Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.08.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030805029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903080502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903080502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-05
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Nachrichten Mittwoch. 5,. August N»o:r «EI 9tr. 215. Kilometer im Eigentum de» Sächsischen Staate» befinden Außerhalb des Königreichs Sachse» liegen 808.66 Kilometer, und zwar 27.08 Kilometer in Preußen, 39.75 Kilometer in Sachsen- Veimor. 090 Kilometer in Sachicn-Meiiiiiigen. 127.92 Kilo» meicr in Sachsen-AItenblirg. 35.26 Kilometer in Reuß ä. L-, >7.19 Kilometer in Ren» j 2. und 25.56 Kilometer in Böhmen Durcn Iiibetriebnabme der Liincu Elsira—Blschotswerda ll- Mai 19021 und Wectijell'iirq—Ehemiilh i I Iulil. der Sirecken Oilosa—Furth jl Julii und Reichenbach-Oberbelnsdorf fl5 De- zcinbeZ. sowie durch Nebernnhuie der Zioeiggleisanlage Meusel» ivitz—Svora erweiterte sich das Staalübabiinep u» dcrichls- »ihre um 47.69 Kilometer Am Ende de> Jahres 1902 waren ««» Bereiche uiiserer Staalsvaittieli 18 Aiiichliidpiinkte a» fremde 21a!>»e». 168 Anjchiußpnnkle i»i eigeiicn Ofetze, 38 Endpunkte ebne Forisetzung und 4 Kreuzungen »> Slbieitenhöhe sinncrhalb der Bahnhösel Vorhände». Bo» den 220 Anschluß- und Kreuzungs- i'unklen. mit denen »niere Staalsbabnen unter lich und an fremde 'Bahnen verknüpft »nd, komnil dnrchichniltlich je einer auf 11.24 Kilometer llt.78 Kilometer i>» Jahre l!»5l> Bahnlanae Im B.in beianden sieh i»i Jahre 1902 die Bollspurbahnen Ebeiiinltz— Ober.niina ONylan-Lengenseld. Weißenberg-Radibor. Reichen bach. ll. Baiinh — Oöerkeinsdvlf <aui 15, Dezember dein Betriebe ubeigebenj. die Scbmalspiirbaöi, Nebitzschen Kroptewitz und die eiektliiche Straßenbahn Dresden—Löbian Denbeii. Spezielle BorarbeUen wurden vollendet fnr die Linien Frokburg—Kobren und Lottengriln—Dbennia: fortgesetzt siir die Linien Baruth— Radibor. K>erifiich—Pegau. Thuin -EhrenfriederSdorf—Oleycr, stnoie 'ur die elektrische Straßenbahn Dresden — E ok ta—N i ederwa rtha—K ö h 1 che» b rvda : begonnen für! die Linien Eibenstock, Baknhos—Eiben'tock. obere Stadt. Berg-i giehbübel—Gottleuba. Siebenbruiiil—Markiieukirchen. Eopltz— ^ Herrenleite. Annaberg—Köiiigsioalde, Bühlau-DürrröbrSdon s und Wilsdniff—Gadeivitz—Döbeln — Bis juni Schlüsse des IaNres 1902 lind siir den Baknban im Ostnizen 1035 454 782 Mk « >5 Bw. verivcndet worden, in toelcher Summe 174 094 589 Mk 39 Psg 2Iufn>and sur FahrbetrlebSmsttel entkallen sind. Das inittlere Anlagekapital betragt für 1902 963188579,56 B?arl l929'77 1I3.04 Pkark im Jahre 19011: durchschnittlich aus e n Kilometer Babnlänge entfallen 314113,Ol Mark >307 343.02 'Nark! Das größte Anlagekapital hat die 172 Kilometer lange Haiolbabll Dresden—Werdau mit der Flüqelbab» Freiberg—! Halsbrucke und den Zweigbahnen bei Dresden und Potichavvel i neochliliigeii, es beträgt über lll Millionen Mark: ibr folgt j die 2 nie Leiocig—Dresden mK Großenhain—Priestewitz mt nahezu 101 ONillwnen Mark Innerhalb der- iächnichen Bahncii sind 7581 Wegübergänge in Sckienen- bobe vorbanden, Weguntersührungen gibt es 1510. Wegilber-! iiilikuiigen 424. Bon Kunstbauten und zu elwäkmen l !12 Brücken, : 173 Biadnkte iii einer Geiaintlänge von 22 496 Bietern und! 11 Tunnel mit einer Länge Vvn zusammen nahem 7 Kilometern l 1919 litt' Schienen der verstbicdenen Pronle liegen in den Oileiien. i dieie Gleüe und wieder durch 13 881 Weichen untereinander per-' I'nndeii 238 Babnhöie. lOI Haltestellei, »nd 185 Haltepunkte die,teil dem östentlichen Perionen- »»d Güteet-erlebre. die zusammen « iiiik 1313 Babniteigeii. 