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F 303, SO, Dezember ISOS. Nichtamtlicher Teil, ArlmNaU s. d, Dtschn, Buchhandel, 15 085 Earl Wintcr'S Univ.-Buchh. in Heidelberg. Oet?rs, ^114. 1.^80 Friedrich v. Zezschwitz in Gera. Reiche,Ibach. H. G. Lubw,. u, H. Gust. Retcheabach lil.i Deutsch- lands Flora m, höchst naturgetreuen, charakteristischen Ab bildungen in natürlicher Größe u. Analysen. Fortgesührt von G. Ritter Beck v. Mannagetta. Wohls. Ausg-, halbkolor. Bd, XIX, 20, Lsg, sS, 287—294 m, 8 Tas, in 31.5X24,5 oin.l Lex.-8". 5 3.—; ganz kolor, 8, — bigotte Leeir cke Llanuagettn. 4'oni. XIX. 29. I,l'g. (8. 241 —248 in. 6 Int. Irr 31,5X24,6 6M.) I/6X.-8". 5lii sebrvnrnan 1'nl. 5 4. —; in. Irolor. lack. 6. — Verzeichnis von Neuigkeiten, die in dieser Nummer zum erstenmal angekündigt sind. tZusammengestcllt von der Redaktion des Börsenblatts). * -- künftig erscheinend, v ^ Umschlag. Fr. Bahn ui Schwerin i. M. 18008 »Haack: v. Theodor Kliesoth. 4 ckl; geb. 5 Johann Ambrosius Barth in Leipzig. 18010 '/.nttinlirist kür weäieiu. ttilelrirologlo. 1910. kir. 1. .titdrl. ,0 .8. tir 1. Illbrliolr 20 41. Jul. Bergas Verlag in Schleswig. 15908 Kaftan, Auslegung des lutherischen Katechismus. 4 4k 80 geb. 5 4il 80 .). «arl Enrtius in Berlin. 15009 Alfred.HSlder, t. u. k Hof- u. Nniversitäts- Buchhändler in Wien. 15998 2 Läs. 6sl>° l/E. "dnungs Xnesrger kar zVren. 1010. Wilhelm Ernst L- Sohn in Berlin. isvoo *It6ton unä Hirsen 1910. liest 1 4 ckl: ganLsa-Irrig 16 .41 Egon Fleische! L Co. in Berlin. 16003 ^Hirschfeld: Das zweite Leben. 2 4t; geb. 3 ,4t. "Rittner, Der dumme Jakob. 2 ,4g geb. 3 4t. Bruno Hessling «. m b. H. in Berlin. 18004 Berlagsbuchh. Carl Konegcn (Ernst Stülpnagel) inWtcn. 16010 Lvbeu-Itisss: In klenroriarn. 2 ..'4! 60 c); Iruxus-Xusg. 8 .lt 50 is. Langenschcidtsche Berlagsbuchhandlung 15095 (Pros. G. Langcnschcidt) in Berlin-Lchöncberg. Teil II 2 4k; bplt. 3 >«"50°^"°^" Sodveckiselr 1. 2 .«4 Leo L. Olschki, Berlag in Florenz. 16005 «erlag der „Jugend" in München. 16005 *ckngenck 1910 dir. 5. klasebingsnuininer. 35 «l. Wiener Volksbuchhandlung Ignaz Brand L Co. in Wien. 16009 "Entwicklung und Wesen des Sozialismus. Bd. I. Luzatto, Sozialistische Bewegungen und Systeme bis zum Jahre 1848. Geb. 4 4k. Nichtamtlicher Teil. Der Berliner Buchhandel in alter Zeit. Von I. L. Eckardt. (Schluß zu Nr. 302 d. Bl.) Während der Regierungszeit Friedrich Wilhelms I. hatte der Berliner Buchhandel mit manchen Schwierigkeiten zu kämpfen, die Zensur wurde schärfer gehandhabt, und der fiskalische Standpunkt war der maßgebende. Wer es verstand, sich beim König beliebt zu machen, Geld für die Rekrutenkasse opferte oder Neubauten errichtete, hatte gewonnenes Spiel, ebenso wer den Nachweis führte, daß er durch Verlags- oder andre Unternehmungen das Geld im Lande hielt. Es sind etliche Beispiele dafür anzuführen, wo durch Zahlung von größeren Beiträgen zur Rekrutenkasse oder durch den Hin weis darauf, daß man redlich zum Bau der Friedrichstadt bei trage oder in Potsdam Häuser errichtet habe, Privilegien erlangt und anderweitige