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Dresdner Nachrichten : 06.05.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187405062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740506
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-05
- Tag 1874-05-06
-
Monat
1874-05
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.05.1874
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And-vlittlac Nnnoocc^- Aajnaac >'.>» »Nt, » !vc raiinicu 7,i!inc» ». >0<> janc.t tut-'i-ccu wtr ni.c Pr?n«Mkk->«t > .chatitnni dmch »,i I- ntarkcn oder >Loi>ct»j » lang, ü Lubc» tan » 1 ^ !!gr. »luSwärt c k.>u ,cn dt« .chalituuo ans aui riuc Drc»d!ill!,tL a au-.lacu. Luc Cj,-. Mitredacteur Für das Feuilleton vr. L,nl» I»I«r«^. Dresden. Mittwoch. 8. Mai 1874. «»»,licht». Beendet find die Verhandlungen im JustizauSschusse des Bun- beSraths. Die drei mittelstaatlichen Justizministcr, vr. Fäustle- Baiern, v. Mittnacht-Würtemberg und Abeken-Sachsen, können sich nunmehr den heimischen Angelegenheiten zuwenden, nachdem ihre Thätigkeit in Berlin einen vorläufigen Abschluß fand. Die Civil- urü> Strafproceßordnuna für das Reich, die NeichS-Gcrichtsvcr- sassung, find so weit vorbereitet, daß sie im Herbste an das Plenum des BundeSrathS gelangm können. Nur die ConcurSordnung ist noch im Rückstände. Der Plan, zwei getrennte oberste Reiche Gerichtshöfe für Civil- und für Criminalproceß ins Leben zu rufen, ist verworfen worden. Es soll in Zukunft nur einen obersten Gerichtshof geben. Wo wird derselbe seinen Sitz haben? Die Entscheidung darüber soll noch auSgcsetzt sein. Wir glauben, daß wenig Aussicht vorhanden ist, daß er nach Leipzig kommt, vielmehr fürchten wir, daß über ein Kleines Leipzig sein oberstes Reichshan delsgericht verlieren wird. Und doch halten wir es aus mehr als einem Grunde nur für einen Vorthcil, daß das oberste Tribunal für alle Rechtsprechung sich nicht unmittelbar am Sitze der obersten Ci vil- und Militärverwaltung befindet, daß die Räthe jenes obersten Tribunal« nicht Hofluft athmen. Es wirkt gewiß nur fördernd auf den freien Sinn und die Unabhängigkeit dcr obersten Reichsrichter ein, wenn sie inmitten einer Bevölkerung Recht sprechen, die von einem starkentwickelten freien Bürgergcisle getragen ist und einem großartigen Unternchmungssinn huldigt. Die Wechselwirkung einer fo angelegten Bevölkerung, wie wir sie in unserer Schwesterstadt Leipzig besitzen, auf die Richter kann nur heilsam sein. In anderer Richtung bewährt der deutsche Bundestag — nein doch! Bundesrath seinen wohlbegründcten Ruf als Todtengräber qller da» freiheitliche Gebiet betretenden Beschlüsse des Reichstags. Eingesargt hat er zum so und so vielten Riale dm Beschluß auf Gewährung von Diäten an die ReichStagSabgeordneten, eingescharrt die Resolutton, daß Preßvergehen,vor die Geschworenen kommm sollen. In dm preußischen Zeitungen wird von letzterem Punkte wenig Aufhebens gemacht; sie schwelgen in der Freude, daß ihnen am 1. Juli die Cautionen zurückgegeben und der Zeitungsstempel fallen soll. Da« Publikum wird aber hiervon wenig profitiren; die größeren Berliner Zeitungen wollen trotz des Geschenkes von vielm Tausenden von Thalern, das ihnen hierdurch jährlich zu Theil wird, nicht