721 Güierichnvven. 713 leiten Rampe», s 17 beweglichen Rampen, I«! Ladcbnbnen und 216 Ladekränen und Hebegerüsten ansgestatlet sind. ZlirBeivältigniigdesuiiifnng- reicbeii. gegenwärtig wieder in anisteigender Bewegung be- « giiueneu Berkchis sind vorhanden I IM Lokomotiven acge» 1901 '22 Stück mebrh 196 Tender. 3791 Peiivneuwagen cmebr >11 mit > 9208 Acbieii. 6!8 Gepäckwagen mit 1198 Achsen. 31119 Güter- «wagen mit 63770 Achien. Die Perivueinvggen enthglten ins- I geiamk !«!8 112 Plätze nnd zwar .3011 Plätze I. Klasse. 24542' l'-lätze 2. Klaffe. 152990 Plätze Klasse und 37 8»>6 Plätze ! Klai'e Bon den poehandcnen Guterwagen und 11 256 bedeckte! und 19 8i!3 pssene. Trennt man die Vagen in ivlcbe für Voll- iind Schmalivurbabnen. so ergeben sich 3447 Perionenwagen snr Bollipiirbabnen und 3i l iolcbe iür Scbmalipnrbahnen: 29 629 Gepäck »nd Offikerwagei, snr Voll und 2138 iolcbe iür Schmal-; ipiubabneii Tie Lokomotiven haben im Jahre 1902 im ganzen l > >82 I >3 Kilometer geleistet. am I Lokomotive berechnet, ergeben! iicb kiernach 32522 Kilometer , die Waffen kPericmen-. Gepäck- nnd Gütecwagenl schließen mit einer Leistung vvn 1 093 629 528 Achskilometern ab Die«e Leistungen verteilen sich aus 921 488 Züge I9G, 913 672s. welcbe im Jahre 1902 gefördert worden find. hitsiaen Dr. Beckerfchen Spar, und Bauverein sur Steuerung der Wohnungsnot. d>« angeblich.au» Aiila^ von Erhebungen/est- er,vielen. Sämtlichen in Erhebungen in Betracht kom Ungeheure Summen beaniprncht ighiUch die Unterhaltung der Betriebsmittel und der Berbrauch an Jener»ngs- und Schmier- inatcrial Obenan siebt eine Summe vvn 7823 728 Mk. iür ver brauchtes Feneriingsmaterial IZngkiastl. die Desinfektion, Belcnch tung, Erwärmung der Wagen, das Schmiere». Putzen und Be> packen derselben eriordclie 759 732 Mk Iür Unterhaltung. Ei- neuenliig und Ergänzung der Betriebsmittel und der maschinellen Anlagen wurde» iiisgeiaink 8 713 510 Mk. verausgabt. j —* Der Iubilän.nisverbaiidStag des Eentral- vcrba ndes der städtische» Hans- unv Osrund- bc«l tzc rve rei n c Deutschlands hat am heutigen Dienstag im Evangelischen Bercliishcnise auf der Zinzeiidorsitratze seinen Anmiig genommen, uns zwar fanden zunächst Sitzungen des Borstandes und verschieoener 'Ausschüsse statt, zu denen die Oeneiitiichkeit keinen Znkritt halte. Der Berbandstag ist von eiwi i8>0 Delegierten besticht, und angesichts des weitgehenden 5nle>-''ies der Tagniig iind eine größere Anzahl Journalisten aus den verschiedensten Orlen Deutschlands »ach Dresden ge kommen. Unter den zur Beraurgabuiig gelangten Drucksachen oe'inset sich ei» Iubiläumsheit in dem die Geschichte, die Arveit i'nd die Erfolge des der Politik fernstehenden Verbände» ent- b.'iien find, und der Jahresbericht auf die Zeit vom 1. Juli 1902 As 3>, Iunc 1903. ans dem wir das Wesentliche bereits mit- weilt haben Dein Berbandstage ging im großen Saale des 'Bereinshauies der Preunlsche Landcsvc r band der städti- lilien Hans- und