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Nr. 5« (R. 39). prei»- -Ir Zeile 6.75 !N., '/, Seite SS50 M.. '/. «ritr 1SOO M» «eit» 615 M. Stellengesuche 1.S0 M., die Zeil^ ^lffregeb. 1L0 Nl. Brstell- Mitglle-er öle^eNe"L.L5 Seite 750 M.. S»i°te Seite 1Y5 Mchnnttglieter^-i^ Zeile 6.75 Seite rr50M., >^Seite Leipzig, Donnerstag den 9. März 1922. 89. Jahrgang. Redaktioneller Teil Kretsverein der Nheinisch-Westfälischen Buchhändler. Berichtigung. In die Kundmachung betr. Gründung der Arbeitsge meinschaft der Sortimenter des Rheinisch- Westfälischen Kreisvereins (vgl. Börsenblatt Nr. 52 vom 2. 3. 22) hat sich infolge Versehens unserer Geschäftsstelle ein Irrtum eingeschlichen, den wir nachstehend berichtigen. Der Abschnitt »Ausnahmen« unter Ziffer 1 der Bekannt machung hat folgenden Wortlaut: Ausnahmen: Werke über ./t 200.— Ladenpreis und Neuerscheinungen mit Jahreszahl 1922 (Ziffer 3 be achten!) erhalten 10?L Teuerungszuschlag. Die allgemein bei Einzelbezug vom Verlag mit 45^ und mehr 7» Rabatt erhältlichen Bücher bleiben vom Teuerungszuschlag ganz frei; die Begleitfakturen solcher Sendungen müssen deut lich den Hinweis tragen: »Grundrabatt bei Einzelbezug 45?6 dzw. 507»., da sonst Jrrtümer in der Auszeichnung unvermeidlich sind. Dementsprechend sind in der zum Schluß der Bekannt machung abgedruckten »Tabelle« unter Ziffer 9 die Worte zu streichen: »Werke, die der Verleger bei Einzelbezug allge mein mit 45?S liefert . . .107»«. Dagegen nächste Zeile: »Werke, die der Verleger bei Einzel bezug allgemein mit 45?S Rabatt oder mehr liefert, sind vom Teuerungszuschlag befreit«. Münster i. W., den 4. März 1922. Der Vorsitzende des Kreisvereins Rheinisch-Westfälischer Buchhändler. Adolf Schultz e. Für die Arbeitsgemeinschaft, vr. H. Schöningh. Sortiment und Jeitungsvertrieb. Von Wilhelm Heidelberg. Das Verhältnis zwischen Buchhandel und Presse ist im Börsenblatt wiederholt Gegenstand der Erörterung gewesen. Veranlassung hierzu gab die in den redak tionellen Spalten verschiedener Tageszeitungen zum Ausdruck gebrachte Auffassung über die Preisbcmessung für Bücher. So weit hiergegen Auslassungen vom Buchverlag oder vom So.ti- ment aus erfolgten, war mit bemerkenswerter Einheitlichkeit zu beobachten, daß den Redaktionen der Zeitungen schiefe oder sogar falsche Darstellung der tatsächlichen Verhältnisse zum Vorwurf gemacht wurde. Die Tageszeitungen haben inzwischen wohl durchweg Veranlassung genommen, die Sache aufzuklären. Die Frage der Preisfestsetzungen für Bücher ist darauf wieder aus den Spalten der Tageszeitungen verschwunden. Zurückgeblieben mag aber doch besonders in Kreisen des Sortiments hier »nd da die Auffassung sein, daß die Zeitungen für die Verhältnisse im Buchhandel eine ausfällige Unkenntnis gezeigt haben. Diese Unkenntnis erscheint nm so verwunderlicher, als im Grunde doch Presse und Buchhandel sehr nahe verwandt miteinander sind. Es drängt sich daher die Frage auf, worauf diese Unkenntnis der Verhältnisse zurückzuführen ist und ob sie nur auf seiten der Presse bei der Beurteilung der Lage im Buchhandel oder etwa auch im Buchhandel gegenüber dem Zeitungsgewerbe vorhan den ist. Wie steht das Sortiment zum Zeitungsvcrtrieb? Hierunter sei der Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften zusammenge- faßt. Ist hier nicht auch in den letzten Jahren ein« zunehmende Entfremdung eingetreten und ist diese Abwendung des Sorti ments vom Vertrieb der Zeitungen und Zeitschriften als natür liche Entwicklung anzusehen, oder liegt Veranlassung dazu vor, dieser Abwendung entgegenzuwirken? Es versteht sich von selbst, daß «ine Auseinandersetzung hier über für einen bestimmten und großen Teil des Sortiments nicht von Belang sein kann. Ein großer Teil der Sortimentsbuch handlungen hat niemals etwas mit dem Zeltungsvertrieb zu tun gehabt und kann nach seiner ganzen Eigenart überhaupt nicht für den Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften in Betracht kommen. Es läßt sich aber nicht verkennen, daß auch von den übrigen Sortimentsfirmen, die früher, zumal vor dem Kriege, dem Zeitungsvertrleb eine teilweise recht ausgedehnte Aufmerk samkeit zugewendct haben, viele heute diesen Zweig des Ver triebes vollkommen ausgeschaltet haben. Nur für diese Sorti- mentsslrmen kann diese Betrachtung praktische Bedeutung haben. Es sind dies ln erster Linie Sortimentsbuchhandlungen in Bade- und Kurorten, in Universitätsstädten, hier allerdings nur zu einem Teil, in lebhaften Verkehrsplätzen, auch in manchen ver kehrsreichen Stadtbezirken einzelner Städte, daneben aber auch Sortimentssirmen an kleinen und mittleren Plätzen. Bei ver schiedenen dieser Firmen beschränkte sich die Beteiligung am Ver trieb allerdings in der Hauptsache auf die Verwendung für viel gelesene Zeitschriften, insbesondere belletristisch« und politische Zeitschriften, für Monatsschriften, Zeitschriften über Kunst und Wissenschaft, Bühne und Sport und ähnliches. Mit dem Ver trieb von Tageszeitungen befaßten sich neben den Buchhandlun gen an Kurorten teilweise noch einzelne Sortimentssirmen in Universitätsstädten. Auch gab es verschiedene Sortimenter, die als Pächter kleinerer Bahnhofsbuchhandlungen oder örtlicher Kioske sich mit dem Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften befaßten. In der Beteiligung aller dieser Firmen am Zeitungsber- tricb haben sich zunächst unter Einwirkung der Zeitverhältnisse, später aber auch unter mehr freiwilligem Entschluß mancherlei Wandlungen ergeben. Dle Beteiligung dieser Firmen am Zei tungsvertrieb geht ständig zurück. Die Ursache ist nur zu einem Teil darin zu suchen, daß infolge der erheblich gestiegenen Be zugs- und Etnzelverkaufspreise sich die Käufer verlaufen. Dies ist selbstverständlich mitbestimmend gewesen. Das Publikum hat sich aber ebenso wie an höhere Bllcherpreise auch an höhere Preise für Zeitungen und Zeitschriften gewöhnen müssen. Viel ent scheidender war der Umstand, daß der Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften sich oft nicht mehr als lohnend genug sür die Sortimenter erwies. Die Abwendung des Sortiments vom Vertrieb der Tages zeitungen erklärt sich zu einem weiteren Teil daraus, daß be- 301