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Der dritte Raum »Versailles« zerfällt in zwei Teile: bas Diktat und die Folgen des Diktats. Jedes der Dokumente, der Bilder und der Bücher ist eine lebendige Anklage gegen die Länder, die heute wieder den Krieg gegen Deutschland vom Zaun gebrochen haben. Neben den Zeugnissen der Not, der Unterdrückung erfüllt uns jetzt ein unbändiger Stolz über das Werk des Führers, dem wir es danken, das; Stein um Stein aus dem Versailler Bau heraus gerissen wurde, bis dieses Gebäude einstürzte. Landraub, Abrüstung, das sind nur einige Stichworte, die dem Raum das Gepräge geben. Das Schrifttum zu diesem Abschnitt ist reichhaltig, es geht von der einfachen Broschüre bis zum grundlegenden Werk. Hier wurde der Kampf gegen das Trugbild Versailles begonnen, immer wieder wurde den Lesern hart aber unerbittlich die Mahnung »Los von Versailles« zugerufen. Es begegnen uns Werke von Berber, Brehm, Prof. Grimm, Müller-Brandenburg, Hermann Stcgemann und Wil helm Ziegler. Kämpfe in Oberschlesien, organisierter Landesverrat, Be setzungen, Pläne, deren Namen wir heute auch noch nicht vergessen wollen, sind die »Folgen von Versailles«, Not und Elend für ein grosses stolzes Volk. Neben den grundsätzlichen, wissenschaft lichen und politischen Werken stehen in diesem Zeitraum Werke deut scher Dichter, die dem politischen Kämpfer an die Seite traten. Sie lassen in ihren erschütternden Darstellungen und Deutungen — in Verzweiflung, aber auch den unbrechbaren Siegeswillen deutlich werden. Und dann der Mittelpunkt der Schau: »Los von Ver sailles«! Hier trennt die Ausstellung die Zeit vor der Macht übernahme von den Geschehnissen seit 1933. Zunächst läßt uns der erste Teil erleben, daß der Kampf der Bewegung um Deutschland auch ein Kampf um die Befreiung des Reiches von Versailles war. Zahlreich sind die Dokumente und Bilder, die das verdeutlichen. An erster Stelle steht hier noch einmal vor der Auswahl des Schrifttums des Führers Werk »Mein Kampf«. Die Zeit nach der Machtübernahme: »Der Glaube au den Führer hat im deutschen Volk gesiegt. Seit 1933 ist der Führer Kanzler des deutschen Reiches. Getragen von der einmütigen Kraft des ganzen Volkes, löst der Führer eine Fessel des Versailler Diktates nach der anderen und führt Deutschland zu neuer Freiheit. Er macht die alte deutsche Sehnsucht des großdeutschen Reiches wahr, und erobert seinem Volke die Achtung der Welt zurü ck«. Der Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund, die Rückkehr der Saar, Freiheit der deutschen Ströme, Wiederbesetzung des Nhein- landes, Widerruf der Kriegsschuldlüge, Befreiung der Ostmark, Be freiung des Sudetenlaudes, Errichtung des Protektorats, Rückkehr des Memellandes, Danzigs Befreiung, der Einzug in Warschau. Der Wortlaut der wichtigsten Gesetze des Großdeutschen Reiches ruft in knappen, packenden Worten die Erinnerung zurück. Das Schrifttum dieser Gruppe ist von großer Fülle und Vielseitigkeit. Den Schluß der Ausstellung, deren politische Bedeutung durch die kurzen Einblicke weitgehend erläutert ist, bildet ein Raum »V o m Westfälischen Frieden bis Versailles«. Es sind erst wenige Wochen her, daß unsere Feinde das Wort »Westfälischer Frieden« wieder als Stichwort in den Kampf geworfen haben. Deutschlands Presse und Schrifttum haben die vernichtende Antwort gegeben. Der Schluhraum gibt diese Antwort noch einmal in bild lichen Darstellungen, in Dokumenten und Büchern. Als Mahnung und Verpflichtung aber steht darüber ein Wort des Führers aus »Mein Kampf«: »Haltet das Reich nie für gesichert, wenn es nicht auf Jahr hunderte hinaus jedem Sprossen unseres Volkes sein eigenes Stück Grund und Boden zu geben vermag. Vergeht nie, daß das heiligste Recht auf dieser Welt das Recht auf Erde ist, die man selbst bebauen will, und das heiligste Opfer das Blut, das man für diese Erde vergießt.