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deswegen getan, weil er Wahl im Verlagsrecht über jahrzehnte lange berufliche Erfahrung verfügt, aber auf diesen Gebieten keine unmittelbare praltische Tätigkeit ausübt. Im Rahmen dieses Berichtes könnten die Grundgedanken und der Aufbau dieses Vorentwurfes nur angedeutct werden. Es ist hier nicht möglich, auf die Fülle der Anregungen einzu gehen und noch weniger, sich mit ihnen im einzelnen ausein- anderzuschen. Der Vorentwurf erscheint als die außerordentlich wohlüberlegte Arbeit eines Fachmannes, der Theorie und Praxis beherrscht und der das Gebiet der Beziehungen zwischen Werl schöpfer und gewerblichem Verwerter von höchster Warte aus überschaut. Im Sinne des Nationalsozialismus sicht er das Wesen der Beziehungen zwischen Urheber und Verwerter nicht im Nutzen für den einzelnen, sondern in der Förderung des Werkes zum Wähle der Volksgemeinschaft. Wer sich über schwe bende Fragen des Verlagsrechtes unterrichten will, findet hier eine grundlegende Einführung und reiches Material für die wei tere Ausgestaltung. Kundgebung für das Fachbuch iu Leipzig Welchen Widerhall der Gedanke der Fachbuchwerbung allent halben gefunden hat und wie groß die Unterstützung ist, die ihr überall zuteil wird, kann man auch an dem Beispiel Leipzigs er sehen. Hier waren es der Oberbürgermeister und die Kreisleitung der NSDAP, selbst, die als Veranstalter einer großen Kundgebung am 4. April im Buchhändlerhause zeichneten. Ihre Vorbereitung lag in den Händen der örtlichen Werbcgemeinschaft unter Leitung des Landcsobmanns für den Buchhandel Ratsherrn Or. Witzmann. Um die am Fachbuch besonders interessierten Kreise zu erreichen, waren besondere Einladungen an die Betriebsführer, die Betriebs- berufswaltcr, die Betricbspropagandawalter und die Ausbildungs leiter großer Betriebe ergangen. Bürgermeister Haake wies in seiner Begrüßungsansprache auf die im ganzen Reich laufende Werbung für das Fachbuch und die ihr in unserer Aufbauarbeit zukommendc Bedeutung hin. Er benutzte die Gelegenheit, um von neuem das Interesse zu bekunden, das die Stadt Leipzig an allen mit dem hiesigen Buchhandel zu sammenhängenden Fragen nimmt. Der Charakter, den Leipzig im Laufe der Jahrhunderte durch das Buch erhalten hat, soll nicht ver wischt, sondern im Gegenteil immer mehr gestärkt werden. In diesem Bestreben weiß sich die Stadt eins mit den höchsten Regierungs stellen. Der Hauptredner des Abends, Pg. Gustav Messarius vom Amt für Berufserziehung und Betriebsführung der DAF. in Berlin, gab in einem glänzenden Vortrage zunächst einen Vergleich der Methoden der Berufserziehung von früher und heute, um sich dann ausführlich mit der Nolle des Fachbuches in der Erwachsenenerziehung zu befassen und festzulegen, wie es beschaffen sein muß, wenn es die ihm heute gestellte Ausgabe erfüllen soll. Dazu gehört vor allem ein methodischer Neubau, der sich an die Weltanschauung des Natio nalsozialismus aulehnen muß. Vier Forderungen sind es, die an bas neue Fachbuch zu stellen sind: es muß in der Sprache des Be triebes geschrieben sein, cs soll nicht das Wissen über die Arbeit stellen, sondern die Arbeit verstehen lernen, der Inhalt soll die lebendige Leistung kennzeichnen und endlich soll sein Inhalt dem Mann im Betriebe übersehbar bleiben, er soll für ihn ein Nahziel sein. Ein Bild von den Möglichkeiten der zukünftigen Entwicklung, vor der das Fachbuch steht, vermittelte die Angabe des Redners, daß die Deutsche Arbeitsfront 262 Berufserziehungswerke eingerichtet hat. Von 22 000 Übungsleitern werden zur Zeit 3 200 000 ihrer Mit glieder betreut. Er wies auch darauf hin, daß von der Deutschen Arbeitsfront die große Bereitschaft des deutschen Fachbuchverlages zum Mitgehen begrüßt wird, der bewiesen hat, daß er bereit ist, die Wandlungen der neuen Zeit