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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.10.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061026018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906102601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906102601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-26
-
Monat
1906-10
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.10.1906
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orr. 205. Sei», «. »» Sreitas. L«. Oktober Ivos Lerndaemeinde« ift außerdem di« Unwesrnheit der Hälfte aalizische» Abgeordneten erforderlich. Der Antragsteller hervor, daf» der vorliegend« Antrag da- Resultat langwieriger Verhandlungen zwischen den beteiligten Parteien und der Re gierung darstell«. Kavier betonte entschieden seinen ablehnen- den Standpunkt gegenüber der Wahlre,orm. Perqelt erklärt« sich mit der Form de- Antrages einverstanden, erachtet« jedoch di, uorgejchiagen« Zahl für ungenügend. Der Antrag Geh. mann wurde ukit 83 gegen 12 Stimm«» angenommen. Budavest. Die klerikal-reaktionäre» Kreil« begrüben die Emennung de- Baron- Aehrenthal, während die liberalen Elemente der Koalition zu erkennen beginnen, daß durch den Sturz Goluchow-ki- eigentlich die Geschäfte der klerikalen BolÜ- varter besorgt wurden. Baron Athrentbal hat seinerzeit eine Agitation gegen die kirchenpolitiichen Griebe und da- Kabinett Äekrrle in Wien entfaltet. Die größte ileberraschung und ziem liche Verstimmung bat die Demission des bet den Ungarn ziemlich beliebten KrtegSmmmerS v. Pitleich und die Ernennung des BaronS Schönaich zu seinem Nachfolger verursacht, wett dieser erst lüngft eine stark ungarnfeindlich« Red« gehalten hat. Mailand Der Ingenieur Segri. welcher bet der Gimplon- bahn angestellt ist. hat eine wichtige Erfindung gemacht, welche eSgestattet. die E isrn b a h nz ü g e mit dem Telegraphen» ne dl ohne besondere Vermittlung in Verbindung zu dringen. Paris. Ainanzministek Caillauz übernimmt «S, auf den Etat für rS06 die Ausgaben des KriegsministeriumS ln Höhe von 128 Millionen Francs, die durch die Ereignisse von Marokko nötig waren, anjiirechnen. Der gestrige Minister, rat ermächtigte Ecrillanx^ sich an den Präsidenten ver Budget- kourmission mit einem Schreiben zu tvenden, in dem er oie Art und Weise, di« Finanzlage zu regeln, auseinandersetzeil wird. Mit Thomson verständigte sich der Finanzminister heute vollständig über die Frage des Baues von sechs Panzer- lchissen. Die Ausgaben hierfür sollen auf 5 Jahre verteilt werden. Paris. Deputiertenkammer und Senat hielten heute je eine kurze geschäftliche Sitzung ab. Die Präsiden- len beider Körperschaften gedachten hierbei in Ansprachen der Ovftr des untergegangenen Unterseebootes „Lutin . Kammer präsident Brisson widmete außerdem den fremden Seeleuten, die bei diesem Unglück Beistand geleistet und Beweise ihrer Sympathie gegeben hätten, Wort« deS Dankes, und gab dem Wuniche Ausdruck, daß die Völker aus solch' schwere» Erleb nissen die Lehre ziehen möchten, sich einander zu nähern. jAn- baltender Beisall.j Kammer und Senat wurden bis zum 5. November vertagt. Paris. In der gestrigen Jahresversammlung der fünf, das Jttililut de France bildenden Akademien wurde bekannt- gegeben, das der Linguistische-Preis dem Professor Jespersen von der Kopenhagener Universität für sein Werk über die Entwicklung und den Bau der englischen Spracht zu- erkannt worden ist. Madrid. sPriv.