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3806 Nichtamtlicher Teil ^ 99. 30. April 1904. der Akademien und gelehrten Gesellschaften zu London, Pfingsten 1904^ zwei^ Anträge^einbringen wird, und zwar: 1. auf Schaffung Nr. 85 vom ll.^lpril 1904. —^ In das Handelsregister ö des Königlichen Amtsgerichts I Berlin ist am 6. April 1904 folgendes Nr.^2518. Gesellschaft für Rechtsverfolgung im Aus- schen Anwälten ^bei allen Fällen von Rechtsverfolgung im Aus lande, die Abgabe und Beschaffung von Rechtsgutachten und die Beratung und die Belehrung der Parteien in solchen Fällen, der Betrieb aller damit zusammenhängenden Geschäfte und der Verlag einer Zeitschrift für Rechtsversolgung im Ausland sowie andrer Verlagsgeschäfte. Das Stammkapital beträgt 20000 Geschäftsführer: Verlagsbuchhändler Max Wieland zu Berlin. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag ist am 31. März 1904 festgestellt. Der Gesellschafter Verlagsbuchhändler Max Wieland in Berlin gegebenen »Zeitschrift für Rechtsverfolgung im Ausland-- zum festgesetzten Geldwert von 2500 ein unter Anrechnung dieses Betrages auf seine Stammeinlage. Aus der bayrischen Abgeordneten-Kammer. — Bei der Beratung des Postetats am 26. April trat Abgeordneter Diehl (liberal) im Interesse der Pfalz für die Einführung der deutschen Ein Heilsmarke ein, wobei jedoch im übrigen das bayrische Postreservatrecht bcizubehalten sei. Die Geschäftswelt in der Pfalz empfinde das Fehlen der Einheitsmarke mehr als das rechtsrheinische Bayern. Auch die pfälzische Handels- und Gewerbekammer habe sich für die Einheitsmarke ausgesprochen. Abgeordneter Schirmer betonte, seine Partei (Zentrum) sei nach wie vor gegen die Einführung der Einheitsmarke. Die Schwierig keiten für die Geschäftswelt seien nicht so groß, wie der Vorredner annehme. Auch Abgeordneter Giehrl (Zentrum) sprach sich im gleichen Sinn gegen die Einheitsmarke aus. Neue Bücher. Kataloge rc. für Buchhändler. 8°°^67^8.^ 1972 oiwal^äo'Ose 6 »Kantate». Taschen-Almanach für Buchhändler für das Jahr 1904 5. 8". 148 S. und weiße Notizblätter nebst Jnseraten- anhang. Leipzig, Verlag von RichardHintzsche. Subskriptions preis: In Leinwand geb. m. Golddruck. Farbschnitt u. Gold ecken, mit Tasche u. Bleistift 85 in Glaceleder 1 ^ 35 -H. Das hübsch ausgestattete Taschenbuch, das zu den oben an gegebenen billigen Preisen erhältlich ist, bringt eine große Reihe wertvoller und besonders für den Buchhändler wichtiger An sehen ist. Es enthält: Monatskalendarium. — Notizkalender für alle Tage des Jahres. — Die vier großen gemeinnützigen Korporationen des Deutschen Buchhandels. — Leipziger Buch händler- und buchgewerbliche Vereine und Gesellschaften. — Vereine jüngerer Buchhändler. — Chronik der wichtigeren Er eignisse im Buchhandel: Jubiläen, Auszeichnungen, Ordens verleihungen. — Gedenktafel Verstorbener. — Etwas über Reklame. — Aus dem deutschen Handelsgesetzbuche. — Reichs stempelabgaben. — Wechselstempelsteuer. — Wechselverjährung. — Die Unterbrechung der Verjährung von Forderungen. — — T^ertberechnung ausländischen Geldes. — Adressentafel. — Geburtstagstafel. — Merktafel für allerhand geschäftliche und private Angelegenheiten. Da ein Teil des Reingewinns der Witwen- und Waisen kasse des Allgemeinen deutschen Vuchhandlung-Gehilfen-Ver- bandes zufließen soll, ist dem Büchlein eine weite Verbreitung zu wünschen. Es lohnt die Anschaffung durch seinen reichen Inhalt. A°o ^154^^ 2042 Nrn/ ^ " uneben, UUci „Lrck 8tr. 16. 112 ^ O4I8 o^i-/^^ Vol. 29. No. 4, 8oboo1 Number, ^.pril 1904. 'I'be public lübrar^ anä tbe Public 8cbool. 0: 8. (Ulbert, belpkul? 6: 8. I'ripp. ok Loobir in tbe ^utbor OataloZZ, 1869—1895. pgeuäon^ms. — Noterz a.nä Huerie8. — 8umor8 anä L1unäer8. Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein. — Die Zu sammensetzung des neuen Vorstands und des Schiedsgerichts des Vereins wird im »Amtlichen Teil» der heutigen Nummer bekannt- Personalnachrichten. der bekannten roten Vaedekerschen Reisehandbücher mar der am Anfang des vorigen Jahrhunderts geborene Karl Baedeker, der im Jahre 1827 zu Koblenz eine bescheidene Buchhandlung eröff- nete. In seine Fußstapfen traten dessen drei Söhne Ernst, Karl und Fritz, von denen der letztere nach dem Tode Ernsts und dem Rücktritt Karls der alleinige Besitzer der inzwischen nach Leipzig über gesiedelten Firma: Karl Baedeker wurde. Selbst in der Buchhändler welt dürfte es nicht allgemein bekannt sein, daß ein Hauptmitarbeiter an den Reisehandbüchern, von denen eins bereits in 30. Auflage erschien, Herr Heinrich Ritter ist, der, nachdem er 1866 die Prokura erhalten hatte, 1887 auch als Teilhaber in das Geschäft ausgenommen wurde. Sechzehn Jahre alt. am 1. Mai 1854, trat Ritter, nachdem er das Gymnasium in seiner Vaterstadt Arnsberg in Westfalen bis Oberprima besucht hatte, als Lehrling bei dem alten Baedeker ein, der seine Begabung erkannte und seine große Arbeitskraft zu schätzen wußte. Diese Eigenschaften waren es auch, die nach dem Tode Ernst Baedekers dessen Bruder Karl veranlaßten, den jungen Ritter, der sich einige Zeit in der Welt umgesehen, seine Kenntnisse erweitert und seinen Blick geschärft hatte, in sein Geschäft zurückzurufen, in dem er nunmehr, von Stufe zu Stufe steigend, verblieb. Nur einmal wurde seine Tätigkeit für die Reisehandbücher auf längere Zeit unterbrochen, als er 1870/71. als Landwehroffizier eingezogen, seine Dienste dem Vaterlande weihte. Vor zwei Jahren, am 1. April 1902, konnte Herr Ritter sein 40jähriges Jubiläum als Mitarbeiter im Hause Baedeker feiern, in diesem Jahre, am 1. Mai, begeht er sein 50jähriges Berufsjubiläum. Herr Ritter ist Buchhändler von Kopf bis zur Zehe, ein Buchhändler von altem Schrot und Korn, der aber den Pulsschlag der Zeit fühlt und stetia mit der Zeit fortgeschritten ist, ein Vorbild für alle seine Berufsgenossen. Möge dem Sechsundsechzigjährigen, dessen Wahlspruch »Rast' ich, so rost' ich» lautet, und den auch in der Tat unermüdliche Arbeit jung an Leib und Seele erhalten hat, noch eine ungezählte Anzahl von Jahren in körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische beschicken sein.