Volltext Seite (XML)
^ 170, 26. Juli 1910. Künftig erscheinende Bücher. Verlag W. Schäfer in Schkeuditz. T Demnächst erscheinen: von Gustav Gamper Wanderschritt Gedichte Preis drosch. M. 1.—, in eleg. Leinenband M. 2.— Die Brücke Europas Zweiter Teil Preis drosch. M. 1.—, in eleg. Leinenband M. 2.— Urteile über den Dichter: Privatdozent vr. A. Schär schreibt: G. Gamper ist eine jener selten reichbegabten Naturen, denen das Danaergeschenk viel seitigster künstlerischer Befähigung und nach Ausdruck ringender Schöpferkräfte schon mit in die Wiege gelegt worden ist. Als Dichter, Maler, Musiker hat G. sich ausgesprochen und mit Eifer manches Tüchtige und Gelungene hervorgebracht. Darum ist auch sein poetischer Stil ein eigenartig aus lyrischen, malerischen und musikalischen Giundelementen gemischter, was ihm einen selt samen, originellen Reiz verleiht und jenen Duft der Annach- ahmbarkeit, wie wir ihn nur bei ganz ursprünglichen, aus dem innersten Selbst heraus schadenden Persönlichkeiten begegnen. Kunstwart: Ein neues lyrisches Talent. Naturbilder er scheinen in den kräftigen Farben des Pathos, bald mit knappen Strichen fein Umrissen. Dem an der Landschaft geschulten inneren Sinn gelingen in der eigentlichen Lyrik Stücke von hoher An schaulichkeit. Tägliche Rundschau: Ein echter Lyriker unter den Jüngeren ist Gamper. Sein Buch zeigt ihn als tiefgründig schauenden Dichter und liebevollen Bildner mit lebendigem Sinn für die Landschaft. Die Rheinlands: In den Gedichten eine ruhig gestaltende Hand. In den Gesängen ein Pathos der Leidenschaft von echtem Klang. In der Sprache immer anziehend durch die Reinheit des Ausdrucks und der Gefühle. Jedenfalls eine junge reiche Begabung. Kreuzzeitung: So dichtet reife und große Kunst, so sieht ein wirklicher Künstler. Basler Nachrichten: Wir haben es hier mit einem Lebens künstler zu tun; denn Gampers Werk erfreut durch die Schön heit der Sprache, die Tiefe der Empfindung, die Macht der Stimmung. Dies Werk ist eine Art „Dichtung in Prosa", eine in kunstvoll gestalteter Rede zum Ausdruck gelangende Reihe von Gedanken und Empfindungen über das von Gottfried Keller stam- mende kernhaft-tüchtige Motiv: „Des Mannes höchstes Gut ist sein Volk", eine künstlerisch-vaterländische Apotheose des schwei zerischen Volks- und Leimatsgefühls des Dichters. Die Kritik schrieb über den ersten Teil: Literar. Zentralblatt (Schöne Literatur): Nicht nur die groß artige Gebirgsszenerie, sondern in erster Linie die Vorzüge des Schweizervolkes will er preisen, und da gewinnt er sofort unsere Freundschaft. Mit warmen Worten tritt er für echtes schweize risches Volkstum ein, überall findet er Anlaß, angenehme allgemein menschliche Züge als besondere Vorzüge seiner Heimat auszugeben, immer steht er auf der Wacht, lobt die Rührigen und tadelt die Säu migen und zeigt eine tüchtige Gesinnung und aufrichtigeBegeisterung. Berner Rundschau: Das Auge des Gotthard Wanderers, der auf der „Brücke Europas" steht, hat viel von den intimen und zauberhaften Schönheiten seiner Leimat, von der Kraft und Würde seines freiheitliebenden Volkes geschaut, und wie durch eines gottbegeisterten Lehrers Mund verkündet er uns diese Dinge in einer edlen, formvollendeten Sprache von musikalischem Wohl laut und Eurhythmie, die uns im besten Sinne an den pracht vollen, btldschweren und Leben atmenden Stil der Zarathustra- Aphorismen Nietzsches erinnert. l)^. W. Neubert-Drobisch im „Luginsland": In schwung vollen Dithyramben preist er die Leimat mit ihrer Lelden hervor- bringenden Urkraft, kernige Mannhaftigkeit, Freiheitsliebe und Brüderlichkeit, Tugenden, die die Eidgenossenschaft groß gemacht haben; wirft mit wenigen breiten Pinselstrichen heroische Land- schäften, grandiose Bilder der imposanten Alpenwelt aufs Papier und malt wiederum mit Liebe kleine Kabinettstücke voll intimer Reize. Da von dem Werke noch weitere Teile erscheinen, bitte ich, dasselbe auf Liste zu sehen. Lockende Fluten Novellen von Emil Hügli Preis broschiert M. 3.—, in elegantem Leinenband M. 4.— Urteile der Presse über den als Novellist besonders geschätzten Verfasser: Ferd. Freiherr von Paungarten in der Münch. Allgem. Zeitung: In der künstlerischen Gestaltung des Vorwurfs und noch mehr in der Leidenschaftlichkeit und Innigkeit der Sprache erzielt der Verfasser Wirkungen, die an die besten Erzählungen Hermann Lesses oder Schönaich Carolaths erinnern. l)r. I. V. Widmann im Berner Bund: Die Novellen eines Dichters. Sehen wir hinzu: eines lyrischen Dichters von jener dionysischen Prägung, in welcher Lebensdurst und Todestragik sich innig vermischen. Der Dichter lehrt seine Leser wieder an die Macht der Liebe und an beseligende Gefühle glauben, die den Menschen, selbst wenn er durch die Liebe unglücklich wird, wenigstens edle, ihn adelnde Schmerzen zufügen. Prager Tageblatt: Lttglis Novellen bestechen durch eine warme, gehobene Sprache, die im Erzähler den erfolgreichen Lyriker erkennen läßt. ^ Basler Zeitung: Was uns in seinen Schöpfungen besonders auffällt, das ist das lyrische Moment, die Stimmungsmalerei, die einen mit magischer, dämonischer Gewalt packt. Bezugsbedingungen: 3t) s cond., 3S °/o bar, 42 ^ — 9/8. 1 Exemplar zur Probe mit 40"/«, wenn bis zum 10. August 1910 bestellt. Der Einband, auch der des Freiexemplars, wird mit 75 Pf. netto und bar berechnet. — Bestellzettel liegen hier bei