« elg. „Können ist Pflicht" Fachbuch-Answahlverzeichnis 1940 Das Ncichskuratorium für das deutsche Fachschrifttum legt zur diesjährigen Fachbuchwerbung, die kürzlich einsetzte, ein Fachbuchaus wahlverzeichnis »Können ist Pflicht« vor. Dieses Verzeichnis ist gleichzeitig das erste Heft der Veröffentlichungen des Kuratoriums (Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig. VI, 322 S. NM 0.90). Die Liste unterscheidet sich zunächst äußerlich von ihrer Vorgängerin. Hat man im letzten Jahr das große Format der Zeitschrift »Das deutsche Fachschrifttum« beibehaltcn, so bietet sich das neue Verzeichnis in kleinerem, aber handlicheren Format dar. Dieses Format erlaubt besonders dem Schaffenden, das Verzeichnis mitzutragen und sich gleich beraten zu lassen. So läßt es sich leicht in die Tasche stecken und ist immer zur Hand, auch die Verschickung — etwa durch Buchhandlungen — ist leichter zu bewerkstelligen. Noch ein Unterschied muß hervorgehoben werden, weil er für die die immer ein ungefähres Bild des Inhalts und des Wertes geben. Auch diese Neuerung wird dem Verzeichnis zugutekommen. Erfaßt sind in dem Verzeichnis alle wichtigen Gebiete des Fach schrifttums. Das beigegebene Sachverzeichnis in der Buchstabenfolge gibt rasch einen Überblick über den Inhalt. Zu begrüßen wäre es, wenn kommende Verzeichnisse auch ein alphabetisches Register der einzelnen Bücher enthalten könnten, das würde die Benützung als Nachschlagewerk im Buchhandel erleichtern. Das Auswahlverzeichnis bietet sich uns dar als eine lückenlose Sammlung des jetzt benütz baren Fachschrifttums. elg. Großadmiral Naeder besichtigte fahrbare Frontbuchhandlung Nachdem bereits sieben fahrbare Frontbuchhandlungen am West wall ihren Dienst verrichten, wird nun auch unsere Kriegsmarine in den Genuß dieser vorbildlichen Einrichtung kommen. Den für unsere Bilderdienst der DAF. Befehlsbereich der Kriegsmarine zur Besichtigung vor. Blauen Jungen vorgesehenen Wagen besichtigte am 5. April der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Or. Ii. e. Nae- d e r. Mit sichtlichem Interesse ließ er sich von dem Leiter der Zen trale der Frontbuchhandlungen, Direktor Hesse, ausführlich Be richt erstatten über den vorgesehenen Einsatz dieses Wagens, die Tätigkeit der Frontbuchhändler und über die Zusammensetzung des Sortiments, um dann selbst noch einige Anregungen zu geben. (Völkischer Beobachter) Buchhändlerische Vorlesungen an der Wirt schaftshochschule zu Berlin Im zweiten Trimester 1940 werden die Vorlesungen von Herrn Professor vr. G. Mcnz den Vertrieb behandeln und zwar lalltet das Thema »Das Buch im Verkehr der Völker unter einander«. Es ist zu erwarten, daß dieses Thema jetzt der besonderen Auf merksamkeit sicher sein kann, da einmal der deutsche Buchhändler gegenwärtig kaum Gelegenheit hat, die Verhältnisse im Auslande durch eigene Inaugenscheinnahme kennenzulernen und es zum anderen von Nutzen sein wird, nach siegreicher Beendigung des Krie ges bereits mit den Auslands-Vuchhandels-Verhältnissen vertraut zu sein. Behandelt werden die Buchhandels-Organisationen von Italien, Sowjet-Rußland, den nordischen Staaten, USA., England und Frankreich, wobei insbesondere die Frage des Ladcnpreisschntzes, die Verkehrsgebräuche und die den Leipziger Einrichtungen entsprechen den Verhältnisse erläutert werden, ferner die Organisation des In ternationalen Verleger-Kongresses und der Berner Union. Im Zu sammenhang damit werden auch die deutschen Kulturabkommen in Nr. 86 Svnnabend, den 13. April 1V10 135