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den hohen Stand zu bringen, den es heute einnimmt und daß er in einer Bewegung, die zu einem Welterfolg deutschen Schaffens führte, an vorderster Stelle gestanden hat. Eduard Becker gründete vor fünfzig Jahren in Homburg (Saar) eine Buchhandlung mit Buchbinderei, die in dem eigenen altertümlichen Geschäftshaus heute von seinem Sohn betrieben wird. Aus kleinen Anfängen, mit der Entwicklung Homburgs und seiner kulturellen Einrichtungen Schritt haltend, baute Eduard Becker ein allen Anforderungen gerecht werdendes Sortiment auf. Der Welt krieg, an dem drei Söhne teilnahmen, die Besatzungszeit und die fünf zehnjährige Trennung von Deutschland stellten hohe Anforderungen an die Umsicht und Tatkraft des Inhabers, der sich seiner Ausgabe als Mittler deutschen Kulturgutes im Grenzland jederzeit bewußt war. Nach seiner Rückkehr aus dem Weltkrieg trat der jetzige In haber Joses Becker in das väterliche Geschäft ein, in dem der Gründer auch heute noch unermüdlich mit tätig ist. Die Buch- und Papierhandlung OttoKindler in Guhrau Bez. Breslau, die am 1. Januar fünfzig Jahre besteht, wurde von Paul Schröder gegründet und 1895 von Otto Kindler erworben und von ihm unter eigenem Namen weitergeführt. Im Jahve 1934 über gab er das aufstrebende Sortiment seinem Schwiegersohn Herrn Alfred Kilian, der eine Musikalien- und Musikinstrumenten handlung angliederte. Am 1. Januar besteht die Firma Ferdinand Schönin gh in Osnabrück fünfzig Jahre. Aus kleinen Anfängen hat sich das Unternehmen unter der tatkräftigen und gewissenhaften Leitung des Geschäftsführers Louis Warlimont zu einer bedeutenden Buch», Kunst- und Musikalienhandlung entwickelt, deren Leitung nach seinem Tode im Jahre 1923 sein jüngster Sohn übernahm. Ein neben dem Sortiment bestehender Verlag fördert vor allem das Heimatschrift tum: das seit 1895 unter Leitung von Jean Barme stehende Anti quariat ist weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt. Im Jahre 1929 wurde in Bremen eine Verkaufsstelle eingerichtet. Eg. Wetzel's Buchhandlung in Heiligen st adt wurde vor fünfzig Jahren als Filiale des Dingelstädter Geschäftes gegründet. Nach längeren Wanderjahren ließ sich der Gründer Aloys Wctzcl in Heiligcnstadt nieder und brachte in unermüdlichem Fleiß das Geschäft in die Höhe. 1911 trat Herr Felix Otto als Teil haber ein und llberna'hm die Buchhandlung 1915 als Inhaber. Er konnte den guten Nus, den die Firma stets genossen hat, weiter aus bauen und vertiefen. Die Kiosk A. G. (8oaisH ^non^ms I-s Xiosque) in Bern wurde 1888 von F. Zahn in La Chaux-de-Fonds gegründet, vorüber gehend nach Neuenburg und 1918 nach Bern verlegt. Nach dem Tode des Gründers im Jahre 1919 wurde sie in eine Aktiengesellschaft mit der Firmierung ^.idrairia-Lciition 8. umgewandelt. 1934 erhielt das Unternehmen, das Bahnhofsbuchhandlungen und Zeitungskioske be treibt, die heutige Bezeichnung. Gedenktage im Jahre 1938 Für jeden Schriftsteller und Schriftleiter, aber auch für jeden Buchhändler sind die jetzt zum fünften Male erscheinenden »Gedenk tage« (Fr. W. Pollin: Gedenktage im Jahre 1938. Aschersleben: E. Franke. 80 S. RM 3.—fein wichtiges Hilfsmittel. Die Zusammen stellung ist gegen das vorige Jahr wieder umfangreicher — für manchen vielleicht schon zu umfangreich — und ihre Gliederung über sichtlicher geworden. Der erste Teil enthält in der Hauptsache wieder 25-, 50-, 76-, 100- usw. -jährige Gedenktage aus allen Gebieten der Kunst, Wissen schaft, Technik, Politik usw. Dann die 5-, 10- und 15jährrgen Ge denktage der Partei, Gedenktage führender Männer, die Ereignisse des letzten Weltkriegsjahres und die wichtigsten Gedenktage der deut schen Geschichte und Kulturgeschichte. Der zweite Teil enthält, nach Vierteljahrhunderten geordnet, bis 938 zurück Ereignisse, von denen sich ein Tagesdatum nicht feststellen ließ. Im ganzen enthält das Heft über 2200 Daten. Der Sortimenter, der bestrebt ist. Abwechselung in sein Schau fenster zu bringen, wird bei der Aufstellung seines Werbekalenders aus den »Gedenktagen« manche brauchbare Anregung erhalten. Deutsche Buchwoche im nationalen Spanien Im Börsenblatt vom 21. Dezember hatten wir bereits darauf hingewiesen, daß auch im nationalen Spanien die Woche des Deut schen Buches gefeiert wurde. Sie wurde am 22. Noveml>er in den schönen