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Dresdner Nachrichten : 03.06.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187506036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-06
- Tag 1875-06-03
-
Monat
1875-06
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.06.1875
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»«,»»«, »r», 1 Uhr in drr irrpedlilon «ikaninttriitii- UI. itU-oii- ncmcnirprri» »irrlrliuiir, Iich --Mark. PI>>r .durch tir Pu» 2 Mar» LO P»»e. Stujel, Numincrn WPuic. »ustagei 27000 iltvl- g»r die RnSzude cliize« laudier Manu»rii>ie «achl llch die diedarll»» «ichl verdlndlich. ilnseraten Annal,me and- V»»i»r l» Hanii'Uiii, Per- U», Wien, »ilpiiu. dialel, vrediau. tzranksurl a M. — H»il. Itv»», ,u idlilin, Leipjta. Wien. Hamu rg, yraiiklurl a M.. Man ien. — veutu- H i v. in rauklurl a. M. — i ». '--»t ,u iriiemnid. - II». V»»,t,«lUt«. »ulilvr « Ui», Ui Pari«. Anlerale nierden MaN»» l .a!ie UI angeiidiumin d,z Äb. H Mir. Sonntag di» Miuas,» »2 Uiir. 2« uleuiiabl: grvtze -io»«A- za»e Lt»t ainchm. 4 Ud». Der Raum einer eio- U>a>iiqen PelUzeil» lollit Ii> Ps„i. chingelandl dt« Zeile La Plge. Sine iltarautie >»r d»> oachiilagiae Srlchit- »eu der Julerat« wi» nichl gegede». «In'wdrliüe Pnnone«^ »i Iraae von und und»» tn.inlen Firmen ur »er« lviieu inlerirrn ivi, nur ar eaPranumerondv» Zoiii ina durch Uiries- marlk» oder Pvuein»ad» »nur. Nein ->!den »olilN iä 0--r ?rieial> IÜ2 die Florian» Lluiumer oder i oa, .mein ytlnaL- die ^kliijrile au PI»». Nr. 154 Zwauzillstcr Aahrpau«. . PolilijchtS. Der Zauber-Lehrling Graf Eulenburg hatte wieder ein mal die Formel vergehen, die widerstrebenden Inster im preußischen Herrenhausc und Abgeordnetenhaus« zu bannen. Ed war cin mitleidwerthcü Bild, den armen Grafen mit den junkerlichen Sympathien in der Brust, die im Einvernehmen mit dem Abgeordnetenhaus«: gewonnene Formet des Eabinets für die Provinzialordnung im Herrenhaus hrrsagcn zu sehen. Schon bei dem Kirchengemerndegeseh hatte der Zauber versagt und die Geister oer Zwietracht waren ungebannt geblieben. Ta erscheint der alte Zaubermeistcr Bismarck zur rechten Stunde wieder auf dem Schauplatz und die Scene verändert sich in der nicht mehr über raschenden Weise. Die hervorragenden Mitglieder beider Häuser fangen gemeinschastliche Beralhungcn über daü Kirchengemcindegesetz an und schon verlauten die Bedingungen der betreffenden Bcr einigung. Das Abgeordnetenhaus gicbt in dem Punkte nach, daß in Gemeinden, deren BermvgenS-Angelegenhciten unter commissarifcher Berwaltung stehen, aus dem Kirchenvermögen den gesperrten Geist lichen die Besoldung bezahlt werden dürfe. Das Herrenhaus hin gegen läßt die Forderung fallen, daß stets der Geistliche der Bor sitzende des Kirchenvorstandes sein müsse. Mit der Provinzialord nung wird sich die Sache unter dem Zauberstab des Reichskanzlers wohl ähnlich gestalten, hoffentlich aber in anderer Weise. Gab bei der Kirchengemcindcfrage das Herrenhaus den Einfluß Preis und rettete den Geldpunkt, so iväre bei der Provinzialordnungsfrage ein umgekehrtes Berfahren sehr erwünscht. Da möchte das Abgeord netenhaus Handel und Gewerbe, die so jetzt schwer genug zu leiden haben, ja nicht durch einen Compromiß noch mehr belasten lassen. Es hat seine Gutmüthigkeit ja aber glänzend genug documcntirt, in dem eS den Gesetzentwurf über den standcsherrlichen NechtSzustand des Herzogs von Arenberg-Meppen