Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.08.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170801012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917080101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917080101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-08
- Tag 1917-08-01
-
Monat
1917-08
-
Jahr
1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.08.1917
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ALL* artige «« Mittwoch «or«e«. Ter Kaiser erließ zum Beginn de» 4. Kriegssalreö an da? deutsche Volk und an dir Helden von Dcutsch-Ostafrika eine Kundgebung. In der s l a n d r i sch e n Schlacht wurde der erst« >n- sturm des englischen Heere» abgeschlagen. Am (5 >> ein in de» Dame» wurden de« Frnnzose« wichtige Hölienstellungen genommen und tide» 1500 Ge- sangeiic gemacht. Ter Schl ff-rau in Mangel de» Bielverbande» führte in der französischen Kammer zu einer lebhaften Au», spräche. Sonnino «st nach einem italienischen Bericht In kognito in London eingetrossen. Tic russische Regierung übernahm nach einer englischen Meldung das Oberkommando des russischen Heeres. Tie Veröffentlichung der Ausführungen de» deutschen Reichskanzlers über Frankrcjchs Kricgszielc wurde inIta- lien verboten. Die schwedische A m e r I k a k o m m i s s i o n erhielt non Witton den Vc'chcid, das, Schweden die gesamte Aus fuhr nach Deutschland einstelle» müsse. Kaiser Wilhelm verlieh dem Generalobersten von- Boehm Erniolli das Eichenlaub zum Orden Lour I» mörito. König Friedrich ?l u g u st hat dem Reichskanzler Dr. Michaelis den Hansvrde» der Rautenkrone üÄerreicht. Wetteraniage der gimtl. sächi. VandcSwcttcrwarte: Keine ive>cinliche Aenderung, Gewitterneigung. Da» eine «der wissen «ir »lute schon! Der Widerstand, den sie dort nun schon drei Jahre gegen vielfache feindliche Uebermacht letittn, wird nicht vergeben» gewesen sein. Bon dem «fr «kan Ischen Kontinent w,rd Deutschland sich nicht verdriingen lassen. König Ludwig hat an sein Volk folgende» Ausruf gerlchtet: An meine Bauern! Bon neuem I«,r« sich der Tag. a» dem da» deutsche Volk zur Verteidigung de» Vaterlandes zu den Walk'» gerufen wurde. Bonern» tapfere» Heer hat ln trenrr Blutgenisln- schasi mit allen deu-dsche» Stämme» und ln engem Berel» »rtt Deutschland» Bervündeten Unvergleichliche» geleistet. Mit Gotte» Hilfe Ist e» gelungen. der ungeheuren Ueber- macht der Feinde zu lrotzcn und unser schönes HeiNvatland vor den Bcrhecrungeil des Kriege» zu drw<vhrcn. An de» Grenzen und i» Feindesland schlugen unsere Truppen siegreiche Schlachten. Gerade in dielen Tagen wurde der Feind, dem wir vergeblich den Frieden angcvoten haben, mit wuchtigen Stützen erneut geworfen. In treuer Opfer- »>,» A rde l tige rn ei »Ichas» steht die Heimat zur Front. Stadt und Land wetteifern In Psllcht- lreue und Opfermut, in ernster und schwerer Arbeit und in starker, zächer Ausdauer. Hart und drückend Ist oft die Rot am häuslichen Herd. Ader alle nehmen die Ein- ichröuluugcn und Entbehrungen willig aus sich. Wi» früher starke ManneSkrast an Pflug und Erntewagen ge leistet, vollbringen Mütter, Frauen. Kinder und Greise. Und der Himmel ist mit ihnen. Am Feuer der Esse schmieden Männer, Frauen und Mädchen dem Heere Mohr und Waffe». Das Geld für des Reiches Rüstung haben