-Tel.) DaS Königs paar wird in den ersten Tagen des November Malaga einen Besuch abstatten. Anläßlich dieses MsucheS wird ein englisches Geschwader unter Befehl des Prinzen von Battenberg im Hasen erwartet. Madrid. Der Kriegsminister wird, wie es heißt, bei den Cortes >um S pe z i a l kr e d i t« zur Erhöhung des Efsektivbestaiides der Garnisonen von Ceuta und Melitta und zur Befestigung der ChafarinaS-Jnseln nachsuchen. Die Blätter behaupten, zwilchen den Eisenbahngesellschaflen und dem Finanz- Ministerium bestehe ein Vertrag, wodurch die Zahlung der Coupons in Gold mit Hilf« der verfügbaren, vom Slaatslchatze in den Kassen der Bank von Spanien niederaeleglen Relerven gesichert ist. Di« Gesellschaften würden die Summ« innerhalb dreier Monate wieder eritatlen. London iPriv.-Tel.j Gegen den deutschen auf der T e I e s u n ke n - K o n f« r e n z gemachten Vorschlag, ein inter- nationales Bureau einzurichten, zu welchem jede Macht einen Delegierten schicken soll, hat, wie der Berliner Äorrelpondenl deS „Standard" berichtet. England ein Amendement eingebracht, dah auch jede autonome Kolonie einen Delegierten stellen dürfe, docb solle keine Macht mehr als sieben,Stimmen haben. Dies würde England sieben Stimmen verschaffen und Deutsch land nur eine. Hiergegen beantragt Deutschland, das; auch jede nichtauionome Kolonie >c einen Delegierten zu senden berechtigt sei. waS Deutschland sechs Stimmen gewähren würde. Der Antrag sei vor ein Komitee des Kongresses verwiesen worden und komme demnächst vor das Plenum. PittSburg. Gestern ereignete sich ein Eisenbahn unfall aus der Pennsylvaniababn. Ein Personenzug. welcher auf einer Brücke bei Woyn im Staate Indiana hielt, wurde von einem Güterznge angefahren. Ein Pulmanwagcn wurde zerstört, vklschicdene Güterwagen stürzten in das Wasser. Zehn Reisende wurden schwer verlebt, mehrere Personen werde» vermißt. !Man befürchtet, daß sie ertrunken sind. R o it o w am Don. Zwischen den Stationen Tschelbaß und Be.wna der NoworoisiiSker Zweiglinie der Wladikawkas- E'iü'noabu stieß ein Personenzug mit einem Gülerzuge zu sammen. Eine Reisende und ein Bahnbeamter wurden ge tötet. zwei Redende und mehrere Bahnbeamte verletzt. Der Gevockwoaen, zwei Wagen 3. stlasse und 27 Güterwagen wurden zerirüiumen Ter Zusammenstoß ersolgte infolge unregel mäßiger Abfertigung des Gülerzuges. K o n st a n t i n o p e l. Die Verhandlungen niit der Psorte belrefiena die Verlängerung der im Jahre 1914 ablauisnden ttonzesion der türkl'chen T a b a k - N e g i e-G e s e li sch a s t sind bis auf weiteres ausgegeben worden. 11 ansas Citn iMiison.ris. <Priv.-Tel.