Vorteile zugesichert wurden Besonders Johann Andreas Rüdiger d. I. wußte die Bauleidenschaft des Königs zu seinem Vorteil auszubeuten. Die Berliner Buchhändler zur Zeit der Königs waren Christoph Gottlieb Nicolai, Gottfried Gedicke, Ambrosius Haude, Johannes Nikolaus Ellinger und Johann Andreas Rüdiger Sohn, später wird noch Joh. Peter Schmidt erwähnt. Ellinger war Geschäftsführer der Buchhandlung des Waisenhauses, Haude hatte die Pape'sche Handlung übernommen, Nicolai war Geschäfts führer des Buchhändlers Zimmermann in Wittenberg gewesen, der in Berlin eine Filiale besaß, und hatte diese übernommen. Die Handlungen von Rüdiger, Haude und Nicolai werden uns ausführlicher beschäftigen, da diese die drei hervorragendsten Handlungen Berlins während langer Zeit bleiben und durch die Persönlichkeiten, die ihnen vorstehen, bemerkenswert sind. Die Familie Rüdiger stammt aus der Pfalz. In Heidelberg hatte Johann Michael Rüdiger Buchhandel und Buchdruck seit 1680 ausgeübt. Bei der Einäscherung der Stadt durch die Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. Franzosen war sein Eigentum vernichtet worden, und er war mit der Familie erst nach Frankfurt a. M. und von dort weiter nach Berlin geflüchtet. In Berlin flehte er den Kurfürsten um einen Vorschuß von 2—300 Taler an, um sich eine neue Existenz gründen zu können. Dieser Vorschuß wurde ihm nun zwar nicht gewährt, aber ein Privileg zur Ausübung des Buchhandels in Berlin erhielt er unterm 3. November 1693. Anfänglich hatte er mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, die Mittel fehlten oft um die Drucker zahlen zu können. Zur Aufbesserung seiner Vermögensverhältnisse dachte er an die Herausgabe eines wöchentlichen Diariums und erhielt auch unterm 29. Oktober 1704 die Konzession zur Herausgabe eines solchen Blattes. Gegen diese Konzession erhob jedoch Johann Lorentz Beschwerde und erreichte auch, daß ein Dekret erlassen wurde, das allen Buchführern und Buchdruckern das Avisedrucken bei außerordentlich hoher Strafe verbot. Rüdinger mußte daher auf seine Konzession verzichten. Ein ganz gewiegter Geschäftsmann war fein Sohn Johann Andreas Rüdiger. Er verstand es, sich die Gunst des Königs in vollem Maße zu erringen. Beim Regierungsantritt des Königs erbot er sich, alles, was bei der bevorstehenden Landeshuldigung und bei der Beisetzung des hochseligen Königs vorfallen würde, drucken und mit Kupfern auszieren zu lassen. Durch seine Bau lust wußte er sich dann mannigfache Vorteile zu verschaffen, so das ausschließliche Recht, die Bücherauktionen abzuhalten, ein Vorrecht, das ihm, da er dabei nicht nach dem Reglement verfuhr, großen Gewinn brachte und die übrigen Handlungen schädigte; dann wußte er sich mannigfache Privilegien auf Werke zu ver schaffen; er verstand es, andern Handlungen ihre Privilegien fort zunehmen oder zu beschränken, so Christoph Gottlieb Nicolai, der bis dahin einzig und allein die gerichtlichen Verordnungen ge druckt und verlegt hatte. Als der Hofbuchdrucker Schlechtiger 1724 starb, kaufte Rüdiger die Druckerei von der Witwe, und sein un- 2072