in der Fassung des Herrenhauses annahm. Diese Fassung ermöglicht den Herzog eine Entschädigung für die ihm entzogene Gerichtsbarkeit zu fordern und nöthigt die Regierung, den standcsherrlichen Beamten, welche eine anderweitige Anstellung ablehnen, die vereinbarte Pension aus der Staatskasse zu zahlen. Und doch sollte in Geldsachen die Gemüthlichkeit oushören. Die sprichwörtliche österreichische Gemüthlichkeit kostet der Nationalbank das hübsche Sümmchen von 175,000 Gulden. Gesetz lich soll jeder zu diScontirende Wechsel drei Unterschriften tragen, von denen zwei protocollirt sind. Ihrem Bicedircctor Ribarz ge qenüber hielt die Bank diese Borsicht nicht für nöthig und nahm die Wechsel der Firma Eloctta und Schwarz in Triest sehr gemüthlich in's Portefeuille, trotzdem diese Firma sehr gewagter Kohlenspecu lationen halber nicht besonders gut accreditirt war. Nun Ribarz und Eloetta, beide durch Selbstmord, geendet haben, ist das betreffende Conto saldirt. Wenn Gemüthlichkeit überhaupt sympathisch wirken soll, so muß man sie an der rechten Stelle finden. Bei dem seltenen Jubelfest der Stadt Pulsnitz z. B. hätte die Anwesenheit geehner Bertreter der Haupt- und Residenzstadt die vorhandene schöne Stimmung noch wesentlich erhöht. Freilich solche Feste, wie sie bei Eröffnung der Pariser Oper der Seine-Präfelt dem Lord-Mayor von London bot, ist eine kleine Stadt nicht zu bieten im Stande. Dafür verzichtet sie aber auch aus eine kcst spiclige Revanche, wie sie der Oberbürgermeister Londons jetzt vor bereitet. Er ladet die höchsten Spitzen der Bürgerschaft von Paris und säinmtlicher größeren Städte zu einem Fest nach Guildhall ein und überläßt es ihnen, einen passenden Zeitpunkt zu bestimmen. Minder gemüthlich berühren die Nachrichten aus Spanien, wo der junge König von seiner älteren Schwester und diese wieder von dein allmächtigen Eardinal Moreno in unerfreulicher Weise ge gängelt wird. Tie Partei Eastellar'S erhebt wieder ihr Haupt und die ihr ergebenen republikanischen Generäle meutern ivieder recht lustig. Zwar werden die Earlisten mehr und mehr zurückgcdrängt, aber ob die Alphonsistcn von dem schließlichen Sieg den Bortheil haben werden, ist sehr zu bezweifeln. Das ist auch eine eigcnthüm- liche Kriegführung. Als 'Nelson in der Seeschlacht bei Trafalgar den Tod fand, ward über seine Leiche hinweg für die britische Nation ein herrlicher Sieg erkämpft. Bei Motrico traf kürzlich die erste Kugel einer bis dahin unbemerkt gebliebenen Batterie der Earlisten den Mce-Admiral Barcaizteguy auf dem Schiffe Colon und die stolze königl. spanischeFlotte conccntrirte sich wesentlich rückwärts zu einer solennen und sehr ungefährlichen Leichenfeier nach St. Sebastian. Das kommt uns wirklich spanisch vor! Locale- mid Sächsisches. >— Die Ankunft des Königs Oskar von Schweden und Norwegen gestern Mittag nach I Uhr hatte am Böhmischen Bahn Hofe eine große Zuschauermengc versammelt. Auf dein Bahnhofs- platze ivar eine Ehrcncompagnie des Schuhenregimenls UW Oberst v. Tschirschky u. Bögendorff) in Gala und weißen Beinkleidern mit dem Musikchor ausgestellt, ebenso hatten sich die Generalität und das Offiziercorps aller Waffengattungen daselbst versammelt, um den hohen skandinavischen KönigSgast ehrfurchtsvoll zu begrüßen. Gegen halb 1 Uhr erschienen in Zweispännern bereits II. MM. König Al bert und Königin Carola, sowie II. KK. HH. Prinz Georg und Gemahlin ; als König Albert