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- vss - Allerlei fllr die Frauenwelt. >lun lu Der Lindwurmenkel. , don V»do Wildberg. Der Eine wate ehen: .Gritzenburger kommt mir vor wie «in Mammut oder Elefant, der rücksichtslos alles niedertrampell, was chm im Wcae steht. Go ist er schon über manche Existenz hinwegaeschrittrn, wie 1. B. über die des armen der seinetwegen den Abschied neh- mußte!" «Ha, nun ist der Kerl ia me» mußte!" «Ha, nun ist der Kerl ro auch gegangen worden." sagte der andere «Aber Du fassest ihn zu großartig, wenn Du ihn 'neu Elefanten nennst. Das ist wohl richtig, daß er Existenzen vernichtet hat — besonders, wo er eine Liebesgeschichte wittert, da macht «S ihm einen Hauplsvali, «in Paar Menschen, di« miteinander glück- lich werden wollen, auseinander zu bringen. Aber die Mittel, die er dabei anwendet. sind ni^ - - von eck inesgestali," rief'der Wackere mit laut» ,.tmm«. «Ader er hat etwas von einem rausomen Tiere" — „Eher von einem Rep. il oder Amphib, als von einem großen slutier. Stammt er nicht vielleicht ton einem Drachenmann, wie diese alten Könioe — diese Mero — wie heißen sie gleich?" «Haha: Könnte sein! Grausam ist er. und da« hat er nicht gestohlen. Ein Ahn- des Edeln — dre Familie ist alt — der Ritter von der Gritzenburg soll einem seiner Leib- «igenen die Eingeweide um einen. Raum- stamm gewickelt und ihn herumgejagt haben, bis er .tot war!" „Alte Schauerg-ichichie, hör aus damit!" — „Solche Eigenfchasten erben sich fort und treten bloß m ztv.li- fierterer Form auf!" Das weitere vernahm ich nicht. Bald aber halte ich Ursache, dieses Gespräches zu gedenken. Den treffendsten Vergleich für den Obersten fand wohl Gerda, als wir an einem herrlichen Tage die breite und schön« Hauptstraße hinabgingen, deren Mschluß die gcwac.ige Bergesmauer zu bilden scheint. Wundc» famerweise ließ man uns einmal allein so-'- ausgehen—GritzenbiirgerS waren eben nicht dabei. Bor einem kleinen Laden blieben wir stehen. Wir waren recht heiter an diesem Tage. «Da ist ia ein A a u a r i u m!" ries ich aus. „Sieh," sagte die Geliebte, .sich' doch die gräuliche Echse da oben aus dem Rifs." „Mir scheint, das ist ein Leguan." belehrte ich sie. „Hu! Es erinnert mich an den Obersten!" „Der ist aber immer sehr freundlich zu Dir," meinte ich. «twaS eifersüchtig. ,,Uebriaens hat Gerda recht, wie immer," fügte ich zärtlich hinzu. Aber in mir stieg ein Unbehagen aus, ich wußte nicht, ivaruni. Doch nicht, weil ich an den gedacht hatte? — Der Sonnen schein ward bbaß, d,er Himmel weniger blau, die Bergwand dräuend und finster. — Ich kann Gerdas Verhältnis zur Familie Gritzenburger nur durch die Anziehungs kraft erklären, die aewisse Reptilien auf ihre Ovser ausüben sollen. S»e war von diesen Leuten wie bezaubert, magnetisiert, fest- aebannt, wider ihren Willen.' Ging es mir doch nicht viel anders — wurden doch auch mir di« Augen zu svät geöffnet. Ich will nicht lange dabei verweilen: aber eines TageS geschah etwas Schreckliches, so schi ^ S Ziel, an defs ien sen itzenburger längere Zeit un irrt Halle, es mir wenigstens. Erreichung Äritzenl Stillen gearbeitet Halle, es war nun er- reicht: sein Werk war vollbracht, seine Mühe belohnt. Er hatte dein Vater Gerdas be ständig in den Ohre» gelegen: er war recht wie ein kleinliches Ä'laiielfweib von Haus zu seine Glossen über Seine Frau Haus gelaufen und hatte sei unser Verhältnis gemacht. hatte ihm