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»usn. <2>: H. MSbills Staatssekretär Hanke während seiner Ansprache des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda, vr. Goebbels, überbrachte, würdigte die stolze Vergangenheit des Verlages, dem sein jetziger Mitinhaber schon in den Anfängen des Kampfes um Berlin neben unermüdlicher Parteiarbeit ge dient habe und wünschte dem Verleger und seinen Mitarbeitern und Autoren auch in der Zukunft beste Erfolge. Reichshauptamtsleiter Baur sprach unter Überreichung einer kunstvollen Widmungsadresse des deutschen Buchhandels die Glückwünsche namens des Präsidenten der Reichsschristtums- kammer und des Börsenvereins aus, wobei er mit besonderer Anerkennung hervorhob, daß sich der Verlag schon vor der Machtergreifung in den Dienst der nationalsozialistischen Idee gestellt hat. Für den Berliner Buchhandel gab Verlagsbuch händler Langenscheidt der Hoffnung Ausdruck, daß der Verlag die Tradition der Vergangenheit auch weiterhin mit dem vollen Einsatz für die neue Zeit verbinden möge. Die vorbildlich enge und freundschaftliche Zusammenarbeit mit dem Autoren kreis kam in den Ansprachen des wirtschaftswissenschaftlichen Autors des Verlages, Prof. Gerstner, und des geisteswissen schaftlichen Autors vr. Haupt zum Ausdruck. Wie aus einem Glückwunschschreiben der Industrie- und Handelskammer zu Berlin hervorgeht, hat die Kammer dem Der Leiter des Deutschen Buchhandels W. Baur überreicht Herrn M. Wülfing eine Glückwunschabresse Verlag in Würdigung seiner tatkräftigen Aufbauarbeit die Gol dene Medaille verliehen. — Ein geselliges Beisammensein der zur Feierstunde geladenen Gäste in den Räumen des Hauses der Deutschen Presse schloß sich an. Köln erhielt den ersten Städtischen Fachbuchlesesaal Die Werbung für das deutsche Fachbuch, die in diesem Jahre im Gau Köln-Aachen ihren Höhepunkt in einer Großkundgebung in der großen Montagehalle der Firma Humboldt-Klöckner in Köln- Kalk gesunden hat, in der Ministerialdirektor Prof. Willi Börger zu vielen hundert schaffenden Volksgenossen über die Bedeutung des Fachbuches für unser Volk sprach, fand in diesen Tagen ihre Fort setzung durch die Eröffnung des ersten Fachbuchlesesaalcs Groß- dentschlands, den die Hansestadt Köln in der Schule Georgstraße ein gerichtet hat. Die Hansestadt Köln hat sich mit der Schaffung dieses Fachbuchlesesaales ein bleibendes Verdienst nicht nur um die För derung des Fuchbuchgedankens selbst erworben, sondern auch um die Förderung der Gedanken des Vierjahresplanes, der Leistungssteige rung und der Berufserziehung. Köln ist damit allen andern Städten Großdeutschlands vorausgegangen und kann daher als Vorbild be zeichnet werden. In dem Hellen und geräumigen Lesesaal sind bis jetzt insgesamt etwa 850 Fachbücher für Handwerk, Handel und Gewerbe zusammen gestellt. Außer den großen Lesetischen weist der Raum noch eine Reihe von Vitrinen auf, die als Leihgaben des Stadtarchivs wert volle Dokumente aus der Geschichte des Kölner Handwerks, darunter auch eines der Originale des Verbundbriefes von 1390, enthalten. Zu der kurzen Eröffnungskundgebung hatten sich zahlreiche Ver treter der Behörden, des Handels, des Handwerks und Gewerbes, des Schrifttums und des Bibliothekswesens eingefunden. Im Namen des Oberbürgermeisters hieß Beigeordneter vr. Lud wig die Anwesenden herzlich willkommen, insbesondere den Kultur referenten Ignatz Mörschel vom Neichspropagandaamt Köln-Aachen als Vertreter des Gaupropagandaleiters und Landeskulturwalters Richard Ohling MdR., ferner den Landesleiter für Schrifttum, Her mann Bredehöft und den Direktor der städtischen Volksbüchereien, vr. Reuter. In seiner Ansprache wies vr. Ludwig vor allem auf die Bedeutung der Leistungssteigerung hin, für die gerade das Fachbuch ein besonders wertvolles Mittel darstellt. Jährlich würden 20 000 bis 25 000 neue Bücher auf dem deutschen Büchermarkt erscheinen, aus denen in sorgfältigster Auswahl diejenigen ausgesucht werden müßten, die geeignet seien, an Lehrende und Lernende herangctragen zu werden. Die Stadt Köln habe sich daher entschlossen, einen Fach buchlesesaal einzurichten, den ersten in Großdcutschland, der noch weiter ausgebaut und mit einer Ausleihe verbunden werden soll, vr. Ludwig schloß seine Ausführungen mit einem Appell an die deutschen Gemeinden, sich der Hansestadt Köln a n z u s ch l i e ß e n, um auf diese Weise eine Brücke zu schlagen zwischen den Schaffenden und dem Fachbuch. Direktor vr. Reuter gab dann anschließend seinem Danke Aus druck an alle diejenigen, die an der Einrichtung und Ausgestaltung des Lesesaales Anteil hatten. Er hob die besondere Verpflichtung der Volksbüchereien hervor, das Fachbuch an die schaffenden Menschen heranzubringen. Mit der Erfüllung dieser Aufgabe leisten auch die Volksbüchereien ihren Beitrag zur wirtschaftlichen Sicherung Deutsch lands durch eine fachliche Schulung und Leistungssteigerung der Volksgenossen. Er verwies auf das Wort Gnciscnaus, der einmal ge sagt hat: »Welche unendlichen Kräfte schlummern im Schoße einer Nation ungchoben und ungenutzt«! Zum Schluß erläuterte der Red ner eingehend die Grundsätze, nach denen die Auswahl der Bücher in dem neuen Lesesaal getroffen wurde. Zum Abschluß der Kundgebung sprach der Landesleitcr für Schrifttum, Hermann Bredehöft. Der junge Mensch, so führte er u. a. aus, der zum Fachbuch greife, habe sich bereits den Be ruf erwählt, den er nunmehr mit diesem Fachbuch geistig unter mauern wolle. Er wolle sich weiterbilden und da sein Beruf ihm fortan Lebensinhalt bedeute, so werde er das Fachbuch, das ihm fort helfe, als Freund und Helfer begrüßen. Vor dieser Bedeutung des Nr. 112 Dienstag, den 16. Mat 1S8S 419