> Heute in der Jeühc brach im Gebäude der Handelskammer Feuer auS, durch das der Bau zerstört wurde. Von den die oberen Stock werke bewohnenden 200 Mietern, die. als der Brand anfing, noch 'ck-lieftn. sind nach den Schätzungen der Feuerwehr über 30 nuis Leben gekommen und etwa 50 durch das Feuer verletzt. Trenton sNew-Jerseys. Hier ist heute die mit einem Kapital von 6 Millionen Dollars begründete Trans- Alaska - Sibirien - Company eingetragen worden, deren Zweck der Bau eines Meeresbodentunnels unter der Behringstraße und von anschließenden Bahnstrecken i» Alaska und Sibirien ist. T a n g.e r. DaS diplomatische Korps hielt heute «ine gemeinsame Besprechung ab und beschloß, bei dem Bertreter des Sultans. Mohammed el Torres, wegen der Vorgänge in Arzila Vorstellungen zu machen. Otachts eiuaeliende Tcvefchcn befinde» fiel, Seit« 4.1 Kr««kfurt «. M. Lchtuh.» Kredit 2I0.6V. Dt-komo 1S6.40. Dresdner Dank 154.25,. StaatSbahn 1t4.50. Lombarden 36.40. Laurahülte 244.2S. Ungar. Gold Vorwgiklen . Türkenlofe — . Fester Varls. (3 Udr naclim.l Renie ub.tt' Italiener 103.60. Spanier V4.70. Neue PorruCie'rn 70.07. Lücken lunific. Anleihe) 83 20 Dürkenlole 146,73. Otto« manbank 671.-. ^laat-bahn —Lombarden —. Behauptet. VRrls. vrodulienrnarrr tkveuen per Oktober SS.IS. ner Ianuar«>vr1l 23.SV, matt. -Si'trttu» per Oktober 44,50. per ^»»-August 44,78, ruhig. -lüdsl per Oktober 74.—, per Januar-April 74.—. mgtt Ocrtliches und Sächsisches. — Lrrberzoa Htto tn Wien. Wie bereits berichtet, traf Erzherzog Otto Dienstag '/«12 Uhr mittags in Wien ein. Der Erzherzog legte die Fahrt von Schönau nach Wien mit den. Automobil der Rettungsgeiellschast in Begleitung seines Arztes Dr. Bildert und eines Kammerdieners zurück. Bor ungekähr zwei Woche» beschlossen schon die behandelnden Aerzte, den Erzherzog nach Wien zu transportieren Da jedoch da- Augarteiipalats für einen Rekonvaleszenten sich als ungeeignet erwies, mußte zunächst »ach einer neuen Wohnung Umschau gehalten werben. Eine solche, allen hygienischen Anforderungen entsprechende Wohnung sanv sich schließlich im Währinger Collage, wo das Haus Anton Frank-Gasse Nr. 20 für den Erzherzog gemietet wurde. Der ehe malige Direktor des Buratheakers, Förster, war der Besitzer der zierlichen zweistöckige» Billa, und nach seiner Uebersiedsting nach Leipzig ging sie i» den Besitz des Herrn Louis Grünberger über. Um einer »eneriichen Erkältung des Erzherzogs während der längeren Fahrt vorzubeugen, wurde das Wageninnere entsprechend adtzpttett. Die Türen und Fenster winden mit Decken verhängt, dt« Fensterspaltru luftdicht verfchlojfrn. aut den Boden de- Wagen» rin Teppich gelegt. Ein Ruhebett stand «»Wage», «ufWunsch de- Erzherzogs fuhr niemand vom ärztlichen und oo» Sanität». personale der RettungSgrsellschaft «t» dem Wagen nach Schönau. Morgen» t48 Ubr verließ da-Automobil, vom Chauffeur Ezerzatko geführt. Wie» und tzaf um '/«lv Uhr tn Schönau »tn Gegen '.«lO Uhr kam der Erzbhrrzog. der gelbe AutomobUdreß und Automodtlkapv« trug, au- dem Schloff« und schritt, ohne von jemandem untristützt zu werden, »um Wag,» Ihn, folgten Doktor Brrberl n»d de, Kammerdiener. Um 1V Uh, fuhr da» Automobik von Schönau weg und traf nach einer Fahrt, dt« tn mäßigem Tempo ohne Unterbrechung in fünf Viertelstunden zurückgrlegt wurde, um "«lg Nhr tn der Anton Frontgast« ein. Hier »nvarteten den Erzherzog Obrrfthokmeister FML. Freiherr v. Dlauhoivesky. koisrrlicher Rat Dr Ehara» und Hostekretär Ro-za. AI- erster entstieg Dr. Buberl deur Wagen, dann wurde die hohe Gestalt de« Erzherzog- sichtbar. Er begrüßte dir an wesenden Herren mit einer Hauddewegung