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Dresdner Nachrichten : 03.06.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187506036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-06
- Tag 1875-06-03
-
Monat
1875-06
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.06.1875
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Kr. LSI. — Seit« ». — Oouaorita«, ckon ». ckuni 187k. Vorsitzender. Direttor Zeltner in Meißen ln Reserve; siir Dippol- ti-ivaldc .c auptmann Aster auf ReinbardSgrimma als Stellver treter ,ür Steiger, Vorstand Steher in Reserve, Es können kiese Wadlc» theilü wegen ter Persönlichkeiten, auf welche sic gualle». rbeils adcr auch um deswillen alS buchst glückliche de- zeichnct werden, weil daklirck, sowohl die Interessen der Industrie, als auch die des Gru»db.sitzcS >» gleicher LLeiieVertretinig finken. Die Wahlen von lii-ctOkitgliedern und 108 Stelivertreteui iür die 27 Einschätzniigö-Cominissionen der Stakt Dresden criol >kcn In«geian»,it aui 'Vorschlag des -vrui Jordan durch Reklamation. Jedenfalls ist rS rühmend he.co-znhcbcn, mit welcher freudigen Hingchung derselbe der dies .Illtz nöthig gewesenen miibevolten Ar- Veit sich unterzogen hak. Wie v raunt. wählt das k. Flnanz- Bklnisterin», das dritte Deitttheil :ür di: Rcclamatlonö-Cominlssio». währe».d ilir die »'i»>ck'ätzu»gs-Co>.mlistoii die Wahl von zwei Drittchellen durch Skadtrath und Siadtverorkuete» geichicht Ist cs auch nicht z» verkennen, das« die Arbeiten derselben mit vielem Amwandc an Zelt und Geduld vcrounden sein werden, keiilcs'ans aber zu den tantvapiäen zu zahlen sein dursten, so kari man ,lch doch immerhin im Vertrauen aus den opfer willigen Bürgernnn der Gewälstten der Hoffnung Hinsehen. daß ölblehnnngen Seiten der Gewählt» nur aus den unabweisbar sten Gründen cr'dlgen möcksten. Die Sitzung wurde, uachkem noch Herr Regierung: lgtb ven Criegern eine größere Anzahl von Verwalt,:.'. S aeäigkeite» zur Bcscvltti-iaffuiig vorgetragen, nach l Uhr Mittags geschlossen. ^ie st e . ::g iudnslricller Veaintcr Ist den Wecl ielsällen des Levens aegenuder eine «o unsichere, taff das Streben nach größerer Sicherung gei'.vlstieni,k mscheint. Nack'dem bereit- aus der vorj.ivrrgen < Breodncr. v'encralvcrsannnlung des Vereins deutscher Parwesa. ri.auicn Herr Sir. I. '.'>oget In Penig die Ärni'.kting eines i'.ntor.'tützungsidnrs ,ür ,-Ilisbedüritige Fackgr» »offen. namentlich Beamte, sow : deren B.Uttwcn nndWai»cn an- acregt batte wurde an« der dieöiäbrigcn Veiiainmlung in Berlin aut Mund eine: ven Hr». Vogel vorgciegten Statuts die Zärün- dung e:«eS soll en Bel. i S beschlvisc». und damit ein Schritt auf dem Mb'ctc der ' ''.hststiift gerstan. der sicher auch in anderen Juki! .r ed.oei ea Ra., ahmttng vetdicnc» dürfte. 2ff!.' ans der l'.utigcn 'Annonce des DirectoriumS kerGe- werbe- und I >' d strie - A u ö stell u » g aus dem König reich Sachsen isi.