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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 275 (R.137) Leipzig, Sonnabend den 27. November 1937 1V4.Jahrgang Nerussivettkamps aller schaffenden Deutschen 1938! Ausruf an den Deutschen Buchhandel! Im vergangenen Jahre ist an dieser Stelle der Buchhandel zur tatkräftigen Beteiligung am Berufswettkampf igzy mit dem Hinweis aufgerufen worden, daß die Prüfung des Nachwuchses auf sein Können, seine Leistungen und seine Einsatzbereitschaft für den Nationalsozialismus dazu beitrage, die gewaltigen Aufgaben lösen zu helfen, die durch den Führer mit der Verkün dung des Vierjahresplanes gestellt worden sind. Dem Aufruf leisteten nahezu aller für den Berufswettkampf in Frage kommenden Teilnehmer Folge; mehrere gingen als Sieger und Siegerinnen aus den jeweiligen Orts- und Gauwcttkämpfen hervor. Auch Heuer werden zur Beteiligung an diesem Wettkampf alle buchhändlerischen Lehrlinge und Angestellten aufgerufen, die im Besitz des Berufsausweises der Reichsschrifttumskammer sind, und es wird vor allem von den buchhändlerischen Lehr lingen erwartet, daß sie am Berufswettkampf aller schaffenden Deutschen ryz8 teilnehmen! Durch Einsatz ihrer besten Kräfte in diesem Wettkampf leisten die buchhändlerischen Angestellten und Lehrlinge praktische Arbeit zur Bewältigung des Vierjahres planes, der sich zu einem vollen Erfolg für unser gesamtes Volk und nicht zuletzt für den Buchhandel auswirken möge. Leipzig, den 25. November iyz7 Reichsschrifttumskammer, Gruppe Buchhandel J.A.: Thulke Grundsätzliche Bemerkungen zum Berufswettkampf aller schaffenden Deutschen 1938 für die Betriebsführer und ihre Gefolgschaftsmitglieder Leistungbesitzt. JmWettkampsabersetztsichnur Wie im Jahre 1937, so beteiligt sich auch im kommenden Jahre die Gruppe Buchhandel am Berufswettkampf, der in Zu sammenarbeit mit der Reichsjugendführung und der Deutschen Arbeitsfront durchgeführt wird. Die am Berufswettkampf teil nehmenden Buchhändler erfahren wiederum Näheres über den Wettkampf durch die Orts- und Gaufachschastsberater der Fach schaft der Angestellten oder aber durch die Gruppenwettkampf- leiter der örtlichen und Gaubetriebsgemeinfchasten Handel der Deutschen Arbeitsfront, Jugendabteilung. Wie der Name Berufswettkampf aller schaffenden Deutschen bereits sagt, wird der Wettkampf 1938 auf alle Schaffenden aus gedehnt, d. h. er ist nicht nur für die Jugendlichen bestimmt, son dern es sollen in ihm auch diejenigen ihre Kräfte messen, die be reits sechs und mehr Berufsjahre hinter sich haben. Der Be rufswettkampf aller schaffenden Deutschen wird die lebendigen Arbeitskräfte der Nation wecken und -entfalten! Es ist kein Ge heimnis, daß bereits in den verschiedenen Berufsgebieten, so auch im Buchhandel, ein Nachwuchsmangel fest- zustellen ist! Die Geburtenabnahme vor Beginn der nationalsozialistischen Staatsführung ist unabänderlich. Seit 1937 macht sie sich im deutschen Wirtschaftsleben von Jahr zu Jahr mehr bemerkbar. In kürzester Zeit werden die Betriebe einen Wettlauf um den Nachwuchs veranstalten. Sie werden ihm aber auch Möglichkeiten der Ausbildung bieten müssen, die eine restlose Entfaltung seiner Fähig keiten und Anlagen gewährleisten. Was zahlenmäßig am Nach wuchs fehlt, muß durch Leistung ersetzt werden. Das Brachliegen entwicklungsfähiger Kräfte sowie eine Vernachlässigung vor handener Anlagen ist ein Verbrechen an der deutschen Zukunft. Der Berufsweg des einzelnen bietet nicht ausreichend Gewähr, daß tatsächlich der Tüchtigste an die Spitze kommt, daß der rechte Mann den rechten Platz einnimmt. Um diesen Gefahren zu be gegnen, ist der Berufswettkampf eingeführt worden. Ain Wettkampf aller schaffenden Deutschen nimmt nur derjenige teil, der den Willen zur der Tüchtig st e durch. Der Berufswettkampf aller schaffenden Deutschen ist von überkommenen Rangordnungen, Prüfungen und Erziehungs methoden unabhängig. Es soll auf den Ergebnissen des Wett kampfes aufbauend ein neues System der Begabtenförderung ent wickelt werden. Die Sieger in den Orts- und Gauwettkämpfen sowie in den Rcichskämpsen werden vor der ganzen Nation hervorgehoben und öffentlich geehrt werden. Durch sie ist eine Leistung vollbracht worden, die sich nicht auf das Herkommen nach Vermögen grün det, sondern allein ihr persönliches Verdienst ist, das durch unermüdlichen Fleiß und durch die Hingabe an die Gemeinschaft erreicht wurde. Organisatorisches Von der Gauwaltung der DAF. werden dis Wettkampforte festgesetzt. Für jeden Wettkampfort wird ein Gesamtwettkampfleiter berufen, der der Kreisobmann bzw. der Ortsobmann der DAF. ist. Die Durchführung des Berufswettkampses der deutschen Ju gendlichen liegt nach wie vor in Händen der Jugendabteilung der jeweiligen DAF.-Dienststelle. Durch diese wird auch die praktische Verbindung zu der Hitler-Jugend ausrechterhalten. Durch die Jugend-Abteilung der DAF. erfolgt in Zusammenarbeit mit der Hitler-Jugend die Aktivierung der gesamten Jugend für den Be rufswettkampf. Das Arbeitsinstrument für den Berufswettkampf aller schaffenden Deutschen sind die jeweiligen Wettkampfleitun gen der Reichsbetriebsgemeinschaften. In den Gauen, Kreisen und Orten werden sinngemäß gleiche Wettkampfleitungen gebildet. Notwendig ist, daß in diesen Wettkampfleitungen die Berater der Fachschaft der Angestellten bzw. dieMitgliederderbuchhändlerischenPrü- fungsausschüsse vertreten sind. Für die einzelnen Wettkampfleitungen werden Wettkampfleiter ernannt. Die Fest legung der Wettkampforte'und Wettkampfgruppen erfolgt aus- 94«