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255, 2. November 1316. ÄUnstig erjcheiileiide Bücher. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 7365 Verlag von Egon Fleische! L Co. in Berlin W. (I) Wir versandte» Rundschreiben über sI Jonathan ^ Patroklos von Albert H. Rausch Geheftet M. 3.—; gebunden M. 4.50; Luxus-Ausgabe M. 12.— (>n seinen beiden Erzählungen, die sich an die bekannten Heroengestalten der ältesten jüdischen und griechi schen Geschichte anlehnen, gibt dieses Buch plastische, fast primitive Gestaltungen menschlicher Bezie- Hungen, deren Hintergrund, deren Atmosphäre, deren Rahmen und Lebenselement der Krieg ist Die einfachen, allgemein bekannten Begebenheiten der Waffenbrüderschaften Davids und Jonathans, Achilleus' und Pa troklos' sind, wundervoll vertieft und erhellt, gesehen mit dem Auge des geborenen Dichters, das alle Ent fernungen und Fremdheiten längst versunkener Kulturen leicht durchdringt und nur noch das rein Menschliche spürt und hervorholt. — Beide Dichtungen sind von tiefer, einfacher Tragik und Größe. Alles in ihnen ist auf die ganz schlichte, schmucklose, große Linie und Geste gestellt. Die Sprache ist wundervoll einfach, knapp hinreißend in Bild und Rhythmus. Sie verlangt nach dem gesprochenen Wort, sie durchbricht nicht die Gesetze des Prosastils, aber sie ist dennoch nichts anderes als eine unendliche Strophe. Bestellzettel in der Beilage. Lriedr. Vurchard Elberfeld - Ssnnbsrn In einigen Tagen erscheine» die Memoiren eines Handwerksbursche»: Auf dev Walze bis zuin Msutblane und Vesuv Erlebnisse eines wandernden Handwerksburschen von ihm selbst geschrieben von A. v«ehlstz Mit einem Vorwort von Ish«r,»,»«r Vss« 240 S. .F 3.—, in Halbleinen ^ 4.— ; bessere Ausgabe in Dürerleinen mit Goldschnitt ^ 7.50. Zur Probe mit 40»/„ und ll/10, später 33 zz"/, und 11/10. Der Verfasser erzählt feine Reiseerlebnisse aus der Walze so natürlich unterhaltend und fesselnd, daß es eine Freude ist, mit ihm die wette schöne Welt zu durchwandern. Ende der 7ver Jahre hat er als frischer Jüngling in rechter Handwerksburschenart mit dem Knotenstock in der Hand und dem Berliner aus dem Rücken die schönsten Teile Deutschlands, der Schweiz und Italiens durchwandert. Mit regem Geist und scharfen Augen hat er Dinge und Menschen beobachtet und seine Beobachtungen in trefflicher, humorvoller Weise zum Ausdruck gebracht. Als gereifter Mann, reich an Kenntnissen und Erfahrungen kehrte er in seine Vaterstadt, um ein guter Bürger und wahrer Meister im Buchbtndergewklbe zu werden. Er hat nicht nach Autorenehre getrachtet, sondern die Aufzeichnungen und Abenteuer seiner Jugend ruhig liegen und ausreifen lassen, ehe er sich jetzt entschloß, sie zu veröffentlichen. Johannes Dose schreibt dazu: „Von 1K0 Manuskripten, die mir in 20 Jahren mit der Bitte um Beurteilung ins Haus ge sandt wurden, habe ich nur eins — sage und schreibe nur eins — zur Veröffentlichung empfehlen können. Vor einem Jahre übersandte man mir eine Handschrift: Die Memoiren eines Handwerksburschen. Ich setzte mich sofort hin und las und las. Das Werk ließ mich nicht mehr los, war so eigenartig und interessant, so natürlich und lebenswahr, so luftig und drollig, so plastisch und drastisch, daß ich zwei Tage ihm widmete und nicht aushören konnte, bis das Ende erreicht war. Diese Memoiren führten mich in eine Welt, in Verhältnisse und Menschen, di« mir und den meisten völlig fremd und verschlossen ist, nämlich in die Welt der Herbergen und Pennen, der Obdachlosen, der Spelunke«. Sofort nach de», Lesen sagte ich mir: dieses einzigartige Werk soll und muß gedruckt werden und darf ans keinen Tall der Öffentlichkeit vorenthalten werben Es birgt sine Fülle kostbaren Humors und ist ein echtes Volksbuch und rechtes Weihnachtsgeschenk für jeden Erwachsenen."