und begab sich sofort in feine im zweiten Stockwerke gelegenen -lvvartrment-. Mit einem Krankrnirssrl in sein« Wohnung btnaujgrtragen zu werden, lehnte der Erzherzog dankend ab Die Uederführung überstand der Erzherzog srbr gut: außer der etwa- blassen Sesicht-sarb« deutet r» der Erscheinung dcs Erzherzogs nichts auf die üverstai,- den« LungrnenIzÜndnna. Den Nachmittag verbracht« der Erz herzog zum größlr» Teile aus der Ebaiieloiigne. Sein behandeln- Arzt RegierunaSrat Dr. Kauders stattete dem Erzherzog rrnen »ch ab. Der Kaiser wurde von der Ankunft d«S Erzherzog- Otto unmittelbar nach dessen Eintreffen auf telephonischem Wege verständigt. — Die Aroßherzoain von ToSkana ist gestern mittag von München nach Lindau abgerrist. Am Bahnhöfe »var zur Verabschiedung die Gräfin Moiitlgnoso anlvesrnd, dir mit »hier Tochter vorläufig noch in München bleibt. — AmtShauptmann v. No st ih-Dr««lvi ecki in Pi rna ist vom 27. Oktober dis »um 20. Ädovemder beurlaubt und wird während dieser Zeit durch Üiegierungsaffeffor von Watzdorf daselbst vertreten. — Stadtverordneter vureeutnspektor Sohrmenu j. Der am 24. Oktober verstorbene Herr Stadtverordnete Bureau- inspeklor Karl Heinrich Sohrmann hat dem Sladwerordneteu- Koklegium seit Ansang dieses Jadres anoehört und war Mit glied des Ausschusses sür die Wohltäligckeit-anstaltrn sStifl»- ausschußj und des Ausschusses für das Düngerabiuhrwcken. Der Verstorbene war run 9. Januar 1851 in WilSdruss ge- baren, hat also nur «i» Alter vvn 55U Jahren erreicht. Kranklreit nötigte ihn kürzlich, sich bis Ende dieses Jahres be urlauben »u lassen und sür den 1. Januar 1907 um seine Ent lassung aus dem Kollegium zu bitten. Er war im vorigen Jahre in Gruppe O -iBeamie rchw.j als Ansäisiger aewähll worden, und zwar bis Ende 1909: als sein Ersatzmann ist Herr Privatschuldirektor Müller-Elelinek in daS Kollegium «inzn- deruien. — Mit Genehmlgrmg des Königs wird ein neue- katho lisches Militär-Gebet- und Gesangbuch in der sächsischen Armee eingefuhrt. — Tie bereits verausgabte Penitonterung'-dor- schrtst sür da- preußische v«r vom 4. August 1906 wird mit Genehmigung de» Königs auch für die sächsisch« Armee versuchs weise eingrsührt. — Der Exportvrrrin im Königreich Sachsen hielt gestern in seinen Vereinslokalitäten Niederaraben 5 seine 21. ordent liche Generalversammlung unter Leitung feines ersten Vor sitzenden. Herrn KommerznenratS Bogel. ao. Der König, der Protektor des Vereins, bedauerte, an der Berfammlung nicht reilnehmen »u können. Der Tagesordnung »übertretend, wurde eine Verlosung des ausgesenderen geruckten Geschäftsberichts nicht bcliebr und damit die Genehmigung der Anwesenden zum Ausdruck gebracht. Der Vorsitzende knüptte einige Bemerkungen an. die u. a. die Aussendung eines Kollekrivreiseiroen behandelten. Der erwähnte Reifende. Herr Walter Weiß, befindet sich zur zeit in Spanien. Es wurde curpsohlen. bei mangelndem Erfolg bei einem ersten Versuche es nicht bewenden zu lassen. Die Vermittlung des Vereins zur Beilegung entstandener Differen zen usw. wurde in 220 Fällen in Anspruch genommen. Dem Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr ist zu entnehmen, daß der Absatz unserer fäckMch-ghüringifchen Jndustrie^Lrzouq- nisse als