alle freudig gegeben, auch Ser kleine Sparer seinen Not pfennig. Wahrend der Krieger draußen dem Feinde trotzt, schützt die Heimat sein Weib und Kind vor Not. Lange Nächte wachen sorgende Schwestern am Leidcnsbett ver wundetcr und ertmnkter Krieger. Für den Arm, den eine feindliche Kugel gelähmt, für die Tapfere», die Gesundheit und Krakt geopfert haben, schassen hundert Herzen und Hände. Inmitten der rastlose» Arbeit de» Alltag» wecken »nd stärken stthrend« Männer die seelische» und sittlichen Kräfte. So gelbe» einmütig alle ihr Beste» und Letzte» für da» Wohl dcS BolkeS und für die Ehre und Freiheit de» Vaterlandes. Ich empfinde cS als ein Herzensbedürfnis, meine» lieben Bauern für all die KricgSarbeit der Heimat heißen Dank, niisrichtige Anerkennung und stolze Bewun derung ausznwrcchrn. In innigster Dankbarkeit beugen wir alle uns vor den Müt-tern, die ihre Stütze und Hosi anna dem Vaterlandc geweiht, vor den Frauen, die de» Gatten, den Bater und Ernährer ihrer Kinder für immer hi »gegeben haben. Die Opfer sind nicht rrergobeiis gebracht. Drei Jahre hat Bauern» Volk nun schon gekämpft, gsdlutet, gestritten und gelitten. Aber ungebrochen ist unsere Zu versicht. unzerstörbar unser G o t t v e r t r a u e n n ii d der Glaube an die Zukunft de» Vater landes. In lsivährter deutscher Treue steht Bauern zu Kaiser und Reich. Ungebrochen, unbezwingbar beschützen meine Bauer» ihr liebes Vaterland, bi» der für Kind und Kinde» Kind heiß ersehnte glückliche Friede erkämpft ist. Ihn gebe Gott! ,W. T. Vs Die Hrachtranmnot de» Verbandes. iAgencc -Havas.) Die französische Kam mer besprach die Anfrage Bonissons über die zum Ankauf einer HandclSslotte ins Aus land geschickte Abordnung. De Monzic wies aus die Schwierigkeiten der Sceverbiudung zwischen Frankreich und dem äußersten Osten hin, welche die Ent- sendling einer technischen Abordnung für den Erwerb von Schissen nach Japan verursacht hätten. Der Abgeordnete Eliappe de Lainc sei dieser Abordnung zugctcilt worden. Die gesamte Handelsflotte Frankreichs betrage 4167 000 Ton nen. wovon NMOldlO Tonnen im Staatsdienste stehen. Eng- laich leiht uns 2100 0<x> Tonnen. Unsere monatlichen Be dürfnisse belaufen sich auf 4 07.1000 Tonnen. De Monzie hob die Notwendigkeit hervor, den Bedarf herab - z ii setzen und alle erreichbare Tonnage heran« z «ziehen. Auf einen Zwischenruf sordcrtc Hennesn den Bau von monatlich 500 000 Tonne». De Monzic schloß: Die Zahl ist alle» für Frankreich. ES wird siegen oder nicht, se nachdem, ob eS sich verpflegen kann oder nicht. Ballandc riet zum Anlausc non Schissen in Brasilien, um die Ucberwin- duiig der wirtschaftlichen Krisis zu erleichtern. In Erwide rung aus sehr lebhafte Kritiken von Bouillon über parla mentarische Haiidclsabordiiuiigen erwiderte Ribot: Ich habe nur das Interesse des Landes im Auge gehabt. Wir müsien bauen und kaufen. E» handelt sich nicht darum, wegen gewesener Dinge Beschuldigungen zu erheben, da mir unsere Anstrengungen auf andere Ziele gerichtet haben. Jetzt müssen wir alle unsere Aufmerksamkeit dgraufrichtcn.dicKrisiSzuüberwinden. Cs handelt sich darum, ichncll vorzugchcn und die Hand zu legen auf die verkäuflichen Schisse, ferner ans die in den Vereinigten Staaten und anderwärts im Ban befindlichen Schisse. Ribot rechtfertigte die