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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.02.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280214013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928021401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928021401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-02
- Tag 1928-02-14
-
Monat
1928-02
-
Jahr
1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.02.1928
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stimm«» diese Satz«, das, der Mandatar nicht für seine Nation, sondern für de» Rat die Berwaltung führt. Vv» Wen. dlmgen, die die Möglichkeit der Vereinigung eines Mandat» mit einer im Besitz des Mandatarstaates befindlichen Kolonie zulasseii würde», ist in der Bölkrrbundosatzung auch nicht ein Wort enthalte». Aber England ist noch nt« »erlegen gewesen, vor der Welt die Nichtachtung irgendwelcher der. tragsbestimmungen durch moralische» oder juristische» Blenb. werk zu rechtfertigen, wenn e» dem Vorteile der Nation aalt. «Itiullt vr «.rruis, UI.V oountrzc" sRecht oder Unrecht, es für mein Vaterland) ist auch heute noch der oberste Grundsatz angelsächsischer Weltpolitik. Was soll die Aufregung bestimmter deiilfcher Kreise über die Tätigkeit der ?)oung.Kommtsston? England, der »historische Hüter des Völkerrechts", denkt gar nickt daran, die Mandatsbestimmungen zu verletzen. Es prä sentiert den Paragraph 10 des Mandats über Deulsch-Ostasrika. der die Erlaubnis gibt, unsere ehemallsse Kolonie in eine verwaltungS-, Zoll- und fiskalische Union mit den angrenzenden englische» .Kolonien einznbeziehen. Als der Völkerbund noch lediglich das Werkzeug der Weltkrieg« sieger war, war es London gelungen, diesen Artikel ln dt.e Mandatsbestimmungen h i n e i n z u s ch i e b e n. Das war Politik für lange Sicht, denn dieser Paragraph kounte bet einer in der Zukunft wünschenswert werdenden Annexion Teutsch ^slafritaS als Hebel zum Umstürzen der MandalS- rechle sehr nützlich angeivandt werde». Jetzt ist dieser Zeit punkt gekommen, und das Frage- und Antwvrtspiel im Ober. Hans zeigte mit nicht mißzuverstehender Deutlichkeit, das, England nichlS Unwürdiges darin sieht, mit scheinheiligen Rechtsgründen die feierlich durch die Völkerbundssatzungen verbrieften Maiidatsbestiminnngen umzustohen. Nicht nur Denlsch-Ostafrika steht aus dem Spiele, sondern unsere ge- samten Kolonien, weil die »Angliedernng" Tanganjikas durch England das Beispiel für die anderen Mandatare sein wurde. eS ihm nachzumachen. Was kann Deutschland tun, um die englischen AnncxtonSpläne und ihre gefährlichen Weiterungen zu ver- bindern'? Als militärisch machtloser Staat sind wir natürlich nur auf einen Feldzug mit den Waffen des Rechtes an gewiesen. Wir sind im Völkerbund vertrete» und wir haben ein Mitglied in der M a n d a t S k o m m i s s i o n. Hier sind die Schlachtfelder, ans denen wir mit größtem Ge schick mit Feder und Wort um unser Recht auf unsere ehe- maligen Kolonien kämpfen müssen. Di« nachträgliche Hinein- schmuggelung des Artikels 10 in die Mandatsparagraphen widerspricht den klaren Bestimmungen der VölkerbnndS- satzungen, bi« ausdrücklich nur strikteste Treuhände r- schast festsetzen. Das muh mit Energie angenagrlt werden. Ferner handelt es sich bei der Frage, die zurzeit die Uvung. Kommission prüft, nicht lediglich um Zoll- oder andere »Unionen", sondern um nicht weniger als dt« feste poli tisch« Anglted «r «na, um die Bereinig»!,» der «he- maligen deutschen Kolonien mit den englischen Gebieten. Diese Vereinigung muh aber »u der völlige« Einverleibung in ba» britische Imperium, zur tatsächlichen Annexion sllhren. Deutschland kann und »ins, die Wafse der ManbatSsatzungen