im Preise heruntergehen, sondern so theuer wie jetzt bleiben. Im preußischen Abgeordnetenhaus« tobt der Kampf gegen die Clrricalen ungeschwächt fort. Es handelt sich um ein Gesetz, das Vorsorge für den Fall, daß ein Bisthum erledigt ist, treffen will. Die Clrricalen bestreiten dem Staate das Recht, sich mit der Wieder besetzung erledigter Bischofstellen zu befassm. Neichensperger be hauptete: die preußischen Bischöfe hätten dem Staate nicht den Ge fallen gethan, zu fliehen; sie ließen sich lieber in Gefängnisse wer fen, wo sie so schwer zu halten seien, wie glühende Kohlen in de» Hand. So sehr sei hierdurch die preußische Regierung in Verlegen heit aerathen, daß sie beim Reiche Htlfe gesucht und die Reichsacht erwirkt habe. Auch in Belgien, diesem Jesuitmstaate, ist der Kampf heftig entbrannt. Dort regiert ein strengclericales Ministerium; die Li beralen hoffen jedoch, es bei der bevorstehenden Neuwahl der Hälfte der Deputirtenkammer stürzen zu können. Als Hebel benutzen sie die großartige finanzielle Mißwirtschaft der Clericalen. Der Fi nanzminister Malon muhte sich von dem früheren liberalen Finanz minister Frere-Orban Nachweisen lassen, daß er nahe daran sei, einen betrügerischen Staatsbankerott zu machen. Alle Uebcrschüsse früherer Perioden hat die clericale Finanzkunst verschlungen, die Staats schuld um 338 Millionen vermehrt, die Staatskassen geleert und ein Deficit von 57 Millionen geschaffen. Von Italien geht eine Bewegung sgegen die Todesstrafe aus. Die dortige Regierung will ein einheitliches Strafgesetzbuch für ganz Italien abfassen und darin, wie dies bei den mpdernen Staatsgcbil- den unentbehrlich erscheint, die Todesstrafe einführen. Nun ist diese Strafart in Toscana seit über hundert Jahren abgeschafft. Die ToScaner sträuben sich berechtigt gegen daS ungewohnte Aufschlagen des Blutgerüstes, was aber diesem intelligenten Volksstamme eben sowenig helfen wird, als seiner Zeit das Sträuben uns Sachsen. England athmct etwas auf, seitdem cs aus dcr Flottcndebatte im Unterhaus« erfahren, daß es immer noch die erste Seemacht der Welt ist. Nachgeiviesen wurde, daß seine Flotte den vereinigten Flotten Frankreichs, Deutschlands und Rußlands überlegen wäre, daß sie nicht blos den Kanal und das Mittclmecr, sondern auch die indischen Gewässer von jedem schwimmenden Feinde säubern, das Auslaufen jeder feindlichen Flotte hindern könnte u. s. w. Diese Beruhigung gemährte John Bull ein ehemaliger Flottcnminifter mit einer langen Rede, in der er nachivies, daß der frühere liberale Mi nister Göschen von seinem Departement blutwenig, sein jetziger con- servativer Nachfolger aber davon gar Nichts verstehe. Als eine bcmerkenSwerthe Tendenz im öffentlichen Leben der Amerikaner, „die ohne König kegeln", müssen die sich immer häufen den Versuche bezeichnet werden, das Wahlrecht des Volkes in Bezug auf seine eigenen Beamten zu beschränken. In einer großen Anzahl von Staaten sind in Betreff untergeordneter Staats- und Gemeinde ämter mehrfache Gesetze in dieser Richtung angenommen worden, aber noch weiter ging in dieser Hinsicht die Legislatur von Louisiana durch ein Gesetz, welches der Bevölkerung von New Orleans selbst das uralte Recht, ihren Mayor und ihre Aldermcn zu