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Die Buchausstellung „Buch und Schwert" in der Hauptstadt der Bewegung Die große Buchausstellung »Buch und Schwert — ein Sinnbild unserer Zeit«, die im Nahmen der Woche des Deutschen Buches in der Neuen Staatsflalcrie am Königlichen Platz in München gezeigt wird, und die schon in den ersten Tagen einen außerordentlich regen Besuch aufzuwciscn hatte, gibt Gelegenheit, sich über die Spitzen leistungen des deutschen Büchermarktes der letzten Jahre eingehend zu unterrichten und sie läßt als Neuerung Münchner Dichter in Lesungen selbst zu Wort kommen. Diese Lesungen finden in einem eigenen für diese Zwecke eingerichteten Vortragsraum statt. Im Verkaufs raum können die von den Dichtern signierten Werke erworben werden. Im Vorraum der Staatsgalerie fand durch den Gauleiter Staatsminister Wagner die feierliche Eröffnung statt, der auch als Vertreter des verbündeten Italiens Generalkonsul Minister Pittalis beiwohnte. Ferner waren erschienen Staatssekretär Hofs mann als Vertreter des Reichsstatthalters Ritter von Epp. Staats sekretär Dauser und Stadtschulrat Bauer. Von der Wehrmacht nahmen teil der Kommandant von München Generalmajor von Kieffer sowie Offiziere der Luftwaffe und der Marine. Unter den Klängen des Marsches aus der Oper »Die Folkunger« von Kretsch mer betrat Gauleiter Staatsministcr Wagner, der sich bereit erklärt hatte, die Eröffnung selbst vorzunehmen und dessen Anwesenheit die Bedeutung der Buchausstellung in besonders wirksamer Weise her vorhob, die Ausstellung. Gauleiter Wagner war begleitet vom Lan desleiter der Neichsschrifttumskammer, Pg. Berg, dem Veranstalter der Ausstellung. Pg. Berg richtete Begrüßungsworte an die Erschienenen, wobei er zunächst mit dem Inhalt der Ausstellung bekannt machte, dann auf die Lesestube und den Verkaufsraum hinwies und mitteilte, daß bank der Unterstützung der DAF. einem großen Teil der in München untergebrachten Verwundeten neben der Besichtigung der Ausstel lung Gelegenheit gegeben sein wird, Lesungen humorvollen Inhalts aus den Werken ihrer Kriegskameraden anzuhören. Er stellte fest, daß trotz Krieg die jetzige Buchausstellung in ihrem Aufbau weitaus größer ist als die früher in München gezeigten. Auch dieses sei ein Beweis dafür, daß durch den Krieg unsere kulturellen Aufgaben in keiner Weise beeinträchtigt werden können. Die Ausstellung sei ferner ein eindeutiger Beweis dafür, daß das deutsche Buch nicht nur im Frie den, sondern insbesondere im Krieg für die deutsche Sendung eine große Aufgabe zu erfüllen habe. Dem Gauleiter dankte Pg. Berg für die tatkräftige Unterstützung und persönliche Teilnahme, ferner seinem Beauftragten Pg. vr. Müller sowie den anderen Mitarbeitern. Be sonders dankte er auch Neichsleiter Mar Amann, dessen großzügige materielle Unterstützung eine würdevolle Ausgestaltung der Räume möglich gemacht hatte. Gauleiter Wagner sprach anschließend allen, die zum Gelingen der Veranstaltung durch ihre Mitarbeit beigetragen haben, seinen Dank aus und erklärte die Ausstellung für eröffnet. Die Führung der Gäste durch die Räume, deren Einrichtung allseits lebhaftes In teresse und Beifall fand, wurde im Vortragsraum zu einer kurzen Lesung des jungen Münchner Dichters Andreas Weinberger, der zur Zeit bei den Gebirgsjägern steht, unterbrochen. Mit der Be sichtigung der Lesestube und des Verkaufsraumes, in dem auch Licht bilder der Dichter mit Handsignum zu Gunsten des WHW. gekauft werben können, fand die Feier ihren Abschluß. Neun Münchner Dichter lesen während der Dauer der Aus stellung aus ihren Werken. Vom Unterrichtsministerium wurde eine Anordnung heraus gegeben, nach der die Höheren Schulen klassenweise die Ausstellung besuchen und an einigen Dichterlesungen teilnehmen sollen. Zu er wähnen sind noch die Lesungen vor den Verwundeten und vor ver schiedenen Gliederungen der NSDAP. Neumann Leipziger Veranstaltungen zur Buchwoche Buch und Schwert, das Kernwort der diesjährigen Buchwoche, fand in der vom Oberbürgermeister und vom Landcsobmann des Buchhandels veranstalteten Kundgebung deutlichen Ausdruck, Ein Soldat und ein Dichter gaben ihr das Gepräge. Während der eine, General der Artillerie Friedrich von Rabenau, den Beziehungen zwischen Soldat und Buch nachging und dabei gleich' zeitig ein Bild der geistigen Situation des deutschen Soldatentums entwarf, wie wir es schon aus seiner in den »Schriften der NSDAP.