gegen diese Bestrebungen, die einen maßgeblichen Bestandteil der völkerbundssatzungeh einfach ignorieren wollen, in hie Hand nehmen. Auch darf, nachdem Drntschland Mitglied der Mandatskommission geworden ist ohne liniere Zustimmung an bei» Mandatssnstem nichts geändert werben. Ferner And »ach Beseitigung -er kolonialen Schnldküge von den Alliierte» die Fähigkeiten Deutschlands ans kolonisato rische m Gebiete wieder anerkannt und „nS somit auch das Recht ans Erwerbung von Kolvnialmandaten zugcvtlltgt worden. Sollte aber trotz dieser vielen rechtlichen Gründe, die Deutschlands Anspruch aus die Rückgabe seiner ehemaligen Kolonien unwiderlegbar dokumentieren, dennoch der Völker- bunt» in dieser Angelegenheit versagen und den Bruch seiner Satzungen znlasscn, dann gilt eS, ans das Urteil des bekann. len englischen Kolonialiachoerständigeil Professor Morel znrückzngreifcn. Er hat errechnet, daß die Summen, die a»S unsere» früheren Kolonien gezogen werden können und ihr Gesamtwert weit über 100 Milliarden Goldutark betragen. Würden »nS im» unsere Kolonien genommen, daun müssen wir verlangen, daß der We r t d e r tt v l v u i e u a u s N e p a- rationskvnto angcrechnct wird. Die Aufgabe wett- schauender Kolvnialpollttk kann also nur sein, entweder die spätere Rückgabe der Kolonien durch Aufrechtrrhaltung des MandatshsteinS zu sichern, oder — sollte das nicht gelingen — unbedingt den deulschen kolonialen Reparativnöanspruch durchzusetzen. AVer eS heißt handeln, die Weltmeinung für uns zu mobilisieren, indem man die Gefahren, die dem Völ kerbund durch Verletzung der Mairdatsrechte drohen, annagclt und im Rat sowie in der Mgiidgiskommission so schnell als möglich diesen Fragenkomplex energisch und zlelbewnßt zur Aussprache stellt. Nichts wäre iinnerantwortlicher undfehler- hastrr, al» »ach alter Gewohnheit den Lauf der Dinge abzu warten: denn England kann, wird wohl sogar diese Zeit nutzen, um Deutschland, den Rat »nd die Welt einfach vor die vollendete Tatsache zu stellen — und bann ist alles zu spät. Der Etat des Arbeitsministers im Reichstag. Ein leeres Laus sür soziale Fragen. sDrahtmeldung unsrer Berliner Schrtstlettuag.l Berlin, 13. Febr. »Es ist kein Vergnügen, in Zeiten politischer Hochspannung vor einem leeren Hanse zu sprechen." Diese Feststellung, mit der der deutschnativnale Abgeordnete Leopold seine Ausführungen begann, kennzeichnet das Bild des Reichstages bei der Behandlung einer so wichtigen und bedeulnngsvvlieli Frage, wie der der Sozialversicherung und der aus dieser großen Hauptfrage sich ergebenden zahl losen Einzelfragen. Nein. eS ist wirklich kein Vergnügen, zu den wenigen im Sitzungssaal anwesenden Abgcordnetcn- kollegcn der verschiedensten Fraktionen sprechen zu müssen, denen bereits die Frage schwere Sorge bereitet, vb sie dieses Hans Wiedersehen, ob sie ihr Mandat behalte» werden, und cs ist kein Vergnügen, die frühere Privalsekretärin in einem versicherungsbüro, Fräulein Louise Schröder, eine Stunde lang in dem gleichen monotonen Tonsall über die Gestaltung der sozialen Verpflichtungen deS Staates reden zu hören und so eine Stunde lang die sozialistische Auf fassung dieses Problems dargelcgt zu erhalten. Ter Staat hat. grundsätzlich betrachtet, die Pflicht und die Schuldigkeit, sür die Staatsbürger zu sorgen, die infolge Krankheit oder Alters oder infolge von Gebrechen sich nicht selbst erhalten können. Hat der gegenwärtige Staat diese Verpflichtung nicht aber schon in einem Maße ans sich genommen, daß sie eine schwere Belastung für die Wirtschaft bedeutet? Kann man darüber hinaus bei vernünftiger, die Staatsinterenen beachtender und von Agitationsgesichtswitten freier An schauung der Dinge verlangen wollen, daß