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Börsenblatt für den Eigentum des Börsenvercms der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Erscheint täglich außer Sonn- und Festtags und wird nur an Buchhändler abgegeben. Jahrespreis für Mitglieder des Börsenvereins ein Exemplar 10 weitere Exemplare zum eigenen Gebrauch je 15 für Nichtmilglieder 20 >6, bei Zusendung unter Kreuzband (außer dem Porto) 5 mehr. Beilagen werden nicht angenommen. Beiderseitiger Erfüllungsort ist Leipzig. Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile oder deren Raum 30Pfg.; Mitglieder des Börseuvereins zahlen für eigene Anzeigen 10 Pfg., ebenso Gehilfen für Stellengesuche. Die ganze Seite umfaßt 252 dreigespaltene Petitzellen. Die Titel in den Bücherangeboten und Büchergesuchen werden aus Borgis gesetzt, aber nach Petit berechnet. Rabatt wird nicht gewährt. Nr. 261. Leipzig, Donnerstag, den 9. November 1911. 78. Jahrgang. Amtlicher Teil. Deutscher Verlegervcrein. Erklärung. Durch den am 1. Januar 1912 in Krast tretenden Lohntarif werden die Löhne der Buchdrucker-Gehilfen um etwa 10»/, erhöht; die Arbeitszeit wird gleichzeitig um wöchentlich eine halbe Stunde verkürzt, und die Neuregelung der Lokalzuschläge bedeutet für sehr viele Orte eine weitere Lohnerhöhung um 2'/z"/,. Bei geschlossenem und ent schlossenem Auftreten der Arbeitgeber wäre die Belastung der Druckmdustrie sicher weniger schwer ausgefallen. Schreibt doch der »Korrespondent«, das Organ der Gehilfenschaft, in seiner Nummer vom 14. Oktober 1911- »Wir glauben, es sind unter dem erfahrenen Teile der Kollegenschaft nicht ge rade wenige gewesen, die eine abermalige Erhöhung um 10 Prozent nicht erwartet hätten.« Die Buchdruckereien beabsichtigen, an ihre Austraggeber heranzutreten und sie »zur Zugestehung der notwendigen Preiserhöhung zu veranlassen- (Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 1911, Nr. 84). Demgegenüber machen der Bor stand des Deutschen Verlegervcreins und die Druckpreistarif- Kommission des Verbandes der Fachpresse Deutschlands E. V. daraus aufmerksam, daß die Lohnerhöhung keinesfalls eine Erhöhung der Druckereipreise im gleichen Verhältnis nach sich ziehen darf. Einmal sind in diesen Preisen Faktoren enthalten, die von der Lohnerhöhung gar nicht berührt werden, denn die Setzer- und Druckerlöhne stellen nur einen Bruchteil des Gesamtpreises dar. Dann aber ist zu berücksichtigen, daß die Revision des Tarifs — wohl nicht zum wenigsten infolge der Mahnungen des Deutschen Verlegervereins, den technischen Fortschritt nicht grundsätzlich zu hemmen — den Arbeitgebern auch zahlreiche Er leichterungen und wertvolle Zugeständnisse gebracht hat, die ihnen insbesondere eine weitergehende Ausnutzung der Setzmaschinen und der technischen Neuerungen an den Druckpressen gewährleisten. Der Vorstand des Deutschen Berlegervereins und die Druckpreistarif-Kommission des Verbandes der Fachpresse Deutschlands E. V. sind daher der Ansicht, daß unter Be rücksichtigung dieser Umstände in gewissen Fällen eine Er höhung der Preise gegenüber den Auftraggebern ganz ver mieden werden kann, und sie halten es im übrigen für billig, daß die Druckereibesitzer, die den neuen Tarif bewilligt haben, ihrerseits nicht die gesamte Belastung auf ihre Auf traggeber abwälzen, sondern, wie vor kurzem die Buch bindereien, selber einen guten Teil davon auf sich nehmen und dafür durch Ausnützung technischer Fortschritte und durch die ermöglichte bessere Kontrolle der Arbeitsleistungen die Mehrkosten einzubringen suchen. Wir empfehlen daher unfern Mitgliedern, in der Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. Bewilligung von Preiserhöhungen, die anläßlich des neuen Tarifes gefordert weiden, zurückhaltend zu sein, niemals eine summarische Preiserhöhung zu bewilligen und, wenn eine Erhöhung nicht zu vermeiden ist, eine Verständigung nur auf einer mittleren Linie herbei zuführen. Eine Einschränkung der nicht unbedingt nötigen Produktion und die Ausnützung der Konkurrenz der Druckereien wird dabei nützlich sein. Der Vorstand des Deutschen Verlegervereins und die Druckpreistarif-Kommission des Verbandes der Fachpresse Deutschlands E. V. erwarten ferner, daß bei der erneuten Revision des Buchdruck Preistarifs den oben ausgesprochenen Grundsätzen Rechnung getragen werden wird und daß der Preistarif zwar als »Grundlage« für Berechnungen gelten mag. daß aber »Abweichungen davon als gerechtfertigt an erkannt werden, wenn sie durch die besondere Lagerung des Falles begründet sind- (Vorbemerkung zum Entwurf des Preistarifs 1911). Die Auskunftsstelle für Druckpreise (Leipzig. Gutenberg straße 7) gibt über die einschlägigen Fragen jede gewünschte Auskunft. Der Vorstand des Deutschen Verlegervereius: Arthur Meiner. Artur Seemann, vr. Georg Paetel. vr. Wilhelm Ruprecht. Paul Schumann. Rudolf Hofmann. Der verband der Fachpresse Deutschlands L. v. vruckpreistaristommisston: Eduard Cramer. Fritz Gersbach. Erschienene Nettigkeiten -es deutschen Luchhandels. (Mitgeteilt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung.) ° — die Firma des Einsenders ist dem Titel nicht aufgedruckt, f vor dem Preise — nur mit Angabe eines Nettopreises eingeschickt, b — das Werk wird nur bar gegeben. n vor dem Einbandspreis — der Einband wird nicht oder nur ver kürzt rabattiert, oder der Rabattsatz vom Verleger nicht mitgeteilt. Bei den mit n.n. u. n.n.n. bezeichneten Preisen ist eine Gebühr für die Besorgung berechtigt. Preise in Mark und Pfennigen. Ernst Ackermann, «rosth. Hofbuchh. in Konstanz. Schirmer, Pfr. I). Wilh.i Behüt dich Gott! Betrachtungen f. alle Tage des Jahres. 2. Aufl. (36S S.) kl. 8". l'N.) geb. in Leinw. 3. — C. Appelhans «L Comp. «. m. b. H. in Brannschweig. Frick. Adf.: Das Volksschulwesen des Herzogt. Braunschweig. Nach den besteh. Gesetzen u. Verordngn. kurz zusammengefaßt u. dargestellt. 2. Aufl. (24 S.) 8°. '11. —. 40 1778