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SS. Achr^mg. A» Uw. Montag, Lv. S«pt«mder 1«w» WM»>p«ch«,.Sam«»tm»m»«: «»gl. ' «ir Er Siochtg elprL I stUkch GIß PP» f «k«,»r^a« ar-»rr„ »m »r^^ 3«k« 7»r>,. «U«I sua»«. «a Anzelg-n-Pr-.se. ! «ochtgetpr«»: ««l. «.»«»«» »UM,. -- UW-a,n,„ TartMSil» «n»«n nicht «Ni»>»I»ki. Marteaslratze S8/L0 L«tl». vrria, von «evtch ck »««<»«»»» Lnod«. Vostschrck-ttont, »»«» «M«» ,-..l,! r>,' Die Revolutionsgefahr in England. Nrimchle» »er sUianer Dr abtbericht der „Drrddn. Nachrichten".! «glterdam, 28. Sept. Es scheint, -atz in England jetzt -tr° lange gefürchtete Augenblick herangebrochen ist. >vo der «trotze Kampf zwischen der Arbeiterschaft und -cn Kapita- ltM, bzw. den besitzenden Klassen zum Austrag gebracht werben dürfte, und zwar handelt cs sich nicht um einen Lohttkampf, sondern darum, den Arbeiterführern die po litische Gewalt in die Hände zu bringen. Mit anderen (Worten: Wir stehen vor einem Ausbruch der Re- v,o lutiou, zu deren Herannahen in Len letzten Monaten sich schon oft bedenkliche Anzeichen kundgetan-haben. Die Axt und Weise, wie der Eisenbahn er streik begann, zeigt deutlich genug, wie wohlvorbereitet und wohlorgant- siert die ganze Sache in Szene gesetzt worden ist. Der Streik trat in allen Teilen des Landes ein und die Be- trieb« wurden Punkt 12 Uhr nachts eingestellt. Weder auf den grctzen »Bahnen, noch auf lokalen Strecken, noch ans der Lon doner Untergrundbahn verkehrten Züge. Mit dem Moment, uw der Bund der Maschinisten und Heizer vorgestern be schloß» die Eisenbahner zu unterstützen und Thomas diesen Entschluß ankülldigen konnte, >var Ler Würfel gefallen. Die Transportarbeiter Vereinigung hat allerdings, soweit bisher Nachrichten vorliegen, noch nicht beschlossen, was sie tun wird, aber cS ist klar, datz sie jetzt nicht zurückbleiben kann. Lloyd George hat, wie die Regierungsprcsse erfährt, mit besonderem Nachdruck er klärt, nichts unversucht zn lassen, um eine gütliche Bei legung zu erzielen, um das Unheil noch einmal abzuwen- den. Es ist der Negierung daher nichts anderes übrig ge blieben, als den Kampf aufzunehmen. und die näch sten Tage müssen zeigen, ob sie noch über die nötigen Macht mittel verfügt. Der Verband der Chauffeure hat eb«r- falls öffentlich erklärt, nicht als Streikbrecher dienen zu wolle». Kriegsministcr Churchill, der sich in der gegen wärtigen Lage ganz in seinem Element befindet, hat sofort alle Urlaube zurückgezogen. Er befahl, das, die Demo- b i lt s teryna der Armee eingcstellt werben soll. Ebenso ist die Auflösung des Franc »Hilfs dienstes vorläufig aufgeschoben worden. Thomas hat sofort eine öffentliche Kundgebung.er lasse», in der er die Handlungsweise der Eisenbahnarbettcr vor der öffentliche» Meinung z» rechtfertigen sucht und selbst die Eisenbahner ermahnt, ruhig vvrzugehen, um durch keinerlei Sabotage sich die Sympath'cn des Publikums zu o«ikl.r>?,«!. Wie sich die letzteren vrihall-n werden, ist immerhin noch zweifelhaft, da man nicht v-rgcise» darf, dah bei den geringen Mengen von Levens- mttteln. über welche die Städte noch verfügen, ein Zu stand etntreten mutz, wie man ihn während dcS Kric - ges in England niemals gehabt hat. Die Ra tionierung der Lebensmittel ist durch die Negierung s o - fort wieder ausgenommen worden, ebenso die der Kohlen. Ar ditüoalßmiig Deutschlands. BersailleS, 2«. Sept. Der FrioüensauS schütz der französischen Kammer versuchte gestern, nach mittag