wählen, zu nehmen und dem Gouverneur die Ernennung der gcsammtcn städtischen Verwaltung zu übertragen beabsichtigt. Es ist bezeichnend, daß man in der amerikanischen Republik damit selbst hinter die in den monar chischen Ländern Europa'« den Gemeinden gewährleistete Freiheit und Selbstverwaltung zurückzugehen keinen Anstand nimmt. Wir haben eö hier mit einer Frucht der bis zum Despotismus gesteigerten lieber macht der Parteipolitik ^er Demagogen zu thui^ eS ist hohe Zeit, daß der bessere und intelligentere Theil des Volkes diesem ver derblichen Treiben Einhalt thut, wenn nicht das gerühmte Prinzip der „Selbstregierung" zum Scheine herabsinken und zum Spott werden soll. Auch das Blutvergießen in Arkansas, wo die beiden gewählten Gouverneure die Macht usurpiren, richterliche Entscheid ungen erkaufen, nach denen jeder Gouverneur der einzig legale ist und nun mit Waffengewalt den andern befehdet, spricht wenig dafür, daß eine Republik unter allen Umständen die beste, das möglichste Glück gewährende Staatsform ist. Loeule- v«d Liichftsches. — I. K. Hoheit die Frau Großfürstin Constantin von Ruß land, welche bekanntlich vor einigen Tagen unserem KönigSpaar einen Besuch abgestattct, hat bei dieser Gelegenheit, um dem ver storbenen Könige Johann einen Beweis ihrer großen Verehrung zu zollen, «inen Palmenzweig, sowie einen Lorbeerkranz auf dessen Sarg niederlegen kaffen. Die Frau Großfürstin ist eine Prinzessin von Altenburg, Schwester der Königin von Hannover. Sie hat sich zur Vermählung ihrer Tochter, der Großfürstin Vera, nach Stuttgart begeben, wo die Trauung der Letzteren mit dem Thronfolger von Würtemberg mit dem höchsten Glanz in diesen Tagen statzfindct. Sachsen wird dabei durch seinen Gesandten, den Grafen Könneritz aus München, repräsentirt werden. — Von Sr. Maj. dem König wurde gestern in besonderer Audienz der Bürgerschuldireetor vr. RamShörn aüö Leipzig em pfangen. Derselbe stattete seinen Dank für die Verleihung des Albrecht-OrdenS ab. — Se. Majestät der deutsch« Kaiser hat dem königl. sächsischen; Premierlieutenant von König, attachirt dem auswärtigen Amt im Reichsministerium zu Berlin, die Annahme und das Tragen des ihm verliehenen Großherrlichen Türkischen Medschjdje-Ordens 4. Classe gnädigstertheilt. "" . — Der Herzog von Tachsen-Altenburg hat dem General der Infanterie, Nehrhoff von Holderberg, das Großkreuz des Ernestini- schen Hausordens verliehen. — Der außerordentliche Professor vr. xdll. Hildebrand in Leipzig ist zum ordentlichen Professor der neueren deutschen Litera tur und Sprache in der philosophischen Facultät der Universität Leipzig, der Secretär bei der KreiSdirection zu Zwickau, vr. Schnorr von CarolSfeld, zum RegierungS-Referendar ernannt, und dem auf dem Melde'schrn Vaswerke zu Bautzen dienenden Poigte Johann Schmidt ist die silbern« Medaille vom Albrechtsorden verliehen worben. ' - — Landtag. Dievbendsthung vom 4. Mai brachte zuerst die Berathung desjenigen Punktes des AuSgabcbudgetS, nach welchem 140,000 Thlr. für die Elbstromrcänlirupg eingesetzt worden sind. Nach kurzer Begründung de» Res. Philipp drehte sich dann die Debatte hauptsächlich um eine Petition des sächsischen Schiffervereins, welche verlangt», daß diesem „Aschen