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U 256. 3. November 1905. Nichtamtlicher Teil. 10061 klon-Rourrit L OLs. io kLris. k'rsbel, 1« prseurseur. 16". 3 kr. 50 o. >Vitt6, ^ebLQ Oe, <juin?6 s-os ä'bigtoire 1866—1881 6's.pres lee ^ Lousssau io karis Lpe^er, 3., 1a coustitutioo ^'uriäiciue äe l'swpire eoloois.1 bri- tLooi^us. 8". 6 kr. Sokloiolisr k'rsrss in ksris. ! Näselet, les plaotes ä'Lurope. 8". 9 kr. Verein der österreichisch-ungarischen Suchhändler. Auszug aus dem Protokoll der Sitzung des Ausschusses des Vereins vom 11. Oktober 1905, 11 Uhr vormittags. Vorsitzender: Herr A. Köhler. Anwesend die Herren: Denticke, Friese, v- Holder, Mayer, Mohr, Müller, Robitschek, Schönfeld, Tachauer und Trömel. Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, begrüßt die An wesenden und erstattet den nachfolgenden Bericht: Hochgeehrte Herren! Wieder hat der unerbittliche Tod schmerzliche Lücken in unsre Reihen gerissen. Mehrere, die unfern Kreisen angehörten, sind dahingegangen, darunter auch solche, die in frühern Jahren hier in unsrer Mitte geweilt und mit uns bemüht waren, die Interessen unscrs Standes zu wahren. Valentin A. Heck, der vom Jahre 1897 bis zum Jahre 1804 Mitglied des Ausschusses unsers Vereins gewesen und im Jahre 1897 als Sektions obmann für Niederösterreich fungierte, ist am 22. September 1905 nach schwerem Leiden verstorben, und wenige Tage später trauerten wir an der Bahre Viktor Schurichs, der ebenfalls unserm Ausschüsse in frühem Jahren (von 1890 bis 1898) angehört hat. Sie alle haben die Verstorbenen genau gekannt und wissen daher, was wir au ihnen ver loren haben. Aber auch zwei uns etwas weiterstehende Kollegen sind seit unsrer letzten Sitzung am 27. Juni 1905 dahingegangen. Wir betrauern den Tod I. L. Pollaks und den des kaiserlichen Rats Josef Palliardi, ehemaligen k. u. k. Hofbuchhändlers und öffentlichen Gesellschafters der Firma Karl Winiker in Brünn. Wir werden den Dahin- gegangencn ein treues Andenken bewahren und haben nicht ermangelt, ihren Angehörigen unsre Teilnahme zum Ausdruck zu bringen. Lassen Sic uns zum Zeichen unsrer Trauer uns von den Sitzen erheben. (Geschieht.) Seit der letzten Sitzung sind im ganzen 130 Gcschäfts- stücke zur Erledigung gekommen. Mit großer Freude haben wir die Wiederwahl des Herrn Richard Karafiat zum Obmann des Vereins der mährisch- schlesischen Buchhändler zur Kenntnis genommen. Mit Rücksicht auf die großen Verdienste, die er sich um die Vereinigung er worben hat, sind wir überzeugt, daß der Verein niemand Ge eignetem als ihn an seine Spitze hätte berufen können. Ihrem Beschlüsse gemäß haben wir die in der letzten Sitzung beschlossene Resolution, betreffend die Verlegung der Ostermesse, dem Börsenverein, dem Vereinsausschuß und dem Verbände der Orts- und Kreisvercine mitgeteilt Auf Wunsch der Geschäftsstelle des Börsenvereins haben wir dieser Resolution später noch eine Begründung hinzugefügt, die in ihren wichtigsten Teilen folgendermaßen lautet: Dieselben llbclstände, die jetzt bezüglich der Novitäten des Quartals Oktober—Dezember bestehen, würden sür das Quartal Januar—März eintreten, und zwar in verstärktem Maße, da dann zwischen dem Schlüsse des Rechnungsjahres und der Messe immer nur ein Zeitraum von 2>/, Monaten läge, während dieser Zeitraum jetzt 3'/^ bis Monate beträgt. Die Zeit von 2stz Monaten ist zur Erledigung der Ostermeßarbeiten nicht hinreichend. Börsenblatt sür den deutschen Buchhandel. 