Grnndbetttzer-Bcrcine voran. Der Direktor des denlsthen Bcrbandes Stadtrat Baumeiiler Hartwig «Dre-eens bearußie s>e Beriammlnng »n Zstail'en des Dresdner Hausbeiitzerverelns nnd teilte mit: Obwohl in Dresden 6<900 > Wohnungen leer lieben, habe das Reichsamt des Innern dem ^ gestellt sei. 4 Millionen menden " das und Aurlora« städtische Grundrenten-Anstalt zur Erleichterung de» Real kredilsaeschaffen worden fei. — Der Borsitzenda Bau meisier Schlegel lKöluj brachte alsdann ..auf den König von Sachsen und den König von Preußen" ein dreifaches Hoch aus und bemerkte: Die Absendung von tzuldigungstelegrainmen wolle er nicht Vorschlägen, da der Wunsch geäußert worden sei, die Huldlgunastclcaranime nach Möglichkeit cinzuschrSnken. — Re- daktcur Dr. Graßmann /Stettins berichtete darnach über die Sitzung des 'IeuerversiaierliligS-Schutzverbaiibes in Berlin und ersuchte die Hausbesitzer. Mitglieder des Schutzver bandes zu ble'ben. Angesichts der gegenwärtigen wirtschaftlichen Zeitverhältnisse sei es notwendig, daß sich auch die Hansoesitzer zu einer Rieae zusammenichlicken. Nach längerer Besprechung wurde beschlossen, in dein Ienerversichcriiiigsverbande zu bleiben. — Döscher lLehel betonte die Notwendigkeit der Wohnhaus- Bersicherung. Es wurde beschlossen, die Kommission für das Wohnungs-VeNicheriingswescn durch Zuwahl von Döscher sLehef, Lehrer Schulz sBerlins und Zeitungsverleger Iincke iBerlins zu erweitern und diese zu beauttragen, dem nächst jährigen Berbandstage bestimmte Vorschläge zu machen. —* Der Direktor der vor kurzem mit einem Grundkapital von 1 Mill. Mk. gegründeten K i t s o n - l L i cd t -) Aktiengesellschaft in Dresden Mauer ist dieser Tage angeblich wegen Bktrugverdachts lGründungsiclnvstidelci) in .Haft aenvmmen worden. —* Seitens der Bereinigten König!. Sächsischen Militärve reine Dresdens findet Ircitag, den 7. August, abends 7 Uhr aut dem Linckeschen Bade eine Vorfeier zum Geburtstage des Königs statt, bestehend au» FestakluS, Ansprache des Herrn Hofprcdigers Dr. Friedrich und großem Instrumental- und Bolal-Konzert. —' Di« T i > cd 1 c r - Z w a n a « - I n n u n g zu Dresden hielt am 28. Juli m MciiidoldS Sillen ihre » Hauptversammlung av. Nach vorher- gegangener Gcsellcnlprcchung zweier Ausgelernter und Ausnahme von 21 nelieingriretene» Lehrlingen durch Obermeister Baum, welcher die iunge» Leute zu «rnltcm Streben ermahnte und sie aus ibr» Pflichten hlnwies, be grüßte der l Obermeliier Ressel die Erschienenen, eröffnet« die von 169 Mitgliedern beincble Hanpiversammlung und erstattete zunächst Bericht über die Boritandstätigkeit im letzten Bierieljabre. wobei auch der von den Gehilfe» ncnanigesieUie Lohntarif, der aber infolge des schlechten KeschästS- gangeS Abl-bnnng iand, sowie die Reklamation von sechs znr Dresdner Innung gehörigen Betriebe» auS den neueinverleiblen Ortlchasten Trachau. Uebigau. Mickten und Kaditz zur Beratung gelangten. Beide Vorstand«, beichlnfle sanden gegen eine Stimme Annahme. Herr von Haken als Per- lreter deS Vatenibureaus O Krüger L- Eo. führte mit Hilse einer Drehbank und an der Hand von mktrukliven Zeichnungen den Aucrbachichen Bohrkooi -Radical" als Kantlochbobrer theoretisch und vraklüch vor. Rege Aus sprache und der Dank der Mitglieder bekundeten daS Interesse für das iedensallS auch für daS Tiichlergewerbe nützliche Werkzeug. Längere Be sprechung folgte noch über den bereits in 32 deutschen Städten gegründe ten Arbeitgebcr.Schntzverband. —* Durch Erhitzen einer Sicherung cm der elektrischen Leitung entstand gestern abend in der 12. Stunde an einer Schaubude aui der Vogelwiese ein Gardincnbrand. der von dem Gcschästsperional unterdrückt werden konnte, so daß die Feuerwehr nicht erst einzugreifen brauchte. —* Sonntag, den !