Oaroka Fc/rrek Die Insel -er weißen Göttin Noms» » deinen ?,ZO NAt wir sind in der letzten Zeit mehr als gesegnet worden mit einer Überzahl von erzählenden Büchern, die zu einem bedenklich großen Teil nur deshalb zur Übertragung, also zu einem Gastrecht im deutschen Schrifttum gelangten, weil das „Publikum" angeblich den freien Atem, die Weltweite solcher Bücher liebe. Dagegen wäre kaum etwas einzuwenden, denn die Fernenschnsucht ist dem deutschen Wesen als germanisches Erbe eingeboren. Dann aber bedürfe es keiner anderen Empfehlung für „Die Insel der weißen Göttin" von Carola Schiel als des Hinweises, daß dieser freie Atem, diese Weltweite hier der Gestaltungs raum sei und diese Fernenschnsucht Handlung und Geschehen bestimme. Groß und naturgewaltig wie eine Saga der Vorzeit wächst „Die Insel der weißen Göttin" aus der freien, vorbildlosen Phantasie in die Wirklichkeit heraus. Mit bezwingender Traumkraft hat die Dichterin das Schicksal, den volkschaffenden Rampf der Dauern von Altland zu lebendiger Wirklichkeit verdichtet und gestaltet. Gefährdung alten, heiligen Gesetzes droht von fremden Menschen, die das Gold der Inselberge zu schacherischem Tausch anlockt. Verrat wider das eigene Land wächst aus der Versuchung, die ein freieres, reicheres Leben an anderen Rüsten verheißt. Die uralte Mythe von Wandur, dem unsteten und flüchtigen Verräter, und Hildella, der bewahrenden, hütenden und mütterlichen Schützer!«, deren steinernes Bildnis weiß aus dem Fels der Heimat ragt, wird zu einer großartigen Entscheidung erweckt, darin ein Volk sein Schicksal erfährt und besteht. Im Mittelpunkt der Begebenheiten, die erfüllt sind mit vorwärtsdrängender Handlung, wächst in Suchen und Irren, in Schwanken und Treue, in Lieben und Schweifen der junge Heimdar zu seiner Ausgabe, das ewige tragische Gesetz seines Volkes zu erkennen und zu vollziehen, weil wir das wahrhaft wirkende als Wirklichkeit erfahren, darum ist „Die Insel der weißen Göttin" ein sehr gegenwärtiges Buch. In seinem zeitlos gültigen Geschehen spricht Geist von unserem Geist. Die Zeit der Insel Altland ist so alt wie die Geschichte der Menschenseelc und so neu wie das Schicksal unserer Tage. Verlag Georg westermann »Braunschweig C> 2034 Nr. 76 Mittwoch, den 29. März 1939