Entsendung Darbten», der befriedigende Ergebnisse im Ankauf von Schissen erzielt habe. Er forderte Bouillon auf, den Mut zu haben, eine Mißtrauens-Tagesordnung ciiizubriiigeii. und fügte hinzu: England muß »ns bitten, eine» Teil der 700 Schisse, den e» »ns zur Verfügung gestellt hat. frei zu gebe». Der Bedarf Englands vermehrt sich wie der uusrigc. Aber England be greift ebenso gut wie wir die Notwendigkeit der gegenseiti gen Unterstützung. Beweis ist die Konferenz, die am 10. August in London zlisainmcntrcte» wird, auf der elnc ge naue Zählung de» Bedarfs und der verfügbaren Mittel ge macht werden wird. Ribot schloß mit Angaben über die Ent sendung Ehappc de Laines, die gcgeiistgiidslos geworben sei. da die Schisse angekauft wurden. Die Kammer nahm mit 200 gegen 157 Stimmen den einfachen Uebergana zur Tagesordnung a», mit dem sich die Negierung einverstanden erklärt hatte. ,W. T. B.) Branting über Michaelis. h. Das mehr als cntentcfreuiidliche Blatt Brantiiigs, „Socialdeinokrntcn", erklärt: Die Acußcrungen de« neue» deutschen Reichskanzler» den Pressevertretern gegenüber bringen große U e b c r r a sch u n g c n. Sie bedeuten in zweifacher Hinsicht einen neuen positiven Fort schritt für die Sache des Friedens insofern, als sich Dr. Michaeli» in klareren Worte» als bisher dem Statusguo-Programm des Reichslagsblockes in der Frage des Friedens anschließt. Er knüpft an seine Stellniignahme nur eine Bedingung, daß das Programm auch vom Feinde angenommen wird. Er schwört somit nicht grundsätzlich alle Eroberuiigsabsichten ab und erkennt auch nicht da» Sclbstbestimmungsrecht der Völker an, übrigen» in voller Uebercinstlmmung mit der Entschlietzuug de» deutschen Reichsiagcs, die diese Grundformcl der russischen Frteden»- polittk gleichfalls mit Schweigen übergeht. Wichtige Diffe renzen bleiben also bestehen und eine gewisse Unklarheit, aber ein großer Fortschritt ist gewonnen. Der andere Fortschritt ist die Entlarvuug der Machenschaften der französischen Imperials st encligue vor der ganzen Welt. Freilich sind die Wege dunkel, auf denen die deutsche Negierung in den Besitz der aufsehenerregenden Mitteilungen gekommen ist, die Dr. Michaelis der Oessent- lichkett unterbreitet. Alles ist vielleicht auch nicht ganz rich tig. aber innere Wahrscheiiilichkcitsgründc sprechen stark dafür. d«ß diese aufsehenerregende Schilderung der Januar- Verhandlungen »wischen Pars» und Petersburg der Wirk lichkeit auf der Spur Ist. W«rnm inkoguii«? Der Londoner Berichterstatter von „Eorriere della Sera" meldet, Sonnino sei inkognito in London eingetrossen: es könne sonderbar erscheinen, daß nach 21 Stunden da» englische Publikum von der Anknnsi de» italienischen Minister» de» Arußeren nicht» wußte. Keine einzige Zeitung vabe davon Kenntnis «eaebe». ,Ä. T. V.i Manche! a« Heizstesfen i« Italien. Meldungen au» Italien zufolge greift dort »1« Kohlenknappheit immer mehr um sich. Tie Prelle für sriichgesälUea Holz hetragcn etwa da« vierfache de» früher aezahlten. Die Wvllsabriken haben Größen Mangel an Rohstoffen. Gi» V»»lch1»»ft«11u»iH über die Reisen de» «»iser». Unter der tteöerschrm -Im Inierelse bk» monarchische» Gedänkenö" bringt die „Magbröuraische Zeitung'' einen Artikel in ihrer Nummer vvm W. Juli, in welchem, an- knüpfend an da» Telegramm