>. August, vormittags 9 Uhr, findet im Park in Klotzsche Waldaotte-sdienst statt. — Amtsyericht Der lOiäbrige Ziegeleicnbeiter Johann Kroll aus Obrochlesien. setzt in Gitteriee wohnhast. benahm sich vor einiae» Woche» äußerst roh gegen seinen ArbeitSgenpssen Grub! Dieser hatte von seinem Vorgesetzten denAuitrag erhalten, den hetrunlene» Kroll in seiner Tätigkeit abzulöien, damit derselbe nicht verunglücke. Als Gmlst dem Kroll das mitteilte, geriet letz terer in Wut und schlug seinen ArbcitSgenossen nach kurzem Wort wechsel dermaßen mit der Schaufel über den Kopf, daß dieser be wußtlos zusammenstürzte und dabei in einen Sumpitümpel stel. Ter mit großer Wucht geführte Schlag konnte den direkten Tod zur Folge haben: denn der Schädelknochen war durchbrochen, die entstandene» Knochensplitter schied der Eiter aus der Wunde aus Die offene Stelle an der linken Kopfseite wird nach Ausspruch des Arztes stets aefährlich für den Verletzten bleiben »nd beständig Beschwerden für ihn hinterlassen, auch ist Grnhl sür immer un- scibig. schwere Arbeit zu verrichten Kroll erscheint als ein überaus arwälttätiger Mensch, dafür sprechen auch zwei bereits wegen Messerstecherei erlittene Borstraien von 3 und 2 Jahren Gefängnis. Kroll wird zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt, d. i. die Höchst strafe. die ein Schöffengericht answerfen kann, und sofort in Haft aenommen. — Ter Ratsarbeiter Auffust Hermann Robert Reichel! beleidigte in der Nacht zum 8. Juli einen Sanitäts-Unleroiffzier durch llnsittiiche Anträge: die Beweisaufnahme erfolgt in geheimer Sitzung, die mit der Verurteilung des Angeklagten zu 6 Woche» Gefängnis endet. — Das 19>ährige Dienstmädchen Anna Martha Zimmerman» zeigte sich vom Antritte ihrer Stellung in einer GastwirtSsamilie höchst untreu, indem sie sich fortgesetzt Wäsche stücke bis zum Gesamtwerte von 14 Mk. aneignele Sic ist ge ständig und erhält daher aus die ausgrworseneffwöchigc GesSngniS strafe von der Untersuchungshaft lO Tage angerechnet. — Der 22 Jahre alte Givsffgurenhändler Uao R'ntali wurde am 13. v. M. aus dem Stemplatz von einem WohisabrtSaiiffeher beim Abstreifen von grünem Laub von den Aesten der Bäume betroffen: der Beamte untersagte das Ratali. der aber setzte sein Werk fort, weit er noch nicht genügend Blätter besaß, die er zum Garnieren von Obst verwenden wollte. Seinen Namen zu nennen verweigerte er. ebenso wideriekte er sich seiner Abführung und griff den Be amten tätlich an. Der Angeklagte verteidigt sich damit, daß in Italien das Nehmen solcher Blätter erlaubt sei. und er mit seiner Handlungsweise nichts Verbotenes begangen habe. I» Rücksicht daraus, daß der Angeklagte als Ausländer mit den hiesigen Ver hältnisse» nicht vertrant ist, erachtet daS Gericht 10 Tage Gefäng nis und l Tag Hast als entsprechende Strafe: die Untersuchungs haft kommt dabei in Anrechnung, woraus R. am Schlüsse der Verhandlung wieder ireigelassen