brödel" — die Elbstromreäullrung — mehr, nehmlich 200,000 Thlr, bewilligt werden möchten. Die zweite Deputation bean tragte. die Petition auf sich beruhen zu lassen, den sich auf da» Technisch« bvpehendev Theil aber zur Aenstkstjßnabme an die Regierung avzugeben. Beck beantragte, die Petition zur Er wägung ü» empfehlen, ob nicht eine höher« Summe in das nächste Budget eingestellt werden könne, indem er besonder- darauf hm- wies, imMn dieser Hinsicht in Preußen «sthche. Sr wurde in seinem Anträge von Jordan und Ga leer fteundirt, sand aber in dem Aba. v. Wagner einen sachverständigen Gegner. May lPolenz) sprach sich Über den anmaßenden Ton der 4M- tion der aus und empfahl Ablehnung des Beck'schen Anträgk. Minister v. Friesen beklagte sich über t4« Undankbarkeit bcS SchlfferverelnS und wies nach, was Sachsen iür die Elbe gethan. Stach einer Bemerkung v. VelschIägel über den Schuß der Fischzucht schloß die Debatte und wurde unter Ablehnung vost Beck s Antrag die Summe von I40M)Tblr. bewilligt. Hierauf berichtete Abg. Beck über die Erhöhungen der Pensio.nen und Wartegelder. sowohl der ElvilftaatAblcner als deren Hinterlassenen. Sinverstanden von HauS aus war die Deputa tion mlt dem Regierung-Vorschläge, wornach denjenigen früheren Civilstaatödicnern, die am I. Januar 1874 in Pension gestanden haben, ihre gesetzlichen Penslon-sätze so erhöbt werten: Pensionen b!S mit 500 Thlr. um 20 Proecnt. solche bis Mit MO Thlr. ui» 15, solche über 1000 Thlr. um 1S> , Procent. Keinen Wider spruch setzte sie auch dem Vorschlag entgegen, den auf Warte- acld gesetzten StaatSdiener» von dem Zeitpunkte an. wo Die Staatöticnerstelle selbst erhöht, wurde, taö Wartegtld uin des erhöhten Gehalts der betr. Dienststelle zu erhöben. Hingegen hat die Deputation noch weitergehenh eine Erhöhung der Pen sionen der Hinterlassenen der Stagtkpiener beantragt. Nach beseitigen wird. Darnach sollen den Hintcrlassknen v.vn solchen StaatSblcnern, die entweder vor dem 1. Januar 1874 verstorben sind oder an diesem Tage zwar noch lebten, abel schon in Pension standen, folgende Zuschläge gewährt werken: 20 Procent den Wittipen bei einer Pension biö zu 200 Thlr-, kes Halbwaisen bei einer' Pension biö 400 TM., den Halbwaisen bei einer Pension b>8 mit 80 Thlr., den Ganzwaisen bei einer Pension big mit 120 Thlr.; 10 Procent Zuschläge den SMtiven bei einer Pension von mehr als 400 Thlr.. den Halbwaisen bel einer von mehr alö 80 Thlr., den Ganzwaisen bei einer von mehr als 120 Thlr. Der Pensionö- und Wartcgeldctat steigt damit gegen letzt um 188,875 Thlr. aus jährlich 882.088 Thlr. Die meisten Pensionen erfordern die Ministerien der Fi nanzen <207,898 Tblr.), der Justiz <192,805 Thlr.I und dcS Innern <128,483 Thlr.l Recht zweckmäßig ist ein Antrag der Deputation. Bisher mußte der Staat eine Blasse alter Beamter sortschleppen, die ihren Pflicbien nicht mehr gewachsen waren, aber dennoch nicht in Ruhestand traten, well die Pension zu gering war. Dem ist in Zukunst abgchonen. Um das Avance ment iüngerer tbatkrättigcr Beamter zu erleichtern, soll dtc Re gierung daö StaatStiencrgesctz nach dcr Richtung revidircn, daß sic dlenstunsählg gewordene ältere Beamte, auch wenn sie nicht darum »achsuchen, pcnsloniren kann. Die