de» Woltsschen BUttaus vom !tt. Juli Uder den Besuch -e« Kallers im Kampfgebiet im Osten, folgendes grschrieden wirb: Glaubt «in «nster Mensch in der Tat. daß solche Verlautdarungrn i« Inter- esse des monarchischen Gedankens nnd unserer Dnnastte liegen? Wir unserseits erhebe» gegen solche ossiztöie Ge schmacklosigkeiten energischen Einspruch. Was in dem langen Telegramm interessiert, aber keinem Deutschen erst gesagt zu werden braucht, ist. daß der Kaiser befriedigt und glück lich war. „daß da» gewaltige Ziel mit verhältnismäßig geringen Opfern erkanst sei" inebriibei werden -Ziele" nicht „erkauft"). Daß der Kaiser det seiner Ankunst vom Ober befehlshaber und bellen StadBhes empfangen wurde, daß er den Prinzen Leopold aufs herzlichste begrüßte, daß man die Gefolge vvrstelllc — ta wer im Himmel und aus Erden nimmt daran ein so große« Interesse, daß man das den schon Im Raume so beschränkten Zeitungen zum Abdruck zu- innten zu dürfen glaubt?! Daß die Einwohner der Stadt Zlvczow dem Kaiser zuiubcltcii, kan» wahr sein: bet uns wird'» trotzdem keiner recht glauben: dem politisch Ber- anlagten aber wirb die Bervssentltchung vielleicht im Hin blick auf unser BundeöverhältniS nicht ganz glücklich scheinen. Man stelle sich vot. daß etwa mutati» mutvnäi, tn Tannenberg die Bevölkerung -cm österreichischen Kaiser zu- gcjnbelt Hütte. Solche an sich natürlichen Bngatellvorgänge werden durch die vssiziösc Ansvauschuiig verzerrt und lösen als Reaktion zum mindesten eine kritische Stimmung aus. Diese unglücklichen Wolfs-Journalisten wollen alle» zu „historischer Bedeutung" ausvntzen. so: „Ans der Höhe der Zlota-Gora, von der man eine» Fernblick Uber die ganze Gegend hat. hielt inmitten der gewonnenen Stellungen der Letter -er DurchbruchStrupprii dem Kaiser Vortrag usw." „Das ist eine Bombenstellung." meinte der Kaiser, und der liistvrichcn Genauigkeit halber wird noch hiiizugesügt: „che er die Stellung verlieb". Danach kommt wieder ein rvundervölles Deutsch: Auf einer wtedeihergestelltr« Botin „kreuzen bereits die ersten Züge de» Wage» des Kaisers". Daß der Kaiser alle einlaiisciiden Gefechtsmeldungen ein- sielit, während der Pause twa« für eine Pause?» sich angeregt unterhält, darf natürlich auch nicht norrnthaltrn werben, so wenig, wie daß cs inzwischen drei Uhr geworden war und der Kaiser bas Frühstück „Im Stehen" einnahm. Bon da begibt sich nach dein Bericht der Kaiser auf die GescchtSstelle eines Feldartilleriercgimciits „und beobachtet im feindlichen Feuer die Entscheidung der Angriffe" — wir hoffen, hier schwindelt der Berichterstatter, oder er hat das Wichtigste vergessen, daß und wer den Kaiser sofort mit allem ge- zienicndcit Respekt au» drin feindlichen Feuerberelch heraus- gcbracht hat. Das wäre das einzige, was man zu erfahren wünschte. Daß c» unserem Kaiser nicht a» persönlichem Mut fehlt, braucht un» W T. B. nicht erst zu saacnr daß er im Eifer sich zu wett vorwagt, ist einem kriegerischen Volke, wie dem deutsche», nur iunipathisch. aber wir wurde» in soweit auch politische» Volk, daß wir uu» sagen: Das darf der Kaiser eigentlich nicht, und der Teufel hole seine Um gebung. wenn sic ihn nn» nicht sofort wieder tn Sicherheit bringt! Daß der Kaiser in Tarnopol „Gegenstand" be geisterter Huldigungen war und man tön „mit Blumen