redlich beigeslanden: Egle war ich die Ausgabe zugesallen, die Freundin zu be- arbeiten und ihr das Unnütze, Unsinnige eines aussichtslosen Verhältnisses vor Augen zu führen. Die Kleine endlich >er Back- fisch, harte den Beobachtungsposten zu be ziehen, — uns zu umschwarmen, zu mn- plänkeln, zu belauschen, oder wenigstens «in „Tete-a-tete" zu verhindern — vesonderS bei Ausflügen und Spaziergängen war diese Taktik von großem Erfolge. Und warum tat Gritzenburger alles dies und stiftete die Seinigen zu gleichem an? — Er hätte mich für Egle viel zu schlecht gefunden — von einem Privatinleresse konnte also keine Rede sein — ich war ia in seinen Augen ein armer Teufel. Warum also tat er das? Warum ? Aus Grausamkeit, wohl auch aus kleinlicher Klatschbaserei und hämischer Freude an fremdem Schaden — jedenfalls zum größten Teil aus bloßem Vergnügen am Bösen. Genug — vielleicht erzähl' ich ein andermal davon. Es kam ein Tag. an dem mir alles klar wurde. Und als eS mir 10 gegangen — eS war die Enthüllung rasch, plötzlich gekommen da eilte ich hinaus, hinaus — es litt mich nicht länger >n der Stadt, wo. wie ich damals meinte, mei». junges Glück durch arger Menschen Tücke zu Nichte geworden war. Ich floh in die Einsamkeit, wollte mich sammeln. wähnte Frieden zu finden. Und nun? Da saß es — da saß die Vergangenheit, die ich abwerscn, abschütteln gewollt, da hockte das Gewesene, da glotzte mich da- Feindlicke, Erlebte an — das Erlebte. — das noch zu Lebende, daS Leben. Sonn« und Grün und bolde, bellblaue Falter und hohe Berge und stiller Burggarten — alles war entschwunden, im Dunkel verhüllt — ich sah nur das Ding da vor mir auf dem Briinucinauve, ich sah nur das Widerliche, Unbeschreibliche, Verhakte, vor dem es keine Flucht gab — ich sah nur eS, nur «S allein! Logogriph. Mit T bin ich «in Vöaelein. Mit D umschließ' ich Bier und Wein. Mit L der Winter mich beraubt, Mit H bedeck' ich Dir das Haupt! täglich M«». LUlV Freitag, den 2«. Oktober. LV«a Versiegelte Lippen. Roman von Reinhold Ortmantr. l2. Fortletzung.) (Nachdruck verboten.) „Ich alleiu mit meinem «ungeschickten Fehltritt trage die Schuld daran, wenn Sie naß «werden." sagte Dagmar liebenswürdig. ,/Linen Menschen, durch den man i» seiner Bewegungsfreiheit gehindert wird, sollte man eigentlich immer seinem Schicksa überlassen." „Ein Grundsatz, den Sie selber sich schwerlich jemals zu eigen machen würden, Fräulein Holnstein." „O. ich weiß doch nicht. Hüten Sie sich. Herr Rechts anwalt, mich für besser zu halten, als ich bin. Es würde mir leid tun. Sie eines Tages unangenehm enttäuscht zu jeden." Ein neuer Windstoß, der noch ungestümer daherfegte als sein Vorgänger, und ein urplötzlich wolkenbruchähnlich niederorasselnder Regenschauer machten ihm ein,' Antwort unmöglich. Dagmar war ausgestanden, und wenn sie auch zunächst noch die Lippen zusammenpressen mußte, um ihren Schmerz nicht zu verraten, so konnte sie dock schon nach den ersten Schritten auf Herberts befolgte Frage versichern, daß ihr da. Gehen keine Schwierigkeiten mehr mache. Aber die Situation war trotzdem keines wegs behaglich. Der Wind, der nach Nordtvesten umgesprungen war, trieb ihnen den Regen gerade entgegen, und es war sicher, daß sie unter diesen Umständen ^mindesten eine halbe «Stunde brauchen würden, um daS nächstgelegenc Obdach, die Slrandhall- beim «Damenbad, zu erreichen. Einen «Schirm führte keins von ihnen bei sich, und