wird clstcs. I..0Ms,i><M leastuitt. Sie reichen sich die Leuchte, wie tie Iunglmqe i» dem Fackclrcigen. von dem der römische Poel! berichtet Neben Karl Daub. dem gedankenlieson Mystiker.! Eberhard Paulus, der Fübercr des theologischen Nationalismus,! uno der Philolog Georg Friedrich Creuzer. der »och in Jena ,u Schillers Füßen gesessen, neben Mar Iosevh v. Ehelins, einem der ersten Acrzte seiner Zeit, Leopold Gmclln. der Begründer der physiologischen Ebenste in Deutschland. Bon Heidelberg ist eine neue reiche Blüte der deutschen Geschichtsschreibung aus- geangcn. bezeichnet durch die Namen Schlosser. Häuiser und Gewinns. Nach ihnen hat .Heinrich v. Trcitschke hier die Donnerstimme erhoben und in der Aula der Nnverto-Carola den Freiwilligen, die in den Krieg gegen Frankreich zogen, das Tehinnchtswort «ngeruien: ..Bringt uns das Reich zurilck!" In der Geologischen Fakultät führt die Reihe von Richard Rothe »nd Daniel Schenkel zu Adolr Hausrnth. in der medizinischen, ine nach ärgern Verfall um die Mitte des Jahrhunderts zu hohem Ansehen stieg, von Jakob Hcnle. dem Lehrer Robert Kochs, zu Karl Gegenbanr und Wilbelm Kühne. ^Den Großteil, ibrcs liubmcs verdankt die Unioerfftät. die einst Samuel v. Pnf'endors ui den Ihren zählte, der Rechtsfakultät, und es ist bezeichnend, daß »och in den zwanziger Iabren dem Pffiblbürger , dort Twdeist und Iuriit gleiches bedeutete Justus Thibaut ist der erst' Rektor der erneuerten Hocistchnle gewesen »na bat ihr vicr- «nidoreißig Jahre lang den Glanz seines Namens und Wirkens .-.--liehen. Seine Nachfolger Kar! Adolph v. Bangerow und Bern- 'arc> Windscheid haben die glorreiche lleberliefennig fortgesetzt und Heidelberg nir erneu Pandekteuscbnle Deutschlands gemacht. Karl Salomo Zachariä schrieb hier seine vierzig Bücher vom Staate und Robert v. Mobl seine Geschichte nnd Literatur der Slaatswstsenscbastcn. Hier hat Karl Joseph Mittermaler last >:» halbes Iahrbundert lang seinen Hörern die Kenntnis der inniistchen Weltliteratur vermittelt nnd Johann Kast'ar Bliwstchli dem neuen Geschlecht, das durch weltgeschichtliche Eriahrnnasn hindur-bgegangen. mit volkstümlicher Beredsamkeit Weien and Recht des Staates erklärt. Aber alle diese Namen und Werke überglänn das Treigeslirn, welches von hier aus unendlich Liebt mit seinem Licht verbindend — dem Wissen ««on der Natur aus neuen Bahnen vorgcleuchtet hat: Hclmholk. Kirchhofs und Binnen habe» hier neben, und msteinande",gewirkt und io den Anbruch eines großen Zeitalters der Wissenschaft an den Namen der Nectarstadt geknüpft. In Heidelberg ist die ..Lehre von den Doncmvsindnngcil" entstände», und i» einem Heidelberger Laboratorium wurde das Sonncnipeklrum ge- jnndcti. Doß gerade h'er das nieiffcbliche Genie dem Lickte ein laiiggehütetes Geheimnis abgcwann, ist eine Tat von unvergäng- sicher, wahrhaft symbolischer Bedeutung. Solcher Ruhm verpflichtet, nicht bloß jene, die ihn als ein srobes und schweres Erbe überkommen, sondern auch und noch mehr alle die, welchen von Staats- und Amtsweaen die Sorge sür Größe und Gedeihen der wissenschaftlichen Anstalt obliegt. Denn daß ein Staat weiß, was er an seinen Hochschulen besitzt und ihnen schuldet, ist nicht eine bloße Frage guter oder schlechter Unterrichts-Politik: es ist geradezu eine Frage der Gesundheit des öffentlichen Lebens und eine solche der