überschüttete" schließt den geschmackvollen Bericht. Wir aber fragen bekümmert: ,,Wa» für ein Volk von Spießern und Klatschbasen muß man im deutschen Volke vor sich zu haben glauben, daß man Ihm solche» Gewäsch bieten zu müssen meint? Es ist ausgezeichnet, daß -er Kaiser die Mühen der Frontsahrt aus sich nimmt, da» Be wußtsein seiner Nähe wird den Elan der Truppen steigern, aber muß man das nach der Hetmatfront tn solche wahrhaft verstimmende Bettelmünze umsetzen? Man will doch etwas mit diesem Bericht: mau vermeint, die Stimmuna zu Heden, dem Kaiser Svmpathien damit zu erwerben — und erreicht sicher bei unendlich vielen — nicht den schlechtesten - Deut schen das Gegenteil. Das muß einmal In aller Nüchtern heit ausgesprochen werden. Es muß-nicht um seden Preis über drrarttge Vorgänge möglichst viel tn dir Zeitungen kommen. ES ist ein vollkommene» Verkennen der Wirkung»- inüglichkeitcii durch die Prelle, wenn man diese» so seine Instrument den ungrschlcktcii Händen irgend eine» -Hos- barben auSliesert, der nun glaubt, sein Geld nur herau»- zuverdienen. wenn er recht laut und recht oft darauf spielt. Es ist das Unglück unserer Fürsten, daß sic. selbst so fein sinnige und taktvolle Männer, sich auf den Rat in Prelle- dingen laienhafter Berater so oft taktlosem lournalistischen Uebcreiser irgend eine» Skribenten ausgcllefert sehen. Bemerkt sei hierzu, daß es den einzelnen Zeitungs- lcitungen durch die Zensur ans» strengste verböte» ist. auch nur ein Komma an den Wölfischen Berichten zu ändern. Dentsche nnd österreichisch« Auszeichnungen. Kaiser Karl verlieh dem HeereSgruppen-Komman- daiitrn Generalobersten v. Bvehm-Ermolli das Kommav- deurkrcuz des Militär Marin-Thrrrsie»-Orden», dessen Geiicralslabschcf Generalmajor Bardolf da» Großkreuz de» Franz-Iosephs-Ordens, dem Obersten im Generalstav». kvrps Hummel den Orden der Eisernen Krone S. Klasse mit Kriegsdrkoratlon und Schwertern. Kaiser Karl verlieh ferner dem Generalfcldmarschall Prinzen Leopold von Bauern das Militärvrrdienstkreuz 1. Klaffe mit der KriegS- dekvration und Brillanten, belle» Genrralstabschef Obersten Hossinann den Orden der Eisernen Krone 2. Klasse mit der Kricgsdekoration, dem Führer der -rutschen Tüdarmec General der Kavallerie Grasen Bothmer die große M'litär- Vcrdicnstmcdatlle »nd die Kette de» Militarvrrdienst- krruze». Kaiser Wilhelm verlieh dem Generalobersten v. Bochm.Eriiivlli da» Eichenlaub zum Orden Umir Io msrite, dein Generalmajor Barbols den Orden ?our I« möritv, lW.T.B.) Di« Kohlensrage in Bayer«. Bei der Anwesenheit de» R e i ch « k a n z l e r s in München ist mit diesem aiich die Kohlen frage ein« gehend besprochen worden. Insbesondere hat der König persönlich den Kanzler auf den großen Mangel an Kohlen in Bauern nnd auf die hieraus sich ergebenden Mtßftände nachdrücklich hingewirsen und ihm dringend ans Herz ge- legt, daß Bauern in der Kvhleiiversorguna für die Industrie und den Hausbedarf gegenüber anderen Teilen de» Reiche» unter keinen Umständen benachteiligt werden dürfe. lSvrB.i Die neuesten Meldungen lauten: Ein Telegramm -indendnrgS. b. Düsseldars, DI. Juli. lEtg. Drahtmeld.) Bon einer Versammlung der hiesigen vaterländischen Bereinigung für Deutschlands Steg und Zukunft wurde an Generalseid- marschall v. Hindcndnrg rin BegrühungStelcgramm