ä-e Ja erat« zu wiegen in, wird dicAusffcllung unbedingt Sie: tag den >5. Juni Voornttag >l Uhr cröfsner. Durch rastlosen Eller ist eS gelungen, s.iiinnkllche Localitätcn ftr und fertig ver niiellen und zur Aufnahme kcr'Ansncllungsobiecte bereit zu vaiten. Denniach liegt es nur noch an den Ausstellern, daß am Eröffnnngskage die 'Ausstellung anck' ein würdiges Bild nuftrer heimischen Industrie und Geiverbc teige. Sollte dicS nicht geschcben, so wäre cs ulel'k allein zu bedauern, sonder» zeigte, daß die i'nergie, welche der Gcwerbeverein in dieser Beziehung ent wickelte. von den Herren Aussteuern vielfach nicht nachgeabmt worden wäre. Laste man daher nicht Alles dis auf die lev-'c Mi nute. indem '''eh dann die Arbeit in den letzten Tagen io sehr banst, daff selb'': denn besten Willen nicht die gehörige Ordnung zu haitcn ist. — Hei le tzlbcnd bat Herr W. Ierwitz sein wrundilcheS Naturtheater im Garten des Held s eh l b ff eh enö anigeichlaacn. M will kleine, a'-e' gute deutsche rfftslsplele und keine BailetS aus'üb en und z. Ische : diiicin sdllen wobl auch hübsche, deutsche wieder gcmngen '.'.'.:dcu. ir haben im vorigen Sommer mancherlei Sank geerntet für die Emhiehlung der wadrhait iiüblichcn H-ilet-Unter- I ei ekchcn. Bekanntlich erkalten leinene und auch Shirting- Hemden sehr leicht, wenn sie durchschwlrt sind, wollene Unter- Heinde" Z erben ^'g- e - leiei r lästig. Sie gestrickten sHilrt-) Jäckchen üben eine» luitigen, gesunden Reiz aus die Haut und »ch. g vor Bcr:..viung. Sic Habrik befindet sich in Frei- bürg in „„x. Svhnei und in Sreötrn ist nur ein Sevo': H. W. Gvcrt. Altmarkt lff. UebrigenS sind die Preise ie-r um reduzirt. In dem Schameustcr des s'errn Uhrmacher THImtg, Wilskrnffei gr iffe, liegt gegenwärtig ein sogenanntes „Nürnberger Ei" ans, eine iener Ubren, die die ersten für dir Tasche waren und in der Hosentasche getragen wurden. Wieweit cS die kunst gewerbliche GeschickUchkcil gebiacht bat. kann man hier recht ichbn erkenne.:. Die schwere, vlunwe Uhr in Eiiorm und daneben die modernen kleinen Uhren mit der eleganten Horm. oit kaum großer als ein Markstück. Aut der alten Ubr zeigt die Rückseite hie Pomvabonr. deren ffäcber den Perpendikel bildet. — Der Sbek der hiesigen A. Klceberg'schen mechanischen Strickerei gab am vorigen Sonnabend seinen sümmtlichcn Arbei terinnen ein FrühlingStest. Die muntere Schaar der treuen Arbeiterinnen mit »animt mehreren geladenen Gästen und dem Prinzival 'uhrcn in Geieilschafföwage» naä' dem BobrSbcrg. - Ter seit einem Jahre vier bestehende Militärvcreln Sedan bat nunmebr iür seine Mitglieder eine BegräbniffunteritühungS- kaffe lnS '-.'eben gernten, ans welcher den Hinterbliebenen ver storbener Mitglieder oder deren Frauen eine Begräbniffunter- ltükung gewährt wirb. Borgenern ist ein d'e WIlSdrufferstraffe passirendeS Dienst mädchen durch eine wegen Umbaue- eineSHauieS vor bcmiclben angebrachte Bauvianke, welche ein Arbeiter unbetachtsamcr Weise nmwarf, ohne sich zuvor überzeugt zu haben, kaff gerade Nie mand daS Trottoir paisirtc. getroffen und nicht unerheblich ver- i letzt worden — Vorgestern Nachmittag gesellte sich ein unbekannter iunger Mann zu einer Erau vom vkande, ließ sich mit Ivr aui dem Wege nach der Statt in eine Unterhaltung ein unv schlug ihr vor. in der St.'dt-Waldschltffchen-Restauratlon ein Glaö Bier zu trinken. Die ehrliche Landbewohnerin, weiche durch die Ga» 'anterie des jungen Blannes, der ihr eine schwarze Jacke und einen Regenschirm bis zu iener Restauration getragen batte, ganz für Ihn eingenommen war, ging bereitwillig darauf ein. sollte dies aber hart büßen, denn ln dem geräumigen Restaurant war der Unbekannte mit Jacke und S birm plötzlich von