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Nichtamtlicher Teil. ^ 258, 5. November 1912. Der zuletzt erschienene Band, Serie vepartementale, Band 2, die Provinzen Champagne und Barrois umfassend, d. h. die jetzigen! Departements Ardennes, Aube, Marne, Haute-Marne und Menses durfte zwar bei den Geographen einen gewissen Anstoß erregt haben, aber Lepreux hatte guten Grund für seine Einteilung. Die wirk liche Champagne gehörte nämlich früher zu vier verschiedenen für die polizeiliche Überwachung des Buchgewerbes eingerichteten so genannten Orambi68 sMdieales. Es waren das die von Chälons- snr-Marne, Reims, Dijon und Paris. Hätte sich Lepreux nun einfach an die geographischen Grenzen der Champagne gehalten, so würden einzelne Bände seines Werkes sehr stark, andere wieder zu schwach ausgefallen sein. Um das zu vermeiden, hat er in Band 2 ausgenommen, was zur Olramdrs sMdieate von CHLlons-sur-Marne gehörte, ferner den Champagne-Teil derer von Reims und Dijon, und von der von Nancy das alte Barrois, dagegen hat er alles, was zu Paris gehörte, in die Serie UariZieune verwiesen. Im Departement Ardennes finden sich von 1613—1830 im ganzen 56 Drucker, davon 18 in Charleville von 1613—1830, 1 in Mezieres 1614, 2 in Nethel von 1652—1705, 34 in Sedan von 1565—1812, 1 in Torcy 1639—1640. Im Departement Aube, der eigentlichen Champagne, konzen triert sich fast das ganze Druckerleben auf die Stadt Troyes, denu von den 143 von 1483—1830 in der Champagne vorkommenden Druckern fallen 3 auf Bar-sur-Aube, 140 auf Troyes. Nicht etwa daß sie sich durch den Druck schwerer Werke hervorgetan hätten, nein, leichte Ware, Almanache und Volksmärchen, brachte mehr ein als jene. In der Haute-Champagnc und dem Pcrthois, dem Departement Marne, zeichneten sich nur CHLlons-sur-Marne durch regeres Buch- druckerlcben aus: von 118 Buchdruckern des ganzen Kreises aus den Jahren 1493—1806 kamen von 1493—1793 auf CHLlons-sur- Marne 41, auf Epernay nur 1 unter dem Ulknamen Tarabin Tarabat im Jahre 1588, auf Reims von 1551—1795 aber 58, auf Sainte-Menehould 5 von 1629—1739, und auf Vitry-le-Fraueois 13 von 1576—1806. Reims hatte gleichzeitig zeitweilig 5—6, CHLlons- sur-Marne 3—4, Vitry-le-Fran?ois und Sainte-Menehould nie mehr als je 2 zu gleicher Zeit. Aber im Jahre 1704 fand der französische Staatsrat für gut, die Zahl der Druckereien für die Städte festzusetzen, und so mußten sich auch die der Champagne gefallen lassen, daß Reims nur 4, CHLlons-sur-Marne nur 2, die anderen nur je 1 haben durften, ja, ein Beschluß von 1739 setzte diese Zahlen noch weiter herab! Erwähnt sei hier, daß die Stadt Reims in dem von 1890—1900 erschienenen Oatalo^us des impri- M68 du Oadinet de Keims ein in keiner andern Stadt Frankreichs so vollständig zu findendes Verzeichnis ihrer Orts- und Pcrsonal- geschichte besitzt und darin auch das vollständigste Verzeichnis der Reimscr Drucke. Wenig bedeutend war die Buchdruckerei in Bassigny und Val lage, dem Departement Haute-Marne, denn von 1582—1836 gab es in 5 Orten, Brousserol, Chaumont, Joinville, Langres und Sainte-Dizier, nur 29 Buchdrucker, davon in Langres in diesen Jahren 20. Lokalpatriotismus hat zwar behauptet, Langres habe schon 1491 eine Druckerei besessen, die Tatsachen sprechen aber nicht für diese Ansicht. Auch die beiden letzten in diesem Bande behandelten Land schaften, Barrois und Verdunois, das Departement Meuse, — sie kamen erst durch den westfälischen Frieden an Frankreich — bieten nichts von Bedeutung für die Geschichte der Buchdruckerei. Vou 1502—1802 kommen in den 6 Städten Bar-le-Duc, Commercy, Longeville-devant-Bar, Saint-Mihiel, Stenay und Verdun zu sammen ganze 38 Buchdrucker vor, davon der älteste und einzige in Longeville-devant-Bar ein Geistlicher, 