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<>» Z ^ tz) 1S * Eine Panik herrschte a»l Mittwoch vormiltaa anf dem mit zahlreichen Fabrikbetrieben besetzten Grundstücke Wusterhauseiicr «--trabe 17 in Berlin. Gegen 10 Nhr erfolgte eine heftige Detonation, und umnltteldar darauf stürmten unter Hilferufen zwei jung« Leute brennend aus einem Keller hervor auf den Hof. ES waren die Arbeiter Paluthke und der LHrling Willi Krempe, die beide in d« im dritten Stock de» TeiteirstüaelS befindlichen Buch? und Steindruckerei von Lüwenftein beschäf tigt ivaren. Sie hatten den Auftrag erhalten, eine Kanne Terpentin von einem Fasse im Keller abziiliehen und nach der Druckerei zu befördern. Ob sie nun durch fahrlässiges Um geben mit Licht die Explosion herbeiführten, ist noch nicht fest- gestellt. Durch den starken Knall und die Hilferufe erschreckt, eilten von allen Seilen Arbeiter herbei, um den Verunglückten beizustehen. Der Lehrling brannte am ganzen Körper, di« Kleider fielen wie Zunder zur Erd«, und die Haut löste sich an mehreren Stellen ab. Durch Auftverfen von Decken wurden die Flammen schließlich erstickt, woraus man für schleunige lieber» sührung dcS Schwerverlekten nach dem Krankenbause sorgte. Poluthke war leichter verbrannt und konnte nach seiner Woh. nung gebracht werden. Mittlerweile war die von mehreren Seiten alarmierte Feuerwehr mit vier Löschzügen herbelgeeilt. Brandmeister v. Brücken lieg sofort von drei Seiten in den ge räumigen Keller eindringen. um zum Brandherde zu gelangen. Diese Absicht erwies sich jedoch anfangs als schwer durchführ bar. weil der weite Raum dickt verqualmt war. Erst nachdem verschiedene Lichtschächte der Kcllcrdecke auf dem Hofe durch brochen worden waren und somit dem erstickenden Rauch Abzug verschafft war, konnte wirksam vorgegangen werden. Immerhin war die größte Vorsicht geboten, da in den ein zelnen Kellerableilungen Benzin. Spiritus und andere explosive Flüssigkeiten lagerten und sonnt weitere Explosionen zu be fürchten waren. Das Feuer batte einen Posten Kolophonium ergriffen und leistete den Wasserstrahlen lange Widerstand. Tie sich entwickelnde Hitze war so enorm, daß der Aspbaltbelag auf dem Hose über dem brennenden Keller zablreiche Risse erhielt. Mi« vier Schlauchleitungen mußte 1'^ Stunden lang Wasser gegeben werden, bevor die Geiahr als beseitigt galt. Der Zu stand des verbrannten Lehrlings Krempe gilt als hoffnungslos. * Eine Kritik Friedrichs des Großen. Im Schlosse zu Mellenthin in Pommern ist ein Brief Friedrichs des Großen vom 7. September 1784 ausgesunden worden, der bisher »och nicht bekannt sein dürfte. Der jetzige Besitzer von Mellenthin hat das Schreiben der ,.Sw inen», »der 'Ztg," zur Verfügung gestellt: cs lautet wörtlich: „Der General aller Generale. Mein lieber General von Tauenzien. Schon bei Meiner Anwesenheit in Schlesien erwähnte ich gegen Euch, und jetzt will ick es schriftlich wiederholen, daß Meine Armee in Schlesien noch nie so^ schlecht gewesen ist als jetzt: wenn ich Scbuster und Schneider zu Generale» machte, konnten die Regimenter nicht schlechter sein. Das Taddemsche Regiment gleicht nicht dem unbedeutendsten Landbataillon i» der preußischen Armee: Rotbkirchund Schwarz taugen auch nicht viel. Zaremta ist in einer solchen Unordnung, daß ich einen Offizier von Meinem Rcgimente nach dein diesjährigen Herbktmanover werde hinschikken. um es wieder in Ordnung z» bringen. Von Erlag sind die Bursche durch das Konterbandiren w vcrni bnt. daß, sie keinen Soldaten ähnlich sehen. Keller gleicht einem Hauten nu'ezogcner Bauern. Hagen bat einen elenden Keinmal,seur und Euer Regiment ist sehr mittelmäßig: nur l mit Graf Auhali. Wendeßcu und Markgraf Heinrich kann Ick, zufrieden sein. Seht, so sind die Regimenter en cketail, nun will Ich bas Manöver beschreiben. Schwarz machte den unverzeih lichen Fehler, bei Reitze die Anhöhen ans dein linken Flügel uicbl ^enuamm