den Wagen verlassen, die Mütze mit dem Relhersederhelm vertauscht und die Königin sich in den könig lichen Bahnhof Empfangssalon begeben hatte, schritt Se. Maj. die mit „Präsentirt's Gewehr" salutirende Fronte der Schützen Com pagnie entlang, den Mannschaften und dem versammelten Lfficier- Corps einen militärisch exact erwiedcrtcn „Guten Morgen" entbie tend. Wenige Minuten nach 1 Uhr dampfte der Extrazug mit dem hohen schwedischen Königspaar heran und König Oscar, sowie Königin Sophie entstiegen sammt ihrem Gefolge dein eleganten Salonivagen, während das auf dem Perron auf- g«st«llte Musikchor de» Leib-Grenadier-Regimentö die schwedische dLWNi LW'-AW«. Dretzve«. Lomic-rstm;, rr. 7,«ui L87L. 'National Hymne mit Kraft und Schwung inlvnirte. I. Rias, die Königin Sophie von Schweden war belanntlich schon vor einigen Tagen incognilo hier eingetragen und im Hotel Bellevue abgesuegen. Gestern nun war die Königin, ihr Jncognito fallen lastend, mit ihrem hohen Gemahl bereits im hiesigen Leipziger Bahnhöfe zusammengetroffcn, um nun nach Passirung der Berbindungs- bahn im Böhmischen Bahnhose ossieiell von unserem hohen KönigSpaar empfangen zu werden. Ihre Majestäten König Oscar und König Albert begrüßten sich auss Herzlichste durch Kuß, Umarmung und Händedruck, ebenso die Königinnen Sophie und Carola, und Prinz und Prinzessin Georg. Se. Maj. König Oscar, eine hohe imponirende Gestatt, mit dunklem Haupthaar und schwarzem Bart, trug dunlle Uniform mit Hut, dessen Spitze ein prächtiger Reihcrfeder-Busch in Gelb und Blau "die schwedischen Landessarbenj zierte, ein breites blaues Ordens band über die Brust. I. M. die Königin Sophie von Schweden, eine höchst stattliche Dame mit freundlich gewinnendem Antlitz in violetter Seidcnrobe), trat mit Sr. Maj. König Albert, welcher den Hausorden der Nautenkrone mit breitem grünen Bande, ebenso wie Se. kgl. H. Prinz Georg trug, und der Königin Carola lrn gelb-blauer Seidcnrobe) in den blumengeschmück ten Empfangü-Salon, dann auf den Platz am Bahnhose, wo König Oscar unter den Klängen des Parademarsches die militairische Front salutirend abschritt, sich dann wie der auf kurze Zeit zur Borstellung in den Königl. Cmpsangssalon begab, um dann den inzwischen mit Biergcjpann und Borrcitcrn vorgesahrenen Königl. Galaioagen samint hoher Gemahlin zu be steigen. In diesem nahnien auch II. MM. König Albert und Kö nigin Carola Plan, so daß die Königinnen den Bordersitz, oieKönige «w-ä-vm den Rücksitz einnahmcn. Unter den Hochrufen der Volls- menge fuhr der königliche Zug ab, und das zahlreiche Gefolge rollte mit ihm in einer großen Zahl Wagen durch die Reit- bohnstraße, Marienstraße u. s. w. dem tüniglichcn Schlosse zu. Für den Empfang des hohen Königspaares waren im Bahnhose in großer Uniform noch erschienen die Herren Kriegsminister v. Fabrice, Stadtcommandant v. Hausen, Gcneraldircctor der Sächs. Staats bahnen v. Tschirschky, Polizeidirector Schivauß, der schwedische Ge sandte v. Bildt, General Consul Rosenlrantz rc. — Im königlichen Schlosse fand um 4 Uhr Galadiner und Abends 8 Uhr Hos concert zu Ehren der hohen Gäste statt. — Der Oberst v. Einsiedel, Evmmandant des 5. königl. sächs Infanterieregiments Friedrich August 104, der Oberst Brinkmann vom 5. k. sächs. Infanterieregiment 102 und der Oberst Heydenrcich vom 1. k. sächs. Artillcrieregiment 12 sind nach Ablauf ihrer Eom inandos zur Besichtigung des Gardecorps und der