abge- sandt. In dem ausgedrttckt wurde, die Schwere der Zeit würde uns nicht unterkriegen. Hierauf erwidert« der Ge n c r a l fe l b m a r scha ll: Herzlichen Dank für da» Gelöbnis, sich durch die Schwere der Zeit nicht unterkriegen z« taffen. Beherrscht dieser Wille nner. schüttcrllch ble Heimat, so wird da« Heer da» ttb'rige schon machen. Ui« fortschrittlicher Kommentar zn der Friedensresolntion. tz. Berlin. St. Juli. lEIg. Drahtmeld.) In Danzig hat sich der Vertreter der Stadt in, Reichstag, der fortschrittliche Abgeordnete Wein ha» sei«, in einer Bersammlung des Liberalen Verein» wegen seiner Zustimmung zu der Erzberaer-Lcheidemannschen Friedenszielerklärung ver» -ch* 8 s g» r- «L x« L- ZS 0» «» LL '8 sr »» L re» Gebietes im Besitz, der sich jetzt bei dem deutsch-öster reichischen Vormarsch in Galizien von Tag zu Tag noch verringert Die M c n s ch e n v c r l u >t e der Entente betrugen nach vorsichtiger Schätzung in den ersten drei KriegS- latiren: Rußland !».?>. Frankreich 4.l, England 1,0. Italien ist, Belgien 0,2t, Serbien 0,.', und Rumänien Ost Millionen Soldaten, also mehr als Vclaicn. Holland und die Schweiz zusammen Einwohner haben. An Gefangenen be finden sich in den Händen der Mittelmächte rund 3 Mil lionen Mann, davon inst .'10 000 Oüiziere. An Kricgsgcrät wurden, erbeutet fast 12000 Ge schütze und rund .'>0G> Maschinengewehre. Weit über 2000 Flugzeuge wurden abgeichoffen. Auch ans den Meeren haben unsere Feinde schwere Verluste zu verzeichnen. Insgesamt wurden an Kriegs- schiffen rund »OOOOO Gewichtslonncn vernichtet nnd. vornehmlich dank der unermüdlichen Tätigkeit innerer Unterseeboote, seindltche H a n d c l s i ch i i i c mit einem Rauminhalt von über 10 Millionen Brutto - Register- Tonnen versenkt. Und noch eine andere Seite soll angeschnitten werden: Die Kricgskoitcn betrugen bei unseren Feinden bis her 27>8 Milliarden Mark, während von den Mittelmächten i07 Milliarden Mark auigewendel wurden. Alle diese Zahlen reden eine eindringliche Sprache. Und liniere Waffentaten in Weit nnd Ost. das Scheitern der englisch- iranzöststhen Offensiven bei Arras und an der AiSnc »nd der glorreiche Durchbruch in Ost-Galizien, erhöhen diese Eindringlichkeit auf das stärkste. Sic zeigen den Feinden die lächerliche Unmögiichieit ihrer ..KriegSziclc". und sic stählen non neuem den deutschen Willen zum Durchhauen bis zum ehrenvollen Frieden, der Bestand nnd Entwicklung Deutschlands und seiner Verbündeten gewährleistet. Der Kaiser an die Helden von Dentsch-Ostasrika. lAmttich.t Seine Majestät der Kaiser hat an den Kommandenr der Schützt ruppe für Dcutsch-Ost- a s r i k a . Obersten v. Lettow-Vordeck, nachstehende Order gerichtet: Den Eintritt in ein neues Kricgssghr will Ich nickt voritbergehen lassen, ohne Ihnen, Mein lieber Oberst, und Ihren braven Truppen erneut Meinen Dank und Meine uneingeschränkte Anerkennung für Ihr hel denmütiges Verhalten auszusprechen. Gestärkt durch den Geist der Pflichttreue, haben Sic unerschrockenen und z»- versichtlmicir Mutes den ungleichen Kampf ausgenommen und drei Jahre lang mit nie ermattender Tatkraft O st- afrika verteidigt. Tic vielen siegreichen Schlach ten und Gefechte haben Mir bewiesen, daß in schicksals schwerer Stunde der richtige Mann an richtiger Stelle »and. In