im Fachbuch zum Ausdruck zu bringen. Kreisleiter Wetten gel die Kundgebung. (Die vorgesehene An sprache des Landesobmannes des Buchhandels llr. Witzmann mußte wegen eines Unfalls, den Herr I)r. Witzmann am Tag vorher erlitten hatte, ausfallen.) Kreisleiter Wettengel hob hervor, daß eine Lei stungssteigerung ohne das Fachbuch nicht denkbar sei. Im Kleinen Saal des Buchhändlerhauses hatte das Leipziger Institut für Leser- und Schrifttumskunde mehrere Tafeln und Ta bellen ausgestellt, die die Benutzung des technischen Fachschristtums in den Leipziger Städtischen Bücherhallen deutlich machten. Aus ihnen ging hervor, daß Lehrlinge, Schüler und Arbeiter in erster Linie zum technischen Fachbuch greisen. Bis zum vierzigsten Lebensjahr ist das Interesse daran ziemlich gleichbleibend, um von da an auf fallend stark zu sinken. Der Vierjahrcsplan hat eine starke Steige rung der Benutzung technischer Bücher hervorgerufen. Unter hundert an Handarbeiter und Lehrlinge ausgeliehenen Büchern befinden sich neun bis zehn technische. Bei ersteren stehen sie sogar an der Spitze aller Ausleihungen, während bei den Lehrlingen Kriegsbücher vor den technischen Büchern stehen, die erst an zweiter Stelle folgen. Die Schau wurde ebenso wie die vom Verlag des Börsenvereins aus gelegten Fachbuchlisten von den Teilnehmern der Kundgebung stark beachtet. Terminkalender der wichtigsten Tagungen, Ausstellungen, Messen usw Zweites und drittes Vierteljahr 1939. Wenn keine näheren Anschriften angegeben sind, sind die Verkehrs ämter der betr. Stadt und die nachstehend verzeichnten Stellen gern bereit, Auskunft zu geben. Für Berlin: Gemeinnützige Berliner Ausstellungs-, Messe- und Frcmdenverkchrs-G.m.b.H., Berlin-Charlottenburg S, Messe damm Nr. 8. Für Leipzig: Oberbürgermeister der Reichsmessestadt Leipzig, Ver kehrsamt, Leipzig C 1, Neues Rathaus. Ausstellungs- und Messe-Ausschuß der Deutschen Wirtschaft, Berlin W 35, Tirpitz-Ufer 56. Deutsche Kongreß-Zentrale, Berlin W 35, Lubendorffstraße 60. Inland. Augsburg. Neichstagung des DAF.-Fachamtes »Der Deutsche Handel«. 4.—7. Mai. Bad E l st e r. Zehnter Sport-Arzte-Lehrgang. 14.—27. Mai. B a d I s ch l. Tagung der Deutschen Gesellschaft für gerichtliche, soziale Medizin und Kriminalistik. 30. Mai—2. Juni. Bad Kreuznach und Wiesbaden. Int. Weinbau-Kongreß. 21.—26. August. (Generalsekret.: Berlin W 35, Potsdamer Straße 101.) Baden-Baden. Dritter Int. Kongreß der Sanatorien und Pri vatkrankenanstalten. 23.—28. April. Bamberg. Nordbayerische Kultur- und Wirtschaftsschau. 7.— 17. Juli. (S. auch die erste Zusammenstellung in Nr. 6.) Berlin. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. 12.-15. April. — Vierter Deutscher Bctriebswirtschafter-Tag, verbunden mit einer Schau von Büromaschinen. 25.—29. April. — Dritter Int. Neurologen-Kongreß. Mai. — Elfter Int. Tuberkulose-Kongreß. Mai. — Tagung des DAF.-Fachamtes »Haus und Heim«. 22.-24. Mai. — Ausstellung »Berge, Menschen und Wirtschaft der Ostmark«. 26. Mai—25. Juni. rcinigerhandwerks. 8.—13. Juni. (Berlin W 9, Bellevuestraße 21.) — Chemic-Jngenicur-Kongreß. 23.-29. Juni. — und M ii n ch c n. Dritter Int. Kongreß für Glas. 6.—15. Juli. — Große Deutsche Rundfunk-Ausstellung. 28. Juli—O.August. — Int. Kongreß der Traube und des Weins. August. — Int. Kongreß für Archäologie. 21.—26. August. — Weltkongreß der Apotheker. 27.—30. August. — Tagungen der Deutschen Orthopädischen Gesellschaft und der Int. Gesellschaft für Orthopädie und Traumatologie. 4.—9. September. — Zehnter Kongreß der Int. Zeitschriftenpresse. September. — Elfte Konferenz der Int. Vereinigung zur Bekämpfung der Tuber kulose. 16.—20. September. Bochum. Friedrich Hebbel-Woche. 23.—30. April. Bonn. Tagung der Vereinigung von Freunden der Astronomie und kosmischen Physik. Mai. Nr. 83 Dienstag, den 11. April 1938 885