Wafsentüchtigkeit in den Kämpfen der Gegenwart und Zukunft. Was eine Universität ihrem Lande sein kann, hat Wilhelm o. Humboldt in der Denk schrift ansgeiprochen, die von der Errichtung einer Berliner ! Universität handelt. Hier fft gesagt, daß Universitäten, und von ! allen Schulen nur diese, dem Lande Einfluß über seine Grenzen ! hinaus zusichern und aus die Bildung der ganzen, dieselbe Sprache redenden Nation einwirken. Die Universität .Heidelberg hat diesen im schönffen Sinne politischen Beruf treulich erfüllt, und das Land hat es ihr gern und werktätig gedankt. Ihr erster Reformator Otto Heinrich war. wie er sagte, bereit, sür den Flor dieser Universität seinen letzten Heller hinzugcbcn. Karl Friedrich, ihr zweiter Stifter, bat die Hochschule am Neckar die Perle seiner Krone genannt So ist das Goclhcwort von der „Vergangenheit und Gegenwart in Eins" für Heidelberg und seine Universität i'eqenvolle Wahrheit geworden. Daß die Fürsten des Landc-s das stolze Bcrinächttsts der viälzischen Zeit treu und weste gehegt habe», Mar eine Schicksalsgunst besonderer Art. Karl Friedrich bat dem ei» äußeres Zeichen gegeben in der Satzung, daß die Würde des Heidelberger Rektors als eine fürstliche anzilsekien iei, die dem Oberhaupte des Staates ge bühre. Unter seinem vierten „Nachfolger in der .Kur", dem Großherzag Friedrich, hat die Universität ihr süiishundertjährlges Stistuiigstest begangen: ihm »nd ihr ist es nun gegönnt, daß er sie als liaaior mnirnikff-enfipmmus über die Schwelle des zweiten Jahrhunderts nach ihrer Erneuerung geleite. Wenn der greise -Herr, dessen ehrwürdige Gestalt ein Glanz aus der Helden zeit der Reichsgriindiliig umleuchtet, in diesen Tagen die Hut dignng der Heidelberger Hochschule empfängt, taucht wohl vor seinem Blicke das Bild jener unvergeßlichen Feier vom Jahre 1886 empor und das Gedenken an den brüderlichen Freund, den ersten Kronprinzen des Deutschen Reiches, der damals der Ruperto-Carola mit dem Gruße seines kaiserlichen Vaters den Wunsch entbot: cs möge dieser Universität, einer der ältesten Stätten deutscher Wissenschast, beichieden jcin, an Tatkrast die jüngste zu bleiben. l,,N. Pr. Pr."I Amtlich« „ «senk während der üblichen Geschäftsstunden entgegen genommen. Mit der Erneuerung der Asphaltdecke in der Kleine» Kirchgasse. zwischen der König Johann-Straße und dem Neu- markie. soll am 17 August begonnen werden. Beim Stadtfinbelhause macht sich die sofortige Weber- besetzu ng der Stelle der dritten Pflegerin, deren bisherig- In haberin wegen Ueberschreitung der Strajgelvalt entlassen worden ist. nötig. Bewerberinnen haben sich persönlich bei der Oberin des FindelhciuseS, Weinbergstrake 2, zu melden. Frau Dorothea Sophie Pfützner geb. Albrrcht, Vorstadt Löbtau. Schulstraße 5, 1. wohnhaft, Hatz ihr Amt al» Stadt- Hebamme niedergelegt. Hauvtgewiime der L44. Kal. Wachs. Landeslotteri». Zweite Klaffe. Ziehung am «. August IM». <Ohn« «ewShr.» LV.UVV M. aus Nr. ISSW in die Kollektion von Fron« Hostznenn- DreSdm. >«.»«» M. aus Nr. 13700 tn dl« Kollektion von «onft. Setstrl-Annader». »««« M. aus Nr. «73 IKollettton Ra; Knauthe-Lre-denf. UR« tKol- leklion Hermann Giele-Meerane). »««» M. oul Nr. S977 SSE. «X»« M. aus Skr. N39« irov» »7VR «1298 SIS«. 