für die Tagesordnung Andre Leftvres einen Wort laut zu fassen, dem dte Regierung zusttmmen könnte. Laut „rocaun' ,c>nug Geddes nach langer erregter Aussprache folgenden Wortlaut vor: „Die Kammer ersucht die Re- gierung, Verhandlungen mit den alliierten und assoziierten Negierungen anzukuüpfep, .um die Entwaffnung .Deutschlands und seiner Alliiertest durch Verbot ge. wiffer Kriegsindustrien und durch alle notwendig erschei nende« Mahnahmen effektiv zu machen." Der Ausschuß ,oird am Montag diesen Wortlaut nochmals besprechen und zugleich eine Tagesordnung Anricul, betreffend eine tnter- alliierte finanzielle Solidarität, mit üxm Flnanzminifter Klotz-erörtern. Aus ClcmenceauS Rede fn der vorläufi gen Sitzung dös Friedensausschusses hebt „Mattu" folgen des hervor. C lernenceau sagte» Leföpre verlange, datz Deutschland keine Kanonen Herstellen üürse^ Das sei nach feiner Ansicht das einzige Mittel, eine wirksame Kontrolle auSzutiben. Hinsichtlich der schweren Artillerie genüge der Frie-en-vertrag den Wünschen LesLvreS, durchaus, denn Deutschland würde schwere Artillerie weder Herstellen noch kaufen noch auf tgendeinem anderen Wege erhalten. Auch btnstchUich der Feldartillerie gebe der Frtedensvertrag Frankreich das Recht, die Herstellung in Deutschland zu be- > grenzen; den» die Alliierten könnten sich die Fabriken auSwählcn und daher jede Fabrikation untersagen. Was aber da» anlange, datz Frankreich Deutschland Kanonen lie fere und es sofort decken solle, falls es angegriffen würde, so sei da» ganz ««-»lässig. Daher, so schlotz Ltemeneeau. fei e» nicht möglich, die Verhandlungen mit Deutschland ' Midder zu erbfsnen; denn er wolle keine neuen Berhand- '- kttngm mit Deutschlanb. aber er wolle gern über diese Frage mit Frankreichs Alliierten wieder unterhandeln, da ' eö sich im hrotzen und ganzen darum handelt, das Land iMllkvmmen zu beruhigen. So wolle er sich der TageS- vrdstNng Lestvres nicht grustdsätzlich widersetzen. M«e. d-tttsckchtKWitAtch» " Gaarbrllcke«, 28. Tcpt. Di« erst« ddsttkch.sranzö» fische An»stell«ng wnrde heut« nachmiitaa hier im Beisein de« vberstkommandierenden des Saargebiets Gen«, «als Antzta««, «nb der Vertretendes Völkerbundes eröff net. Der Handelskammersyndikus Dr. Schlender hielt die Eröffnung»»«-«, in der er auf die vedeui-ung der Aus- - stellunst sür.die «nkttüpfnug weiterer Beziehungen hinwies. Besonderer Rachörnck liegt auf Handwerk und Gewerbe und . aus der MrtzerJndntzri«. die sich-die Aufgaben stell«, dem Äulbltku» den Sert der saarläudtschen Erzeugnisse vor Auge« »« füht««. Etsatz-Kot-ringen ist. mit «v Formen ver. ^tvete«. -vost^dentscher Seit« sind zusammen SV Aussteller erWenkn. M« Ausstellung wird morgen für das Privat- Schone bwstmg wein, der »Sam««, der »aMlamr. BersailleS. 27. Sept. Der „TempS" meldet, der Rat der Vertreter der fünf Grotzmächte hat hcute vormittag beschlossen, durch Vermittlung des Marschalls Foch der deutsche» Regierung eine letzte Rote z» überreichen, »m die sofortige Räumung der baltische« Provinzen Litauen nnd Kurland dnrch die Truppen des Generals v. d. Goltz z« verlangen. Wenn die deutsche Negierung dieser letzten Ausfordernng nicht Folge leistet, werden sofort Matznahmen getroffen «erden, die besonders umsasse«: 1. die Einstellnngieder NahrnngS- mittelznsnhr und jeder Zufuhr von Nohftosfe« an Deutschland, 2. den Abbruch aller Verhand lungen finanzieller Art, die angenblicklich mit Deutsch land gepflogen