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794 Nichtamtlicher Teil. .-8 17, 22. Januar 1966. sammlung de« Hofkapellsängers Aloys Fuchs. Aus derselben Sammlung stammt eine gehaltlose Arie von Mozarts älterm Sohn, eine Skizze, auf der der Kompositionslehrer ihn ermahnt, weniger nachlässig zu sein. Im Besitz des Archivs befindet sich auch ein achtbändiges Autographenalbum, von der Mutter des Grafen Wimpffen angelegt, das unter anderm eine nachkomponierte Ariette Mozarts -vn molo äi §iois.« für die Susanne in »Figaros Hochzeit« enthält. Der Stolz des Museums ist die -Freimaurer- Kantate-, die Mozart noch neunzehn Tage vor dem Tode kom poniert, einstudiert und aufgeführt hat. Aus Brahms' Nachlaß stammen auch zwei kleine Menuette Mozarts, die ehemals im Besitz der Baronin Castiglioni, später in dem Klara Schumanns waren. -Unter den Briefen Mozarts, die das Museum besitzt, erregt einer, der an seinen Freund Hofmeister gerichtet ist, besondres Interesse. Einige Tage nach der Erstaufführung von -Figaros Hochzeit« schreibt Mozart: -Ich bitte, ich muß zu Ihnen Zu flucht nehmen. Leihen Sie mir 100 fl.« In einem Briefe aus dem Jahre 1783 an seine Schwester und Demoisellc Marchand in Salzburg, der mit 1000 L bewertet ist, schlägt Mozart einen witzigen Ton an. Ein seltnes Besitzstück ist auch das Tagebuch der zehnjährigen Nanette über die Reisen in Deutschland, Frank reich und England, wie das erste Textbuch zur »Zauberflöte- aus dem Jahre 1791, dessen Bilder Professor Roller für die kommende Neuinszenierung der -Zauberflöte« verwendet hat. Im Privat besitz dürften sich in Wien nur wenige Autographe Mozarts befinden.- »Rübezahl«, Verein jüngerer Buchhändler in Breslau. — Am 30. v. M. feierte der Verein -Rübezahl- in Breslau in altgewohnter Weise seinen Weihnachtsabend. Ein besonders feierliches Gepräge erhielt diese Veranstaltung diesmal dadurch, daß wir den zehnjährigen Gedenktag feiern konnten, an dem Kollege Schneider, unser langjähriger, verdienter Vorsitzender, das Weihnachtsfest im »Rübezahl- zum erstenmal mitgeseicrt hat. Die Mitglieder ergriffen daher gern die Gelegenheit, ihrem be liebten Vorsitzenden durch Überreichung einer Ehrengabe in Ge stalt eines Humpens Dank und Anerkennung zu zollen. Kollege Rohrmann, der Senior des Vereins, pries in warmen Worten, wie wohltätig und anregend Kollege Schneider die Kollegen be einflusse durch die Klarheit seiner Ziele und die Opfersreudigkeit und Tatkraft, mit der er sie verfolge, feine begeisternde Liebe zum Beruf und die Freundschaft zu dessen Jüngern, sein unablässiges Streben nach Versöhnung der verschiedenen Interessen und Mei nungen. Kollege Schneider dankte gerührt und gedachte noch zweier andern Kollegen, die, gleich ihm, seit zehn Jahren dem Verein angehören. Zwei Sammlungen zu wohltätigen Zwecken, darunter eine für die Stellenlosenkasse der Allgemeinen Vereinigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen, lieferten den Beweis, daß die Herzen der Festgenossen nicht nur auf frohe Laune, sondern auch auf Mit gefühl gegen die, die dessen bedürfen, gestimmt waren. Straube. Balneologen-Versammlung. — Die Balneolngische Ge sellschaft, die Sektion der Hufelandschen Gesellschaft, in Gemein schaft mit dem Zentralverband der Balneologen Österreichs, wird, wie die Beilage zur Allgemeinen Zeitung meldet, in den Tagen vom 2.-6. März 1906 in Dresden zusammenkommen. * Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler, äuristisobs Novitütsn. Intsrnationals Lsvus übsr alle, Lr- sobsinuvxsu äer ksobts- unck 8taatsvvisssnsobaktsn osbst ksksraten übsr intsressants ksobtskälle uvcl Lntsobsiäungsu. ^usgsxsbsn von (. . . . 8ort.-La ). Vsrlax von lobann Ambrosius vartb in Vsipmx. 12. labr^anx, No. 11, 15. äanuar 1906. 8. 1—16. vibliotbsos, pbiloloxfloa olassioa. Lars I.: 8oriptorss Oraeoi. — Oataloxus No. 50 äs vurAsrsäijb L Nisrmaus ä Vs^äs. 8°. 153 x. No. 1—5026. Friedegg, Ernst, Deutsche Sprachsünder. 36 kritische Studien. 8". 