ihrer Seite verschwunden nnd nicht wieder ausfindig zu machen. — Zdant Im Inieratentbeile enthaltener Bekanntmachung des Verwaltungsraths der Aetlen-Bicrbrauerei zum Pia »enschcn Vag erke Iler läuft am I.',. Juni d. I. der Endtermin zur Rbnabme der jungen Actien gegen Bezahlung der rückständigen KO Tblr. nebst 2 Thlr. Iinicn pro Stück ab. Im Falle vcS Ver zugs würde den betreffenden Actionär der Verlust sciucS Bezugö- rechtü und der cingemhlten -ff> Thlr. pro Stück treffen. In der ln nwerer SonntagSnmnmer mitgetbelltcn Historie von dem aemüthlichcn Schwindler in Meerane, dem Friedrich Wilhelm Richter von Mittag, der den „Marienhof" kaufen wollte, berichtet daS „Mecraner Wchbl." noch Einiges. Der Edle „von" Mittag versuchte sich bei Gott und aller Welt beliebt zu machen, sogar die .unechte und Mäade dcS MarienhofeS gewann er sich. Bei der Besichtigung deS Gutes -and er die Gebalte viel zu ge ring und groffmüthig legte er der sZlcinmagd wie der Groffmagd und allen Anderen zu; ja einem .Unechte schenkte er sogar noch ein 'Reet, aui welchem sich derselbe Gartoffeln ziehen sollte, gab ihm auch eni ff-nar Reitstiefel, die er selber am Tage vorder erst „auf Borg" getragen batte, lieber einen solchen wabrbait gnä digen Herrn verrichte im Marlenbcff Freute über Freude und — was wenigen Schwindlern paiitren wird — seinem Verschwinden folgte sicher aufrichtiges Bedanern nach. So einen Herrn, wie der war, werden die Knechte unk Mägde sagen, so einen kriegen wir in dem Vcben nicht wieder. Dafür wird ihn aber - die Polizei kriegen. - Die.'.öallnge ter Miiltalr-ErziehnngS-Sinstalt zu Struppen tLachse»> 'ind nach Ablauf dcS Ibnen gcwäbrtcn zwölftägigen Urlaubs wirrer in der Anstalt ein. cli offen. Sie Erziehung der selben läßt nick'tS zu wünschen übrig. — Betreffs des Herrnhuter Unglücks wird UN» von dort her noch mitgetherlt, daß die beiden — nunmehr todten — Pulver transporteure, der Schloff« Richter und der Stellmacher Oh " .nn aus Oberoderwitz waren, welche daS Pulver aus Strahwald« geholt hatten. Richter starb nach drei Stunden. Ohmann am andern Morgen. An dem Aufkommen des armen 17jährigen Mädchens zweifelte man anfänglich ganz. DaS Mädchen ist aus Herwigsdorf bei Iittau und verlangte daher am folgenden Tage dringend zu den El ern gebracht zu werden, „da eS lieber zu Hause sterben wollte." Ter an den Gebäuden verursachte Schaden wird wett über Mark taxirt. Di« Schützengesellschaft zu Oberoderwitz, in deren Auftrag und für deren Rechnung da« Pulver ttanSportirt ward, dürste zunächst «egen der Entschädigungen u. s. w. in An- s spruch genommen werde,». — Am 1. Juni wurde in dem sogenannten Ritterspürchen, einem Gehölz bei der Plagivitzcr Brücke bei Leipzig, der früher« Strumpfwirker und jetzig« Droschkenkutscher Heinnch Traugott Fritzschinq «US Markersdorf erhängt misgefundcn. Nahrungs sorgen scheinen die Ursache der That geivesen zu sein. — Bor einigen Tagen sind in Meerane die Anlagen der oberen Promenaden in frevell-after Weis, beschädigt worden. Die entdeckten Thäler sind drei Webergcsellen. welche hoffentlich einer recht empfindlichen Strafe nicht entgehen werden. — Im Wehlener Grunde in der Nähe der Bastei wurde von einem Knaben am 2l1. Mai das schon ganz vertrocknete und ziemlich verweste Skelet eines Manne« ausgefundcn; in den