st- hätten bei der Heftigkeit des Sturmes auch gar nicht «daran denken können, sich seinem zu bedienen. Dagmars langer, grauer Mantel aber war mit seinem leichten, feinci Stofs und seinem zartsarbigen Scidensutter ohne Zweifel ein ebenso elegantes als u: praktisches Kleidungsstück, das sie kaum länger als für wenige Minuten vor dem Durch näßiwerden schützen konnte. „Wir werden in einem hübschen Zustande nach Huist' kommen," sagte sie lachend, indem sie mit beiden Händen nach der Strandmütze gri". die ihr der Wind soeben hatte entreißen wollen. .Es ist ja beinahe unmöalich. die Augen offen zu halten." Mit einem raschen Entschluß hatte Herbert den welle», wasserdichten Ueberrock abgestreist, der ihm selbst bis zu den «Knöcheln reichte. Und ehe noch Dagmar Zeit ge Kunden hätte, einen Wideppruch zu erheben, war er schon dabei, ihn um ihre Schulter!« zu legen. Sie machte zwar einen schwachen Versuch, sich gegen die freundliche Abnch' zu erwehren, ober es war ihr wohl nicht recht ernst damit, denn schließlich ließ sic e doch geschehen, daß er sie in das bergende Kleidungsstück cinhüllle, und em dankbarer Blick aus ihren großen dunklen Augen streifte sein Gesicht. .-So — und nun müssen Sie mir Ihren Arm geben," bat er. „denn wir werden sckfwcrc Arbeit lmjben, vorwärts KU kommen, und ich glaube es Ihnen einfach nicht, daß Ihr Fuß -sic nicht mehr schmerzt." Sie gehorchte ohne Widerstreben, obwohl Herbert bald inne wurde, daß sic seines Beistandes kaum bedurft hätte. Denn dieser kleine Kampf gegen die feindlicher Elemente schien ganz nach ihrem Geschmack. Mit rosigen Wangen und leicht geöffneten Livpen, den schlanken Oberkörper ein wenig vornüber geneigt, schritt sie tapfer vor wärts. in jeder Bewegung die Kraft eines qesunden uno jugendlich elastischen Körpers offenbarend. Herbert fühlte die tiefen Atemzüge ihrer Brust, und un-willkürlich drängte sich ihm ein Vergleich aus zwischen dieser blühenden Lebenssülle und der kümmerlichen Hinfälligkeit des armen, gebrechlichen Wesens, dessen magere, fieberheiße Finger ec dereinst oftmals ebenso auf seinem Arm gespürt «hatte, wie jetzt Dagmars weiche, warme Land. Niemals in diejer langen Zeit seit dem Tode seiner Frau war er einem jungen Mädchen so nahe gewesen, und «wie eine neue Ossenbaruna wirkte der bestrickende Zauber, der von einem anmutigen weiblichen Weien ausgeyi. aus ihn ein. Er sühne ebenso wenig von der unangenehm kühlen Feuchtigkeit, die ihm schon noch den ersten hundert Sckrilten durch seine leichte «Sommerkleidung dis aus die Haut gedrungen war. als er das lästige Prickeln der großen Regentropfen empfand, die sein Gesicht und seine Hände peitschten. Es war ihm eben ganz recht, daß das «Sausen und Meisen unü Rauschen um sie her sür die ganze Dauer ihres Weges eine eigentliche Unterhaltun, unmöglich macht, denn so gab es nichts, das ihn in der «beglückenden Bewunderung eines Liebreizes gestört hätte, für den er noch vor wenigen Wochen seine Sinne für unsrer abgestumpft geglaubt hatte. Dagmar «schien von den Empfindungen, die ihr-- I kaumun§8 - Lusvvrkauk I von Varcklovo, Store», vitro««», »ettckevlren et«. teils dis sur H »Ik 1 v Lss wertes. ^okn» Vostl. <S«I «Iloeii-V«drllt-L.aser M s n»n 4 Ecke Bankftraste. «i^ Pirn. Vorstadt. rem eint-Mte» dis elexMteslsi. cliics Lporlküls, Spottmülrsn. Llvlls kreise. ln «Ne» Vrei-l««« u gang« t»ne» Jadraängen. 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