der Staat seinen Bürgern jedes Lebensrisiko nimmt, daß er zu einem aus gesprochenen Wohlfahrtsstaat wird? Nur eine die Interesse» des Staates beiseite lassende Agitation kan» solche Forde- rungen ausstcllen, deren Verwirklichung sowohl jedes Staatö- wesen, als auch jede menschliche Selbstocrantwortung zer stören mußte. Bei solcher grundsätzlicher Einstellung ergibt sich auch die richtige Haltung gegenüber den Einzelwünschen, die heule vorgcbracht wurden. Es ist sicherlich kennzeichnend sür die Uebcrspannung des sozialen Gedankens, wenn der Abgeord- »etc Leopold in seinen Ausführungen auch darauf Hinweisen konnte, daß selbst Angehörige der Sozialdemokratie sich gegen einen Ausbau der sozialen Institutionen aus gesprochen haben, die vom Arbeiter nicht mehr als Segen, sondern als Nebel empfunden werden. Hilfe für den Hilfs bedürftigen im Rahmen des wirtschaftlich und staatspolitisch Verantwortliche», das muß der Leitgedanke der Sozial politik sein. d Wünsche von allen Seilen. Berlin, IS. Febr. Die Einzelberatung des Haushalts des Arbeitsministeriums wird beim Kapitel der Sozlalver- ficherung fortgesetzt. Der Ausschuß hat hierzu eine Reihe von Entschließungen eingebracht, in denen die Vor lage von Gesetzentwürfen gefordert wird zur Sicherung der Existenz der ällereu Arbeiter und Angestellten, zur Erhöhung der LohnpfändungSgrenze. zur Beseitigung der rechtlichen Benachteiligung der technischen Angestellten gegenüber anderen Angestellten in der Gewerbeordnung. Weiter wird eine BerwaltungSvercinfachung in der Sozialverfichernug verlangt »nd die Neichsregterung ersucht, für die Durch, führung der ReichStagswünsche in bezug auf die deutsche Ver tretung und auf die Berücksichtigung der dentsche« Sprache im Internationalen Arbeitsamt zu wirken. Von den K o m» m uni sten ist ein Mißtrauens« »trag gegen den NcichSarbeitslinuister und ein Antrag aus Streichung seines Gehaltes ciilgegaiigen. Abg. Frau Schröder sSoz.) weist darauf hin, daß die Arbeitnehmerschaft bei der Krankenkasse zwek Drittel, bei der Kna»w>chastsverNcher„ng drei Fünftel der Beiträge anfzu- bringen habe. Die fortwährenden Klagen über z» starke Be lastung kämen aber nicht ans diesen Kreisen, sondern aus jenen der Unternehmer. Die Leistungsfähigkeit der Wirt schaft sei aber abhängig von der Pflege der Gesundheit und Arbeitskraft der Arbeitnehmerschaft. Darum dürfe die Sozialversicherung nicht abgebant. sondern müsse weiter anSgebant werden. — Ab«. Brekelbanm sDnat.) fordert eine Verwaltungsreform bet der Sozialversicherung „nd weist aus die Innungskrankenkafsen hin. deren Prariö vorbildlich sei. — Ab«. Ziegler (Dem.) verlangt Nationalisierung der SozialversichernngSverwaltung. Die Selbstverwaltung stehe nur ans dem Papier und werde durch die Aufsichtsbehörden der Länder immer mehr be- schränkt. Auf eine Zerschlagung der Ortskranke»rass«n würden sich die Demokraten nicht einlasien. Abg. Leopold lDnat.) meint, seitdem i« NeichSknapp- fchaft»verei« statt der Unternebmer der Bergardeiterverbanb Herrsche, werde von den AngestelltenvcrbLnde« dittere Klage Ader die dort herrschend,« Verhältnisse gestthrt. Die i t n c b m c r b e i t r ä ge seien ilnter diesem System von 1323 bis 1027 so gestiegen, daß trotz zweifacher Lohn, erhöhung der Reallohn heute geringer sei alS früher. Die Beiträge der Bergbanangestelltei« hätten in vielen Gruppen 20 Prozent des Gehaltes erreicht. Der Redner beantragt, das Problem der Aiigeslelltenversichcriing im Bergbau einer Beratung im Sozialpolitischen Ausschuß zu unterziehen. — Abg. Frau Tensch sZentr.) empfiehlt einen Zentrumsantrag, der eine Erhöhung der Rente» in der Invaliden- und AngesteUtenVersicherung, sowie Reichs,», schösse für die Werkpensivnäre