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6456 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Amtlicher Teil. W 120, 25. Mai 1S12. Fall ist, dann schließe ich die Spezialdiskussion und stelle die Vorlage mit der Abänderung, wie wir sie vorhin sestgestellt haben, zur Abstimmung. Ist jemand gegen die Vorlage? Nein. Ich konstatiere, daß die Vorlage einstimmig angenommen ist. Wir kommen zur Spezialdiskussion über Punkt 4d), Abänderung der Satzungen. Bevor wir in die Diskussion cintrcten, stelle ich fest, daß der Ausschuß gemäß Z 56 der Satzungen ordnungsgemäß zur letzten Ostermesse eingesetzt worden ist, getagt hat und seinen Abänderungsvorschlag drei Monate vor der Hauptversammlung bekannt gegeben hat. Ich bitte, jetzt in die Spezialdiskussion einzutreten. — Es wünscht niemand das Wort, ich schließe die Diskussion. Wir kommen zur Abstimmung. Gemäß H 56 der Satzungen muß über eine Satzungsänderung ohne Stimmvertrctung ab- gcstimmt werden. Es ist ferner, wenn eine Abänderung zu stände kommen soll, notwendig, daß zwei Drittel der Anwesenden dafür gestimmt haben. Wer für diese Änderung der Satzungen ist, den bitte ich, sich zu erheben. — Ich mache die Gegen probe. Wer ist dagegen? — Es ist niemand dagegen, die Satzungsänderung ist einstimmig mit einer Stimmenthaltung angenommen. Punkt o) des Antrages lautete »Der Mitgliedsbcitrag wird auf 24 Mark festgesetzt.« Herr Prager hat schon Erwähnung getan des Antrages, der von Herrn Meißner gestern aus der Delegiertcn- versammlung gestellt wurde. Der Antrag ging dahin, den Jahresbeitrag nicht aus 24 Mark, sondern auf 25 Mark zu er höhen; die Erhöhung der Einnahmen des Bvrsenvereins um eine Mark pro Kopf sollte ermöglichen die Herabsetzung des Eintrittsgelds, das heute 30 Mark beträgt. Rechnerisch gestaltet sich die Sache wie folgt. Wir haben in dem Voranschlag ausgenommen für Eintrittsgelder 8000 Mark. Wenn wir das Eintrittsgeld von 30 Mark aus 15 Mark herabsetzen, so ver mindert sich diese Einnahme um 4000 Mark, dem würde gegeniiberzustcllcn sein der Betrag von 3400 Mark, der durch die Erhöhung des Jahresbeitrags um eine Mark pro Mitglied mehr einkommt. Es würde also eine Verminderung der Ein nahmen von 600 Mark eintreten. Meine Herren, der Vorstand erachtet diese Summe für so gering, daß er die Vorteile, die auf alle Fälle in der Herabsetzung des Eintrittsgeldes liegen, höher einschätzt. Wir wissen alle, daß das Eintrittsgeld von 30 Mark eine ganze Anzahl namentlich kleinerer Sortimenter abgchalten hat. in den Börsenverein einzutreten. Wenn wir durch den Antrag Meißner diesem Hindernis abhelfen können, so würden wir das im Vorstande freudig begrüßen, wir stehen daher dem Antrag Meißner freundlich gegenüber. Ich eröffne die Diskussion über diesen Antrag. Wer wünscht das Wort dazu? — Es wünscht niemand das Wort, ich schließe die Diskussion. Wir kommen zur Abstimmung. Wer ist dafür, daß der Mitgliedsbeitrag 25 Mark beträgt und daß das Eintrittsgeld auf 15 Mark sestgestellt werde? — Wer dafür ist, den bitte ich, sich zu erheben. — Das ist zweifellos angenommen, damit ist Punkt 4 der Tagesordnung erledigt. Es erübrigt sich jetzt noch, die Frage an Sie zu richten, wann die Börsenblattreform in Kraft treten soll. Es wird Ihnen vorgeschlagen, daß wir mit der Reform, soweit sie die Umgestaltung in vicrspalligen Satz, und die Abänderung der Preise für Umschlag, illustrierte Beilage usw. betrifft, beginnen mit dem ersten Januar 1913, daß wir aber, für de« Fall die Möglichkeit vorhanden ist, das Börsenblatt bereits am 