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Kleine Mitteilungen Freizeit 1940 des Kreisvereins der Rheinisch-Westfälischen Buch händler. — Vom 7. bis 14. September 1930 findet unter Leitung von Herrn Erich Haake, Essen, auf der Jugendburg Freus burg bei Kirchen an der Sieg eine Freizeit unseres Kreisvereins statt. Sonntag: Anreisetag, 19 Uhr Eröffnung der Freizeit. Montag: Organisation der Werbung im Sortiment, Otto Ernst Wülfing, Düsseldorf. Dienstag: Schriftliche Werbearbeit des Sortiments (Drucksachen, Werbebriefe, Kataloge usw.), Otto Ernst Wülfing, Düsseldorf. Mittwoch: Ergebnis des Wettbewerbs »Wie werbe ich für ein be stimmtes Buch, einen Autor, eine Buchreihe oder einen Ver lag« und Aussprache darüber, Erich Haake, Essen. Donnerstag: Wie unterstützt der Bibliothekar die Werbung für das Buch? Bibliotheksdirektor vr. Sulz, Essen. Kritik über die Werbung des Buchhandels vom Standpunkt des gebildeten Privatkunden. Bibliotheksdirektor vr. Sulz, Essen und Direktor Karl Tidten, Essen. Freitag: Dienst am Kunden (Verkehr im Laden). Hans Ferdinand Schulz, Bonn. Sonnabend: 1. Werbung für das Buch durch den Verlag. Gustav Kiepenheuer, Berlin. — 2. Reibungsflächcn zwischen der Werbung des Verlegers und der Werbung des Sortimenters. Hans Bott, Berlin. Sonntag: Abreisetag. An der Freizeit wird als Gast Herr Karl Tidten, Direktor der Sprachabteilung der Folkwangschulen in Essen, teil nehmen. Er hat freundlicherweise zugesichert, einen »Jslandabend« zu veranstalten, an dem er ausgewählte Stücke aus der Thule- Sammlung sprechen wird. Ferner wird Herr Direktor Tidten an einem der Abende über »Sprechtechnik im Allgemeinen« sprechen. Die Freizeit soll auch in diesem Jahre wieder eine Arbeits gemeinschaft werden, in der Referat und freie Aussprache abwech seln. Aber neben dem Geiste soll auch der Körper zu seinem Rechte kommen. Aus diesem Grunde wollen wir unsere Arbeit mit gym nastischen Übungen am frühen Morgen beginnen und gegen Abend gymnastische Spiele machen. Die Leitung der gymnastischen Übun gen und Spiele haben wir Herrn eanck. Ml. Schmidhüs, Bonn, übertragen. Die Teilnehmergebühr, in der die Kosten für Nachtlager und volle Verpflegung eingeschlossen sind, beträgt Mk. 20.—. An meldungen von Jungbuchhändlern sind an Herrn Erich Haake, Essen, Viehoferstraße 16 (Buchhandlung Otto Schmemann) zu richten. Ausstellungen. — Im Einvernehmen mit der Leitung des Internationalen Amerikanisten-Kongresses veranstaltet die Buch handlung L. Friederichsen L Co., Hamburg, im Museum für Völkerkunde eine Ausstellung des zur Zeit im Buchhandel lieferbaren deutschen Schrifttums über Amerika, insbesondere auf dem Gebiete der Geographie, Ethnologie, Archäologie und Linguistik. Im Anschluß daran werden auch wichtige Werke über allgemeine Völkerkunde ausgestellt. Die betreffenden Verleger sind durch direktes Rundschreiben zur Beteiligung aufgefordert. Die Firma Kurt Saucke L Co. wird aus gleichem Anlaß in einer Bücherausstellung die Forschungen der modernen Psycho logie über das Seelenleben der Primitiven vorführen. * Für die diesjährige pvmmcrsche Provinziollch^erversammlung (8.—10. Oktober) ist die N a t s b u ch h a n d l u n g L. Bamberg in Greifswald mit der Ausstellung pädagogischer Literatur be traut worden. Zur Verfügung stehen dafür die Klassenzimmer einer Schule. Als Hauptausstellungsgebiete kommen in Frage: Unterrichts- und Erziehungsprobleme der Gegenwart (Einheits schule, Arbeitsschule, Sozialpädagogik'. Psychologie, Milieuforschung, Psychoanalyse: Erlebnis- und Arbeitsunterricht: Sonderschulmesen, Hilfsschule, Versuchsschule: Radio, Film, Photographie und Musik in der Schule). Lehrerbildung und -fortbildung (modernste Lite ratur über einzelne Unterrichtsfächer: Methodisches und Grundsätz liches: Arbeitsbücher für Lehrer und Schüler). — Durch Vorträge und Referate treten Fragen über »Weltanschauung — Erziehung — Schule«, »Volks- und Berufsschule« sowie über »Lehrerbildung und -fortbildung« in den Vordergrund. Eine Nietzsche-Ausstellung von besonderem Reiz veranstaltet gegenwärtig die Buchhandlung Ernst Schnelle in Bad P y r- m o n t. Den wichtigsten Teil bildet die große Sammlung von Büchern über und von Nietzsche, von alten Zeitungen, Zeitschriften, Bildern, Briefen und Photographien, die dem in Bad Pyrmont lebenden Maler Hermann Schott gehört, der sich schon seit fünfzig Jahren eingehend mit dem Menschen