treuer Gemeinschaft mit Meinem Gonvernenr und der gesamten Venölkerung des Schutzgebietes konn ten Sic den gewaltigen Anforderungen der bitteren Not wehr trotz schwerer Entbehrungen gerecht werden nnd drei schwere Jahre eines nnsgedrungcncn Kampfes unter Afrikas Heiner Sonne durchhalten. Nie und nimmermehr erwartete die Well, was Ihre eiserne Willenskraft er möglicht hat. In Treue nnd mit stolzer Bewunderung gedenkt Iieuie an der Schwelle des neue» Kriegsjahres mit Mir sas dankbare Vaterland seiner seinen Helden und ihre» sieggewohnten Führers, deren stille Pflichterfüllung stets ein leuchtendes Beispiel in der Geschichte des Krieges bilden wild. Gott möge Ihre Waffen weiter segnen! Großes Hauptgiiartier, den 31. Juli 1017. An gcz. W ilhcl m. den Obersten v. Lettow - Vorbcck, Kommandeur der Schntzlrnppc sür Teutsch-Ostastika. Die Worte Allerhöchster Anerkennung, die der Kaiser k-.eini Eintritt in das vierte Kriegsjahr an den Obersten v Lettow - Vordeck richtete, werden im gesamten deutschen Volke ein stcndiges Echo finden. Nur wenig hören wir non dein Leben jener Helden, die draußen noch immer gegen fast zwanzigsachc Uehcrniacht unteren dcntichen Boden ver teidigen. Nur wenig erfahren wir von den Mühicilcn und Entbehrungen, die der Krieg in den Tropen, das Mar schieren. Kämpfen und Lagern im sonnendiirchglühten und dock nachts io bitter falten afrikanischen Busch mit sich bringt. Und noch weniger erfahren wohl jene, die in stiller Pflichterfüllung, mit eiserner Willenskraft den aus- gezwungenen Kamps lämpscn, von dem Schicksal ihres Heimatlandes. Aber »ic kämpfen unverzagten Mitte» den ungleichen Kamps, vcricidigcn jeden Zoll ostafrikanischen Bodens wie ihre Heimat Sic wissen, daß cs nin mehr geht, als um ein paar Meilen Land: sic wissen, daß sie den letzten Reit dcinichcn Bciitzcs in Ncberice verteidigen, den nniere Feinde trvß aller Anstrengungen nach drei Jahren noch nicht erobern konnten. Wie vit schon glaubte man im scindlichcn Lager, die Widerstandskraft unserer Ostgsriknner sei gebrochen! *Als Sinnt», der bie vor Jahresfrist die Operationen gegen Deilttch-Ostgfrika leitete, nach Südafrika zurückkchrtc. vee- kündetc er dort unter lautem Jubel, die Arbeit sei jetzt ge tan! Wie fest inan davon überzeugt war, beweist die von unseren Feinden selbst zugcgebcne Tatsache, daß man bereits daran ging, ganze Truppenverbändc gufzulösen un» Kriegs material zurück nach Europa zn bringen. Aber der Jubel mar ncrsiüht. Unsere Feinde erfuhren bald nicht nur von der Wide-Ztondskrast, sondern auch von dem Ossensivge.st, der heute noch unsere ostcisrikanischei, Truppen beseelt. Mehr als eine blutige Niederlage haben sich in de' Zwiichciizeit die angrcifenden Engländer, Belgier nnd Por ingieicn geholt und nicht selten wurden sic durch uner wartete Angriffe unicier Ostasrikaner in der unangenehm sten Wciic überrascht. Noch heute haben dcittsche Truppen den Norden des portugiesischen Nuaffalande» besetzt. Tic Taten, die Oberst v. Lettow-Vorbrck. unterstützt vvn dem Gonvcineur. der es in glänzender Weise verstanden hat, die imtüilichen Hilssgnellcn des Lande» in den Dienst der Kriegssührnitg zu stellen, mit seinen Afrikanern voll bringt» werden erst später »oll gewürdigt werden können.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)