verlangt. Die Unternehmer- kreise dürften sich nicht über zu hohe Belastung beklage», denn ohne Unfall, und Invalidenversicherung müßten sie weit mehr ansbringe» an Lohnerhöhungen »nd Hastpslichtbcträgcn. Reichsarbeitsminister Dr. Brauns erklärt sich bereit, sür eine Vereinfachung des Verfahrens beim Aus gleich von Streitigkeiten im SozialversicherungSwesen zu wirken. Hierzu miisne» gewisse Aeuderungen in der Praxi» des Neichsversicherungsanitcs vorgenommen werden. Die Novelle zum Uiisallversicherungsgesetz werde am 22. Februar den Retchsrai beschäftigen. Abg. Stöhr sNat.-Soz.) beantragt die Bewilligung von 120 Millionen zum Ausgleich der Schäden, die den Sozialrentnern im Saargebiet durch die Verord nungen der ReichSregierung entstanden seien. Abg. Rädel lKomm.j beantragt die Erhöhung der Retchszuschüfse zn den Renten der Invalidenversicherung von 2t2 Millionen auf 020 Millionen Mark, des ReichSznschusscs zur Famtlienwochenhilfe von 00 aus 150 Millionen. Zum Kapitel Arbettsvcrtragörccht. ArbeitSgertchtSvarkett. Schlichtung und Lohnpolitik führt Abg. Janschek lLoz.) Beschwerde Uber die Lohn Politik der Unternehmer im Bergbau. Die arbeiterfeindliche Haltung dieser Unternehmer werde noch dadurch gestärkt, daß im Schlichtungsverfahren Schieds sprüche gefällt würde», die der soziale» Gerechtigkeit nicht entsprächen, sonst hätte sich der schwere Lohnkampf in Mittel deutschland vermeiden lassen. Abg. Fran Dr. Bchms <D.-N.) begrüßt den Neferenten- entwurs, der Im H a u S a r b e t t s q c s e tz vvn 1028 einige Mängel im Verfahren beseitigen nwllte. Um so unerfreulicher sei b>e Haltung der Arbeitgeber i» einer Konserenz gewesen, die sich mit dem Rcserentenentwurs beschäftigte. Wen» Heim» arbciterinnen in der TextUIndnstrlc noch ei» Stnndcnlohu von ki Pfennige gezahlt wird, dann sei das ein unerträglicher Zu stand. Den armen Heimarbeiterinnen, di« sich selbst nicht schützen können, müsse vom Reiche geholfen werden. Es habe sich herauSgestellt. daß viele Arbeitgeber die festgesetzten Löhne nicht zahlen. In England werde» solche Arbeitgeber mit Ge- sängntS bestraft. Soweit will ich nickt gehen, aber eS mutz dafür gesorgt werden, datz die vom Reichstage einmütig be schlossenen Gesetze auch durchgesührt werden. sLebh. Beifall.) Abg. Dr. Psesser iD. Bp.) erklärt, eine Berbindlichkrits. erklärung von Schiedssprüchen sollte nur eintreten, wenn es sich um Notstände oder um di« Wetterführung lebenswichtiger Betriebe handelt. Die Stellung der Arbeitgeber sei im Schlich tungswesen weit ungünstiger als die der Arbeitnehmer. Der Schlichter suche nicht den wirtschaftlich richtigen Lohn, sonder» den Lohn, bei dem die Arbeiter noch im Betriebe bleiben. Der Streik werde durch die Verbindlickkeitserklärung von Schieds sprüchen nicht verhindert, wohl aber die Aussperrung. Eine Erweiterung der Rechte der Betriebsräte müsse abgelehnt werden. » Berlin, 13. Febr. Dem Reichstag iß eine Denkschrift über die Unterstützungen sür die ehemaligen Heere», und Marlnearveiter und -angestellten zugegangen. Zurzeit werten für L5 000 Invaliden und Hinterbltebene last 18 Milltoken Mark jährlich ansgewendet. Für die Zukunft soll in «n. lehnung an die PostversorgnngSkasse eine Zulatzverso r. gungskasse errichtet werden, die auf Beitragszahlung auf. gebaut wird. Der ReichSrat hat heute die Novelle zum Mieterschutz, gcseh und zum R-ichsmtetcngesetz tn der Fassung des Reichs tages angenommen. - Die Erregung lu J«-leu. Hongkong, 18. Febr. Nachrichten au« Indien besagen, datz die indische Einheitsbewegung infolge der scharsen englischen Maßnahmen gegen die nationalen Agitatoren iebr an Boden gewonnen hat. Der sonst verständigungS- bereite Gouverneur von Kalkutta hat der Polizei die Ein kerkerung aller indischen Politiker anhelmgeftellt. General Sadlno auf öer Flucht. Santo«. 