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IVS82 «Srlkndl-N f. d. Dlschn. «uchhxndel. Fertige Bücher. 221, 23., September 1S0S. V VLKI^O V (IVl^X LEHkreiLLir) L83^Il»OLI>l -M Soeben erschienen: Leitfaden für den kunstgeschichtlichen Llnterricht in der höheren Mädchenschule Von vr pliil. Wilhelm Tesdorpf Direktor der Viktoriaschule, des höheren Lehrerinnenseminars und der realgymnasialen Studienanstalt zu Danzig IV und 83 Seiten Oktav. Kartoniert M. 1.— und im Anschluß hieran vom gleichen Verfasser: Bilderatlas zur Einführung in die Kunstgeschichte 76 Tafeln mit 324 Abbildungen in Schwarz- und Farbendruck Folio. Kartoniert M. 3.—, fein geb. M. 4.— Durch die preußischen Reformbestimmungen vom 18. August und 12. Dezember 1908 ist der kunstgeschichtliche Llnterricht in den höheren Mädchenschulen in ganz neue Bahnen gelenkt worden. Es wird nicht ein in sich abgeschlossener Lehrgang durch die Entwicklung der Kunst ins Auge gefaßt, sondern die eingehende Behandlung einiger Hauptgebiete. Der Llnterricht soll nicht in erster Linie historisches Wissen erzielen, sondern in das Wesen des künstlerischen Ausdrucks einführen, zum künstlerischen Genüsse anleiten und Verständnis für die künstlerischen Strömungen der Gegenwart ermöglichen. Der zeitgemäße Llnterricht in der Kunstgeschichte begründet sich naturnotwendig auf der Vorführung genügend großer, klarer Lichtbilder, wodurch die Selbsttätigkeit und das Selbstsehen des Schülers geweckt wird. Ferner soll der kunstgeschichtliche ebenso wie der literaturgeschichtliche Llnterricht sich streng davor hüten, fertige ästhetische Urteile über die Kunstwerke an den Schüler heranzubringen. Aus diesen Erwägungen heraus hat Di-. Wilhelm Tesdorpf in Danzig, der über eine reiche Erfahrung auf diesem Gebiete verfügt, den vorliegenden Leitfaden verfaßt. Er will nur in knappster Form, eigentlich nur in Stichworten, die unumgänglichen Fachäusdrücke, kurze Notizen und Zahlen bringen, um so eine Stütze für das Gedächtnis zu bilden; er baut den Unterricht auf der Vorführung zahlreicher Lichtbilder auf, die am Schluß jedes Vortrags aufgezählt werden. Wenn nun auch der Verfasser beim kunstgeschichtlichen Unterricht den Schwerpunkt auf Lichtbildervorführungen gelegt wissen möchte, so verkennt er nicht, daß sich vorläufig noch nicht viele Lehranstalten des Besitzes der hierzu erforderlichen Apparate erfreuen, und hat darum im Anschluß an den Leitfaden den Bilderatlas zur Einführung in die Kunstgeschichte herausgegeben. Dieser Atlas bringt ein reiches Abbildungsmateria! aus allen Lauptperioden der Kunstgeschichte und weist als höchst beachtenswerte Neuerung die Beigabe einzelner farbiger Tafeln auf. Durch den Vilderatlas werden die Schüler in den Stand gesetzt, zu Lause die in der Schule erhaltenen Kunsteindrücke zu befestigen, zu wiederholen und zu vertiefen. Das Werk ist aber nicht nur als Schulbuch gedacht, sondern wird auch vermöge seiner reichen Auswahl an Bildern als ein kunstgeschichtliches Hausbuch jedem willkommen sein, der Freude hat an dem Genuß der Schöpfungen bildender Kunst. Ich habe die auf mein Rundschreiben hin eingelaufenen Bestellungen heute ausgeführt und bitte Handlungen, die bisher noch nicht verlangt haben, dies unverzüglich nachzuholen. Ich liefere Tesdorpfs Leitfaden und Vilderatlas gerne in Kommission und bitte Sie, die Bücher den Direktoren und Fachlehrern für Kunstgeschichte an höheren Mädchenschulen, Lehrerinnen-Semi- naren, Privatlehranstalten u. dergl. zur Ansicht zuzusenden. Eine Einführung dieser hervorragenden Lehrmittel siebt sicher zu erwarten. Bestellzettel anbei. Lochachtungsvoll Eßlingen a. N., 21. September 1909. Paul Reff Verlag (Max Schreiber).