rech! günstig zu bezeichnen ist. daß hrc 1906 in Kraft getretenen neuen Handelsverträge Mit Oesterreich-Ungarn, Ruß- laird, Rumänien, Serbien, Schweiz, Italien, Belgien und Bul garien zu diesem Resultate wesentlich beitrugen, daß auch die Vereinigten Staaten von Nordamerika trotz der prohibitiv wirkenden Einfuhrzölle sich noch als gute Abnehmer zeigten. Das russische Geschäft hatte bisher nicht die erhoffte Umsänglich- keit, doch haben die dorliaen .vandelsfirmen trotz deS Ernstes der Unruhen ihre Verbindlichkeiten prompt erledigt. Das Ge schäft nach Südafrika erbolr sich schwer, Canada ging für den deutschen Export vollständig verloren, die neuen Zolliätze nach Oesterreich-Ungarn sind nachteilig für mehrere Unternehmun gen. die Preissteigerung für Rohmaterialien erschwerte die Fabrikation nicht unerheblich. Nach den La -Plata-Staaten wurde ein Kolleklivreisender entsendet, der recht bsfviedigende Verbindungen ariknüpstc. Fernere ausländische Vertreter wurden ii» Verlause des Geschäftsjahres 160 gewonnen, über deren Tätlgkeii das Auskuiiftsarchiv des Vereins die Inter essenten verständigte. Ein Adreßbuch der sächsisch-thüringischen Staaten erscheint nächstes Jalw in neuer Bearbeitung, die Vereins-Veröfsentllchuiigeii saiideu allgemeinen Beifall und regen zu Anfrage» und zu bereitwilliger AuSkunftsertesluug an. Die Korrespondenz dcs Bureaus belief sich in Ein- und Aus gang auf etwa 65 000 Nummern. Die Vereinsvcrmsttlung wurde für Uebersetzungeu nr sremde Sprachen in zahlreichen Fällen benutzt, das Mustcrlagcr durch viele nutzbringende Besuche aus gezeichnet. die Burcauräume vermehrt und die Mitgliederzahl aus über 1000 Mitgliederffrmeli ausgedehnt. Allen hohen Be- Hörden, allen Mitgliedern dankte der Bericht für ihre Unter stützung, den Herausgebern von Branche-Adreßbüchern und Faazzeilichrlften für kostenfreie Ucberlastun« ihrer Veröffent lichungen. Höchst wichtig war die angeichloisenc Mitteilung des Vorsitzenden, daß es den Bemühungen des Vorstandes gelungen ist. ein Lokal sür ein Äiäeßmusterlager in Leipzig <am Königs- platz, 3. Etage, im Äönigsdausi zu gewannen. Mit Vertrauen und guter Hoffnung kann der Verein in das neue Vereinsjahr eintreten. Die Rechnung des VercinSjabreS bracht« Herr Fabrikbesitzer Böhme zum Vortrag. Sie weist einen Vermögens stand von 51 081 Mtirk loeaen 41 863 Mark im Vorjahr«) nach, ist durch die vorgelegte Bilanz, das Gowsnn- und Verlustkonto und die Budgets von 1905/06, sowie 1906/07 belegt, geprüft und richtig befunden worden. Der Jahresabschluß fand Ge nehmigung und ist die Entlastung de« Vorstandes damit ausge sprochen. Di« statutenmäßig ausicheidenden Mitglieder deS Aufsichtsrates, Herren Konluierzienrat Vogel und Konsul W. Küppgeii, wurden einstimmig durch Zuruf wiedergewählt, und au Stelle des ausgesiliiedene» Herrn Buchholz Herr Direktor Troibmann ziigewähit. Die Gewählten nahmen die Wahl an. Anträge aus Mitgliederkrcisen gelangten nicht zur Tebatte. Zum Schlüsse gab, an Stelle des behinderten Herrn Ka»iuieri»»dikuS Karst. Herr Dr. Streiemann einen hochinter essanten auiklärendc» Vortrag über die Nriachcn, Zeichen und Vegleittttiiilände der gegeiiwärliigeu Hochkonjunktur, die eigent lich eine Welt-Hochkonjunktur genannt zn