1000 M. auf Nr. 9719 ISS«« S03S1 «S8U «1178 «««1 ««» l Ta„e«geschichte. Ist dar , rrs für , g gelchädlgten Schlesier andauernd ehr rege und cs finde» über die wettere Behandlung der An x Deutsches Reich. Wie die „Köln. Ztg." hört. Interesse des Kaisers sowohl als des RetchSkanzl die durch Uebcrschwcinmung geschädigten Schlesier a idlung den beteiligte» aelcgricheit fortwährend Beibandlungen zwi Ressorts statt. Sobald die Schwierigkeit, die in der örtlichen Entsernung der maßgebende» Personen liegt, gehoben sein wird, wird man der Angelegenheit sogleich in ebenso nachdrücklicher wie umfassender Welle näher treten und über dieientaen Maßregeln beschließen, deren Ergreifung durch die große WasserSnot in Schlesien und die bei ihr gemachten Ersahrungcn angezeigt ist X In Altendura wurde gestern das LOjährige Re- gierungsiudiläum deS Herzogs Ernst gefeiert. Das Geläut sämtlicher Glocken iu den Kirchen des Landes leitete vor- mittags das Fest ein; früh fand allenthalben Festgottesdiensl statt Dem Gottesdiecht in der cschloßkirche wohnte der Herzog selbst bei. In den Schulen wurden Festakte veranstaltet Nach dem Gottesdienst nahm der Herzog die Parade über das 8. Thürin gische Infanterie-Regiment Nr. 153 und die Militär, und Krieger- vereine des Landes ab und begab sich sodann zur Entgegen nahme einer Huldigung der Stadt nach dem Marktplatz. Re- gierungsrat Oberbürgermeister Oswald hielt die Festrede. Der Her zog dankte in bewegten Worten und begab sich hierauf nach dem Schlosse. Am Nachmittag wurde im Hoftheater das Festspiel „Ernestina" von Eckardt aufgeführt. Im schlosse wurde ein Fcnittliendincr abgehaltcn. Abends war die Stadt festlich be- lenchlet. Der Herzog hat einer großen Anzahl verurteilter Per- Ionen Gnadcner Weisungen dadurch zuteil werden lassen, daß er ihm» die Strafen völlig oder teilweise erließ oder die Umwandlung in niedrigere Strafen nsw. verfügte. X Oesterreich. In Brünn wollten nach einer tschechischen Sozialisten-Versammlung, bei welcher die Redner das allgemeine Wahlrecht forderten, die Teilnehmer auf der Straße demonstrieren und versuchen, den Polizclkordon zu durchbrechen. Es wurde ein Steinbombardement aus die Wache eröffnet, wobei mehrere Polizisten verletzt wurden. Die Wache verdrängte dis Demonstranten mit blankem Säbel und nahm mchrcre Berhos- tungen vor. N daß Graf Ladislaus S; avary in die Klauen einer Ervresser- bande geraten ist. Man kann ihn nicht von aller Schuld trei- ivrechen. da er eine so geringe Kenntnis der Menschen und der Verhältnisse bekundete. Die Leute, die ihn direkt oder indirekt in dieser Affäre umgaben, haben seine Schwäche und Unkenntnis in der unerhörtesten Weile mißbraucht. . Gras Szapar» bat sich auf leine Güter begebe», steht aber der Untersuchungskommiinon >ede» Augenblick zur Vertilgung. Er äußerte die Absicht, daß er nach Abschluß der Verhandlungen der Kommission eine Reilc um die Well unternehmen werde. Nach dem Zeugnis der Aerzte soll er sich physisch und moralisch in einem solchen Zustand befinde», daß eine neuerliche Vernehmung sür sein Leben verhängnisvoll werden könnte. X Die parlamentarische Untersuchungskom- mission hielt gestern eine Aheildsitzung ab. Der Vorsitzende Wille mit, daß die Landessparkasse einen Ausweis über das Devot des Grasen Szapary verweigere. Tie Kommission beschloß darauf, sich an Szapary mit dem Ersuchen zu wenden, er möge elbst ,br den Ausweis über sein Bankdepot zukommen lassen Graf