184 S. Berlin 1906, Verlag von Siegfried Cronbach. Preis 2 Der Verfasser geht mit den meisten unsrer bekanntesten Schriftsteller streng ins Gericht und weist ihnen viele grammatische, stilistische und logische Fehler nach. 8oienees oooultss. Oatalogus meususl No. 272, 15 j an vier 1906, äs ls. Vibrairis Vorbon vörs Vuoisn Vorbon Lils, 8uoossssur ä varis, 6, Lus äs 8sins. 8". 68 p. 1026 nrs. äs-brssbsriobt äsr vsräsrs oben Vsrlaxsbanäluox ru Lrsibur^ im örsisxau. 1905. 2vAlsiob 10. Naobtra» rum Uaupt-Lg.to.iob von 1801—1895. 8°. 38 8. ^ntiqu.-Latalo^s von ä. Usss in 8tut.tAS.rt: No. 77: 8ts.atsrsobt, VerwaltunAsreokt, Volbswirtsobakt. (Lnt- bsltsnä äis Libliotbsbsn äer vsrstorbonsn 6sb. Rat kroksssor vr. Lsrlocvs, UsiäslbsrA, RsAierunAsrat vroksssor vr. Uillsr, 6rar, Osb. äustirrat kroksssor vr. Ullkksr, vonn, vroksssor vr. von loll/, vübingsn.) 8°. 39 8. 1046 Nrn. No. 78: Lirobsnrsobt unä LirobsnASsobiobts, Lirobliobs Laust. (Lntbaltsnä äis Libliotbebsn äss Osb. äustwrats krokessors vr. Hermann vüiksr, vonn slll.j unä vro- ksssors vr. IVolk Lälsr von Olauvsil, 6rar.) 8". 50 8. 1241 Nrn. No. 7!V Ossobiobts. (Lntbaltsnä äis vibliotbelren Osb. lustir- rats vroksssors vr. vsrwann Uüikor, vonn flV.j unä 8tas.tsrs.ts vr. von Na^sr, Nünobsu.) 8". 64 8. 1599 Nrn. No. 80: TbsoloZis. (Lntbaltsnä u. a. äis vikliotbslr äss -j- vroksssors vr. IVirtbmüllsr an äsr vnivsrsität Nünobso.) 8°. 74 8. 1886 Nrn. Nonstliobs Übsrsiobt äsr bsäsutsnäsrsn LrsobsiounASn äss äsut- sobsn vuobbanäels. UsrausASAsbon unä vsrlsxt von äsr ä. 6. Uinriobs'sobsn vuobbanälung in Vsiprix. 41. 1s.brAS.NA, No. 1. 1. äanuar 1906. 8". 16 8. Nit vlatr rum rlutäruok äsr 8ortimsnts-Lirms. auk äsr Voräsrssits. Nonatliobsr ^nLsiAsr übsr Novitäten unä Lntiguaria aus äsm Osbists äsr Nsäirin unä Natur^visssnsobakt, ru bsrisbsn äureb (. . . . 8ort.-va ) Usrs.usASAsbsn von äsr virsob vvalä- sobsn LuobbanälunA in Lsrlin. 1905, Nr. 12, vsrembsr. 8°. 8. 85-92. vsutscbo unä krsmälänäisobs 8praobs unä Literatur. Volbs- tümliobss. Ossobiobts unä Uilkswisssnsobaktsn. Lultnr- Assobiobts. Lunst, Nusilc. Naturvvisssnsobaktsn. Ns.tbsms.tib. Xstronomis. IsobnoloAis. Orisntaiia. Vermisobtss. — ^ntiqu.- Latalog No. 260 äer Loebnsr'sebsn vvobbanälunA unä Antiquariat in Lreslau. 8". 59 8. 1316 Nrn. 8axonioa. LöniAroiob u. vrovinr 8aobssn. VbürinAen. ^nbalt. (Ossobiobts, Volks- unä Lanässbunäs, Luvst, ^utoxrapbsn.) — Xntiqn.-Ls.ts.loA No. 378 von List L Lranobs in VsipmA. 8°. 48 8. 1235 Nrn. Ls.ts.lvA rur ^.usstsllnvA äsr 8ooists äs 1a Oravurs originale sn oouisurs (LsrbiAS ksäisrnnASn) bsi ?. äsl Vsoobio in VsipriA. Nit einer LinkübrunA von Lr. Lslix vsolcsr. 8". 16 8. m. ^bbiläunAsn. VsipriA, vistro äsl Vsoobio. Pers onalnachrichten. * Gustav Bickell f. — Am 15. d. M. ist in Wien der ordentliche Professor der christlichen Archäologie und der semitischen Sprachen an der dortigen Universität vr. Gustav Bickell, ge boren 1838 in Cassel, gestorben. Von 1874 bis 1892 wirkte er als Lehrer der genannten Wissensgebiete an der Universität Innsbruck, von 1892 ab in Wien. Von seinen Schriften seien hier folgende Hauptwerke genannt: Grundriß der hebräischen Grammatik — Gründe für die Un fehlbarkeit des Kirchen-Öberhaupts — Oonspsotus rsi 8z-rorum litterarias — Messe und Pascha — 8^noäi vrixinsnsss sasouli XV. — In Übersetzung gab er die Gedichte Ephraems des Syrers, die Werke Isaaks von Antiochia, das syrische Werk -Kaltlag und Damnag», die Dichtungen der Hebräer (im Versmaß der Ur schrift), — Beiträge zur semitischen Metrik I. Das alphabetische Lied ^in Nahum I, 2—11,3 — Das Buch Job nach Anl. der Strophik und der Septuaginta auf seine ursprüngliche Form zurückgeführt und im Versmaße des Urtextes übersetzt — und -Koheleths Untersuchung über den Wert des Daseins- heraus. Außerdem veröffentlichte er zahlreiche wertvolle Aufsätze in wissen schaftlichen Zeitschriften und Sammelwerken. Gestorben: in Wiesbaden, 58 Jahre alt, Herr vr. A. Hildebrand, Bibliothekar der dortigen Landesbibltothek.