72. Jahrgang. Sehr viele Kunden remittieren erst, sobald sie die Jahres rechnung erhalten haben; es müßte also auch im Kundenverkehr das Rechnungsjahr verlegt werden. Behörden und Bibliotheken, deren Etatjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember läuft, würden eine so willkürliche Maßregel schwerlich akzeptieren. Beim Verleger würden die Remittenden so spät einlausen, daß die Inventur erst im Herbst gemacht werden könnte; da- durch verzögern sich zahlreiche andre Arbeiten, so vor allem die Abrechnung mit den Autoren von Kommissionsartikeln rc. Auch die Geschäftsbilanz könnte in Zukunft nicht mehr zum 1. Januar vorgenommen werden. Mit Vergnügen können wir konstatieren, daß die Schul bücherzeit dieses Jahr vorübergegangen ist, ohne daß viel über die Nichteinhaltung unsrer Verkaufsbestimmungen geklagt worden wäre. Ein einziger Fall von Verletzung unsrer Be stimmungen wurde uns in dieser Zeit zur Anzeige gebracht, den wir sofort energisch verfolgt haben. Obwohl die zur Rechenschaft gezogene Firma beteuerte, daß es sich nur um ein unstatt haftes Vorgehen eines unerfahrenen Gehilfen gehandelt habe, mußte sic uns doch entsprechende Garantie bieten, daß in ihrem Geschäft künftig die Ladenpreise streng eingehalten äverden würden. Dieser Fall gibt mir neuerlich Gelegenheit, alle unsre Kollegen dringend zu bitten, ihrem Personal nachhaltig ein- zuschärsen, daß die strenge Einhaltung der Ladenpreise der oberste Grundsatz unserer Usancen ist. Ein andrer Fall ist uns Anfang des Sommers zur Anzeige gebracht worden. Aus der »Buchhändler - Correspondenz- haben Sie ferner die gegen die Firma Wiener Verlag (Fritz Freund) in Wien erhobene Beschwerde ersehen und die Art, wie sich jener Fall aufgeklärt hat. Es ist wohl noch nie dagewcsen, daß der Autor hinter dem Rücken seines Kommissionsverlegers mit Benutzung von dessen Firma dem Publikum einen Rabatt angeboren hätte. Zwei Klagen betrafen Musikalien händler. In dem einen Fall handelte es sich um eine Buda- pester Firma, von der wir unsere Mitglieder in Kenntnis setzen mußten, daß sie von den Budapester Kollegen gesperrt worden sei, im andern um eine Prager Firma. Die Buda pester Firma ist inzwischen Mitglied unsers Vereins ge worden und hat uns entsprechende Garantien gegeben, künftighin ihre Verpflichtung genau einzuhalten. Dagegen sahen wir uns bemüßigt, das Gesuch einer Anzahl Prager Firmen, beim Verein deutscher Musikalienhändler gegen jene Prager Firma energisch einzuschreiten, nachhaltig zu unter stützen. Auf Anfrage des Börsenvereins haben wir unsere Zu stimmung gegeben, daß einer Firma, die im Jahre 1898 in Leipzig eine Kaution hinterlegt hatte, die Kaution zurück gestellt werde, da die Firma jetzt verkauft und gegen sie auch keinerlei Klage mehr vorgebracht worden ist Zwei Ausstellungskomitees haben sich in Wien konsti tuiert. Das eine plant eine internationale Ausstellung für Armes und Marine im Jahre 1908 in Wien, das andere, vom Orientverein berufen, eine Ausstellung in Sofia. Beide Komitees haben uns ersucht, Delegierte zu entsenden. Ihr Vorstand hat in dem ersten Fall die Herren Kammerrat Wilhelm Müller und Heinrich Tachauer, im andern unfern Konsulenten Herrn Karl Junker mit dieser Funktion betraut. 1328