1502—1527. In Bar-le- Duc finden wir von 1701—1802 nur 7, in Verdun 20 von 1560— 1790. Auch Verdun, wo stets 2—3 Buchdruckercien gleichzeitig tätig waren, mußte sich gefallen lassen, daß auf höheren Befehl von 1704 ab dort nur eine tätig sein durfte; schon nach 40 Jahren wurde indes die Einschränkung hinfällig. — Daß die Ausstattung des Werkes eine tadellose ist, versteht sich bei einer Firma wie H. Champion von selbst. P. E. Richter. Verbote und Verbotsaufhebungen deutscher Bücher in Rußland. »Vgl. Nr. 28, 70, 91, 133, 144, 203 u, 211 d. Bl.» Mai 1912. L.. Ganz verbotene Bücher. Auer, Kurt: Von der Entwickelung des Bibelgottcs. 29 S. gr. 8». Frankfurt a/M. 1912, Neuer Frankfurter Verlag. 3V ->». Erich, Professor vr. Rafael: Das Staaisrecht des Großsürstentums Finnland »Suomi». »Das öffentliche Recht der Gegenwart. In Verbindung mit einer großen Anzahl hervorragender Schrift steller des In- und Auslandes herausgegeben von Profs. Urs. Max Huber, weil. Georg Jellinek st, Paul Laband, Robert Piloty. 18. Bd.» XI, 243 S. Lex.-8». Tübingen 1912, I. C. B. Mohr. 8 geb. 10 Hänish, vr. Otoman Lar-Aduscht: Das Leben Jesu. Enthüllungen nach bisher unbekannten orientalischen Quellen. Übersetzt von David Amman. 2. vermehrte Aust. 197 S. 8". Leipzig. Hcrtzka, Theodor: Das soziale Problem. XII, 357 S. gr. 8°. Berlin 1912, G. Reimer. 6 Pt; geb. 7 ^i. Kautsky, Karl: Handelspolitik und Sozialdemokratie. Populäre Darstellung der handelspolitischen Streitfragen. 2., umgearbeitete Ausl. 98 S. 8". Berlin 1911, Buchhandlung Vorwärts. 1 geb. 1 59 -Z. Laicn-Brcvier des Häckelismus. Jubiläumsausgabe. 1892—1882— 1912. »Von M. Reymond.» 293 S. mit Abbildungen. 8". München 1912, E. Reinhardt. 2 geb. 3 59 H. Marino, I., und A. Wolyner: Humor und Satyre. III. Band. 399 S. 8°. New Jork 1912. Oueri, Georg: Die Schnurren des Rochus Mang, Baders, Meßners und Leichenbefchauers zu Fröttmannsau. Dem Bolksmund nach erzählt. Mit Bildern von Karl Arnold. 5. Tausend. 122 S. 8". München 1912, N. Piper L Co. 2 in Pappbd. 3 Schelmennovellen, romanische. Deutsch von Jakob Ulrich. »Roma nische Mtterzähler. Unter Mitwirkung von K. Gruber, G. Hartmann, E. Herzog u. a. herausg. v. Friedrich S. Kauß II. Bü.» XI-III, 235 S. gr. 8". Leipzig 1995, Deutsche Bcrlagsaktien- gesellschaft. 9 geb. 7 Socrenscn, C. I.: Die Fahrt der Jomsburg. Übersetzt von Jda Anders. 253 S. 8°. Berlin 1912, Erich Reiß. 3 59 ^; geb. 4 59 <). Tolstoj, Graf Leo Nikolasewitsch: »Und das Licht leuchtet in der Finsternis«. Drama in 4 Aufzügen. Deutsche Bühnenbearbeitnng von Heinrich Stümcke. 52 S. Lex.-8°. Berlin 1912. Leipzig, Georg Wigand. 1 Truth »Frau Gertrud Wcrtheim»: Die Gräfin von Gleichen Internationaler Roman. 214 S. 8°. Berlin 1912, Hans Bondy 3 geb. 4 L. Teilweise verboten? Bücher. Christensen, vr. Arthur: Politik und Maffenmoral. Zum Ver ständnis psychologisch-historischer Grundfragen der modernen Politik. VI, 211 S. 8°. Leipzig 1912, D. G. Teubner. 3 geb. 3 69 Zulässig mit Ausschnitt der Seiten 79—82 und 135—139. Franzos, Karl Emil: Vom Don zur Donau. Neue Kulturbilder aus Halb-Asien. 3. Ausl. 2 Bde. »Halb-Asien. Land und Leute des östlichen Europa. 3. u. 4. BL.» XI, 334 und V, 299 S. 8". Stuttgart 1912, I. G. Cottasche Buchh. Nachf. 7^59-Z; geb.9.K. I. Band erlaubt. II. Band zulässig mit Ausschnitt der Seite» 49—59 und 91—92. Harms, H.: Erdkunde i» entwickelnder, anschaulicher Darstellung. 2. Band. Länderkunde von Europa einschließlich Völker- und Wirtschastskundc. Mit Anhang: Einpräge- und Wiederholungs- Heft. 2.-4. Anfi. XVI, 487 S. mit 279 Abbildungen und 49 S. gr. 8". Leipzig 1911. List L von BrefsenSdors. Geb. in Leinw. und geh. 5 >. Zulässig mit Ausschnitt der Seiten 499—419 und 413—414. 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