18. Febr. Rach Meldungen aus Washington soll sich General Dandtno mit seinen Strcttkrästen a»f der Flucht nach Honduras befinden. Rach den letzten in Washington vorliegenden Nachrichten sollen die Truppen Sandinov an Munitionsmangel leiden. Senator Borah er klärte Seim Bekanntwcrden dieser Meldungen, daß die «nS. sichten für die Beendigung des Bürgerkrieges tn Nikaragua recht günstig seien. Interpellation gegen die Landflucht. St« Schritt »er Regierung»» aal Mg». Barlt». 18. Febr. Die Regierung »»Orteten Hase« i« Ralchssa» salgeute Interpellatlon eingetaach«: Dte Dnrch- führnn» hg» ««»im Gesetze» über Arhgl1«»«r»itt, lnng »»h Arheltslnsenoerllch«»»«, hat ans dem platte« Lande Folg«, gezeitigt, dte te, UknsNche» ArbeitS. «arkt höchst ungünstig beeinslnsse«. «WelAbkräste. »de früher «ßjährlich 1» t«, Sandwirtfchast, adle» i« dee Farstwir,. schaft i« Winter über gearbeitet hgtzen. ««zlehe» Ach setzt aus Grünt »<» Wegfalles der »-düafkfgkeits. prüf««» «nt «egen der hthere« BeePchernngtzleivu»-'.-» derartige« Arteitel,. Außerdem dir»« tee i«tzi»e Instand die Gefahr in sich, daß auch die badknstäntzigen Alchettskräste veranlatzt werden, einer ständige« »nd damit geringer be zahlten Arbeit ans dem Weg zu gehe,, nnd dnrch Nrber, nähme von verhältnismäßig hochentlahuter Saisonarbeit in eine möglichst hate Unter- stütznngsklasse zu kommen, «m dann «»»glichst großen Nortell von der ArbeitslosenverPchernng zu ziehen. Lind diese Mtßstände nnd Gefahren der Gedchsregierung bc, kaunt? Welche Maßnahme» gedenkt sie dar Einvernehmen mit der Rcichsanßal» für Ardeit»oermit»l«ng und Ardeiis- lasennersichernng zu tressen, um dte sten Arbeits wille« lähmende» Miß stände zr» beseitigen »nd «m die Arbeitsbeschaffung als wichtigste Maßnahme in der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wieder d» den Vorder grund z« rücken. - Polens Anlworlnvle an Lllamn. Normale Beziehungen ober nicht? Warschau, 13. Febr. Die polnische Negierung hg) in Be antwortung der litauischen Note die folgende von Zalcski llnterzelchnete Note an den Mtnisterpräsidenten Woldchnaraö gerichtet: In Ihrem Schreiben vom 16. Januar 1028 haben Sie die Unrichtigkeiten richtigstellen zu müssen geglaubt, die Sie ap- geblich in der Wiedergabe unserer Genfer Unterredung vom N. Dezember 1927 gefunden haben. Ich habe keineswegs die Absicht, dte Grundlagen Ihrer Behauptungen z» erörtern oder zu berichtigen, denn eine solche Äusetnanderietznna würde nicht zu dem Ziele führen, das wir beide zn erreichen suchen sollte», nämlich möglichst schnell zwischen Pole» und Litauen rin Einverständnis herbeizusührcn. Ich möchte mich darans beschränken, Leu Wunsch zu sormnlieren. daß alle unsere künstige» Besprechungen, wenn die Gelegenheit sich bietet, stenographiert und in von n»s beiden Unterzeichnete Protokolle ausgenommen werden. Nach Ihrer Ansicht wäre der BölkerbundSrat der Mei nung, daß in Anbetracht der behaupteten Meinungsverschie denheiten, die Polen und Litauen trennen, die Be ziehungen zwischen beiden Ländern nicht normal sein können. Nach demselben Gedankengange hätte der Vvlker- bnndsrat, als er beiden Teile» empfahl, zu verhandeln. Be- ztehungen von ganz besonderer Art im Auge gehabt, die keine Aehnlichkeit mit den Beziehungen zwischen anderen dem Völkerbünde allgehörenden, im FrtebenSznstand befindlichen Staate» hätten. Nach dieser Auffassung, dte sich aus eine lehr persönliche AnSlcgnng der Entschließung des Völkerbunds, rates gründet, könnten die Beziehungen zwischen Polen und Litauen tn keiner Weise mit derjenigen verglichen werden, dte in normaler Weise zwischen den Mitgliedern des Völker- bundrS