werde«, «amentlich mit Rücksicht aus die Src-itbewilligung. Zurnckh«l<ttng der Krleg«gefangenendamtzfer. Hamburg, 28. Sept. Die RarineschiffbesschtigungS- kommissto» teilt mit: Auf Gruud eines aus Loudo« plötz lich erfolgte« Befehls hat die englische Ma rinekommandant nr aus dem Kreuzer „Conventry" in Hamburg die deutsche Behörde «rsucht. die znm Rück transport unserer Kriegsgcsangeuen in England bestimm te« Dampfer zurtickznhalten. Der Gruud sür diese Anordnung der englische« Morinckommandantnr ist nicht bekannt. Rach ihrer Ansicht wird diese Verzögern«« nur von kurzer Dauer sei«. Die beiden am Sonnabend ans Hamburg ansgelausenen Dampfer „Billareal" und „Melillä" sind heute nachmittag in Cnrhavcn vos Anker gegangen. " «ine lettische Note an Dentschland. ' Königsberg i. Pr.. 27. Sept. Aus Riga wird gemeldet: Die lettische Negierung richtete durch Autzenminister Mei- jerowiz an den deutschen Gesandten eine Note, die stch»gegen den Terror -er deutschen Truppen in Kurland wendet. Ein langes Sündenregister angeblicher Gewaltakte der deutschen Soldaten wird aufgezählt und schließlich die deutsche Regierung gefragt, ob es ihr bekannt sei, daß sich noch deutsche Abteilungen auf lettischem Gebiete befinden. Be jahendenfalls wird die deutsche Negierung ersucht. Erklärun gen zu folgenden Frage» abzugebcn: 1. Welche Formationen deutschen HeereS. wo und in welcher Stärke befinden sich noch auf lettischem Gebiet? 2. Wodurch rechtfertigt die deutsche Regierung die Anwesenheit ihrer Streitkräste in Lettland? Wiedereinführung „schwarzerListen" durch England. - Wie aus zuverlässiger v Quelle verlautet, beabsichtigt England dl« schwarzen Listen wieder cinzuführen. In der englischen Presse ist in letzter Zeit grosse Erregung darüber entstanden, datz angeblich deutsche Waren über neutrale Länder, und zwar als neutrale Ware in das Aus land gelang»«. England soll nun beabsichtigen, die Aus- fuhrcrlaubniS Von Waren aus neutralen Ländern von der Herbeibringung eines Ursprungszeugnisses abhängig zu machen nnd alle Firmen, die hierbei aus Unregelmäßigkeiten betroffen werden, auf die schwarze Liste zu setzen. BersailleS, 28. Sept. Laut „Matin" wird Frankreich von den 00 000 Tonnen deutscher Pctroleumschiffe 30000 erhalten. Mtmi «der die Leu Stalle«. No«. 28. Sept. lAgeiroia Stesani.) Tittont machte gestern in der Kammer di« erwarteten Ausführungen über dte all gemeine Lage und über die Friedens verträge mit Dentschland und Oesterreich. Er führte aus: Bei Ende des Krieges hofft« man. -atz -er Sieg die An erkennung unserer Ansprüche im Ausmaß -er von uns ge brachten Opfer bringen würde. Aber das Gegenteil trat ein» Die italienischen Delegierten mutzten täglich ringen, um nur einen Teil des nationalen Programms zu verwirklichen. Die Ereignisse in Ungarn. Rumänien, Ober- schlesien und anderwärts hatten die Friedenskonferenz ge zwungeu, von ihrem Hauptziel, di« Friedensvcrtrüge abzu- schließen. abznsvhen. Im Januar 1018 hat Wilson t- seiner Botschaft an den Kongreß erklärt, datz er die abgeschlossenen Geheinwerträge nicht anerkenne, ferner verkündete er seine 14 Punkte, in denen man schon die Möglichkeit einer Ent stehung eines MitzverhAtniffes mit Italien sah. Wilson wurde -er oberste Friedensrichter, nicht weil der Angriff Amerikas den letzten Impuls z>rm Siege gegeben hat. son der» auch wegen -er Tatsache, -atz alle in der Nahrungs mittelfrage dte Unterstützung Amerikas nicht entbehren konnten. Am 