Kleidern waren Geld, eine Ancreuhr, eine Quantität Zündhütchen und Reh- pvstcn, sowie ein Ladestock zu einem Pistol befindlich. Jedenfalls liegt ein Selbstmord vor. Die lxffecten hat der Oberförster Rojen- bailn» in Lohmen in Verwahrung. — Zwei italienische Arbeiter, Cvlgi Lnigi und Beit Guirino, sind an» LO. d. bei den Arbeiten an der Zufahrtstraße zum Bahnhose Nochüburg bei Penig schwer verletzt worden. Sie trafen beim Hacken auf einen, noch von den Sprengarbeiten in» vorigen Herbste zurttckgebüebenen Dynamitschuß. der sich entluo läolgi, der an, schwersten Verwundete, ist »m Krantenhauic zu Penig untergedrachi. — Lei einem Reubaue uuf dem Thonverge in Meißen ivard dieser Tage durch de»» Einsturz des Kellers ein Maurer so schwer verletzt, daß er nach kurzer Zeit im Krantenhause zu Cölln verstarb. — VcrsieIgeru »i gen ln bcn GerIckffsämiern:Ar»ö. Inni: F rn »keuve» g: Johann,. Körne:'s Hunogrunbstnck lütv'l Mark. Meerane: Johann: Sel'mntzlcr's Haus !W» Mark. — Order-m: Wilhelm Ed. Flsä'er'S Fadrilgruiidffi ck in Sebö- ncrstabt '->>80 Mk. — A», ?. bis.: M ittwetda: Emst Ebrc gott Vitt'S Hauö -tttLO Mk. Am 8. d>s.: Radcburg: Job. Thleme'S Grundstück in Taui.i a '.'.>5t> Mark turirt. — Oe> i e» t l ie o>c riü lösitzu»»,, am l. Juni. Carl tzlngust Hähncl in Nicterkeunsdort nahm b'reils im Jahre I87lt seine Sckiiviegerinuller und später no.v iclr.e Lelnvugerln in seinem Hanse am, ohne die gesetzliche Annieleung beim Gc- »icintcvonland zu dewirkcn. Der tzingellagrc, .ueill er vvm «-in- zcirichtm iür beide Ucvcrlreluiigcn «; Riurk Sirai, c,haue» batte, erhob hiergegen Elnsprmv und sehützke namenküev vor. das ffte- gulariv ni.bt gekannt zu haben. DieVervandlnug ward vertagt — Der Drvsck'kentuticder Iobann r-eh>na>.u. Fühier der Troiü ke Nr. 47, hat sich bereits ,'>ü Mal vor cerPoli.ei zu ocrantworirn gehabt nnc »vürde iin Vame der .»eit niil Freibeits- und :l> Geldstrafen belegt, während er in den anderen Fallen >ni: ver- schledenen Verweisen wegk.nn. tzlin l. Ianuur d. I. uilw de, ^ln»zeklagte im scharicin Trade, mit seinem Gelahrt von de: 'An> guslnSbrneke kommend, um dao tzteustäkter "V-lockhaus rer „roßen Mclffiierstraffe zu, obne sieh an die Amiertcrung eines G.-.v.u- mcn z»m vorschriitmäßigen Fahren zu kehren. Ser Bciebcid der ersten Instanz, aut Rkark Strafe lautend, ward bestätigt. Der Dienstinann Carl August Luther batte vom Ein-ell letzter 2 Tage Hakt znerkannt erdalten, weil er »am Anzeige eines Gen darmen bei Lösung eines Tdeake.tzilletö iür einen Freiwilligen sietz eines Vergebens gegen die bestehenden Gewse i huldig ge- inacht habe. DaS RichtercoUegium sprach iekoeb den Angeklagten irel. — In der »Nacht vom 2. zum :i. December v. I wurde aus dein Reikauraut „znm Dresdner Hei", WilSdruffeeffraßc. ein Gast an die Luft gesetzt, der sich verschiedene Unzuträglichkeitcn hatte zu Schulden kommen lassen. Der Restaurateur Friedrich Adolph Fritzsehe und sein Bruder, der Giikenmacher Carl »lug. Fritzschc sind bei dieier Gelegenheit etwas laut geworden und habe» da durch hie Nachtruhe nicht niiwcientiich gestört, schließlich soll cs auch, nachdem ein Nachtwandler noch den Versuch »nachte, in ca» Lokal elnzubringen, Gelle geletzt hadcn. In erster Instanz gab cS iür die betten Brüder le 2 Tage Hast, welche beute vom Richlerccllegiu»» in 