» zn betrachten, wenn die Einnahme nicht jeden Tag abgegeben werden muß. So erging eS auch dem Schulkunden Max Kühn zu Striesen, der mit Back waarcn-Anstraacn bei dem Bäckermeister Uermcr daselbst beschäftigt war und im Mai 5 Mk. 10 Pfg. unterschlug. Diesen Fehltritt -UH
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