werden verdient und namentlich auch aus die Erlföhuna der Kaufkraft zurückzuführen ist, die si'ibst beschränkende Handelsocrtrüge und Schutzzölle, wirtschaftlich ertragen läßt. Eingehend behandelte der Red ner linsire Handels- und WirtschailSverbältmiffe zu England und Amerika und betonte er besonders, daß es alle Hebel an- zuictzen gelte, um sür Teuffchland gegenüber den Vereinigten Ltaaten bessere, gleichwertigere Einfuhrtarisierungen zu er halten. Er gab der Ho'fnung Raum, daß es gelingen könne, nächstes Jahr solche herbeizusübren. Er slrxiite sodann noch ver schiedene sosialpolitsiche Fragen, u. a. die Arbeitgeber- und Arbeitnchmcrverbände, die Streiks, und gelangte zu dem Schlüsse, daß der Hochkonjunktur auch naturgemäß ein Wandel beschieden sei. der früher oder später eintreten könne. Hier gelt« es. in den KreHen der Industriellen einig zu sein und in ihren Verbänden zusammenzuHalle», da nur hierdurch innere Fähr nisse z» überwinden seien. Lebhafter Dank ehrte den Redner. Dank wurde auch dem stellvertretenden Vorsitzenden, Herrn Fabrikbesitzer Böhme, gezollt, welcher aus eigenen Mitteln dar Renovation und Erwoiterung der Vereinsräume ouKsühren ließ. — Im Konzerthaus Zoologischer Garten hißlt gestern vor- mittag von 10 Uhr an die Lehrerschaft des Schulaufsicht»- bezirk» Dresden IH sAmishauptmannschaft Dresden-Neuskadtj reichen Getsiftchen, OrlHchuIiirspektorea .«rrd Echu., merkte man Wetter <ü» Ehrengäste di« Herren E tinisterialdirektor a. D. Viwel, Geh. Schulrat Dr. Ärch'. Schönfelder. Sie^er^Realichul-Dire'klo-r «rüllrch. Schonfelder. Srever. «eaiichul^o>r«kt»r vertei-Nade- der, u. a. Auf der Ta-e-ordnung ftande« di«»«al »wei den Geschicht-rvierwlcht öetreff-irbr Vorträge, deren ersten Herr Schulrat Dr.^a rrg« selbst breit und der -v»m «r»i«h. liiqen and volr-1ü«1« cheu GeschO ' rt«.t;" ö« allgemeinen handelt«. tSevor Her jedoch hier»« üdergina. dreh er die Bersammiuu, die Sbr«u.aist«. herittch willkommen und gedaa au» dem Amt« aeschiedea«» Herrn Sultu-minisi j<cht»u«t«r» rn rtcht;"^., », i n-bes onde« chl« da», de» ^ ^ ^ . lster- Dr. v«, Sehdewitz, de« Manne» mit dem gütige» Herzen und der > hast vornehmen adeligen Gesinnung, der der Lehrer treues»« Fürsorge habe angedeihe» lasse». Sei»«« 4 Nachfolger, Herrn Staat-minister Dr. Schlieben. eben eine» tatkräftige», verständni-aallen Leiter säck" Untrrricht-wesen», bring« die Lehrerschaft vollr- trausn entgegen. Den in den Ruhestand getretene» Eolleoe» wünschte Redner noch einen recht sonnigen Hebensabend, wah- rend man einem verstorbene» AmtSgenosie» «in stille» Ge denken weihte Zum Bortrage übergehend, lenkt« der Vor sitzende die Blicke der Verammlung zunächst aus Bismarck und Kaiser Wilhelm N.. Männern, dk au- der. Geschichte reiche» Wissen und groß« Kraft gesogen hätten, ym allae- meinen fei von einem solchen «rztehlrchen Einfluß de- Ge- schichtsnutervichls auf unser Volk wenig zu spüren. Der Grundfehler des heutig«« Geschichtsunterrichts lei dartt» zu iuchen, daß er sich nur an das Gedächtnis halte, da» kind- liche Gemüt müsse aber warm werden beim Vvrtroge der Ge schichte. eS rniis« sich freuen und leiden mit den Männer» der Geschichte, onst werde der Unterricht auf unfruchtbare» Boden sallen. Unsere