10 Mark Gelkffraie nmgewautclt wurden. - Der Dicnstmann Hermann Zschiinmcr hat nach der Anzeige elncö Gendarmen bcl Slnkunit eines Zuges den für die Dienst- lenke bestimmten Platz eigenmächtig verlassen und auf dein Trot toir vor dein böhmischen Bahnhöfe sich anigepflanzt. Der An geklagte bestreitet die in der 'Anzeige gemachten Bemerkungen entschiede» und erbebt namentlich deshalb Einspruch. ES bleibt heute beim Alten, :t Mark GcltsteaE. -- Scr Gcmeindevorffand Carl Gottlieb Oese, der irüberc Freund Carl 'August Wunder- wald's in Niedergorbitz. war von Letzterem bei seiner Anwesen- beit Im Wöllnitzer Gastboic „Spitzbube" genannt worden, und überdies batte W. noch die beleidigende Bemerkung: „Jeder Lump kann Gemeindcvorsl nd werden" gemal t. Wundcrwald wurtc hierfür zu üo Mark Strafe bcrurtbcill, erscheint adcr heute, hiergegen Einspruch erl ebend, an der Seite seines Klägers vor dem Gericht. Der erregte Mann konnte bei seiner persönlichen Vernehmung seine Eutrnstung kann» verhüllen, mit lantcrStimme suchte er den vollständig ruhig bleibenden Ocie an seiner Stelle zu verdächtigen, so daff d-m llngcilümen mebriaeh von dcmHerru Vorsitzende» mit sofortigerAd'ührung getrotzt ivard. Wie wim- dcrie sich aber der Privatangeklagte erst. alS er anstatt der er hofften Freisprechung den aus Bestätigung lautenden Bescheid vernahm, auch in die neu erstandenen Kosten zweitcr Instanz verurtbeilt wurde. Er »rollte durchaus »rissen, nn wen er sich nun zu wenden bade, die Antwort darauf war die durch denGc- rlchtStiener dewirkte Abführung des völlig auö rem Häuschen Gekommenen. - SaS Dienstmädchen Tbeeeie Johanne Hodm soll bet Gelegenheit eines Streite» die inzwischen vcrheirathetc verchel. Hänicl, geb.Schneldcr durch die Worte: ..SieidleHobm» habe noch keine „Porzellanfnhre" wie die Schneider gemacht", beleidigt haben. Die Verklagte führt an. taff die veieidigende Bemerkung »icht von ihr, sondern dieselbe von einem anderen dazu gekommenen Mädchen gemacht worden sei, übrigens will sie anck, von der Schneider H..e und schlechtes Mensch ge schimpft worben sein. Der Elnzelrichtcr batte im Falle der Ab leistung eines RciniguiigSeibeü auf Straffreisprcchung erkannt, wogegen die Klägerin Einspruch erhob. Herr Advocat Richard Schanz, alS Vertreterin der Hohn», beantragte Bestätigung dev ersten Bescheids, ev. Vernehmung einer von »bin benannten Zeu gin. Da die Schneider ebenfalls noch die Abhörung von Zeugen verlangte, wurde die Verhandlung vcriagt. — Slngekündtgtc Gerichtsverhandlungen. Heute Vormittag tt Uhr Hauptverhantlung wider den Bäcker geselle» Srntt Hermann Leutcritz aus Gauernitz und den Bäcker lehrling Ernst Einil Gerlacd aus Roffwein wegen Diebstahl. Einsprüche: 0 wider den Kauimann Emil Otto Louis Fedor Max Gallvot »regen Bmikerottö; 10 wider den Maurer Earl Wilhelm Hauke in Stetzsch wegen Sachbeschädigung; 10-' « wider den Topfwaarenbändler Friedrich Selter in Matcberg wegen Uebertrctung; 11'/« in Privatklagsachen wider Amalie Sluguffe Domsch von hier wegen Beleidigung; i IM i» Privatklagiachen wider Heinrich Wilhelm Kühnes aui dem Heller »regen Körper verletzung. — Wtztterunn«»«eobachtung am 2. Juni. Abd. 5 U. Barometerstand nach Otto L Bbsolt hier: 28 Paris. Zoll 2'/, L. (seit gestern unverändert). — Thermometer nach Reaumur: 18 Grad über