Nietzsche und seinen Werken beschäftigt. Die Lokalpresse weist ausführlich auf die Ausstellung und die jetzt erschienenen billigen Ausgaben der Werke Nietzsches hin. Frankreichs Außenhandel an Druckerzeugnissen 1929 (unter be sonderer Berücksichtigung Deutschlands). — Nach den jetzt vorlie genden statistischen Angaben fiir das vergangene Jahr wurden an Druckerzeugnissen »intellektueller« Art (das sind: Bücher, Zeitun gen, Zeitschriften, Karten und Musikalien; für die Driukerzeugnisse »kommerzieller« Art, das sind: Alben, Bilder, Etiketten, Post karten usw. wird eine besondere Statistik geführt) dem Gewichte nach 47 610 62 importiert, gegen 41899 62 im Vorjahre: von dieser Zunahme um 5 711 62 entfallen 2 646 62 mehr auf England, 907 62 mehr auf die Schweiz uud 865 62 mehr auf Deutsch land. Die Einfuhr von Büchern in französischer Sprache aus Deutschland ging von 275 62 auf 238 62 zurück. Die Einfuhr von Büchern in nichtfranzösischer oder toter Sprache aus Deutschland stieg von 1 742 (I2 auf 2 545 62, also um 803 62. Die Einfuhr von Zeitungen und Zeitschriften aus Deutschland stieg von 6 958 62 auf 7 046 62, also um 88 (I2. Die Einfuhr von deutschen Musi kalien dagegen fiel etwas, von 296 62 auf 293 62. Frankreichs Ausfuhr für die Gegenstände gleicher Art belief sich dem Gewichte nach auf 119 982 62 gegenüber 102 894 62 im Jahre 1928. Hiervon entfielen 55 668 62 auf Belgien-Luxemburg usw. und 5 315 62 auf Deutschland, gegenüber 6 076 62 im Jahre 1928: es ist also eine Abnahme der französischen Ausfuhr nach Deutschland in der Höhe von 761 62 zu verzeichnen. Der Export von französischen Büchern in französischer Sprache belief sich auf 41525 62 gegenüber 38 678 62 im vorhergehenden Jahre, was eine Zunahme von 2 847 62 bedeutet; was den Export solcher Bücher nach Deutschland angeht, so siel er von 1026 62 auf 748 62 im ver gangenen Jahre, also sehr beträchtlich. Die Ausfuhr von franzö sischen Büchern in nichtfranzösischer oder toter Sprache fiel von 6 128 62 im Jahre 1928 auf 6 093 62 im vergangenen Jahre; die hierbei aus Deutschland entfallende Ausfuhr stieg von 221 62 auf 290 62. Die französische Ausfuhr von Zeitungen und Zeitschriften im Jahre 1929 belief sich auf 70 627 62 gegenüber 55 896 62 im Vorjahre: nach Deutschland wurden 4133 62 Zeitungen und Zeit schriften exportiert gegenüber 4 430 62 im Jahre 1928. Was schließlich die Musikalicn angcht, so belief sich die französische Aus fuhr auf 1 236 62 gegenüber 1648 62 im Vorjahre, so daß hier also ein erheblicher Rückgang zu verzeichnen ist, sehr stark ist der Rückgang dieser Ausfuhr nach Deutschland, sie fiel von 391 62 auf 144 62. Nach einem offiziellen Bericht soll sich das durchschnittliche Ge wicht der exportierten Bücher auf rund 250 Gramm für den Band belaufen, was bedeuten würde, daß Frankreich im vergangenen Jahre mehr als 16 Millionen Bücher in französischer Sprache exportiert hat. Frankreichs Gesamthandelsbilanz an Druckerzeug nissen »intellektueller« Natur ist also wieder sehr aktiv, importiert wurden 47 610 62, ausgeführt dagegen 119 982 62. In welchem Maße dieser Außenhandel auch dem Werte nach aktiv ist, kann nicht angegeben werden, da hier die Angaben anscheinend fehlen. Immerhin darf darauf hingewiesen werden, daß das französische Druckerzeugnis meist weit billiger sein dürfte als das importierte nicht-französische. ue. Ein Preisausschreiben zur Ermittelung von Druckfehlern ver anstalteten die »Mündencr Nachrichten« in Hann.-Münden. Für den betreffenden Monat wies, wie der Verlag mitteilt, ein Herr Sittig 188 wirkliche Druckfehler nach. Er schreibt dazu: Ich weiß wohl, weder Sie noch ich, ja niemand, werden dieses Unkraut im Garten Ihrer Zeitung ganz ausrotten, wohl aber vermindern wol len wir es. Viele Fehler fand ich im Roman, im Schöffengericht, im heimatlichen, weniger Fehler im politischen Deile. Der Eisen bahnsekretär a. D. Ludwig Schräder fand als Zweiter 182 Druck fehler, ein Dritter 169. Der Verlag erklärt, die Korrektheit des Satzes sei sehr beeinflußt worden durch den in Matern bezogenen Roman, der voll Druckfehler ist, an denen der Verlag aus tech nischen Gründen nichts ändern konnte. Der übrige Lesestoff sei stets von zwei Korrektoren gelesen worden: wenn trotzdem die Druckfehler noch verhältnismäßig oft vorkämen, so ersehe man daran, welch großer Feind des Zeitungswesens der Druckfehler teufel sei. (Papier-Zeitung.)