Regierung ist ganz damit einverstanden. Zum Schluß empfiehlt die Deputation alte noch weite'' Erböhungcn verlangenden Eingaben zu diesem Ge genstände, auch daS Geiuch mehrerer früherer Patrimonlalgerichlk- bircctorcn, aus sich herüben zu lassen. In der Debatte taub »ur i bei dcr Petition der beiten ehemalige» Patiii»o»ia<gciiä'töbeal»- ten Förstez^und Martini, welche die Deputation beantragte aui i .sich Muhe» zu lassen- Abg. Penzig cs «ür anacmesscn. eine I Lanze sür dieselbe» cinzulegen. indem er Bcrnclstchtigung Ucscr schon seit 1832 im Dienst befindlich gcwcsencu Vcamtcn verlangte. Äirbach »nterstütztc deii Penzig'schcii'.'.nlrag. dcr jedoch keinen Anklang ,» der .Omiuncr fand. Den Schluß der Sitzung bildete die Berathung über ein köulg!. Dccrct, welches einen Rccbcn- schnttSbericht betraf, die Verwaltung mehrerer Fonds beim.Kriegs »ünistcrium auf die Jahre >888 bis 1872. Dhiic Debatte gab die Kammer dem Anträge am Bewilligung gegen die Stimme dcS Abg. Ludwig ihre Zustimmung. — In der gestrigen Sitzung dcr 2. Kammer wurde <Ret. Stauß» die Regierung ermächtigt, der Leipziger HandelSkamme» zu den Kosten der Vorarbeiten für eine Eanal-Vcrbindung de« Stabt Leipzig mit der Elbe cincn Beitrag von 8000 Thlr., den Elster-Saalc-Eanalvercin zu Leipzig zu den von ihm vorzuneh menten Vorarbeiten eventuell einen solchen von looo Tblr. ;u gewähren. Der Minister des Innern, von Slostix, empfahl die Bewilligung unter Betonung dcr Wichtigkeit der Entwickelung des Canal-Svstems alö Eoncurrcnz gegen die Eisenbahnen. Sodann rescrirte Abg. Starke-Schmölln über die zahlrcicven Petitionen um Errichtung von Güler-Stationen und Halte punkten. Jede Petition wurde von dem Abg. des betreffenden Wahlkreises warm empfohlen. — Der Ausschuß des deutschen Journalistentages wird sich am 24. Mai in Dresden versanimeln, um Zeit und Ort des neunten deutschen Journalistentages, sowie die Tagesordnung für denselben, festzustellen. — Unter den neuen Münzstücken sollen bereits falscheZwanzi.» pfenpigstücke in Umlauf sein, welche an der malten Prägung des Reichsadlers, der Dünnheit und den» schlechten Klang leicht zu er kennen sind. — Die von zwei Wiener Ingenieuren seiner Zeit nachgesuchte auch in diesen Blättern erwähnte — Concession zur Errichtung einer Drahtseilbahn zur Personenbeförderung über die Augustus-- brücke ist vom Rathe abgelehnt worden, weil cinesthcils zur Auf stellung des für den Bahnbetrieb erforderlichen Maschinenhauses auf keinem der beiden Ufer der nöthige Raum vorhanden, andern- theils aber die dann nöthigen Bauten auf und an dcr Brücke den Anblick des alten Bauwerks beeinträchtigen würden. ,7 — DerStadtrath hat in seinerletztenPlenarsitzungbeschlossen, angesichts de» für den Geschäftsbedarf nicht mehr ausreichenden Raumes der jetzigen städtischen Sparkasse nunmehr die erste Etage d«L Gewandhauses zu den Expeditionslokalrn derselben einrichtcn tu, lassen und beschließt die dazu nöthige Verausgabung von 2290 Thlr. — Geheimrach v. Windscheid in Heidelberg hat einen Ruf an die Vmverfität Leipzig erhalten. Hoffentlich gewinnt die Universität diese ausgezeichnete Kraft als Ersatz für den greisen Wächter, nach dem Prof. Jhering ahgelehnt hat. — Heute vor 25 Jahren schwebten die