Null. — Die Schloffthurmsahne zeigte Ost- Wind. Himmel bell. — «lbhitzhe in Dre-den. 2. Juni, Mitt.: 129 Senk, unter 0. TageSsteschtchte. Deutsch»« Reich. Die „Voss. Ztg." schreibt: Die Freude über die Aushebung deS PreßbureauS im Autzwürtigrn Amt dürste sich bald al» sehr wenig gerechtfertigt he»auSsteven, denn e« handelt sich, wie wir erfahren, keineswegs um die Beseitigung dieser Einrichtung, sondern nur um die Beiettigung de« blSbr- >rtgrn Leiter« desselben, de» LegatlonSrathS Aegidi. Derselbe hat ! angeblich in seinem Dlenstetier bet mehreren Gelegenheiten de» Guten zu viel gethan und schließlich dadurch seinem Auftraggeber ilndraueinlichteiten bereitet, welche eine Westerbenutz»»,ki seiner Dienste unthunllch erscheinen ließen. Ec mußte detzdaib Ichlru- lügst seiner Funttionen entboben werben, und wurde sein Bureau nicht kür immer, sondern nur bl« zur Einsetzung seine« Nach- i solger« geschloffen, «l« solchen bezeichnet man un« den Pro Carow. Oefterreiel». Der bekannte VolkSsctzriststeUer Anton Langer spricht stch I», seiner Wochenschriit, die bekanntlich zu den conser- vatlvtten und durchaus nicht lirchcmeiiiklicheu Blattern gehört, in iolgenbcr trastisci'e» Weise »»der die Processivnen aus: Die Unglücks,älle. d»e i» letzter Zelt an verschiedene» Orte» während der Wallfahrten geschehen, bade» die allgemeine Animerksamkcit wieder auf diese Procesiloiien und Bütgäiige gelenkt, die in heutiger Zeit ganz unnöthtg sind. Ja, »h'nöihig, selbst vom kirchliche» Standpunkt. Die katholische Kirche lehrt, daß ma» die Matter ottcs uin tvre Fürbiite anrnien ka»» »»nd soll. Das kam» aber Jeder zu Hans tnun oder in der Kirche seines Orte-, >vo es gewffi ein Maricnbiid g cd:. Wem» aber die Leu'.e von Strubelhoie» oder Knödelhansen eine Walisahrt uacv Maria- Zeü, Vtaiia Sckmtz. Vkarla.. aic»l i>. s. w. niaü'e», so sieucn sic die Muster Gottes wie c>» Weib hin, welches si. in Maria-Zell, Maria-Setz»tz, Mar a-TG rl u. s. w den Hvs n acheu laßt und dein Bittenden Gnade» bciviUigt, eie sie zu Ha»»S»ictst bewilligen würde. Entiprieltt eine solche Anschauung den» Begriffe der heiligsten, der reinste» Inngirau'k Der Kaiser Joseph bat die Wallfahrten abgeschalit. Genen wir aber nun .zun» polizeilichen Standpnickk üder. Wem» sich »r,.e»wwo ff" Kolatschenväckcr vcesaiiime,»», muß ein Pollzci-Coinini'iar daoe. sein; bei den Ploceiiwi»e» aber läfft »nan u>«) -teio Vecn»ü)c» und »o a mehr mcileuwctr herninlanw'». oit über die Greu e» eines anccrc» La>»- dcs, ohne alle polizeiliche Auiiichk, blos unter tcr Leitung eines alten Be»- und Schnapsbruders von Vorbeker. Ein Raubmörder braucht lick, nur unter die Waüiahrcr zu milchen une recht stark zu plärren: „Ei»' schönen Gruß von Mnria-Zeil!" - dam» kann er uber cu, t sein, da» er nie erwischt wird. Von üun erl Lant- Icule», tie tt»:c solche Waluai-lt »»»linachc»». gebe» hc et slcltszehne aus wlikiia-er Aiidaa.