b-stchcn, und hätten im Gegensatz hierzu einen anormalen Charakter. Wenn dies Ihre Schlußfolgerung ist. so sehe ich mich zu der Erklärung genötigt, daß die polni'che Regierung eine derartige Auslegung der Entschließung des Völkerbundes sich nicht nur zu eigen machen könnte, sondern darin eine ernste Gefahr für den Erfolg des Werkes der Be friedung zwischen Polen und Litauen sehen würde, das tn Genf so glücklich eingeleitet worden ist. Ich bitte Sie daher, um jedes mögliche Mißverständnis zn vermeiden, mir unzwei deutig mitzuteilen. ob die litauische Regier««« sich an das Schreiben nnd an die Grnndl.age der Entschließung des Bölker- bundsrateS vom lll. Dezember 1927 zu halten wünscht, und ob sie geneigt ist. sogleich in Vorbesprechungen einzntreten. mit dem Ziele, normale und gutnachbarliche Beziehungen zwischen Polen nnd Litauen herzuftclle». Polens VandVirlfchafl zur Kandelsverlragssraqe. Warschau, 13. Febr. Der polnische Sanbwirtschaftsmlnister empfing eine Abordnung der Landwirtschaft zur Nebcr- reichung einer Denkschrift zu den HanbelsvertragSverhand- lungen mit Deutschland. In seiner Antwort versprach der Minister, die Ausfuhr der landwirtschaftlichen Produkte Polens nach Deutschland durchzusetzen. Der Minister mies aber auch darauf hin, daß die F o r d r r u n g e n der polntichen Landwirtschaft mit Rücksicht aus dte Lage der deutsche» Landwirtschaft nicht überspannt werden dürften, und hofft, datz man bet gegenseitiger Rücksichtnahme zu einer Ver ständigung gelangen könnte. Darma! und Löste. Das Plädoyer des StaatSanwaltS. Berlin, 13. Febr. Oberstaatsanwalt Dr. Sturm fehle heute im Prozeß gegen die Brüder Barmat sein Plädoyer fort. Und -war behandelte er das Kapitel »Deutsche Giro- zentrale" und Len Fall Höfle. Er gab dabet seiner Meinung Ausdruck, daß JnlinS Barmat des Betruges zum Nachteil der Deutschen Girozentrale und der Angeklagte KlenSke der Beihilfe hierzu schuldig sei und außerdem Julius und Henry Barmat tn Gemeinschaft der aktiven Be stechung deS verstorbenen NelchSpost Ministers Höfle, sowie der Anstiftung desselben zur Nn- treue. Der Oberstaatsanwalt schilderte die einzelnen Be- trngsmanöver, zählte die Vorteile auf, die der verstorbene Postmknister dem Barmatkonzern verschafft habe, und nannte als Summe der von den Barmats an Höfle gezahlten Bc- stechungsgelder den Betrag von 40 483 Mark. Die Sturmkalastrophe in Norwegen. ' Berge«, 13. Febr. Ueber die Naturkatastrophe im Distrikt von Bergan werden setzt nähere Einzelheiten bekannt. Iw Elstnger Tal haben Erdrutsche furchtbare Berwüftuugen an gerichtet. Sin Landwirt wnrde hier bei dem Versuch, fein Vieh zn rette», getötet. An einer andere» Stelle wnrde die Fra« eine» Landwirtes getötet, während ihre nenn Sinder teilweise sehr schwere Verletzungen erlitte«. Nach den bis herige« Feststellungen wurde« etwa SV» Hänser zerstört und SO Personen getötet, sowie eine Anzahl verletzt. Verschiedene hundert Stück Vieh kamen um. Man rechnet damit, daß die Bergen.Bahn An fang nächster Woche wieder befahrbar sein wird. MoSka«, 1ö. Febr. Bo« be« etwa 433 Fischern, die während eine» Sturmes von der Kronstäbter Küste auf Eis schollen, die sich lvSgelöst hatten, sortgetriebe« wurden, sind „ach einer Funkmeldung eines auSgesandten Wasserflugzeuges etwa 13 Personen «mgekommen. Dte übrigen er reichte« Land, ein Teil von ihnen die finnische Küste. sWrV.) Todesstrafe für de« Mörder des italienischen Bizekonsuls in Odessa. TaS Gericht veructeilte Dobrowolikt. den Mörder des italienischen Vizckonsul« in Odessa, Loccto, z»m Tobe. Der Hehler der dem Ermordeten geraubten Sachen» Gukowltsch, erhielt eine brctjührtge Gefängnisstrafe.
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