Räumen der »klobl68 Irlan<i6808« in Salamanca eröffnet. Das amtliche Spanien war durch Militär- und Zivilbehörden ver treten, außerdem mar eine Abordnung der ^alaoxe 68panol3 Pr-i- ckioionalmta z? cks 1o8 ^on8, viele Professoren der Universität Sala manca, etwa 250 Spanier und die ganze deutsche Kolonie erschienen. Der Kulturamtsleitcr der Landesgruppe Spanien der NSDAP, vr. Petersen begrüßte die Erschienenen in deutscher und spanischer Sprache und wies auf die Bedeutung des Buches als Vermittler des gegenseitigen Verstehens zwischen den Völkern und auf die Wirkung der Geisteswissenschasten im deutschen Kulturleben hin. Darauf ergriff der deutsche Schriftsteller vr. Otto Gmelin das Wort, der von der deutsch-spanischen Freundschaft sprach und einige Gedichte von Heinrich Lersch und von Mörike vortrug. Das Hoheitszeichen zwischen den deutschen Fahnen, die Eule, das Symbol des Buches und schöne Plakate gaben dem Saal ein an Deutschland erinnerndes Gepräge. — Daß der Wille fiir das Verständnis deutscher Geistig keit im Wachsen ist, zeigten der gute Besuch der Ausstellung, die vielen Anfragen und die Besprechungen in der ganzen spanischen Presse. Personalnachrichten Nach einundfünfzigjähriger ununterbrochener Tätigkeit bei der Finna Carl Fr. Fleischer in Leipzig tritt der Prokurist Herr Jo hannes Schmidt mit Ablauf des Jahres 1937 in den wohl verdienten Ruhestand. Seine vielen Freunde und Bekannten im Buch handel, in Leipzig, wo er eine bekannte Persönlichkeit ist, und auch draußen, werden sich sicher freuen, zu hören, daß er trotz seines hohen Alters bis zuletzt in gewohnter Weise seinen Dienst versehen hat und nur ungern in den Ruhestand Übertritt. — Wir wünschen ihm von Herzen einen sorglosen Lebensabend. Am 28. Dezember starb im Alter von sechsundsechzig Jahren an einem Herzleiden Herr Alexander Kaufmann, Inhaber von Hans Hackarath's Buchhandlung Nachf. in Dresden. Herr Kauf mann, ein Sohn des früheren Inhabers von G. A. Kaufmanns Buch handlung in Dresden, hatte nach gründlicher Ausbildung bei ange sehenen Firmen in Leipzig, Kassel, Hannover und im Ausland im Jahre 1900 Hans Hackarath's Buchhandlung übernommen, die im Juli dieses Jahres ihr fünfzigjähriges Bestehen feiern konnte. In zielbewußter Arbeit hat er seine Buchhandlung zu einem Fachsorti- ment für Tiermedizin, Rechtswissenschaft und Schulbücher ausgebaut, bis die Verlegung der Tierärztlichen Hochschule nach Leipzig im Jahre 1923 ihn zwang, die bis dahin bevorzugt gepflegte veterinärmedi zinische Abteilung auszugeben. Mit doppeltem Eifer und rastloser Energie forderte er seitdem die beiden anderen Spezialgebiete, auf denen es ihm gelang, seine Firma zu einer der ungesehensten Dresdens zu entwickeln. Der Verstorbene war durch seine Tätigkeit im Vor stand des Vereins Dresdner Buchhändler sowie als langjähriges Vorstandsmitglied des Verbandes Sächsischer Buchhändler und als sein ehemaliger Schatzmeister weiten Kreisen des sächsischen Buch handels bekannt und befreundet. Aber auch im gesamten Buchhandel wußte man seine Person und seine Arbeitskraft zu schätzen, seitdem er sich dem Börsenverein als Mitglied des Ncchnungsausschusses zur Verfügung gestellt hatte. — Alle, die ihn kannten, werden ihm ein treues Gedenken bewahren. Am 20. Dezember starb Herr R i ch a r d L i t o l f f, der Inhaber von Henry Litolfss Verlag in Braun schweig, im Alter von neunundsechzig Jahren. Er stand seit 1912, seit dem Tode seines Vaters Theodor Litolff, des Schöpfers der weltbekannten »Collection Litolff«, an der Spitze des über hundert Jahre alten Musikverlages, den er durch alle Schwierigkeiten der Kriegs- und Nachkriegszeit hindurchbrachte und in neuerer Zeit neben der Betreuung des über lieferten Musikgutes wieder stärker einsetzte für die Förderung der Komponisten der Gegenwart und vor allem auch für die Verbreitung der Schul- und Hausmusik. Walter Hersurth. Leipzig. — Vermag: Verlag des Bör?envere«nS der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Snsc^ri?t der Schriftlettung und Erve- dttion: Leipzig 6 1, Gerichtsweg 28. Postschlteßfach 274/78. — Druck: Ernst H edrtch Nachf., Leipzig 6 1. Hospitalstraße 11a—1L. — DA. 8080/XI. Davon S418 durchschnittlich mit Angebotene und Gesuchte Bücher. — Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gllltigl 1032 Nr. 803 Freitag, den 81. Dezember 1987