-t, d.e'Rnecrcu thcils.dami. sicvo» LcrAe xit loSkoiiinw'n und eine vaurparkic mache'.!, ihcilo »veil'ö uittcc>..cgv esse», trinken »mb — noch allerhand ihun tonnen, »eas zu Hans nicht io leicht gebt... Tie Waluahrlen sind ein Fördcrnngsmillel dcc aus den» Lande herischrndei» Zgiei-klosigleit. Zn Wien »m Fiiidelhause könne» sßc'e al»i eine Woche berechnen, wann »»» vorigen Jal-re die groffe B-'aria^leller Ptoeesiio» »rar. Dicmci- ffcn dieser Wallfahrer b >be» nici t viel Geld bei siv. Sie beanü- geii lieb »»lerwcaö »nir cer e cnbesten Kost, init dein misc- »abclsteu (veieff, >ve»>n ö »i»r reevt viel ist — in, cchweisj gebadet, werden sic vom eisialtcu Ge»ti!»crrcgc» »in Gevuge überrascht und schlafen dann, ohne sich ge"örig trocknen zu »onnen. in den uiigesnndcsten Löck-ern. au, Henböden und m Stadel», >vo der kalte A'achtwino dur bviciii. Kein V. unvcr, wc»n niat. l creinen rcaettnäßigcit Ttipi'us. eine unsterbache Koiü. eine nie »veichendc >-icht oder souil »oas bciinb. i»igt. Via» muß me ütncc >.ur lcn- nen, die bei solche», Wa!ttoh:'cil »»ltgcht. Der belle Bc»eei. ist doch baö große Unglück aui der Mur. welches nicht ge chrhc» wäre, »renn üe nicl t Alle auf einmal wie tie Wilden a,.i die Uedcrttchr gcdtängt bältc», »ooeurä- rer .zzctlenslock geriffe» und die .nähre den» wiste » Waiicr preisgegede» »vuroc. Wie groß ist aber die OZciahr bei Seuchen, bei Tvphns, Blattern. Cholera ». i. »v.'k Die m derne '.".ttiienschait beweist, daß die Epidemien nicht durch Kleide». Waaren, Wä chr n i.w. versä leppt werden, wwdcrn »in dulch Mensel'e» leidst. Und nun denke » an steh. lr'S ii» Mari.»-Zell uni. Maria - Sci ozderg oit genug der Fall ist, 2000 bis 2000 Slov.'kcn und Croatti-, die Alle nur eine» Anzug und e»n Hcmd haben, ni d »na» kann sich einen Begriff maeven, »vie leicht murr solchen Umständen eine Epidemie Hin über und veuibee geschleppt »oelcei» tun». Jetzt hör' ich schon wieder die »»Itcaiuv» t ne» Lichiputzenmachcr und eieri.alen Sessel, flechtcrinueii schreie»: „Der Hans-Jörgcl iS von de» Juden be stochen, daß er so schreibt!" Natürlich! Wie man de», Nanen lagt, daß er — ein Narr ist, io muff ma» beilochen »ein. Der Kaller Joseph II hat die Procestionen ganz avgcschaflt lind war gewiß nickst von den )uüc» bestochen. Ich gev' auch gar nit Io »reit, ick' b»n nur für die Aufhebung jener Walliabrten. tie mei lenweit geben und tageiang dauern. Die kurzen Diitancen Iollcn'S in Gott's Nam' bcldchasten. Wien -Lanzentor«, Lleilng-Marla- Enzersdorf. St. Veit — Mariadrunn n. s. »v., da» kann Jeder leicht machen , unterwegs können S nach Herzenslust singe», und beten, die Brauhäuser und Wirthsbäuicr sein In den genannten Gnabcuorlen auch nickst schleckst, und am Adend liegt Jeder wie. der !m gewohnten ölest all mssorom Lest Boriam. FeniUeton. -h DaS Gastspiel dcö Herrn Emerich Robert von Wien, welches trotz des allgemein zugcsiaiiceiic» sehr bedeutenden Talented unk der hervorragenden Dcnllbätigkcit dcS Künstlers merkwürdig wenig Antheilnahme erweckt hat, ist mit „Nareiß" am I.Juni geschlossen worden: schon zuvor wurde beiderseits cingeschcii, daß ei» Contraet zwischen Intendanz und Darsteller nicht zur Per- ieetion gelangen solle. v DaS am i.d.von unserem hochgri hätzten Hoikapellmeistcr KrebS begangene Jubiläum war daS der sttinnndzwcinzigiährigcn k. iäckii. Hoikarellmetsterschait, nicht dav 2d>i.ihrige Dirigenten« indlläum. 