Gardc-Feldartillerie brigade in ihre Garnisonen zurückgekehrt, ebenso der zur Dienst leistung beim 2. k. preuß. Garderegiment zu Fuß commandirt ge ivesene Major Schichter vom 2. k. sächs. Grenadierregimcnt 10 l. — Gelegentlich des Stadtjudiläums zu Pulsnitz erfreute sich der Referent der „Dresdner Nachrichten", wclcber die dortigen Festlichkeiten mttgeinacht halte, einer liebenswürdigen Einladung des Standesherin uno Klostervoigt v. Po fern zum Besuche von dessen nahe gelegen.m Schloß und Park. Letzterer sicht, was den herrlichen Baumfcläag betrifft, — namentlich ragt ein imponirevd großartiger, gewölbter Duchengang hervor, — fast unerreicht da In dem köstlichen Schallen der uralten Baumricsen dielen cin gre- ßer Teich mit Wasscrvögcln und ein Forcllenteich dem Auge eine poetische Abwechselung, und hinlerläßt die Besitzung den jetzt sehr seltenen Eindruck vornehmen Rcichthums, der lange, lange Jahre bei einer und derselben Familie verblieb, ohne das moderne Devasii ren, Parcellircn und Ausschlachten. 'Nicht »unser stattlich ist das alte Schloß mit seinem Wnffeiisaale auch zum Spciscsaal benützt . seinem Gobclinzimmer und einem Gemach, dessen Wände durch französische Emigranien, die 1702 hier Schutz gesunden, durch cnkaustische Wandmalereien :dic Stadien einer Schaserliebe darslel lend) geziert wurden. Die späterhin durch Kupferdruck reprodueir ten Bilder weisen aus Langro als Autor derselben. In Folge der Einladung zur Abendtafcl Halle Referent Gelegenheit, die in der Residenz und dem ganzen Lande bekannte Persönlichkeit des Hau-.- Herrn zu studiren, oder, wie es jetzt heißt, zu interviewen. Herr v.Posern ist keineswegs, wie hie und da geglaubt wird, kirchlich reae tionair, sondern verräth gesund-liberale Ansichten in Bezug auf Kirche und Schule, und seine Meinung über die ihm unterstell teil Klöster, sofern deren industriöse und landwirthschnftliche Bedeutung in Frage kommt — eine andere Bedeutung haben unsere beiden Klöster zur Zeit nicht, — beruht aus sachlich richtiger Begründung. Originell waren die nach der Tafel von dem Hofgesinde in aktiven dischem Eostüin ausgesührten Gesangs und Tanzseenen, an denen sich in leutseligster Weise die jüngeren Familiensprossen des HauseS schließlich betheiliaten. Bon allgemeinem Interesse dürfte die Notiz sein, daß der zukünftige Standeshcrr, Herr Rittmeister Hans v. Posern, am 20. Juni sich in Tegel bei Berlin, dem Landsitze und jetziger Begräbnißstälte Alexander und Wilhelm v. Humboldt s, mit einer Enkelin des erstgenannten weltberühmten Forschers vcr mahlen wird. Die elegante, jugendlich schöne Erscheinung ^Blon dine des Fräulein v. Humboldt ward noch erhöht durck die Freund lichkeit, mit welcher die junge Dame am Arme eines bäuerlichen Wenden bei oben erwähnten nationalen Tänzen mittanztc. — Daß ^ der jetzige Klostervoigt Herr v. Posern ein Duzfreund des verstorbe nen Königs Johann war, dürfte vielleicht manchen älteren Lesern az>s mancher hübschen Anecdote, welche beide Zeitgenossen betraf, bekannt sein. — Die durch die Revision der sächsischen Regierungs - Com- missaricn verzögerte Eröffnung der Berlin Dresdner Bahn Zst nunmehr definitiv auf einen der Tage zwischen den 12. und 15. ! d. M. festgestellt worden. — Wegen des mehrfach und von verschiedenen Seiten ange legten Wunsches, der Stadtrath möge die Reinigung sämmtlicher Straßen der Stadt m städtische Regie nehmen, hat sich der Rath, anläßlich eines Vorschlages des EtadlbauamteS, im Hinblick aus die ganz bedeutenden Kosten für jetzt ablehnend ausgesprochen. 