zu besetzen: wäre es Ernst gewesen, so wäre die Bawille ocriohren. Erlog bei Breslau, statt die Armee durch Bcstpiina der Änbübe zu decken, marschierte mit seiner Division mic Kraut und Rüben im Defilee. daß, wäre es Ernst- gcwc'cn. die feindliche Kavallerie die Infanterie »iederhicb und das Irenen verlobren gienc,. Ich bin nickt Willens, durch SuGo,ö Meiner Generale Schlachten zu verlieren, weshalb Ich hiermit sestietze. oaß Ihr über ein Jahr., wenn ich noch lebe, die Armee zwischen Breslau und Ohlau führet und vier Tage zuvor, ehe Ich ins Lager eintrefse, mit,den ungewißenden Generals manövriert UId ihnen dabei weiset, was ihre Pflicht ist. Das Regiment von Arnim und das Garnison-RcaimenE von Könitz macht den Feind, und wer alsdann sezne Schuldigkeit nickt erfüllt, über den lasse ich Kriegs-Recht halten, denn Ich würde es einer jeden Puissance verrenken, dergleichen Leute welche sich so wenig um ihr Melier bekümmern, im Dienste zu behalte», wlalich ist es Mir auch nicht zu verdenken. Erlag sitzt noch 4 Wochen im Arrest. Auch habt Ihr diese meine Willens- Meiünng Eurer ganzen Inspektion bekannt zu mache«. Ich bin Euer asstetionirter König Friedrich." * Tie erste deutsche Tageszeitung auf See. Am 18 November hat der Dampfer „Amerika" der Hambnra— Amerika-Linie mit Nil Fahrgästen — davon 08 in der neu cln- gerichteten 8 Klaise — seine zweite Reise nach Rewtwrk a„- getceten Während der jetzige» Reise wird, zunächst veciuchs,veile, eine tägliche Bordzeitung unter dem Namen „Atlantisches Tage blatt" in deutscher Sprache und als „Atlantic Daily News" in englischer Sprache für die Fahrgäste herausgegeben werden. Diese Tageszeitung ist dadurch möglich geworden, daß die Hninbnrg— Amerika-Linie mit der Eoinpagnie de Telegraphie sans Fil in Brüssel ein Abkommen getrosten hat, wonach dem Dampfer „Amerika" teils von der englischen Mareonistelle z>> Poldbn iEornwall), teils von der amerikanischen zu Cape Eod Mass.) tag täglich Nachrichten durch Fnnklvrnch iibermiltelt werden, ganz gleich, wo sich das Schiff aus dem Weltmeere befindet. Außer dielen neueste» Depeschen von der Wcltbühne. die den Fahrgast also während der ganzen Seereise über alle wichtigen politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, künsllcrischcn, sportlichen »sw. Borgängc der alten und neuen Welt anf dem Lausenden halten, bringt die Zeitung eine» „amtlichen" Teil, der die beinerlenswerten Gcichkhnin'e und Ankündigungen ans den Kreist» der Fahrgäste und Schis,Sbesatzung meldet, ein unterhaltendes Feuilleton, in dem ausschließlich eigene Beiträge bekannter Schriftsteller veröffentlicht werden, und eine» Anzeigenteil, der deni Reisenden für den Aufenthalt im fremden Lande nützliche Fingerzeige zu geben vermag. * Warnmdie e» gl i s ch e n S ch ö » e n ins Museum gehen. I» den letzten Woche» sind die Säle der Londoner Rativnalgalerie, die eine so nnverglcichlicheMcnge herrlicher Gemälde birgt, besonders viel von elegante» Ta,neu besucht wo,den, »nd der unbeteiligte Betrachter stellt vielleicht schon allerlei Erwägungen an über das Eindringen deS kn»s»>islo>ischeii Interesses in weite Kiene. über die znnelniicnde Schönt eitStelnisiicht unserer Zeit und das künstlerische Interesse unseres Publikums. Näbert man sich aber einer solchen Gruppe von Damen, die im eifrigen Gespräch vor einem van Dyck oder GainSborongh stehen, so hört man keine ästhetischen Betrachtungen und knnsihislorischcn Auslass,,»gen. sondern viel praktischere und realistischere Aeußerirnge» werde» laut. Die Damen lasse» sich vor den Bildern zu ihren Toiletten am regen. „Siek mal. diese silbergrane Korsage, wie entzückend sie z» den weißen Spitzen steht!" sagt eine Dame zu einer anderen. „Daß muß ganz io bei meinem neuesten Gesellschaftskleid sein." „Dieses Braunrot dort auf ienem Tizian paßt vorzüglich zu dein Teint meiner Mach." erklärt eine ältere Dame. „Dieselbe Toilette wie ans