1. Juli in die Postzeitungsliste eintragcn zu lassen, denjenigen, die das Börsenblatt an die Geschäftsstelle bezahlt haben und heute noch empfangen, Mitgliedern wie Nichtmitgliedern das Recht zugcstehen, die Überweisung durch die Post schon vom I. Juli ab bei der Geschäftsstelle zu beantragen gegen Übersendung der Gebühren von 4 Mark. Mit diesem Betrag würden wir decken können die Übcrweisungsgebühren, die wir an die Post zn zahlen haben. Die Kollegen, die heute das Börsenblatt direkt unter Kreuzband erhallen, würden also die Portoauslagen bereits vom 1. Juli bis 31. Dezember sparen, sie würden für Frankozustellung nur 4 Mark zu zahlen haben. Außerdem würden die Mitglieder, die das Börsenblatt durch ihren Kommissionär erhalten, schon vom 1. Juli schneller in den Besitz des Börsenblattes kommen als durch die Kommissionäre. Wir bitten also, nachdem eine entsprechende Bekanntmachung des Börsenvercinsvorstandes im Börsenblatt erschienen ist, diejenigen Herren, die die Überweisung durch das Postzeitungsamt schon vom I. Juli ab wünschen, unter gleichzeitiger Übersendung von 4 Mark den entsprechenden Antrag zu stellen. Es erhebt sich hiergegen kein Widerspruch, Sie sind damit einverstanden. Damit ist Punkt 4 der Tagesordnung erledigt. Ich möchte den Gegenstand aber nicht verlassen, ohne der auf opfernden Tätigkeit und der großen Arbeit, die der Ausschuß für das Börsenblatt in den letzten zwei Jahren geleistet hat, hier noch ganz besonders Erwähnung zu tun. Es ist keine leichte Aufgabe gewesen für die Herren Thieme, Horst Weber, Meiner und Eger, die Materie durchzuberaten und die Anträge so vorzubereiten, wie sie uns vorgelcgt worden sind. Mit ganz kleinen Abänderungen sind Sie dieser Vorlage beigetreten; das bezeugt, daß die Arbeit, die geleistet worden ist, eine vorzügliche war. Meine Herren, wir alle sprechen dem Ausschuß für diese Arbeit herzlichen Dank aus. (Bravo!) 5. Antrag des Vorstandes: »Die Hauptversammlung wolle ihre Zustimmung erteilen zu einem Erweiterungsbau des Buchhändlcrhauses, der einen Kostenaufwand von etwa 160000 Mark erfordern wird.» Es hat das Wort dazu unser Schatzmeister Herr Fernau. Herr Curt Fernau-Leipzig: Meine Herren, die Räume, die dem Börsenverein zurzeit zur Verfügung stehen, sind in mancher Beziehung ungenügend, wir sind gezwungen gewesen, außerhalb des Buchhändlerhauses Räume zu ermicten. Nun läuft der Mietvertrag mit der Firma Ramm L Seemann bezüglich des Anbaues am Buchhändlcrhause mit dem 1. Juli d. I. ab, und es ist uns der Gedanke nahe getreten, diese Gelegenheit zu benutzen und unseren Ban dadurch zu vergrößern, daß wir an Stelle dieses alten Druckereigebäudes ein weiteres eigenes Haus im Anschluß an das bestehende aufrichten. Zunächst ist der Verwaltungsausschuß an uns mit dem Ersuchen herangetreten, daß wir uns nicht darauf be schränken, einen Neubau aufzusühren, der unseren eigenen Bedürfnissen entspricht, sondern er schlägt vor, ein großes Haus zu bauen, das uns dann in die Notwendigkeit versetzt haben würde, einen großen Teil des neuerbauten Hauses an Fremde zu vermieten. Der Vorstand hat sich nicht entschließen können, dieser Anregung zu entsprechen, weil wir uns damit ein Risiko auferlegt hätten, das zu tragen wir uns nicht recht zutrauen möchten. Wir haben uns deshalb entschlossen, im wesentlichen diesen Bau auf das zu beschränken, was wir selbst brauchen, und haben nur noch Rücksicht genommen aus einige buchhändlerische Korporationen, die wir in diesem Neubau auszunehmen für richtig halten. Wir wollen dem Deutschen Ver-