'Nur will er versuchsweise auf ewigen sreguenten und möglichst zusam menhängenden Straßen, zunächst aus der Schloß , Wilsdruffer- und Seestraße, und auf einigen weniger frequenten vorslädtischen Stra ßen die Reinigung etwa ein Jahr lang besorgen lassen. 'Nach dieser Probezeit wird sich finden, ob cin Weitcrgehen in der Sache räthlich und thunlich ist. — Die vom neuenSchulgcsetze geforderten Fortbildungsschulen stoßen zwar auf große Schwierigkeiten, finden aber doch bei vielen Gemeinden ein williges Entgegenkommen. Im Schnlinspections- bczirle Zittau sind bereits an allen Orten die Beschlüsse wegen der Fortbildungsschule gefaßt und in zwei Trilttheilln der einzelnen Schulgemeinden ist sie schon im Gange. In 80 Gemeinden hat man sie für das ganze Jahr emgesührt, in 17 soll sic aus dcn Winter beschränkt bleiben. Zur Hälfte etwa hat man sich nicht mit zwei Stunden wöchentlich begnügt, sondern 3, 4 und sogar 6 Stunden angeseht. Mit Einrichtung einer Fortbildungsschule für Mädchen ist nur eine Gemeinde vorgegangen. JmBezirlsschulbczirk Bauyen sind die Fortbildungsschulen ebenfalls überall schon in's Leben ge rufen. 80 Gemeinden haben sich für Abhaltung Sommer und Winter hindurch und wöchentlich zweistündig, 17 nur für die Win terschule vierstündig entschieden, einige wenige haben die wöchentliche Stundenzahl für Sommer und Winter verschieden angesetzt, z. B. im Sommer 2, im Winter 3 oder 4 Stunden. Mehrere Schul gemeinden haben sich zu einer gemeinschaftlichen Fortbildungsschul« vereinigt, 'lieben Deutsch, Rechnen und Realien treten als Unt«- richtsgegenslände auch Zeichnen und Geometrie aus. — Wenn überall die Lehrer die volle Freudigkeit für das Institut werden ge wonnen haben und mit Hilfe der Schulvorstände, die wesentlich nothwendig scheint, die rechte Zucht und Ordnung unter den Fort bildungsschülern errungen sein wird, dann werdcn auch die segens reichen Wirkungen des in Sachsen neuen Instituts bald ihren Sil berblick zeigen. — Gestern Nachmittag ist auf einem Ncubaue derSerrestraß« ein daselbst beschäftigter Handarbeiter zwei Stockwerk hoch herabge- stürzt und mußte wegen schwerer Schadelverletzung, die er dadurch erlitten, nach dem Stadlkrankenhaus gebracht werden. — Im Gasthose zu Blascwitz hat sich vorgestern gegen Abend daS dort eingestellte Kutschpferd eines hiesigen Fabrikanten, der eine Spazierfahrt gemacht hatte, losgerissen, ist herein nach der Stadt gelaufen, an der Elisensiraße aufgefangen worden, hat sich dann, als man cS bei einem Lohnlutschcr in dortiger Gegend einstweilen hat cinstellcn wollen, aber wieder losgemacht und ist erst nach einiger Zeit wieder erlangt worden. — Ce. Ere. Genera! Baron v. Bildt, k. sckaved. außerordent licher Gesandter und Graf <lo la Oanlio, k. jchwck. Legalionö- Cckret.ir, sind deute von Berlin hier cingetroften und im Hole/ de Laxe avgcsticgen. — Der am l. Juni unter dem Präsidium dcsHerrnKrciS- !) an Pt IN an II von Einsiedel adgcbattenen Litzuna des diesigen azrcioaildschtiiscö nvdnicn alo Kreikalid>ch>:ß Mttglicdcr vei: die Herren Occonomicratd Wcrina ans Kreischa, Favrilbesitzer Bedcmcr aus Naundorf tvi Großendain, Ctadlrald Hirt auS Frcibcrg, Fadrikbciitzer Kauiman» Jordan von vier, Gutsbesitzer Klopfer von Schänitz. Gutsbesitzer Mai aus Pmcnz und Niticr- a.lllvbcfitzcr von Ccvdcwitz aus Burkeröderi. Zunächst und noch ebe in die vorliegende Tagesordnung cingetrctc» wurde, nabm der Herr Vorsitzende in Hinbück auf einen in Nr. t.'