« erschienenen Abhandlung »Von Geist und Seele des Sol daten« kennenlcrnten, schilderte der Dichter des »Kinderschifs« Karl Götz Eindrücke seiner Reise in Nord- und Südamerika, die ihm den Stoff zu seinem neuesten Buch »Brüder über dem Meer« gaben, aus dem er außerdem einige Proben las. Die Eindrücke, die von dem packenden Vortrag des Soldaten und der zu Herzen gehenden Er zählung bzw. Lesung des Dichters aus die zahlreiche Zuhörerschaft — zu der die Wehrmacht einen erheblichen Teil stellte — ausgingen, waren sichtlich stark. Die Kundgebung, die im Festsaal des Neuen Rathauses stattsand, war von musikalischen, vom Musikkorps der Kommandantur gebotenen Darbietungen umrahmt. Bcgriißungswortc sprach der Oberbürgermeister Ministerpräsident a. D. Krcyberg, während der Landesobmann des Buchhandels Ratsherr vr. Witz- mann in seiner Ansprache auf die Buchausstellungen im Museum der bildenden Künste hinwies und Erläuterungen dazu gab. Wenn von dieser Kundgebung zu sagen ist, daß sie der Buch stadt Leipzig würdig war, sowohl was das auf ihr Gebotene anbc- langt als auch im Hinblick auf die Ausnahme, die sie bei den Be suchern fand, so ist das gleiche von der großen Ausstellung im Museum der bildenden Künste zu sagen. Dank der schönen, weiten und vorzüglich geeigneten Räume, die zur Verfügung standen, war es möglich, der Ausstellung eine größere Ausdehnung als bisher zu geben und auch in ihrem Ausbau ist sie besonders gelungen. Es konnte die »Jahresschau des deutschen Schrifttums« gezeigt werben, ferner die Ausstellungen »Ostschrifttum« und -Kolonialschrifttum« sowie eine Ausstellung »Dichter unter Massen« mit einer Sonder abteilung »Leipziger Dichter unter Massen«. Die Büste des Führers schmückt den einen Raum, im anderen steht ein Tisch mit den Werken der in Leipzig zur Kundgebung Vortragenden: Karl Götz und Gene ralleutnant Kr. von Rabenau im Mittelpunkt. Aus mehreren Tische» sind die einschlägigen Verzeichnisse ausgelegt, zahlreiche Sitzgelegen heiten laden zum näheren Durchsetzen der ausgestellten Bücher ein. von welcher Gelegenheit ausgiebig Gebrauch gemacht wird. Als Wandschmuck dienen Bilder und Graphik, die auf die Themen der verschiedenen Ausstellungen Bezug haben. Der Besuch in den erste» Tagen war so stark, daß die täglichen Öffnungszeiten um einige Stunden verlängert wurden. Als weitere gut gelungene Veranstaltung ist eine Morgen seier im Gohliser Schlößchen <Haus der Kultur) zu er wähnen, bei der aus den Werken Leipziger Dichter, die unter den Waffen stehen, vorgelesen wurde. An der gleichen Stelle eröffnetc Stadtrat Hauptmann im Anschluß an die Dichterlesung eine unter dem Motto »Einkehr und Ausfahrt« stehende Buchausstellung, die mit den Abteilungen »Das Reich im Kriege«, »Deutsche Lande«, »Deutsche Kunst«, »Aus der Geschichte unseres Volkes«, »Dichtung und Er zählung« und »Musik und Literatur« einen vielfältigen Ausschnitt deutschen Buchschaffens zeigt. Mit eigenen Ausstellungen warten die Leipziger Bücher hallen auf, die ferner durch besondere Vergünstigungen während der Buchwoche neue Leser zu werben versuchen. In verschiedenen Schulen lasen Leipziger Dichter aus ihren Werken oder werden noch lesen. Der Besuch der Ausstellung durch die Jugend wird von der HI. durchgeführt. Der Leipziger Presse ist ein äußerst verständnisvolles und vielseitiges Eingehen auf die Buchwoche, ihren Sinn und ihre Ver anstaltungen zu danken. Andererseits haben Verlag und Sortiment die Gelegenheit benutzt, in Anzeigen aus bas Buch hinzuweisen. Nicht vergessen werden darf zu erwähnen, baß der Reichsstatt- haltcr und Gauleiter von Sachsen, Martin Mutschmann, der Presse einen Aussatz »Buch und Schwert — Sinnbild unserer Zeit« zur Verfügung gestellt hat, der meistens als Leitaufsatz am Vortag des Beginns der Buchwoche erschienen ist. »Die jährlich statt findende Buchwoche ist Sache des ganzen Volkes. Der deutsche Mensch soll an das Buch heran- gefiihrt weiden und wissen, daß ihm aus dem geistigen Schassen der Nation die leistungs mäßigen und charakterlichen Kräfte zuslteßen. die er zum Einsatz sür Führer und Volk braucht» heißt es darin« Wa. 411