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den dis bedeutenden Kriegsereignisse ihren ersten Niederschlag, Flugblätter aller Art dienen der Stärkung der äußeren und inneren Front, warnen vor Gefahren und Spionage und brin gen sachliche Anweisung und Aufklärung auf den verschiedensten Gebieten. Die Schrift- und die meist künstlerisch gestalteten Bild- Plakate sind unentbehrliche Mittel der Propaganda, Von diesen besitzt die Deutsche Bücherei aus den Jahren 1914—1918 rund löOVV, Sie sind teilweise auch katalogisiert und in einem Anhang zu dem speziellen Weltlriegskatalog nachweisbar ge macht, Manche von ihnen wirken noch so aktuell, als wären sic heute entstanden, und sind deshalb in erster Linie unt aus gestellt, Im gegenwärtigen Kriege kommt diesem Material noch erhöhte Bedeutung zu; die Propagandawirkung ist bedeutend gesteigert, wie die zahlreichen Plakate zeigen, die bereits ein gegangen sind. So ist die Deutsche Bücherei bemüht, das Schrifttum des gegenwärtigen großdeutschcn Freiheitskrieges möglich noch voll ständiger zu erfassen wie früher das Schrifttum des Weltkrieges, Sie wird ihr Ziel auch diesmal nur durch allseitige Förderung erreichen. Solche ist ihr bereits in dankenswerter Weise vorn Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda und den einzelnen Reichspropagandaämtern, von den sonst zustän digen amtlichen und militärischen Stellen im Reiche und den Behörden im besetzten Gebiet, von der Partei und ihren Gliede rungen zuteil geworden. Zahlreiche Einsendungen von Organi sationen und aus den verschiedensten Kreisen der Bevölkerung zeugen von dem großen Verständnis für die neue Sammlung, Besonders schwer zu ermitteln sind die oben erwähnten Gclegcn- heitsveröfsentlichungen an der Front und die Schriften lokalen Charakters in der Heimat, da sie meist garnicht in der Öffent lichkeit bekannt werden. Für ihre Erfassung wird in erstem Linie die Mithilfe des deutschen Buchhandels erbeten, wie er solche schon während des Weltkrieges vorbildlich geleistet hat. Damals haben viele Buchhändler im Felde oder in ihren örtlichen Be reichen unermüdlich für die Deutsche Bücherei gesammelt, Ebenso hat es sich während der Jahre 1914—1918 das Börsenblatt an gelegen sein lassen, durch Veröffentlichung von Aufrufen und Berichten aus dem Bereich der Kriegssammlung immer wieder auf die Notwendigkeit ihrer Vervollständigung hinzuwcisen, wie es sich auch jetzt wieder bereitwilligst in den Dienst der Sache stellt. Darüber hinaus wird erneut an alle Volksgenossen, vor allem soweit sie im Heeresdienste stehen, der dringende Appell zur Mitarbeit gerichtet, damit die Deutsche Bücherei künftigen Generationen ein getreues Spiegelbild des großen Abwehr kampfes des deutschen Volkes überliefern kann. „Los von Versailles" Eine Dokumenten-- und Schrifttumsausstellung in Danzig Das Neichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda und die Dienststelle des Beauf tragten des Führers für die Überwachung der ge samten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP., Amt Schrifttumspflege, ver anstalten — beginnend mit dem heutigen Tag — im Altstädtischen Nathans in Danzig eine Dokumenten- und Schrifttumsausstellung »Los von Versailles«. Danzig hat selbst unter dem Druck dieses Schandvertrages gelitten, man hätte deshalb kaum einen ge schichtlich bedeutsameren Ort für diese Ausstellung wählen können, als gerade die Stadt, die am 1. September des vergangenen Jahres ihre Befreiung feiern konnte und für die damit der Spuk des Schand vertrages beendet worden ist. Im Zusammenhang mit der Ausstellung, die als Wander ausstellung gedacht ist und weiteren deutschen Städten zugäng lich gemacht werden soll, finden in Danzig verschiedene Veranstal tungen und Kundgebungen statt, auf die in diesem Nahmen hinzu- welse» ist. Am Sonnabend, dem 13. April, wird Ministerialrat vr. Ziegler vom Neichspropagandaministerium im Danziger Artushos über das Thema »Das Diktat von Versailles« sprechen, vr. Ziegler ist dem deutschen Buchhandel durch seine muti gen Kampfschriften und seine grundsätzlichen