Kinder dürste» kein« lebendigen Kompen dien der Geschichte werden. Der Unterricht müsse aber auch mit dädarwglschem Taft und HerzenSanteil erteilt werden: ettnsch« Betrachtungen seien nur «inzuschalten, soweit dies im Zusammenhang« zulässig sei. Die Geschichte soll« keine Bei- spielsamrnlung für angewanote Ethik krln. Wie der Geschichte unterricht zu gestalten sei, wurde vom Vortragenden nurunedr eingehend daräelcgt. Umsang und Maß de- Lehrstoffe» müß ten aus da- Zweckmäßigste und Wichtigste beschränkt werden, damit Zeit und Raum gewonnen werde sür eine anschaulich« Darstellung: nur das, iva» dem Verständnis d«S Kinde», seinem Interest« und WisscnSdrange naheliege, dürfe berücksichliat werden. Was lieg« da näher als di« Heimat»-, die sächsische und die deutsche Geschichte. Nur diese allein leie« in der er», achen Volksschule zu treiben, nicht Weltgeschichte: letztere höch. lens insoweit, als sic die deutsche Geschichte wesentlich beein- lußt bade. Was die Auswahl anlange, so sei wie bisher sie politische Geschichte zu lehren, aber nur in ihren wichtig sten Ereignissen. Beispielsweise solle man au» dem 80jährigen Kriege nur Schlachten wir dl« von Breitenseld, Lützen usw. behandeln: auch ein« lückenlose Aufzählung der deutschen Kaiser geh« über da» Ziel hinaus. Die politische Geschichte müsse redoch ergänzt werden durch die Kulturgeschichte. Erst durch die völlige Verbindung beider erhalt« der Schüler er» rich tige» Bilo von der Geschichte seines Volkes. Für bi« Kultur- aeschichte flössen die literarischen Quellen freilich lau« nicht jo reich wie bei der politischen Geschichte. Jedenfalls aber dürften Kultur, und politische Geschichte nicht als getrennt« Gegenstände behandAt werdrn. Die Verteilung de» Seite sei die Anordnung d«S Geschichtsunterricht» in knizen» irische Kreise voroeschlagen worden. Bei dieser Methode komm« aber der erziehliche Einfluß auf die Jugend zu kurz, das Ge dächtnis werde zu sehr belastet. Dos Zweckmäßigste sei der einmalige geradlinige Durchlauf des ganzen Geschicht-stofse-, dem ein Vorkursus vorauSzugehen hätte. Der Stoffe derleile 'ich auf die vier letzten Schuljahre, zu beginnen Hab« er mit >er ältesten Geschichte bezw. der Sage, fortschreitend zu« Mittelaller und bis zur neuesten Zeit. Jedenfalls verdien« der fortschreitende chronologische Lehrgang die ernsteste Be achtung. Die literarischen Unterlagen für den Geschichtsunter richt müßten andere als jetzt sein: einen verheißungsvollen An fang habe der Nürnberger Lehrer Schreibelhubcr damit ge macht. Kein Buch könne aber dem Lehrer die Geschichte zu» bcaucmen Gebrauch Vorträgen, sondern er müsse sie auS sich selbst lehren, um eine tiefe, unmittelbare Wirkung auf die Kinder auszuüben. Selbstverständlich müsse der Lehrer Wahr heit und Dichtung streng auseinanderhgtten. LebenSwahrbeit dürft nicht aus Kosten der historischen Wahrheit zu erzielen versucht werden. — Dem mit lebhaftem Bsisall ausgezeichneten Vortrag« folgte «in Chorgesang: „Jauchzend erbebt sich bi« Schöpfung" — Hymne von Herm. Mohr, vorzüglich gesungen vom Bczirkslehreroerein Radebera und Zweigverein Klotzsche- Lausa unter Leitung des Herrn Oberlehrers Kantors Gnauck- Radeberg. — Den zweiten Vortrag über: „Die Heimat im