Nikolaus Banfsy gab als Zeuge an, er habe, als die Ange legenheit bekannt geworden sei, abends seinen alten Freund Szo- Vary ausgesucht und ihn gefragt, was an der Sache sei. Gras Szapary habe im Zustande höchster Verzweiflung geantwortet: „Ja. ich habe cs getan." Banny erklärte dann, daß er Dienes nie gekannt habe: bei dessen Abreise habe er im Aufträge Sza- parys nnigcwirkt: er protestierte gegen die Annahme, als ob er einen andern Anteil an der Sache gehabt habe, außerdem, daß er den Auftrag Szaparys ausgcfüyrt habe. Auch sei es entschieden unwahr, daß bei der Abreise Dienes' die Regierung oder irgend ein Lwent derselben mitgewirkt habe. Er jci bereit, dies eidlich zu bekräftigen — Ferner erschien vor der Kommission der Mi nisterpräsident Graf Khucn-Hedcrvary. Er sagte aus: Der gewesene Gouverneur von Fiume Gras Szapary habe politische Dinge keine Wichtigkeit deigemessen und habe von der Bestechungs-Angelegenheit nur im Abgeordnetenhause und durch die Presse Kennlnis erhalten. Was die Pläne Szapary» bezüg lich der Sozialisten ongche. so habe er dem Grafen gesagt, er möge tun. was er wolle, aber er, der Ministerpräsident, könne sich nicht cinmengen. Als ihm Graf Szapary über seine Bera tungen mit Sozialistcnsührern berichtete, habe er ihm erklärt, er wolle sich mit den Wünschen aller Staatsbürger beschäftigen: wenn die Sozialisten Beschwerden haben, so möchten sie diese in einer Denkschrift zusammciffassen und der Regierung unterbreiten. Redner erklärte sodann aus das Bestimmteste, er sei weder mit Dienes noch mit Singer oder anderen in der Besiechungsaffärc genannten Personen in Berührung gewesen, habe von ihnen weder gehört, noch mit ihnen gesprochen. Der Ministerpräsident er klärte schließlich, was die Vorwürfe über seine angeblichen Gewalt- Maßnahmen in Kroatien anlangc, so habe er während seiner zwanzigjährigen Tätigkeit in Kroatien und auch während seiner bisherigen kurzen Ministcrpräsidentschafi streng und unentwegt aus der Basis der Gesetze gestanden. Hätte er in Kroatien Un- gesetzlichkeite» begangen, so würden seine kroatischen Gegner diese letzt sicherlich in Ungarn als Beschuldigung angebracht haben. Der Geiamteindruck der Vernehmung des «Ministerpräsidenten, der auf alle von den oppositionellen Abgeordneten gestellten Fra- gen einfach und loyal antwortete, war ein äußerst günstiger, so daß die anwesenden liberalen Abgeordneten auf den Ministerpräsi denten. als dieser den Saal verließ, begeisterte Eljenruse aus- brachten. . x Frankreich. Ter Oberbeseblsbaber dkS Mittrlmeer geschwaders Admiral Pottier ist gestorben. X Rußland. lieber den Generalstreik in Odessa wird der „N. Fr. Pr." folgendes berichtet: Nachdem der General streik in einer von 50 OM Personen besuchten Volksversammlung beschlossen war, wurden binnen wenigen Stunden alle Fabriken und Bäckereien zur Einstellung der Arbeit und alle Kaufleute zur Schließung ihrer Läden gezwungen. Da die ganze Be völkerung ihrer Sympathie für die Streikenden Ausdruck gab, konnten die Polizei »nd das Militär nickt» ausrichten. Am Donnerstag abend verhinderte eine nach vielen Tausenden zählende Volksmenge die Abfahrt der Eisenbahnzüge, indem sic sich auf die Schienen vor dem Bahnhofe lagerte. Eigentum wurde nirgends gefährdet. Erst als am Freitag morgen der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)