Werke zu dem Thema der Veranstaltung bekannt. Aus diesen Gründen verdient die Ver anstaltung besondere Beachtung. Am Vormittag des Sonntag wird Gauleiter Förster die Ausstellung eröffnen, im Nahmen der Er- öffnungskuudgebung werden Ministerialdirigent Haegert, der Leiter der Abteilung Schrifttum im Neichspropagandaministerium, und Neichsamtsleiter Haus Hagemeyer, der Leiter des Amtes Schrifttumspflegc, zu dem Thema der einmaligen und wichtigen Schau das Wort ergreifen. Am Abend des Sonntags findet in Danzig eine Großkund gebung in den Messehallen statt, in deren Mittelpunkt eine Rede des Neichslciters Alfred Rosen bcrg stehen wird. Damit erreichen die Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Ausstellung ihren Höhepunkt. Es steht heute schon fest, das; die Öffentlichkeit dieser Ausstel lung großes Interesse entgcgenbringcn wird. Findet sie doch in einer Zeit und in einem Augenblick statt, in denen der Endkampf um die Beseitigung des Un rechtes von Versailles zu einem glorreichen Sieg der deutschen Waffen geführt wird. Als Leitgedanke steht ein Wort des Führers über dieser Schau: Es lautet: »Ich habe dem deutschen Volke mein heili ges Wort verpfändet, den Versailler Vertrag zu beseitigen und ihn: das natürliche Lebensrecht als große Nation wiederzugeben« (am 6. Oktober 1939). Damit war der Ausstellung ihre Aufgabe gestellt, sie hat Folgen des zu zeigen: »Es führt die Brücke von Versailles zum heutigen Tage. Dieses Diktat von Versailles hat nur Unsegen und Unfrieden über Deutschland, Europa und die Welt gebracht, obwohl es sich nur gegen Deutschland richten sollte. So wird auch jeder künftige Frieden nur dann von Dauer, von Segen und von Glück für die Welt sein, wenn er auch dem Lebensrccht des deutschen Volkes Rechnung trägt, das im Herzen Europas wohnt. Ohne einen Frieden für das deutsche Volk gibt es keinen Frieden für Europa und für die Welt« (Ministerialrat vr. Ziegler im Vorwort zum Ausstellungskatalog). Im Nachstehenden sei kurz über den Aufbau der Ausstellung berichtet: Ein Vorraum, der als Ehrenraum eingerichtet wurde, bildet durch drei Werke und zwar Freiherr vom Steins »Brief wechsel, Denkschriften und Aufzeichnungen«, Bismarcks »Gedan ken und Erinnerungen« und des Führers »Mein Kampf« in der großen Sonderausgabe des Eher-Verlages den würdigen Hinter grund für das gesamte ausgestellte Material. Ein zweiter Raum befaßt sich mit dem »Aufstrebenden Deutschland« der Vorkriegszeit. Englands Handelsneid und Frankreichs Nevanchegefühle führen zur Einkreisungspolitik gegen die Mitte Europas, die den Kontinent bis an den Abgrund der völligen Vernichtung bringt. Friese und Bildtafeln, statistische Darstellungen geben Einblick in diese Zeit und lassen Vergleiche der Arbeit Deutsch lands mit der anderer Länder zu. Das Schrifttum, das in dieser Gruppe zur Ausstellung gelangt, hat die Aufgabe, die politi schen und militärischen Grundlagen dieser Zeit zu deuten und vorzu stellen und einen Einblick in die deutsche Wirtschaft und die deutsche Wirt schaftsführung zu geben. Es begegnen uns die Namen Bcumelburgs, Brandenburgs, Grimms, Marcks', Stiewes, Bohners, Diesels u. a. m. Tie Kolonialpolitik des Bismarckschcn Reiches findet Darstellung in ebenfalls ausgestellten zahlreichen Büchern. Von hier aus führt die Ausstellung weiter zum »Weltkrieg«. Deutschland nimmt den aufgezwungenen Kampf auf, »in seiner- soldatischen Tapferkeit mar noch einmal die ganze Kraft des deut schen Menschen vereinigt gewesen; der Ruhm seiner Waffen drang über die ganze Welt. Seine militärische Ehre blieb un befleckt«. Bilder des Mobilmachungsbefehls 1914, des Führers im Kreise seiner Kriegskameraden, eine Seite aus dem Militärpaß des Führers leiten ein, Zeugnisse des großen Ringens an der Front und in der Heimat folgen. Wieder geben Dokumente und Wandsriese den großen, unerläßlich notwendigen Zusammenhang lind führen zum Schrifttum hin. Die Namen der Dichter und Schriftsteller, die hier Aufnahme gefunden haben, brauchen nicht ermähnt zu werden, sie sind uns heute alle bekannt und geläufig.