17. Januar wurde unter Zustimmung der italie Nischen Delegation beschlossen» datz der Friedensvertrag ein stimmig gefatzt werben mußte. Folglich konnte qine für uns günstig« Stimmabgabe seitens Englands unt^rank reich« für' uns,Nein««, Mett haben, henu die .Mtmme Amerikas fehlte. Jn^iner Sitzung der Konferenz Wie sich Wilson neuerdings dahin ausgesprochen, daß es sich nicht nur um eine Unterhaltnng zwischen England und Frank reich handele, dgtz Amerika vielmehr zufteye, den ihm ge hörenden Platz eiuzunchrcken und die abriatischc Frage in einer Weise ju behandeln, daß Amerika dem Londoner Pakt ln keiner Weise Rechnung zu tragen braucht. Peter ve« Gerbte« t« Belgrad. BersailleS. 27. Sept. Nach dtm „TempS" ist König Peter von Serbien nach fünssähriger Abwesenheit nach Belgrad »urückgekehrt. Er wird «ine Privatvitta bewohnen. ^ Aorlschrltle Denikin». Amsterdam, Ä. Sept. Den englischen Blättern vom 20. d.M. zufolge meldet das KricgSamt Fortschritte her Dentktvsche» Streitkräste, die hterbrt über 1000V volschewtsten grfangeu na»»««. Aerchtsi» »s den Vierer k»1Mii»iev. Graf Berchtold empfing den Korrespondenten einer Berliner Zeitung zn einer Unterredung über die Ve> össentlichung des Wiener Sraatsamtes. Ich bedaure außer, ordentlich," sagte Graf Berchtold im Laufe des Gespräches, „dah die gegenwärtigen Wiener Feststellungen oder Ent hüllungen jeden Willen zur Unparteilichkeit vermissen lassen. Die offenkundige parteipolitische Tendenz der Veröffentlichung und der Wahl des Zeitpunktes sind von der neutralen össentlichen Meinung hinlänglich be leuchtet morden, so daß sich eine ausführlich« Stellungnahme meinerseits erübrigt. Die Pariser Konferenz hat. von dem Gedanken einer Mitschuld Oesterreich-Ungarns an der Entzündung des Weltkrieges ausgehend, dem neuen Oesterreich unerträglich harte Friedensbedingungen aufgezwungen. Nyr sind di« Pariser Anklagen gegen das alte Wiener Kabinett von den heutigen Machthabern in Wien noch unendlich übertrumpft worden. Was für «ine Revision des Friedens von St. Ger- main verspricht sich nun eigentlich der allzu eifrige Verfasser des Notbuches? Jede neue Enthüllung verschiebt kaleidoskop artig den Schwerpunkt der vielgcsuchten Schuld. Bald war es Petersburg, bald war es Budapest, bald Berlin, nun ist es Wien. London. Paris und Rom sind bis jetzt in dem selben Grade unberührt geblieben wie ihre Archive. „Prinzipiell ist die Sinnlosigkeit -er Schlußfolgerung solcher partieller Enthüllungen augenfällig. Der Welt- krieg war die tragische Resultante eines unendlich kom- plizierten Kräftespiels, zahlloser Kräfte, die miteinander, gegeneinander und ineinander spielten. Eine Erfassung der europäischen Vorgänge des Jahres 1S14 könne darnm nur auf synthetischem Wege erfolgen. Das Wiener Vor gehen führt naturgemäß dazu, -atz sich die Moskauer, dte Münchener und die Wiener Enthüllungen gegenseitig auf» heben. „lieber meine persönliche Rolle tn je«» Tagen vermag ich mich heute nur ganz allgemein zu Sutzerm Rückblickend erscheint es natürlich jedem, Ler heute tu Mitteleuropa leidet, datz es besser gewesen wäre, die östev» rcichisch-ungarischc Monarchie hätte 1V14 Bosnien und die Herzegowina und vielleicht mehr noch aufgegeben» oder ste hätte den Krieg in sechs Tagen, Wochen oder Monaten ver loren. Meine Aufgabe vor dem Kriege bestand jedoch «Mt darin, den österreichisch-ungarischen Staat friedlich auszu- lösen, sondern ihn, wenn irgend möglich, im