kostbaren Sammlungen in den Zwingerpavillons in ernster Gefahr, das Feuer drohte nacl allen Seiten hin Verderben. Jemehr wir uns aber noch heute am Besitze der thellweife unberechenbaren Schätze erfreuen, desto mehr scheint eS uns am Platze, auch einmal einen Namen zu nennen, dessen Träger sich danmlS, «ie uns glaubhaft bekannt geworden, sehr ver dient um die Rettung dieser Schatze durch Unerschrockenheit und unermüdlich«« Eifer gemacht hat. Es ist dies der noch jetzt in Aktivität befindliche Oberaufseher Rahn seid. Ihm zur Seite stand i« damaliger bedrängter Zeit sein Vater, der nach langjähriger Mytinzng beim historischen Museum vor einigen Jahren starb. — DaS katholische Volksblatt aus Sachsen berichtet, daß dem Dresdner Gesellenverein eine gleiche freudige Ueberraschung wie dein katholischen Cafuro zu Theil geworden sei. Die drei Klerikalen) Elsässer Abgeordneten Gerber, Simonis, Hartmann und der Abgeordnete Groß - mann, Vertreter von Köln, erschienen an, 27. April im Local des katholischen Gesellenvereins zu Dresden und hielten daselbst Anspra che», die alle das gleiche Thema, „die Verfolgung dcr katholischen Kirche", behandelten. . — Der Sohn jenes 62jährigen Herrn, von welchem wir schön gestern «zähltest, daß er auf der Chaussee zwischen dem Großen Garten'ünd der grünen Wiese am Sonntag Abend von zwei Strob chen angehalten worden, thcilt uns mit, daß sein Vater auf das Traurigste zugerichtet worden ist. Die Kerle haben ihn nicht nur am Halse gewürgt und die rechte Seite ganz zerschlagen, sondern auch auf einen Steinhaufen dermaßen geworfen, daß der Arme ein Loch in der Stirn davon trug. Daß der Ueberzicher ganz zerfetzt waikb. muß- so Unangenehm das an sich ist, gegenüber solchen körper lichen Mißhandlungen verschwinden. WasdieseverbrccherischenStrolchc mit dem Angefallencn noch begonnen hätten — wer weiß es, gleicherweise aber wurden sie durch daS Dazukommcn eines Mannes verscheucht. Der Angefallene möchte nun gern wissen, wer sein indirekter Retter geworden, nicht allein, um ihm noch nachträglich danken zu können, sondern auch, um vielleicht etwas über das Auo sehen der Strolche re. feststellcn zu können. Der Betreffende kann in unserer E^cdition Namen und Wohnort erfahren. — Der Thierschutzverein hält heute um 5 Uhr scir Monatsversammlung Augustusstraße Nr. 4, 3. Etage. — Einem fühlbar gewordenen Mangel des Stadtviertels jenseits der böhmischen Bahn ist Abhilfe geworden, indem am Bis marckplatze seit einigen Wochen eine neue Apotheke eröffnet worden ist unter Leitung des Herrn Apotheker Paul Franz. Diese neue wohl eingerichtete Offizin firmirt: „Reichsapothcke." — In der Nacht zum vergangenen Montag ist bei einem Bäcker in der Fricdrichstadt eingebrochcn und dabei aus der Laden- tafcl in der Verkaufsstube ein Geldbetrag von circa 12 Thalern ent wendet worden. — In einem in, vorigen Monat am PackhosSgnai hier aus der Elbe gezogenen Leichnam ist nachträglich ein in Kaitz wohnhaft gewesener Tagearbeiter erinittclt worden. — In dcr vorvergangencn Nacht mußten die Nachtwächter in der Pragerstraße gegen einen Trupp Leute entschreiten, die laut schreiend die Straße durchzogen und mit vorgehalteuen Regen-
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