jene,» Romne» sah ick gestern im Schaufenster bei Brown n. IoneS. natürlich keine so ichwere Seide, sondern Satin. daS Meter zu 1 Schilling IE , Pence, mit Banmwollfutter unterlegt. Die Falten an der Taille sind etwas altmodisch und das Pannier geht zu weit herunter, aber sonst ist das ei» vorzüg liches Modell für eine Abendtoilette." Eine Dame, die zunächst durch alle Säle gelaufen ist. wie wenn sie eine» kostbaren Schatz suche, steht schließlich wie verklärt vor einem Porträt der Empire zeit. eine andere hat unter den Engeln des Fra Angelico oder Botticelli ei» prachtvolles Muster für ihr Neglige gesunden, eine dritte merkt sich genau die Svitzeiigarnieriiiige» bei einem De»,ners. um aus ähnliche Weise ihrer schon etwas schadhasten Taille einen neuen Glanz z» verleihen. So finde» die englischen Damen, die sich den Luxus eines Modells von Paquin oder Redser» nicht leisten können, reichliche Entschädigung in der — .National Gallery". * Ein« eigentümliche FälschrrnaSgeschichte, wodurch ein reicher Amerikaner geprellt wurde, erzählt Harduin im ..Matin . Ein Vilderbänoler von Montmartre ließ zwei Bilder in, Stile Rcmbrandts malen und auch Ncmbrandt unter zeichnen. Dann sagte er dem betreffenden bescheidenen Künstler, L»rtletz»»g siehe »ichftc Seite. Vorsicht ist nicht nur die Mutter der Weisheit^ sondern auch der Gesundheit und de» Wohl, behag n». Al» solche zeigt sie sich besonder» nutzbringend und heilsam in der sorg, fälligen Auswahl der richtigen, d. h. der zugleich zuträglichen und wohlschmeckenden Speisen und Getränke. Hat z. B. der Arzt anstatt de» schädlichen Bohnenkaffee» Malz- kaffee zum täglichen Genüsse empfohlen, so ist e» im höchsten Grade unvorsichtig und unklug, d's erste beste Produkt zu nehmen, welche» einem als Malzkaffee angeboten wird. Mit wenigem wird heutzutage soviel — man kann geradezu sagen — Unfug getrieben wie mit dem Namen ..Malzkaffee- oder gar „Kneipp-Malzkciffee". Gebrannte Gerste und minderwertige Gctreidekaffee» werden dem Publikum unter diesem hoch- klingenden Namen anfgcredet. Eine gründliche Aufklärung über Malzkaffee ist daher im öffentlichen Interesse einfach zu einer Pflicht und einer Notwendigkeit geworden. Und da muß mit allem Nachdruck immer und immer wieder darauf hingewiesen werden, daß, wie die wissenschaftliche Untersuchung unzweifelhaft festgcstellt hat, überhaupt nur ein einziger „Malzkaffee- sämtliche wichtige Eigenschaften, die für ein solches Getränk in bezug auf Gennßwert und Wohlgeschmack erforderlich sind, voll und ganz in sich vereinigt, nämlichKathreiner» Malzkaffee, dem durch ein eigenartiges Verfahren ein charakteristischer Kaffeegeschmack verliehen wird. Darüber gibt eö keinen Streit mehr. Es ist nur nötig, alle Malzkaffeetrinker mit dieser wichtigen Tatsache bekannt zu machen. Das beherzige man und mache gleich, lieber heute als morgen, einen Versuch! . Der echte „Kathreiner" kommt nur in geschloffenen Paketen zum Verkauf, die da» Bild und die Unterschrift de» Pfarrer» Kneipp ul» Schutzmarke tragen. z Wsm. fckbnkzsK /^or,t>r Lrvsk'. VesLcken. stekhinein in -lie ßwK N«6ivin. Inl,-cl»1»r.,»87«g»7lic" N.N.N.». ck»s össlv bol Kalarrb, ^ststma uncl »IIsn Krankbsitsn clor ^Imungsorgsm«. »<sm« ^nboirung. Sofort gsbrsuobsfktblg. Xrrtliek bsstsr« ompkoblsn. KLutliok in äpotbskon. 0roo-,risn. klrmctaoon- u. «msobitzgixion QsseliSNsn. bo u SS «t HKLneLisn sMe rciiSütteiiMlMil« SrsMtl 1« lilimiiön. ist die einzige Brauerei, deren Umsatz fortwährend am meisten gestiegen ist. 8 Hni«N8-Lrr»u LI1 Mülleimer ist das l»08lv und in München I»vl it'ültvKtv UlOt'. Zwcitgröslte Aktienbranerci München». klilmü kieiilLi'. llkesl!«!!. I'UI,.lt/t»r ktiEN 34. V v 8l>LvkL8S8 ru I-vudvu verzinst Einlagen mit WM» L'I ", ' Geöffnet an ied Wvchentaqe v.8-1 Uhr vvrm u. 8-6 Uhr nachm Bis znm 8. eine» jede« MonatS estiqezahli« Bettkge werden voll verzinst. 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