Frieden, wen» unauSweichbar, im Kriege, zn erhalten, Unterlassung«» waren in jener Zeit ebenso schwere Verfehlungen, wie überstürzte Entscheidungen. Wir mutzten «nS entscheiden, entweder kämpfen- zu leben oder abzusterben, nnd unsere mehr als SO Millionen zählende Monarchie drängte ge- bicterisch zum Leben. Schon die ersten Dokumente -e- Nvtbuchcs erweisen für jeden Unvoreingenommenen» mit welcher Gründlichkeit und Sachlichkeit, mit welchem Ber- antwortlichkcitsgefühl unsere Diplomatie gearbeitet hatte. Mich selbst sucht man nun wohl als macchiavellisti» scheu Puppenspieler! des damaligen Europas im großen Spiele hinzustellen. Ich war mir nie bewutzt, selbst herrlicher Drahtzieher hilfloser Marionetten in Berlin und anderswo zu sein, und ich war es auch nie. Derartig melodramatische Kombinationen entsprechen wohl der Welt des Films, nicht aber der Wirklichkeit. Dte qualvolle Ar- beit jener Tage liegt im umfangreichen Satze in den Wie ner Archiven, und cs wird darin wenig Leichtfertigkeit and Unbesonnenheit nachzurveisen sein. Meine konstitutionelle Gebundenheit wird jedem gerecht Dcnkerrden so manche Verzögerung erklären; die Einstimmigkeit schwerwiegender Entschließungen wird ihm die beinahe schicksalhafte Unenl- rinnbarkcit der Geschehnisse nahebringen. Ich bin mir hinreichend meiner Unzulänglichkeiten bewußt, um meiner Menschlichkeit eingedenk zu bleiben. Aber ich glaube, vor enrinem Gewissen und vor dem Urteil der Geschichte einiger matzen bestehen zu können. .Zhrem Wunsche, mich zu zwei Hauptiendenzen der Veröffentlichungen zu äußern, vermag ich nicht ganz Rechnung zu tragen. Der unerläßlichen Mission eines großen Donaureiches werden sich die Völker -es valkanisierten Mitteleuropas ohnehin mit jedem Tage mehr und mehr bewußt. Dte zweite Grundtendenz, die soge nannte „Entlastung" Deutschlands» beruht aus einem opportunistischen Denkfehler, dem ich um so weniger cntgcgcnZutreten vermag, als ich weder die Neigung, noch die Möglichkeit besitze, diese Entlastung mit einer Belastung zu beantworten. Nach wie vor weiß ich nur zu grt, daß wir und unsere ehemaligen Bundes genossen einen Verteidigungskrieg in dem ernsthaftesten Sinne -cS Wortes geführt haben. Hätten die schrecklichen Folgen de? Krieges tn -cn so schwer leidenden besiegten Völkern nicht die furchtbare Manie zur Selbstbcfleckung und Selbstzcrfleischung entfesselt, so Hätte ihnen der Frie- dcnövertrag noch einmal bewiesen, daß Deutschland und Oesterrcich-Ungarn einem EinkretsungS- und einem Ber- nichtungsplane ausgesctzt waren, dem sic auch schließlich zum Opfer gefallen sind. Es scheint vielfach SaS Bestreben vbzuwallen, eine Versöhnung Europas durch ein Abschic, bcn der Schuld am Kriege auf die zwei großen Toten -eS Weltkrieges, auf das Zarenreich und die Doppelmonarchie, zu fördern. Aber schon schwindet vor der Schuld am Kriege die Schuld am Frieden, schon sind die Konturen der nächsten Kriege deutlich sichtbar, und sic scheinen in gkej. cher Weise unentrinnbar zu sein." Amerika rüstet für den nächsten Krieg. Der Chef des amerikanischen Generalstabes Genera! March sagte in -er DenatSkommission für militärische An gelegenheiten, daß der Tank in künftigen Krtegxn stets mehr Verwendung finden werde. MS Ge- heimnis teilte er mit, baß Amerika einen neuen beson deren Tank mit schweren Kanonen konstruiert habe. Ein. zclheiten wurden verweigert. Und das trotz Völkerbund und sranzösisch^nglisth» amerikanischem Schutzvertragl