Geschichtsunterrichte u ns« rer Volks schulen" hielt Herr Schuldirektor Weyngärtner- Laubcaast. Ausgehend von dem Hinweis, daß die Forderung nach Betonung dcs Heimatstofses im Geschichtsunterricht schon früher erboben worden sei, entwickelte -r die Gründe. weSbalb diese Forderung bisker noch so wenig Beachtung gefunden Hab«. Die größte Schwierigkeit liege in dem Fehlen bequem zu er langender Nachrichten über die Geschichte der Heimat, der große» Beweglichkeit der Bevölkerung, insbeiondere in der Näye der Großstädte, usw. Von den zwei Hauptteilen deS Vortrawes be traf der erste di« Darbietung deS geschichtlichen Stoffes der Heimat: als Beispiel diente unser Nachbarort Laubs» belegte seine Ausführungen ebenfalls durch geaebene " Bei spiel«. wobei er sich als auf typisch« Einzelfäll« auf da» Ritter- wesen, den Minnesang, die Bürger- und Nauernverfossunausw. bezog. In seinen Schlußgedanken führte Herr Direktor Wevn- aärtner aus, daß die Maßnahmen de- Frhrn. v. stein o«i der Wiederaufrichtung dr- preußischen Staate» dem Geschichts- lehrer Fingerzeige gaben, wie m der Jugend schon da» Be wußtsein zu wecken sei, jeder sei mit dazu berufen, an seinem Teile Geschichte zu machen. Auch dieser Vortrag wurde mit reichem Beisoll und Worten der Anerkennung seiten- de» Vorsitzenden belohnt. Letzterer macht« alttwnn noch einig« kurz« amtliche Mitteilungen, worauf mit dem Schlußgesang: „Laß, mich Dein kein unv bleiben" um 1 Uhr di« Versamm lung ihr Ende fand. — ES folgten noch in den gleichen Räumen ein gemeinschaftliche» Mahl und später «ine musikalische Unterhaltung. .. — Auf Einladung Sr. Majestät des Königs hält der Verein V'vlchmann unter dem Vorsitz des Prinzen der Niederlande in dem Königlichen Revier Klotzsche in der Dresdner Hciv« in diesen Tagen die -zwölfte Hauptprüsuna von Schweißhunde» ab. Das Ziel, dos sich der Verein gestellt hat. besteht darin, den «ckstnelßhund zur größten Schönheit zu züchten und in io Beziehung zu vervollkommnen, sowie zu bewirken, haß ... dressierten Hunde nicht aussterben. Aus diesem Grunde werden chönst! ezic D«M ^ , Schauen abgcl>alten, um die schönste» Hunde zur Zucht bcraus- zuiindeir. und Prüfungen auf Hirjche. um die aus Schweiß besten Hunde kenne» zu lernen und mit ihnen die Zucht vor- zunchmen. Zu diestr Suche sind diesmal 6 Hundr ge- meldet, und Mar Hirschmann—rHomoergsberg fBesitzer Prinz Heinrich der Niederlande. Führer Hofjäger voadis, Wallo ^ Sthn,,rin. Führer: Hirickmann vom Jäg;r- . ugdamt zu Schwerin, Führer: Hofjäger Gundeloch,'Jäg'erhos zu Schwerins Solo Eberthal sBcsitzer und . Führer: König!. Förster Lösender«. Geiulcnlhal dei Altena», Harz), Lona-Lünsholz iBesitzer: . Lünsholz. Führer: Königs Förster :«M Königs. Förster Rod . ^ ei, Lchafstall bei stnkerlü »icr, lz. Fu Utzch > tt Revieriager Bestei. -ertba-Allstedt Kopham« , . .. Weimarisches Hofsagdamt, Führer: .. .... Bis jetzt sind nur einige Arbeiten von den Hunden geleistet morde», die aber schon bezeugen, daß das nach Dresden gebrachte Material hervorragend ist und den gestellten Anforderungen gerecht wird. Vom Vorstand sind hier vertreten: Prinz Hein- rich der Niederlande, Forstmeister Mueller-Schuenyagen. Karl
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