>0 der „Dresdner Presse" erschienenen 'Artikel, in weichem aus die in diesiger Zriediicdsiadl befindlichen »Gerbereien und die dadurch l'crdngcisidrtcu aciiiiiddeikSgcfädrdcntcn Zustände, sowie aus die Tdalsacdc, daß cin diesiger Gerber wegen Coucession zur Er- ricdkiing neuer Fabrikanlagen an den KrciSanöschuß sich gewen det, dingewicicn war, Vcraniast'img, zu bcincrttn, daß allerdings gegen cine statträkdiiche Entschließung in dieser 'Angclegcndcit RwiirS bei den, KrclöaiiSschune cingcrcicht worden, jedoch noch nicdt spruchreif sei, tan. wenn auch dem Letzteren zur Bcicdluß- asiung an sich eine Eonipetenz nicht zustede, cr der Herr Vor- ntzciide, sich kciucSwcaö cittbrechen werde, das gedachte Rechts mittel je »ach Lage tce Lache sciner Zeit in der Krcioaue-jchliß- utzl'.iig bei u S der Bcrallnng zum 'Annage zu bringen. Höchst aiicrkknnenSwcrld erscheint es ieccniaUS, daß terHcrrKreiöbaupt man», um einem etwaig n Irrkl um porznbcugc», schon jetzt ii.d bewogen gesnnkcn bat, cstsen Gegenstand zu bcr: brcn. Hieraus rescrilten die Herren Ged. Rcglcruiigoratb KönigSbcim und Mcdiciiialratd Iw. Erdmavn über zwei Gc uche um Ecn- ecsnoniruua von Piivat Enkbinknngeanstalren, wo-u Gciicbmi- gung erweckt wurde. Ein folgendes Referat des Herrn Ged. Regicrungöratd sopcrbcr betraf die Leiten der Stadt Schandau beabsichtigte Anfnadmc eines Dailebciis ans dlin Fonds des landwirkdichnftücl'cn ErcdittcicinS. Da die tätigeStadtgemcinde aut die Dauer dcö Schuldverbäitnissco Mitglied des letzteren zu werden verpflichtet ist und dies nach tz l: .', der lepidirten Stäktc- Ordiiiing als eine Beroiiidiiedkeil, wenigstens am Zeit, erscheint, so war die Gencdmignng dam pom Kieieansieduß cinzudolcn. Bei der iinzweiieidasten Erctitfäpigkcit dcr darludenden Sladt- gcincindc fand dieselbe denn aind obne Bedenke» narr. Dies war dcr Fall aned dinsichtlicd der Nebernabmc einer bleibenden Ver bindlichkeit Seiten der Ltadlgemcindc Meißen. 'Bezüglich dcr Wadi von zwei Drittkbeilcu der Mitglieder zur Rcclamations- Coinmission 'ür den ersten Steuerfreie-, und zwar von 4 Mil- glicdcrn und 4 Sleilvcrlretcin, wuidc rer von dem -vcirn Bor- sitzenden gemachte Vorschlag, daß. da dcr Regierungsbezirk ans 7 Verwaltungöbczlrscn besiehe, von der Ltadt Dresden l Mit glied und I Stellvertreter, und dann von jeder tcrO AinIshauN- inannschastcn je 1 Mitglied und l Stellvertreter zngcwiesc» wer dcn möge, einstellig angenommen. Aist Vorschlag der KreiSaus- schiißnsttglicder gingen sodann die nachstcbcntcn Wahlen hervor: Für die Statt Dresden Stadtrath Schilling als Vorsitzender, Consul Hesse a>S Stellvertreter, Kaufmann 'August Walter I» Rciervc; für die AmtShauptmannschasl Dresden Gutsbesitzer Prcndel aus Kaitz als Vorsitzender, GutSbes Jähncr ans Hintcr- gcrSdors tu Reserve; für Großenhain Aug, Groß alö Stellvertreter sür Prcndel, Rittergutsbesitzer von MIlkali in S persa in Reserve; für Frclberg Kaust». Rechcnbcrgcr in Dcutschkatl'arlncnberg alö Vorsitzender. Stattält. Eugen Wicdemami in Reserve; kür Pirna Buchhändler Rlcßbach In Neustadt b. St. als Stellvertreter sür Recheubcrgcr, Rittergutsbesitzer Neuiiing in DürrnSdori in Re serve: stlr Meißen Rittergutsbesitzer Skciacr aui Bornik als
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