'Am I. Juni 1850 trat der Jubilar dieses 'Amt vier- leibst an. Dagegen aber sinb es »in nächsten Jahre an» i. April 50 Iabre, taff er den Taetstock schwingt, denn bereits im Jahre 1820 am l. April »rard er k. k. Kapellmeister am Kärntncrlhor- Tbcatcr i» Asien. Vom Ministerium des t. HauieS, unterzeichnet von Sr. Excclle» z Ntin > ster v. F al k e n st e i n, ging vcm Jubilar iolgendcö ehrende Schreiben zu: „Aus einem Vertrage bes Unterzeichneten Ministeriums babeu Se. SNas. der König Kenntniß erlangt, taff Sie nn' dem 1. Juni dieses JadreS das 25. Dieniiiahr als Kapellmeister ter vscsigen Köntgi. musikalischen Kapelle erfüllten. Sc. MascstLt haben hieraus tas nnterzeichnete Ministerium -u beaustragen geruht, Ihnen Allerhöchstitre ^tcilnahn e an tie»em Edrentaae zu bezeigen und tie beiten Wünsche für Ihr iernereS gedeih- lickics Wirken auSzuiprechen. Jnkem das Bltnlsteriuin deS König!. Hanies siä' dieses Allerhöchsten Auitragcö hierdurch entledigt, henntzt cs gern diese Gelegenheit, Ihnen auch seiner seits seine lebhaftesten Glückwünsche zu diesem seltenen Feste auözutrückeii. Dresden, den lll. Mai 1875. Ministerium des König!. HauieS. Freiheit von Falkenstein." Auch Seitens dcr Generaldlrcction, von Herrn Reichsg rasen Plate», erhielt er ein Gratulationsichreibcn: ein gleiches, pri vaten CbaratterS, von Herrn Hoirath 1)r. Pabst. In trüber Bi'orgenstnnke warb der Jubilar bürest eine vom Herrn Musik- director Putfholbt mit der Kapelle deS k. Belvedere gebrachte Musik begrüßt. Möge cS dem wackere» 'Altmeister, dem c« Zeit seines Lebens heiliger Ernst mit seiner Kunst gewesen, noch lange vergönnt sein, t» unserer Mitte zu wellen. st Am 1. Hunt feierte außer dein hochverdienten Herrn HoO kapellmeister C. KrebS noest ein ankercS Mitglied unseres k. HoitbeatervcrbandcS sein 25!ährigeS Dienitjubilänm: Herr Co- stumier Frenzel. Derselbe trat in vie durch de» Rücktritt deS ver diente» Herrn Hoischauspleler Hcine erledigte Stelle am I.Juni 1850 ein und hat sich turcst Kenntnisse und liebenswürdiges Entgegen kommen den Ruf eine« tüchtigen Beamten und Künstlers erworben. Dem Jubilar wurde a» diesem Ehrentage im Aufträge des Kö nigs durch den General-Intendant Gtai Platen daS Ebrenkreuz deS Civil - Verdienstordens, von ren Mitgliedern des Hostbeaters eine goldene Uhr nebst Kette und von dein ihm nahestehenden Garderoben Personal ein kostbarer Brlllantring überreicht. st Die Abschiedsvorstellung Im Reslbelnztheater — man gab: „Montjove" mit welchem Stücke bereit- heute in Berlin daS dortige Gastspiel der Gesellschaft Or. MüUerS be« ainnt - brachte'Herrn vr. Müller vielfache herzliche Ovationen. Bei seinem Erscheinen ward er von derKapelle mit Tusch und vom Publicum mit langanhaltcndem Applaus und zahlreichen äränzen und Bougurtv empfangen. Ebenso warb das Erscheinen der Frau l)»-. Kküller begrüßt. Im Laute beö Abends war der Bei fall ein außergewöhnlich lebhafter und am Schluß terVorsiellung mußte sich der Vorhang noch viermal beben. Auch Frau Ba ue r- Körnig ervieit während teS Stückes einen Kranz. AlS am Schluß eines ActeS gleichzeitig drei Kränze auf die Bühne flogen, überreichte vr. Müller den noch mit auf der Scene befindlichen, Herrn Freemann und Frau Bauer je einen der Kränze. st Die Ag ua rel I - A u Sstel l ung vonHervert Kö nig auf der Terrasse t'Thüre Nr.5> wird »ur noch acht Tage die Besucher erfreuen und erheitern können. Am l:>. Juni wirk die- selbe geschlossen. > Vom hiesigen Männergesangverei» Apollo wird nächste» Freitag aui b«n Feldichlößchen rin Liederabend ndgedalttn »er-
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